https://www.youtube.com/watch?v=rxH2psUfwJI
https://www.youtube.com/watch?v=ycvU3-skqRE
https://www.youtube.com/watch?v=jK5x4NO-Wi4
Gar ned schlecht.
Tech 21 fly rig
- Mr Knowitall
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Re: Tech 21 fly rig
Deswegen musste ich ja beim Amp1 von Blug so schmunzeln, da dieser für die live-taugliche Nutzung noch einer sauteuren Bedienleiste bedarf - und somit über tausend Euro kommt...!
Als Rettungsgerät für unterwegs ist das FlyRig genial !!
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- Spanish Tony
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Re: Tech 21 fly rig
Ich finde das echt nicht gut, dass hier jede Gelegenheit genutzt wird, den Amp1 schlecht zu machen. Da gibt es so viele Gegenstimmen potentieller User. Die können doch nicht alle irren. Hier nur mal ein paar Beispiele: Der Amp klingt auch mit Effekten gut, Blugi hat viel Leidenschaft in den Amp gesteckt und spielt sein Baby sogar live, es gibt eine deutsche Bedienungsanleitung mit vielen praktischen Einstellmöglichkeiten, die Lieferschwierigkeiten machen den Thomas doch einfach nur sympathisch (es menschelt eben) etc, etc.. Das ist ja wohl krass, wa? Da bisse platt, wa?
Happy Weekend!
ST
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- Aldaron
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Re: Tech 21 fly rig
Ich spiele nichts unter 10 HE.
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Re: Tech 21 fly rig
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Re: Tech 21 fly rig
Männer mit großem Vorbau finde ich eher seltsam.
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Re: Tech 21 fly rig
Spanish Tony hat geschrieben:Ich finde das echt nicht gut, dass hier jede Gelegenheit genutzt wird, den Amp1 schlecht zu machen. Da gibt es so viele Gegenstimmen potentieller User. Die können doch nicht alle irren. Hier nur mal ein paar Beispiele: Der Amp klingt auch mit Effekten gut, Blugi hat viel Leidenschaft in den Amp gesteckt und spielt sein Baby sogar live, es gibt eine deutsche Bedienungsanleitung mit vielen praktischen Einstellmöglichkeiten, die Lieferschwierigkeiten machen den Thomas doch einfach nur sympathisch (es menschelt eben) etc, etc.. Das ist ja wohl krass, wa? Da bisse platt, wa?
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Re: Tech 21 fly rig
Okay, Butter bei die Fische:
ich bin praktizierender Kleinkunst-Prostitut und schleppe je nach Event einen Röhrencombo (Fender 1x12 oder 4x10) oder Top und 2x12er Box (Fender- oder Marshall-Top) zum Gig.
Da das Equipment teils bis zu 25 Jahre auf dem (nebengeräuschfrei !) funktionierenden Buckel hat, mir onstage noch nie etwas abgeraucht ist, wird die Wahrscheinlichkeit größer, das genau das passieren kann...
Ich habe deshalb seit einiger Zeit "Rettungsmöglichkeiten" gesucht - und bis dato konstant verworfen.
Warum? Weil mir die Angebote von Line6, Boss GT-Serie bis Fender Mustang Floor einfach klanglich (!) u. von der Ansprache (Dynamik, steriles Klangbild über PA !) nicht gefallen.
Dazu kommt, das die jeweils Tonnen von Zeugs drinhaben, die mich überhaupt nicht interessieren - ich will Potis a la Amp/Trampelkisten, anhand derer ich blitzschnell (!) einen klingenden (!) Sound hinbekommen kann !!!
Und dann kam das Flyrig raus - zunächst von mir wg. der Kleinheit überhaupt nicht in Betracht gezogen, da ich die Roadtauglichkeit in Frage stellte.
Doch dann hat mein Kumpel sich - nach meiner Erzählung - dieses für die Coverband zugelegt, und seitdem habe ich das Teil auch als Backup für unterwegs
Ich bekomme damit das hin was mir beim Amp1 fehlt - einen "fenderigen" Cleansound, den brauche ich zum Wohlfühlen, den brauche ich bei ca. 70% des Abends. Auf Plexi gedrückt habe ich einen Crunch-Sound der mir gefällt - mittels Booster einen Solo-Sound der überzeugt.
Und ganz nebenbei kann ich noch Delay zufügen - etwas, was ich bei meinem "Lust-Setup" überhaupt nicht habe, brauche ich bei Coverband auch nicht, da es keiner hört
Will sagen: ich besitze es als klanglich überzeugende Notlösung im Falle des Amp-Abrauchens - und ganz nebenbei in einer neuen Band, bei der man quasi unplugged blitzschnell irgendwo aufbauen muß - und trotzdem klingen soll
Die Verstärker-Simulation überzeugt über jedwede PA bzw. Aktiv-Monitor - nur hätte ich mir einen XLR-Out mit Phantomspeisung gewünscht - aber das ist Pipperei
ich bin praktizierender Kleinkunst-Prostitut und schleppe je nach Event einen Röhrencombo (Fender 1x12 oder 4x10) oder Top und 2x12er Box (Fender- oder Marshall-Top) zum Gig.
Da das Equipment teils bis zu 25 Jahre auf dem (nebengeräuschfrei !) funktionierenden Buckel hat, mir onstage noch nie etwas abgeraucht ist, wird die Wahrscheinlichkeit größer, das genau das passieren kann...

Ich habe deshalb seit einiger Zeit "Rettungsmöglichkeiten" gesucht - und bis dato konstant verworfen.
Warum? Weil mir die Angebote von Line6, Boss GT-Serie bis Fender Mustang Floor einfach klanglich (!) u. von der Ansprache (Dynamik, steriles Klangbild über PA !) nicht gefallen.
Dazu kommt, das die jeweils Tonnen von Zeugs drinhaben, die mich überhaupt nicht interessieren - ich will Potis a la Amp/Trampelkisten, anhand derer ich blitzschnell (!) einen klingenden (!) Sound hinbekommen kann !!!
Und dann kam das Flyrig raus - zunächst von mir wg. der Kleinheit überhaupt nicht in Betracht gezogen, da ich die Roadtauglichkeit in Frage stellte.
Doch dann hat mein Kumpel sich - nach meiner Erzählung - dieses für die Coverband zugelegt, und seitdem habe ich das Teil auch als Backup für unterwegs

Ich bekomme damit das hin was mir beim Amp1 fehlt - einen "fenderigen" Cleansound, den brauche ich zum Wohlfühlen, den brauche ich bei ca. 70% des Abends. Auf Plexi gedrückt habe ich einen Crunch-Sound der mir gefällt - mittels Booster einen Solo-Sound der überzeugt.
Und ganz nebenbei kann ich noch Delay zufügen - etwas, was ich bei meinem "Lust-Setup" überhaupt nicht habe, brauche ich bei Coverband auch nicht, da es keiner hört

Will sagen: ich besitze es als klanglich überzeugende Notlösung im Falle des Amp-Abrauchens - und ganz nebenbei in einer neuen Band, bei der man quasi unplugged blitzschnell irgendwo aufbauen muß - und trotzdem klingen soll

Die Verstärker-Simulation überzeugt über jedwede PA bzw. Aktiv-Monitor - nur hätte ich mir einen XLR-Out mit Phantomspeisung gewünscht - aber das ist Pipperei

Re: Tech 21 fly rig
Hallo!
Vor längerer Zeit habe ich dazu mal ein Review geschrieben. Das war zu Zeiten des Honeymoon. Mittlerweile habe ich mich beruhigt und das Ding ist meine Hauptanlage geworden. Es ist nicht High-End aber ein gut funktionierendes Schweizer Taschenmesser.
Vorsicht! Langer Beitrag - Es wird dringend empfohlen, noch einmal zur Toilette zu gehen und sich etwas zu trinken zu holen!
Hallo zusammen!
Wenn man einen Preamp plus Zerrer, einen Booster, einen Hall und ein modulierendes Delay mit Tap-Funktion auf einem Effektboard befestigen will, braucht man nicht nur die Geräte, sondern auch das Board, eine passende Stromversorgung, Patchkabel und vielleicht ein Case. Oder man greift zum FlyRig5 von Tech21. Da sind nämlich all die oben genannten Komponenten enthalten.
Die Besonderheiten des FR5 sind Größe und Gewicht. Die genauen Angaben findet man bei den üblichen Online-Händlern oder in amerikanischen Größen auf der Website des Herstellers. Weder die Fotos noch die Angaben geben auch nur annähernd wieder, wie klein das FR5 wirklich ist. Zur Verdeutlichung: In einem Video hält jemand ein iPhone quer vor ein FR5 und deckt es zur Hälfte ab. Das FR5 ist etwa so breit wie eine Computertastatur – ohne den Nummernblock - und so tief, wie ein BOSS-Treter breit ist. Das FR5 ist so leicht, dass es lächerlich wäre, über das Gewicht auch nur ein weiteres Wort zu verlieren.
Dennoch wirkt das FR5 stabil. Es ist keins der Bodengeräte, bei denen man Angst haben müsste, auf die Schalter zu treten. Die Schalter sind dabei so platziert, dass das Gerät weder wackelt noch rutscht, wenn man auf sie tritt. Die dahinter angebrachten Regler sind so flach in das Gehäuse eingelassen, dass man auch nicht darauf tritt oder sie sich in einem Gigbag verdrehen.
Geräte von Tech21 haben so ihre Eigenarten: Die daran befindlichen Klangregelungen sind extrem effektiv, teilweise über die Praxistauglichkeit hinaus. Dazu wirken die Geräte von Tech21 immer ein wenig sachlich und nüchtern. Vintagegeruch und Feenstaub findet man hier nicht.
Eine Beschreibung des Geräts braucht hier sicherlich niemand, die gibt es nebst Foto beim Händler. Kommen wir zu den wesentlichen Fragen: Was kann die Kiste und wie klingt es.
Der Sansamp in der Mitte ist klanglich Richtung Fender ausgelegt. Qualitativ ist das dem Blonde Pedal sehr ähnlich, allerdings nicht so flexibel. Clean ist alles wunderbar, auch der Jazzer wird fündig. Bei stärker aufgedrehtem Driveregler (und/oder aktiviertem Boost) ist auch verzerrter Betrieb möglich. Das geht dann ebenfalls in Richtung aufgerissenem oder angeblasenem Fender-Combo, kann also etwas grätzig und auch bollerig in den Bässen werden, wenn man übertreibt. Vermutlich versteckt sich irgendwo in den möglichen Reglereinstellungen auch noch etwas Richtung Vox, wie gesagt ist Tech21 bei Klangregelungen immer für eine Überraschung gut.
Der Reverb-Regler ist Teil des Sansamps. Auf hochdeutsch: Kein separater Fußschalter. Den Hall finde ich übrigens toll.
Der Booster ganz rechts sorgt für einen ordentlichen Extra-Schub. Hier trübt sich das erste Mal der bis dahin sehr gute Eindruck des FR5 ein wenig, denn der Booster rauscht vernehmlich, während das FR5 sonst sehr, sehr nebengeräuscharm ist. Zum Glück sind alle Fußschalter knackfrei, daher ist das Rauschen in Spielpausen mit einem kurzen Kick auch schnell abgestellt.
Zweiter Fußschalter von rechts: Das „Plexi-Pedal“. Drive, Level und ein Tone-Poti, bei dem die neutrale Position fast am Rechtsanschlag ist. Da klingt es in meinen Ohren auch am besten. Es ist ein Plexi-Simulator, Highgain ist da nicht drin und Metaller werden das höchstens als müden Crunch bezeichnen. Für Pop, Blues, Fusion und „klassischen“ Rock reicht der Gainbereich für saftigen Rhythmus allerdings locker aus. Wer mehr Gain braucht, tritt beherzt auf den Boost, dann kommt man für die genannten Musikrichtungen auch auf einen tragenden Solosound. Slash käme damit klar, Carlos Santana würde das allerdings nicht gefallen, es wird nicht wirklich cremig und mühelos tragend.
Die beiden Fußschalter links sind für das Delay. Ganz links der Tap-Schalter – ohne irgendwelche Zusatzfunktionen für punktierte Zählzeiten. Das muss man eintappen lernen.
Das Delay ist zwar digital, tut aber klanglich so, als wäre es analog. Ein Regler mit dem schönen Namen „Drift“ sorgt für Modulation. Bei herunter geregelter Delayzeit lässt sich sich damit eine Art Chorus einstellen. Das muss mit spitzen Fingern eingestellt werden, man wird sehr schnell seekrank.
So viel zu den Einzelkomponenten. Testweise hatte ich das FR5 am Input und Effektreturn eines Transistorcombos, an meinem sehr neutralen AER AG8 und an einer P.A.
Es ist durchaus wichtig, woran man das FR5 anschließt. Der Sansamp hat eine Speakersimulation. Wenn das FR5 nicht an einem Gitarrenamp oder genauer gesagt einer Gitarrenbox plus Endstufe angeschlossen ist, ist die auch nötig. Der Plexi alleine klingt sonst, als würde man ein Zerrpedal an eine P.A. anschließen – das will niemand. Zwar lässt sich die Speakersimulation nicht abschalten, dennoch lassen sich auch Sansamp und Gitarrenamp gemeinsam betreiben, ohne dass die Simulation stört.
Am Input des Gitarrenamps sieht die Welt also etwas anders aus als an P.A., Aktivmonitor und Effektreturn des Gitarrenamps, denn da stehen weitere Sounds zur Verfügung: Der komplette cleane Gitarrenamp sowie Amp plus Sansamp, Amp plus Boost, Amp plus Boost und Sansamp, Amp plus Boost und Plexi. Wenn man sich fünf Minuten Zeit zum Einstellen der Regler nimmt, lassen sich all diese Möglichkeiten (plus Delay) wunderbar auf einander einstellen. Damit steht die Palette von superclean bis hochgezüchtetem Plexi nebst Delay zur Verfügung.
Worüber reden wir hier qualitativ? Das ist nicht High-End und nichts für Soundfetischisten, hier geht es um Pragmatismus und brauchbare Sounds, die man mit Spaß spielen kann. Ich finde das FR5 sowohl von der Klangqualität als auch vom Spielgefühl besser als ein Mustang Floor.
In einem amerikanischen Forum hat Tech21 geschrieben, dass sich Richie Kotzen dieses Gerät gewünscht hat. Er spielt seine „Flug-Gigs“, bei denen er wenig mitnehmen kann, über das FR vor einem cleanen Marshall (plus einem Wah davor). Offen gestanden fliege ich selten zu meinen Gigs – ich muss allerdings mein Equipment auch selbst tragen und aufbauen.
Der große Vorteil des FR5 gegenüber Modeling-Floorboards liegt für mich darin, dann man sich in diesem Gerät nicht in Optionen verlieren kann. Es gelten die Slogans „what you see is what you get“ und „set and forget“.
Tech21 preist das FR5 als perfektes Backup an. Das FR5 ist mehr als das, es ist eine vollständige kleine Anlage.
Kommen wir abschließend zum Thema Geld und versuchen mal, das FR5 preisgünstig nachzubauen. Dabei gehe ich nicht von den absolut billigsten Komponenten am Markt aus:
Booster: 50 Euro
Marshall in a Box: 100 Euro
Sansamp: 100 Euro
Delay: 50 Euro
Der Straßenpreis des FR5 liegt bei 299 Euro. Die hätte man jetzt ausgegeben. Fehlen noch:
Effektboard: 30 Euro
Patchkabel: 10 Euro
Stromversorgung: 40 Euro
So gesehen ist das FR5 auch preislich ein Schnäppchen.
Bleibt noch ein Minuspunkt: Schade, dass kein Tuner drin ist.
Das ist jetzt lang geworden und ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung – jetzt muss ich wieder Gitarre spielen gehen!
Gruß
erniecaster
Vor längerer Zeit habe ich dazu mal ein Review geschrieben. Das war zu Zeiten des Honeymoon. Mittlerweile habe ich mich beruhigt und das Ding ist meine Hauptanlage geworden. Es ist nicht High-End aber ein gut funktionierendes Schweizer Taschenmesser.
Vorsicht! Langer Beitrag - Es wird dringend empfohlen, noch einmal zur Toilette zu gehen und sich etwas zu trinken zu holen!
Hallo zusammen!
Wenn man einen Preamp plus Zerrer, einen Booster, einen Hall und ein modulierendes Delay mit Tap-Funktion auf einem Effektboard befestigen will, braucht man nicht nur die Geräte, sondern auch das Board, eine passende Stromversorgung, Patchkabel und vielleicht ein Case. Oder man greift zum FlyRig5 von Tech21. Da sind nämlich all die oben genannten Komponenten enthalten.
Die Besonderheiten des FR5 sind Größe und Gewicht. Die genauen Angaben findet man bei den üblichen Online-Händlern oder in amerikanischen Größen auf der Website des Herstellers. Weder die Fotos noch die Angaben geben auch nur annähernd wieder, wie klein das FR5 wirklich ist. Zur Verdeutlichung: In einem Video hält jemand ein iPhone quer vor ein FR5 und deckt es zur Hälfte ab. Das FR5 ist etwa so breit wie eine Computertastatur – ohne den Nummernblock - und so tief, wie ein BOSS-Treter breit ist. Das FR5 ist so leicht, dass es lächerlich wäre, über das Gewicht auch nur ein weiteres Wort zu verlieren.
Dennoch wirkt das FR5 stabil. Es ist keins der Bodengeräte, bei denen man Angst haben müsste, auf die Schalter zu treten. Die Schalter sind dabei so platziert, dass das Gerät weder wackelt noch rutscht, wenn man auf sie tritt. Die dahinter angebrachten Regler sind so flach in das Gehäuse eingelassen, dass man auch nicht darauf tritt oder sie sich in einem Gigbag verdrehen.
Geräte von Tech21 haben so ihre Eigenarten: Die daran befindlichen Klangregelungen sind extrem effektiv, teilweise über die Praxistauglichkeit hinaus. Dazu wirken die Geräte von Tech21 immer ein wenig sachlich und nüchtern. Vintagegeruch und Feenstaub findet man hier nicht.
Eine Beschreibung des Geräts braucht hier sicherlich niemand, die gibt es nebst Foto beim Händler. Kommen wir zu den wesentlichen Fragen: Was kann die Kiste und wie klingt es.
Der Sansamp in der Mitte ist klanglich Richtung Fender ausgelegt. Qualitativ ist das dem Blonde Pedal sehr ähnlich, allerdings nicht so flexibel. Clean ist alles wunderbar, auch der Jazzer wird fündig. Bei stärker aufgedrehtem Driveregler (und/oder aktiviertem Boost) ist auch verzerrter Betrieb möglich. Das geht dann ebenfalls in Richtung aufgerissenem oder angeblasenem Fender-Combo, kann also etwas grätzig und auch bollerig in den Bässen werden, wenn man übertreibt. Vermutlich versteckt sich irgendwo in den möglichen Reglereinstellungen auch noch etwas Richtung Vox, wie gesagt ist Tech21 bei Klangregelungen immer für eine Überraschung gut.
Der Reverb-Regler ist Teil des Sansamps. Auf hochdeutsch: Kein separater Fußschalter. Den Hall finde ich übrigens toll.
Der Booster ganz rechts sorgt für einen ordentlichen Extra-Schub. Hier trübt sich das erste Mal der bis dahin sehr gute Eindruck des FR5 ein wenig, denn der Booster rauscht vernehmlich, während das FR5 sonst sehr, sehr nebengeräuscharm ist. Zum Glück sind alle Fußschalter knackfrei, daher ist das Rauschen in Spielpausen mit einem kurzen Kick auch schnell abgestellt.
Zweiter Fußschalter von rechts: Das „Plexi-Pedal“. Drive, Level und ein Tone-Poti, bei dem die neutrale Position fast am Rechtsanschlag ist. Da klingt es in meinen Ohren auch am besten. Es ist ein Plexi-Simulator, Highgain ist da nicht drin und Metaller werden das höchstens als müden Crunch bezeichnen. Für Pop, Blues, Fusion und „klassischen“ Rock reicht der Gainbereich für saftigen Rhythmus allerdings locker aus. Wer mehr Gain braucht, tritt beherzt auf den Boost, dann kommt man für die genannten Musikrichtungen auch auf einen tragenden Solosound. Slash käme damit klar, Carlos Santana würde das allerdings nicht gefallen, es wird nicht wirklich cremig und mühelos tragend.
Die beiden Fußschalter links sind für das Delay. Ganz links der Tap-Schalter – ohne irgendwelche Zusatzfunktionen für punktierte Zählzeiten. Das muss man eintappen lernen.
Das Delay ist zwar digital, tut aber klanglich so, als wäre es analog. Ein Regler mit dem schönen Namen „Drift“ sorgt für Modulation. Bei herunter geregelter Delayzeit lässt sich sich damit eine Art Chorus einstellen. Das muss mit spitzen Fingern eingestellt werden, man wird sehr schnell seekrank.
So viel zu den Einzelkomponenten. Testweise hatte ich das FR5 am Input und Effektreturn eines Transistorcombos, an meinem sehr neutralen AER AG8 und an einer P.A.
Es ist durchaus wichtig, woran man das FR5 anschließt. Der Sansamp hat eine Speakersimulation. Wenn das FR5 nicht an einem Gitarrenamp oder genauer gesagt einer Gitarrenbox plus Endstufe angeschlossen ist, ist die auch nötig. Der Plexi alleine klingt sonst, als würde man ein Zerrpedal an eine P.A. anschließen – das will niemand. Zwar lässt sich die Speakersimulation nicht abschalten, dennoch lassen sich auch Sansamp und Gitarrenamp gemeinsam betreiben, ohne dass die Simulation stört.
Am Input des Gitarrenamps sieht die Welt also etwas anders aus als an P.A., Aktivmonitor und Effektreturn des Gitarrenamps, denn da stehen weitere Sounds zur Verfügung: Der komplette cleane Gitarrenamp sowie Amp plus Sansamp, Amp plus Boost, Amp plus Boost und Sansamp, Amp plus Boost und Plexi. Wenn man sich fünf Minuten Zeit zum Einstellen der Regler nimmt, lassen sich all diese Möglichkeiten (plus Delay) wunderbar auf einander einstellen. Damit steht die Palette von superclean bis hochgezüchtetem Plexi nebst Delay zur Verfügung.
Worüber reden wir hier qualitativ? Das ist nicht High-End und nichts für Soundfetischisten, hier geht es um Pragmatismus und brauchbare Sounds, die man mit Spaß spielen kann. Ich finde das FR5 sowohl von der Klangqualität als auch vom Spielgefühl besser als ein Mustang Floor.
In einem amerikanischen Forum hat Tech21 geschrieben, dass sich Richie Kotzen dieses Gerät gewünscht hat. Er spielt seine „Flug-Gigs“, bei denen er wenig mitnehmen kann, über das FR vor einem cleanen Marshall (plus einem Wah davor). Offen gestanden fliege ich selten zu meinen Gigs – ich muss allerdings mein Equipment auch selbst tragen und aufbauen.
Der große Vorteil des FR5 gegenüber Modeling-Floorboards liegt für mich darin, dann man sich in diesem Gerät nicht in Optionen verlieren kann. Es gelten die Slogans „what you see is what you get“ und „set and forget“.
Tech21 preist das FR5 als perfektes Backup an. Das FR5 ist mehr als das, es ist eine vollständige kleine Anlage.
Kommen wir abschließend zum Thema Geld und versuchen mal, das FR5 preisgünstig nachzubauen. Dabei gehe ich nicht von den absolut billigsten Komponenten am Markt aus:
Booster: 50 Euro
Marshall in a Box: 100 Euro
Sansamp: 100 Euro
Delay: 50 Euro
Der Straßenpreis des FR5 liegt bei 299 Euro. Die hätte man jetzt ausgegeben. Fehlen noch:
Effektboard: 30 Euro
Patchkabel: 10 Euro
Stromversorgung: 40 Euro
So gesehen ist das FR5 auch preislich ein Schnäppchen.
Bleibt noch ein Minuspunkt: Schade, dass kein Tuner drin ist.
Das ist jetzt lang geworden und ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung – jetzt muss ich wieder Gitarre spielen gehen!
Gruß
erniecaster
- Spanish Tony
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Re: Tech 21 fly rig
Danke für den sachlichen, informativen Bericht! 

- spanking the plank
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Re: Tech 21 fly rig
Diesen Testbericht konnte und kann man schon seit einiger Zeit bei Thomann zu dem Tech 21 fly rig lesen. Ist also nicht "brandneu".
Sicher mag das fly rig von Tech 21 eine Alternative darstellen, falls der Verstärker mal "abraucht" beim Gig. Ich bin allerdings kein Freund von Tech 21 Produkten, die Rauschen m. E. zu sehr. Und zwar so, dass dieses Rauschen aus meiner Sicht für Auftritte nicht mehr akzeptabel erscheint. Zweiter Kritikpunkt an Tech 21 Produkten: Sie sind viel zu fummelig einzustellen. Wenn man da einen mm im Regelweg was ändert, hast Du einen ganz anderen Sound. Ich besaß mal einen von vielen Kritikern hochgelobten Tech 21 tri amp. Das war in etwa der Sans Amp, der auch in dem Fly Rig drin ist. Fender Clean, Marshall Plexi und Mesa Boogie sollte der nachbilden können. Es war schlicht ein grauenhaftes Teil, das den nachzubildenden Klangbildern nicht im entferntesten entsprach. Dafür aber klingelige, fizzige Höhen besaß und ein Rauschen, dass nicht mehr aktzeptabel war.
Ich habe es nach 3 Live-Einsätzen verkauft und meine Bandkollegen haben im wahrsten Sinne des Wortes aufgeatmet. Ich besitze für Notfälle einen Fender Mustang III Amp 1. Version, der hat weniger neu gekostet als das Fly Rig und kann erheblich mal mehr und klingt erheblich besser, den hatte ich schon bei mehreren Gigs am Start und kein Aas hat bemerkt, dass es kein Röhrenamp ist.. Für weitere Niotfälle hab ich ein altes Boss GT 8 Floorboard, dass ich billigst (!) gebraucht erstanden habe und das man notfalls direkt in die PA eingeben kann. To cut a long story short: Es gibt bessere Alternativen!
Gruß
Peter
Sicher mag das fly rig von Tech 21 eine Alternative darstellen, falls der Verstärker mal "abraucht" beim Gig. Ich bin allerdings kein Freund von Tech 21 Produkten, die Rauschen m. E. zu sehr. Und zwar so, dass dieses Rauschen aus meiner Sicht für Auftritte nicht mehr akzeptabel erscheint. Zweiter Kritikpunkt an Tech 21 Produkten: Sie sind viel zu fummelig einzustellen. Wenn man da einen mm im Regelweg was ändert, hast Du einen ganz anderen Sound. Ich besaß mal einen von vielen Kritikern hochgelobten Tech 21 tri amp. Das war in etwa der Sans Amp, der auch in dem Fly Rig drin ist. Fender Clean, Marshall Plexi und Mesa Boogie sollte der nachbilden können. Es war schlicht ein grauenhaftes Teil, das den nachzubildenden Klangbildern nicht im entferntesten entsprach. Dafür aber klingelige, fizzige Höhen besaß und ein Rauschen, dass nicht mehr aktzeptabel war.
Ich habe es nach 3 Live-Einsätzen verkauft und meine Bandkollegen haben im wahrsten Sinne des Wortes aufgeatmet. Ich besitze für Notfälle einen Fender Mustang III Amp 1. Version, der hat weniger neu gekostet als das Fly Rig und kann erheblich mal mehr und klingt erheblich besser, den hatte ich schon bei mehreren Gigs am Start und kein Aas hat bemerkt, dass es kein Röhrenamp ist.. Für weitere Niotfälle hab ich ein altes Boss GT 8 Floorboard, dass ich billigst (!) gebraucht erstanden habe und das man notfalls direkt in die PA eingeben kann. To cut a long story short: Es gibt bessere Alternativen!
Gruß
Peter
- Bassfuss
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- Registriert: Sa 23. Okt 2010, 14:04
- Instrumente: E-Triangel
- Wohnort: Stuhr
Re: Tech 21 fly rig
Miss Binster hat geschrieben:Ich liebe Männer mit einem großen Rack!![]()
Missi Bissi
...ein Rack? Lächerlich! Ich habe zwei! Eines für Trommeln, eines für Geräte.
- Mr Knowitall
- Beiträge: 6473
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Re: Tech 21 fly rig
spanking the plank hat geschrieben:Sicher mag das fly rig von Tech 21 eine Alternative darstellen, falls der Verstärker mal "abraucht" beim Gig. Ich bin allerdings kein Freund von Tech 21 Produkten...
Ich hab das VT Bass Dingens. Das klingt recht gut und rauscht auch nicht laut. Vielleicht nehmen die Leute einfach schlecht oder nicht entstörte Netzteile?
Dass die Klangregelung unglaublich effektiv ist und man leicht auch komische Sounds einstellen kann, stimmt. Ich habe mal den Gainregler minimal weiter aufgedreht und sonst alle Einstellungen gleich gelassen: der Sound wurde total matschig.
Der Bass ist damit aufgenommen. Ich mag den Sound: https://soundcloud.com/tigerente/3-5-sisters
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