Peavey Vypyr Tube 60

Benutzeravatar
Aldaron
Beiträge: 5686
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37

Peavey Vypyr Tube 60

Beitragvon Aldaron » Fr 4. Feb 2011, 20:14

So!

Ich möchte meine beinahe-Bettlägrigkeit nutzen um euch diesen wundertollen Vollröhren (!) Modelling-Amp vorzustellen.

Der hier:

http://www.peavey-eu.com/index.php

Ich war so frei und habe die technischen Daten von der Homepage kopiert.

Technische Daten
60 Watt.
12 Verstärkermodelle mit je 2 Kanälen.
3-Band Equalizer, Master Volumen, Pre-und Post Regelung.
6L6 Vollröhrenendstufe.
12'' (305 mm) "Custom-Voiced" Modeling Lautsprecher.
11 editierbare Effekte.
11 editierbare Stomp-Box Effekte.
Bis zu fünf Effekte gleichzeitig nutzbar.
30 Sekunden Looper (Sanpera™ Fußpedal erforderlich).
Integrierter chromatischer Tuner.
12 frei programmierbare Presets die mit dem optionalen Sanpera™ II Pedal auf 400 erweiterbar sind.
Studio-Quality USB Computer Interface.
MIDI Ein-/Ausgang.
Tap Tempo Taste.
Studio-Quality Kopfhörerausgang.
MP3/CD/Aux Eingang.
Patentierte TransTube® Technologie im Vorverstärker.
Inklusive REAPER Recording Software und Revalver™ HP Demo Version.
Abmessungen (HxBxT): 19,9'' (505 mm) x 23,2'' (590 mm) x 11,2'' (285 mm)
Gewicht: 48,06 lb(21,8 kg)

Hier geht's los

Der Amp ist jetzt ziemlich genau ein Jahr in meinem Besitz. Die erste Verliebtheit hat sich gelegt und das Gerät hat jetzt schon ein paar wichtige Stationen seines Daseins bestritten. Ich spar es mir groß auf die einzelnen Sounds einzugehen. Geschmäcker sind verschieden und wenn mein Review Interesse geweckt hat: Selbst testen gehen!

Wie man den technischen Daten entnehmen kann, ist der Amp unglaublich unfangreich in seinen Funktionen. Und ich muss gestehen, ich habe selbst noch nicht alles entdeckt und ausgereizt. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich eher der Plug&Play-Typ bin. Wer einen simplen Amp sucht, sollte weitersuchen.

Sound

Herausragend: Die Sounds werden Analog erzeugt! Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten hört man hier wirklich die Eigenheiten unterschiedlicher Gitarren schön raus. Die insgesamt 24 Ampsounds (12 clean/12 verzerrt) liefern im Grunde alles was das Herz begehrt. Der Amp ist aber ganz klar auf Rock und Härteres getrimmt. Neben sämtlichen gängigen Peavey-Amps gibt es auch einen Rectifier und einen Diezel (!) zu hören. Bis auf den Satriani-Amp konnte mich auch alles überzeugen. 6505, Recti (überraschend gut!) und Diezel gehören für meinen Geschmack zum Besten was der Amp kann. Für Clean gibt es einen Fender Twin und einige andere. Auch das macht er gut. Aber seine Heimat ist der High Gain Bereich. Ganz klar. Lauter wäre es sicher gut wenn er an einer großen Box hängen würde. Der 1x12er ist für Rock & Metal doch ein bisschen wenig. Laut gespielt wird er leider etwas schwammig.

Features

Negatives

Der Amp hat alles was einem nur einfallen kann. Erstmal drei negative Punkte: Mit dem Tuner haben's die Entwickler gut gemeint. Die LEDs beim Amp-Regler zeigen an, ob die Saite zu hoch oder zu tief ist. Und leider gibt es hier einiges an Spielraum. Also vielleicht besser noch ein zusätzliches Stimmgerät neben die MIDI-Leiste. Nr. 2: Der Amp hat einen USB-Anschluss. Ist ja bei vielen Modellingamps fast schon Standard... wenn er funktionieren würde. Man kann den Amp zwar mit dem Anschluss ein Update verpassen, aufnehmen geht aber nicht. Ist aber nicht schlimm, geht auch über den Kopfhöreranschluss - und das gar nicht schlecht! Nr 3: Das Noisegate: :aah: Man kann es bei allen Vypyr Modellen abschalten. Nur beim Tube 60 nicht. Killt mitunter das Sustain. Grrrr. Vielleicht hätten die Entwickler nicht so lang an der Discolicht-Funktion arbeiten sollen. :roll: Also wenn man den Amp anschaltet ohne ein Kabel im Input zu haben, fängt er an wie wild zu blinken. Lustiges und total unnützes Gimmick.

Die guten S(a)eiten:

Der Amp hat eine Looper-Funktion. Super wenn man einfach mal für sich daheim jammen möchte. Dafür beide Daumen hoch! Der MIDI-Anschluss funktioniert tadellos.

Man kann 12 Presets abspeichen. Mit MIDI-Leiste noch mehr. Und dabei ist man nicht auf die einzelnen Sounds begrenzt wie bei Line 6 (sprich: Crunch kann nur einmal für sich gespeichert werden z.B.), sondern jeder erdenkliche Sound kann abgespeichert werden. Sehr cool!

Die Effektpalette (11 Stück, umfangreich editierbar) liefert alles was das Herz begehrt. Ein externes Wah ist das einzige Gerät welches bei mir neben der Midi-Leiste am Boden liegt. Mit den restlichen Effekten kommt man wunderbar klar.

Mein Fazit:

Der Tube 60 ist ein guter Röhrenamp mit unzähligen Funktionen. Fast zu viel. Und auf das Noisegate hätte ich gern verzichtet. Für 519 Euro ist er fast 200 Euro günstiger als der Line 6 Spider Valve MKII 112. Wenn man viele Sounds und viele Effekte braucht und das alles kompakt haben möchte, ist der Amp ideal! Ich hab festgestellt, dass ich hauptsächlich 2 Sounds und kaum Effekte genutzt habe. In dem Fall gibt es natürlich auch andere Sachen für das Geld. Wer einen Amp für daheim sucht, sollte lieber die röhrenlose Version nehmen. Selbst die 15W Version knallt richtig fett, hat fast die gleichen Sounds und ist für knapp 100 Euro zu haben. Den USB-Anschluss gibt es erst am der 30W Version. Vielleicht hab ich auch ein Montagsmodell erwischt. Bei anderen soll es funktionieren. Man kann übrigens jede übliche MIDI-Leiste anschließen. Was ja durchaus ein Vorteil ist. Line 6 haben da ja leider ihren eigenen Anschluss.

Rundum ein toller Amp.

Zurück zu „Equipment / Recording / Technik“