Moderne Kunst
Re: Moderne Kunst
Dass Tom hier einer der wenigen ist, die den Sprung gewagt haben, habe ich auch gedacht. Vielleicht muss er sich jetzt als das Musikanten-Flittchen verkaufen bei irgendwelchen Engagements, die ihm a bisserl peinlich sind. Aber wie auch immer, er muss sich nicht vorwerfen, den Traum vom Musikerleben nicht gewagt zu haben. Ob er es noch einmal so machen würde oder einen anderen Weg gehen, kann er, wenn er mag, ja selbst mal sagen.
Gruß
T.
Gruß
T.
- Aldaron
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- Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37
Re: Moderne Kunst
Also ich denk mittlerweile: Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, hast du danach kein Hobby mehr. Vielleicht lieg ich da aber ganz daneben und würde mich dahingehend auch gerne belehren lassen.
Ich kenns halt so, dass die wirklich coolen Sachen, die man eigentlich gerne machen würde (in meinem Fall z.B. Prog Metal) gar nicht den Markt haben. Ich kann nicht einmal im Traum davon ausgehen, ein cooles Album in Eigenregie zu veröffentlichen, um danach 100000 Einheiten davon zu verkaufen. Da könnte ich ein paar Jahre Miete bezahlen und den Kühlschrank füllen. Verzicht ist da sowieso drin. Die Künstler, die in ihrem Landhaus sitzen und sich mit Cocktails auf Designermöbeln räkeln, gibt es wohl eher in Hollywoodfilmen, als in der deutschen Realität.
Ich hab auch schon Interviews mit deutschen Autoren gelesen/gehört, die im Jahr zwei Bücher auf den Markt werfen müssen, um ungefähr das zu verdienen, was die Putzfrau im Verlag bekommt. Und da kannst du auch schon nicht mehr sagen "Uh, einen Neuseelandroman schreib ich doch nicht. Ich mache hohe Literatur."
Ergo: Kunst läuft neben der Finanzierung des Alltags her. Es ist eher eine Illusion (!) zu denken, die Kunst macht das für dich. Du musst rackern. Und sicher auch besessen sein davon. Wo andere drei Wochen an den Gardasee fahren, sitzt du eben an deinem Werk im Urlaub. Vielleicht so? Vielleicht gibt es keine Antwort. Wichtig ist, dass man es tut.
Ich mein: Ist die Art, wie der Lebensunterhalt verdient wird denn überhaupt wichtig für Kunst? Am Ende liegts doch mehr an der Zeit. Ich kenn Leute, die arbeiten lieber Teilzeit und haben mehr Luft für ihre Kunst, obwohl sie auch andere Möglichkeiten hätten, an mehr Geld zu kommen.
Ich kenns halt so, dass die wirklich coolen Sachen, die man eigentlich gerne machen würde (in meinem Fall z.B. Prog Metal) gar nicht den Markt haben. Ich kann nicht einmal im Traum davon ausgehen, ein cooles Album in Eigenregie zu veröffentlichen, um danach 100000 Einheiten davon zu verkaufen. Da könnte ich ein paar Jahre Miete bezahlen und den Kühlschrank füllen. Verzicht ist da sowieso drin. Die Künstler, die in ihrem Landhaus sitzen und sich mit Cocktails auf Designermöbeln räkeln, gibt es wohl eher in Hollywoodfilmen, als in der deutschen Realität.
Ich hab auch schon Interviews mit deutschen Autoren gelesen/gehört, die im Jahr zwei Bücher auf den Markt werfen müssen, um ungefähr das zu verdienen, was die Putzfrau im Verlag bekommt. Und da kannst du auch schon nicht mehr sagen "Uh, einen Neuseelandroman schreib ich doch nicht. Ich mache hohe Literatur."
Ergo: Kunst läuft neben der Finanzierung des Alltags her. Es ist eher eine Illusion (!) zu denken, die Kunst macht das für dich. Du musst rackern. Und sicher auch besessen sein davon. Wo andere drei Wochen an den Gardasee fahren, sitzt du eben an deinem Werk im Urlaub. Vielleicht so? Vielleicht gibt es keine Antwort. Wichtig ist, dass man es tut.
Ich mein: Ist die Art, wie der Lebensunterhalt verdient wird denn überhaupt wichtig für Kunst? Am Ende liegts doch mehr an der Zeit. Ich kenn Leute, die arbeiten lieber Teilzeit und haben mehr Luft für ihre Kunst, obwohl sie auch andere Möglichkeiten hätten, an mehr Geld zu kommen.
Re: Moderne Kunst
Du bist ein Thread-Killer.
Wer will denn auf das ganze öde Zeug antworten? "Teilzeit", "Markt", "Finanzierung des Alltags", "Einheiten verkaufen".
Viel zu vernünftelig, um wahr zu sein.
Wer will denn auf das ganze öde Zeug antworten? "Teilzeit", "Markt", "Finanzierung des Alltags", "Einheiten verkaufen".
Viel zu vernünftelig, um wahr zu sein.
- Aldaron
- Beiträge: 5686
- Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37
Re: Moderne Kunst
Weiß nicht. Auch ich habe es vier Jahre lang versucht.
am Ende spricht die Vernunft eben doch das letzte Wort.

- Aldaron
- Beiträge: 5686
- Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37
Re: Moderne Kunst
Naaa, ich sag's anders: sich der Kunst unterzuordnen könnte heißen, in einer 1-Zimmer-Wohnung zu wohnen, Radl zu fahren und an wenigen Tagen in der Woche Regale im Aldi Süd einzuräumen. Is halt auch alles ein wenig auf eine Katze gesetzt. Und das hat man in Deutschland eher nicht drauf. Rente, Auto und Urlaub sind auch schön. Meint man.
Re: Moderne Kunst
Das wirklich Interessante an dem hier geposteten Schild oder Bild ist ja für mich:
Es bestätigt alle Vorurteile oder auch vorgefertigten Urteile, die jemand wie ich gegenüber der sog. modernen Kunst hat. Und das war mit Sicherheit nicht vom "Verfasser" beabsichtigt.
Es bestätigt alle Vorurteile oder auch vorgefertigten Urteile, die jemand wie ich gegenüber der sog. modernen Kunst hat. Und das war mit Sicherheit nicht vom "Verfasser" beabsichtigt.
Re: Moderne Kunst
Das Mäzenatentum war in der Adelszeit keine schlechte Sache. Ohne dies hätte es vermutlich nie die fantastischen klassischen Werke gegeben. In meinen Augen ein wesentlicher Faktor, der für die unglaublichen handwerklichen Fähigkeiten vergangener Künstler mitverantwortlich war. Der Mäzen wollte die tollsten Kunstwerke und Künstler haben, um in aller Welt anerkannt zu sein. Die Künstler waren extrem gefordert, wurden aber auch entlohnt.
- Matt 66
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Re: Moderne Kunst
Han Solo hat geschrieben:Das Mäzenatentum war in der Adelszeit keine schlechte Sache...
Deswegen ist das dann ja auch wirklich KUNSTmusik gewesen. Chuck Berry, Beatles und Abba sind das so gesehen nicht.
Andererseits hat ein Orlando di Lasso schon im 16. Jahrhundert sich ordentlich "vermarktet".
"Kunst" kommt von "müssen". Wenn dann noch Geld dabei rausspringt, prima.
Tom ist aus meiner Sicht in erster Linie Dienstleister und weniger Künstler. Aber das mag er vielleicht lieber selbst erklären.
Ich bin jedenfalls definitiv kein Künstler... (das war ich höchstens in meiner aktiven Fussballerzeit...)


Re: Moderne Kunst
Matt 66 hat geschrieben:Tom ist aus meiner Sicht in erster Linie Dienstleister und weniger Künstler.
So ist es.
- Zakk
- Beiträge: 1613
- Registriert: Mi 22. Aug 2012, 20:00
Re: Moderne Kunst
Ja. Als Zumutung.
Re: Moderne Kunst
Matt 66 hat geschrieben:Han Solo hat geschrieben:Das Mäzenatentum war in der Adelszeit keine schlechte Sache...
Deswegen ist das dann ja auch wirklich KUNSTmusik gewesen. Chuck Berry, Beatles und Abba sind das so gesehen nicht.
Andererseits hat ein Orlando di Lasso schon im 16. Jahrhundert sich ordentlich "vermarktet".
"Kunst" kommt von "müssen". Wenn dann noch Geld dabei rausspringt, prima.
Tom ist aus meiner Sicht in erster Linie Dienstleister und weniger Künstler. Aber das mag er vielleicht lieber selbst erklären.
Ich bin jedenfalls definitiv kein Künstler... (das war ich höchstens in meiner aktiven Fussballerzeit...)![]()
Raff ich net

Re: Moderne Kunst
Heute war ich in der Kunsthalle. Die einzelnen Exponate fand ich nicht so interessant, bemerkenswert aber das Interesse bzw. der Wunsch, bestimmte (nicht nur künstlerische) Techniken und Inhalte in ihren Werken zu konservieren und an Traditionen anzuschließen. Das ging von der Anwendung mittelalterlicher Farbherstellungstechnik über das Zeichnen vom Aussterben bedrohter Pflanzen bis zum thematischen Anknüpfen an Paul Klee. Einer z.B. hatte Zeichnungen von Fotos angefertigt, wobei die Fotos sämtlich vor dem Geburtsdatum des Künstlers entstanden waren.
Re: Moderne Kunst
Find ich jetzt ehr unaufregend
dann lieber einen haufen iphones in die luft jagen, aus den Trümmern ein Papst-Mosaik machen. Das Resultat dann an eine intime Stelle tätowieren und dabei o-töne von Südostasiatischen Diktatoren abspielen und den ganzen Prozess schwarz weiss abfilmen. 


Re: Moderne Kunst
Ja, mir schien das ganze sehr ... hm... introvertiert, unaufgeregt, zum Teil verkopft. Und das in diesem sterilen, weitgehend menschenfreien Kunsthallenambiente, - da keimte stratosphäriges Gefühl erheblicher Relevanzlosigkeit.
Was du da beschreibst, hat sich vielleicht ein bisschen totgelaufen (das Schrille, Öffentliche, die Aktion, das Happening..).
Keine Ahnung.
Was du da beschreibst, hat sich vielleicht ein bisschen totgelaufen (das Schrille, Öffentliche, die Aktion, das Happening..).
Keine Ahnung.
- Bassfuss
- Beiträge: 5140
- Registriert: Sa 23. Okt 2010, 14:04
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- Wohnort: Stuhr
Re: Moderne Kunst
buttrock hat geschrieben:Find ich jetzt ehr unaufregenddann lieber einen haufen iphones in die luft jagen, aus den Trümmern ein Papst-Mosaik machen. Das Resultat dann an eine intime Stelle tätowieren und dabei o-töne von Südostasiatischen Diktatoren abspielen und den ganzen Prozess schwarz weiss abfilmen.

...ich stell es mir gerade vor....

Re: Moderne Kunst
Ging ja schon ein wenig ins Satirische was ich da geschrieben habt.
Besser als "an traditionen anknüpfen" und "alte Techniken konservieren" wärs allemal. Dieses Performance/Aktions Ding ist ja auch nicht meins. Öffentlichkeit find ich bei Kunst ganz geil, wenn sie halt nicht nur auf Effekt setzt sondern subtiler versucht den Raum zu gestalten.
Allgemein findet man auf der Seite hier viel Sachen, die ich persönlich sehr gut finde. Grade auch die Fotographie Sachen.
http://basic_sounds.blogspot.de

Allgemein findet man auf der Seite hier viel Sachen, die ich persönlich sehr gut finde. Grade auch die Fotographie Sachen.
http://basic_sounds.blogspot.de
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