Wovon Musiker leben

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Aldaron
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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Aldaron » So 29. Apr 2012, 16:23

Matt 66 hat geschrieben:Glaubst Du, der geneigte Spiegelleser meint nach der Lektüre, es ginge allen Musikern so?


Einige ja. Mit Sicherheit. Das spiegelt (haha, Wortspiel) in meinen Augen ganz gut wieder, wie viele Menschen Musiker sehen. Ist ein Hobby, wer davon leben muss, ist eine arme Sau. Und das stimmt einfach nicht.

buttrock

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon buttrock » So 29. Apr 2012, 16:49

Das ist denk ich überhaupt nicht der Kern der Debatte. Der Punkt ist doch der, dass in der Urheberrechtsdebatte die bösen Majors und Superstars in der Madonna Liga als die eigentlichen Gegner gesehen werden und somit das bisschen Raubkopieren eh die richtigen trifft. Dass dadurch aber mittlerweile ehr randständige Musik (jo ich schrei halt für meine Mannschaft) in eine immer prekärere Lage geräht, ist denk ich Inhalt der Spiegelreihe.
Sorry Jungs, aber dass sich der versorgte Berufsmusiker mit vollem Terminkalender und Eigenheim(eure Worte) jetzt über mangelnde Aufmerksamkeit des Feuilletons beklagt, ist für mich zu verschmerzen.

pipilotta

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon pipilotta » So 29. Apr 2012, 17:18

...das macht doch keiner....
Das "Beklagen" meine ich jetzt.

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Bassfuss
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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Bassfuss » So 29. Apr 2012, 17:24

Zakk_Wylde hat geschrieben:Ist mir zu heiß, das Eisen.....

Gruß Zakk



Moin Zack,

da gehst Du jetzt aber auch von der Situation aus, daß die meisten Musiker, die von der Musik leben könne, auch wirklich die Hochzeitsbandschiene fahren/fahren müsen.

Es gibt aber mit Sicherheit auch genug Musiker, die sich wenig bis gar nicht verbiegen müssen, um von der Musik leben zu können. Und wenn, dann vielleicht eben dieses "Verbiegen" als interessant empfinden.

Oder eben wirklich genug Engagements haben, die mit Hochzeit und Firmenfeier nichts zu tun haben.

Grüße, Frank

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Cat Carlo
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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Cat Carlo » So 29. Apr 2012, 18:41

Naja, wir sollten die Begriffe mal ein bischen wertfrei und sachlich händeln.

Da gibt es zum Beispiel:

den "verkannten" "Künstler", der sich per Definition (und nicht per "Können") als etwas besonderes sieht. Vielfach auch getragen vom Traum vom großen Geld.

Dann gibt es auch die "verkrachten Talente", also Leute, die Qualitäten haben, aber eine helfende (starke) Hand bräuchten, um damit klar zu kommen. Gibt es als Ikonen (dann hatt es geklappt) und verkrachte Existenzen.

Dann gibt es die Dienstleister, die ein gutes Handwerkliches Können haben, aber denen es am inneren Druck des Egomanen fehlt, sich in die Öffentlichkeit zu drängen. Vielfach: Jazzer und kreative Kirchenmusiker.

Dann gibt es die nackten (ähm, also im sprichwörtlichen Sinne) Geschäftemacher. Ich sag hier nur: Tötensen / Dieter. Wer möchte den schon nackt sehen?

Dann gibt es auch die Dienstleister, die damit das kleine Geld machen: Hochzeiten etc. Was ich da in den letzen Jahren an Beschiss gesehen habe, Tyros sei Dank, füllt problemlos jede Latrine. Fällt das eigentlich noch unter Musiker? Andererseits fallen hierunter auch Straßenmusiker. Für die gilt manches mal aber auch das 1. Beispiel ;)

Dann natürlich alle, die aus Hobby im Verein (Spielmanzug der Feuerwehr, Chor etc.) mitmachen. Ohne mehr zu wollen. Dazu zählen auch manche Hobby-Bands, vielleicht sogar die meisten?

Dann soll es ja auch Leute geben, die sind einfach nur von der Musik faszieniert, nicht von der Bühne. Arme Suchtkranke, fallen aber sozial nicht negativ auf und sind deshalb auch gesellschaftlich akzeptiert.

Dann kann man unterteilen in Komponisten und ausführende Künstler: die einen bekommen Geld von der GEMA, die anderen müssen dafür zahlen.

Wahrscheinlich ist beim Spiegel ein Konzept dahinter, dies mal plastisch darzustellen. Gerade in Zusammenhang mit der Piratenpartei wird ja das Urheberrecht stark diskutiert. Meist von denjenigen, die keines haben (Musikindustrie ;) ). Die haben nur Ausführungsrechte, die auch noch gerade auf Wunsch der Bevölkerung von 50 auf 70 Jahre verlängert wurden (oder hab' ich da was falsch verstanden?). Und das bei einer Industrie, die nur ca. 1,5 Milliarden im Jahr in Deutschland umsetzt. Och nich gerade Systemrelevant. Aber ich schweife ab...

Gruß vom Kater

Tom

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Tom » So 29. Apr 2012, 20:20

buttrock hat geschrieben:Sorry Jungs, aber dass sich der versorgte Berufsmusiker mit vollem Terminkalender und Eigenheim(eure Worte) jetzt über mangelnde Aufmerksamkeit des Feuilletons beklagt, ist für mich zu verschmerzen.

Ich will keine Aufmerksamkeit, unterstell mir doch nichts! Ich will nur nicht von irgendwelchen Nichtschwimmern vorgebetet bekommen, was authentisch ist und was nicht.
Das entscheide ich, streitbar und dabei belehrbar immer noch ich selber für mich.

Ausserdem hab ich auch bereits geschrieben, daß ich es als eine gezielte Beleidigung gegenüber Musiker sehe, wenn man ihreNebenverdienste - die sie als Opfer für ihre Ideale bringen!! - dazu benutzt um ihre "Erfolglosigkeit" zu unterstreichen.
Was Erfolg ist oder nicht ist doch völlig subjektiv!
Wenn ich meinen Kopfweh-Fusion irgendwo spielen darf IST das völlig unabhängig vom Verdienst ein Riesenerfolg für mich.
Wenn ich bei einer Schlagermucke mit 500 Ocken heimfahre, ist das auch ein Erfolgserlebnis.
Wenn ich aber für den Hut mit einer Soultruppe nach Wien fahre und dem Bassisten bei seinem den Gig durchgängigen Basssolo zuhören muss, während daheim die KINDER KOTZEN IST DAS KEIN ERFOLGSERLEBNIS.

Und der Kampf um volle Terminkalender ist möglich, aber nicht immer einfach. Auf jeden Fall ist er lebenslänglich.

pipilotta

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon pipilotta » So 29. Apr 2012, 21:11

Tom hat geschrieben:[
Ich will keine Aufmerksamkeit, unterstell mir doch nichts! Ich will nur nicht von irgendwelchen Nichtschwimmern vorgebetet bekommen, was authentisch ist und was nicht.
Das entscheide ich, streitbar und dabei belehrbar immer noch ich selber für mich.



THX! :up: :flower:

buttrock

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon buttrock » So 29. Apr 2012, 21:36

Sorry ich kann das was ihr dem Artikel unterstellt nicht raus lesen. Eure Wut wäre ja berechtigt wenn es so da stehen würde, tut es halt nur nicht. Aber wie schon gesagt, das ist genau der Bereich des Musikschaffens in dem das entsteht was mich interessiert, deswegen bin ich da wahrscheinlich auch nicht objektiv, von dem her: Entschuldigung wenn ich jemand zu nahe getreten bin, aber für mich geht der Artikel vollkommen in Ordnung.

Tom

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Tom » So 29. Apr 2012, 22:30

Das steht auch so in dem Artikel nicht drin. Das wird von mir durch die Platzierung des Artikels
unterstellt.
Ich hab den Artikel zum Anlass genommen um mich aufzuregen.
Und darüber, über das was mich daran aufregt will ich eure geschätzte Meinung hören.

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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Mr Knowitall » So 29. Apr 2012, 23:49

Das ist doch alles schon durchgekaut!
Slavinski, Wiltrud: Die mediale Darstellung von Musikschaffenden mit einem Jahresbruttoeinkommen bis 70 000 Euro in deutschen Printmedien. Berlin: de Gruyter, 2008.

Tom

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Tom » Mo 30. Apr 2012, 08:11

Du, rumgoogeln kann ich auch.

Verschaff dir mal ne Kontur und melde deine Meinung. :ycard:

Darthie

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Darthie » Mo 30. Apr 2012, 08:15

buttrock hat geschrieben:Sorry ich kann das was ihr dem Artikel unterstellt nicht raus lesen.


Ich auch nicht.

Aber vielleicht sind wir auch die falschen Diskutanten?

Ich mein'... Mein soziales Umfeld hat sich seit dem mucken nicht unerhelblich verändert. Auf einmal kenne ich Leute, denen ich vor Jahrzehnten nur auf der Bühne zugesehen habe. Ds ist natürlich noch lange kein "insight", aber passt scho'.
Die Leute, die ich kenne, kommen ganz OK klar. Ds sind auch irgendwie alles sympathische Menschen, die das irgendwo so wollen, was sie tun. Fast alle "ruhen in sich selbst", um mal diese etwas bescheuerte Metapher aufzugreifen.

Ich denke, das geht diesem Trommler aus dem Artikel auch so. Würde ich jedenfalls so rauslesen.

Fraglich ist doch, wie das beim Rezipienten ankommt, der mit der "Szene" so rein gar nix am Hut hat?!

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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Matt 66 » Mo 30. Apr 2012, 10:31

Tom hat geschrieben:Ich will nur nicht von irgendwelchen Nichtschwimmern vorgebetet bekommen, was authentisch ist und was nicht.


Meinst Du damit jetzt den Spiegel oder den Alex?

Nochmal: der Alex erzählt doch hier alles von sich aus. Der Spiegel liefert doch nur die Plattform. :dontknow:

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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Mr Knowitall » Mo 30. Apr 2012, 10:32

Tom hat geschrieben:Du, rumgoogeln kann ich auch.

Verschaff dir mal ne Kontur und melde deine Meinung. :ycard:


Bernhard, Franz (1986). Hybride Konturen der Allegorie in der Leserbrieflyrik des 20. Jahrhunderts im Chiemgau. Böhlau.


Künstler hätten besser auf den Vater hören sollen, denn das wahre Künstlertum erkennt man erst posthum.

http://www.youtube.com/watch?v=foZZvRY7MpM

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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Bassfuss » Mo 30. Apr 2012, 10:39

Darthie hat geschrieben:Ich denke, das geht diesem Trommler aus dem Artikel auch so. Würde ich jedenfalls so rauslesen.

Fraglich ist doch, wie das beim Rezipienten ankommt, der mit der "Szene" so rein gar nix am Hut hat?![/color]


Moin,

ich glaube, daß bei dem Slime-Drummer sowas abgeht wie in einem der aktuellen Ärzte-Songs: Ist das noch Punkrock? Er Fragt sich wohl eher, ob er selbst als Punkrocker noch authentisch ´rüberkommt. Einerseits nachvollziehbar, andererseits auch mit dem Wissen, eine Entwicklung durchgemacht zu haben, eigentlich nicht so wichtig. Wie ich schon mal sagte: das Festhalten an der einzigen Wahrheit und alten Hardrock-/Punkrock-/Speedmetal-/wasweißich-Weisheiten ist doch eher spießig. Das ist es eher Punkrock, sich von ausgetretenen Pfaden zu entfernen.

Und Tom kann ich vollkommen verstehen. Authntizität bestimmt er selbst für sich, wie der Slime-Onkel eben auch. Eine Allgemeingültigkeit sollte es aufgrund der verschiedensten Ausgangslagen doch gar nicht geben.

Grüße, Frank

buttrock

Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon buttrock » Mo 30. Apr 2012, 11:31

Tom hat geschrieben:Das steht auch so in dem Artikel nicht drin. Das wird von mir durch die Platzierung des Artikels
unterstellt.
Ich hab den Artikel zum Anlass genommen um mich aufzuregen.
Und darüber, über das was mich daran aufregt will ich eure geschätzte Meinung hören.

Und ich versteh die Aufregung anhand des Artikels nicht gerade weil da dringlichere Probleme des "Kulturschaffens" verhandelt werden als
Die mediale Darstellung von Musikschaffenden mit einem Jahresbruttoeinkommen bis 70 000 Euro in deutschen Printmedien.
:dontknow:
Zuletzt geändert von buttrock am Mo 30. Apr 2012, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.

Zakk_Wylde
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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Zakk_Wylde » Mo 30. Apr 2012, 11:35

Bassfuss hat geschrieben:
Zakk_Wylde hat geschrieben:Ist mir zu heiß, das Eisen.....

Gruß Zakk



Moin Zack,

da gehst Du jetzt aber auch von der Situation aus, daß die meisten Musiker, die von der Musik leben könne, auch wirklich die Hochzeitsbandschiene fahren/fahren müsen.

Es gibt aber mit Sicherheit auch genug Musiker, die sich wenig bis gar nicht verbiegen müssen, um von der Musik leben zu können. Und wenn, dann vielleicht eben dieses "Verbiegen" als interessant empfinden.

Oder eben wirklich genug Engagements haben, die mit Hochzeit und Firmenfeier nichts zu tun haben.

Grüße, Frank


Nein, ich geh von dem aus, was Pippi sagte und genau auf Pippi bezog sich das.

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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Bassfuss » Mo 30. Apr 2012, 13:10

Zakk_Wylde hat geschrieben:Nein, ich geh von dem aus, was Pippi sagte und genau auf Pippi bezog sich das.



...so hab ich das auch verstanden... :-)

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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Mr Knowitall » Mo 30. Apr 2012, 13:23

buttrock hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:Das steht auch so in dem Artikel nicht drin. Das wird von mir durch die Platzierung des Artikels
unterstellt.
Ich hab den Artikel zum Anlass genommen um mich aufzuregen.
Und darüber, über das was mich daran aufregt will ich eure geschätzte Meinung hören.

Und ich versteh die Aufregung anhand des Artikels nicht gerade weil da dringlichere Probleme des "Kulturschaffens" verhandelt werden als
Die mediale Darstellung von Musikschaffenden mit einem Jahresbruttoeinkommen bis 70 000 Euro in deutschen Printmedien.
:dontknow:



Nochmal für alle: die Literaturangabe war ein Scherz. Dieses Werk gibt es (wahrscheinlich noch) nicht (, aber bald). Da zu jedem Scheiß Abschlussarbeiten verfasst werden, die diesem fiktiven Kleinod gleichen, fällt das offenbar gar nicht mehr auf. Was ich wiederum recht witzig finde.

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Re: Wovon Musiker leben

Beitragvon Zakk_Wylde » Mo 30. Apr 2012, 13:54

da gehst Du jetzt aber auch von der Situation aus, daß die meisten Musiker, die von der Musik leben könne, auch wirklich die Hochzeitsbandschiene fahren/fahren müsen.



Wenn Du schreibst "... die meisten..." gehst Du augenscheinlich davon aus, dass ich mich auf eine MEHRZAHL von Musikern bezogen habe. Habe ich aber nicht!! Nochmal! Ich habe mich nur auf Pippi bezogen. Pippi lebt von Unterricht und Jobs ála Gala, Top40, Feiern. Und darauf bezog ich mich! Und eben nicht auf "die meisten"!!


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