Ist das Kunst, oder kann das weg?

Tom

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Tom » Fr 4. Nov 2011, 19:32

docL hat geschrieben:
Mr Knowitall hat geschrieben:Bild
Die Fotografie zeigt keinen echten Kippenberger, sondern eine Hommage seines geschätzten Kollegen Martin Semmelrogge, welche gemäß dessen Aussage stark durch die Werke der frühen Spätphase Immendorffs inspiriert war. Kritiker Semmelrogges verurteilen den latent antisemitischen Unterton des Werkes.


Ist das jetzt ein Stillleben VOR, NACH; oder während dem Essen???

Oder is es einfach nur Scheiße an Pommes mit Garnelen????

So sieht es aus... und das wäre Kunst.... selbst für mich....


Jetzt ganz im Ernst ohne dich hänseln oder greteln zu wollen:
Kunst wird das obige Bild doch in Zusammenhang mit dem Text, mit dem Forum, mit deiner, meiner Reaktion etc.
Kunst kann doch auch die Botschaft an sich sein, ohne den Träger Bild, Statue, Busen etc.
Weißt schon, Marshall McLuhan und so.

So gesehen wären deine Ami-Trash-Redneckfilme von neulich Kunst, wenn ICH sie anschaue.
Wenn DU sie anschaust, bleiben sie halt undifferenzierte Ami-Trash-Redneckfilme.
Diese Aussage ist total subjektiv.
Mach mich jetzt bloß nicht an, ich weiß wo dein Bett schläft!

Und dieser Smiley ;-) in diesem Zusammenhang ist jetzt auch Kunst, weil er subtil auf die VW anspielt (jüngere Post-Sharette Forumsgeschichte).

Dregen

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Dregen » Fr 4. Nov 2011, 19:33

Tom hat geschrieben:
Zakk_Wylde hat geschrieben:Meine Antwort an diejenigen, die sagen "Was soll daran denn Kunst sein?! Kann ich auch!"

Kunst ist zunächst die Einhaltung von Formalien (Stilmittel der Gestaltung, der bildenden Kunst usw.) Nur was räumlich-visuell in Erscheinung tritt und somit Gestaltung ist, ist existent. Die Einhaltung bestimmter Formalien führt zu Bejahung eines formalen Kunstbegriffes (Farbe, Oberfläche, bildnerischer Inhalt).

Andererseits ist die Einhaltung von Formalien nicht zwingend, es hilft aber, dass etwas als Kunst wahrgenommen wird. Hat man sich aber erst einmal auf diesen grundsätzlichen Geltungsanspruch verständigt, dann ist der Rest eigentlich frei (m.M.) Dann kommt es nur noch auf den Dialog zwischen Werk und Betrachter an. D.h. findet eine Vermittlung statt, die subjektiv einen gewissen Wert hat? Spricht es unter irgendwelchen Aspekten an (Komposition, Inhalt, Farbe, Ausdruck... )? Wenn ja, dann hat es einen ein subjektiven Wert. Dieser Wert kann sich bei dem einen einstellen und beim anderen nicht. Problematisch ist, wenn das Ganze verobjektiviert werden soll. Dann kommt man in die Falle (*Kunst kommt von Können* usw.). Und schwuppdiwupp landet man bei "entarteter Kunst". M. E. darf man deshalb den Begriff Kunst nur subjektiv anwenden. Vermittelt mir das Werk etwas, was ich subjektiv als Kunst wahrnehme oder das einen bestimmten künstlerischen Wert hat? Daher darf man auf die Frage, was daran Kunst sei, getrost antworten: Eben dass es ein Kunstwerk ist. Ob es subjektiv als solches wahrgenommen wird, ist von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich. Wissen schadet allerdings nicht (Einordnung in das Gesamtoeuvre eines Künstlers, Einordnung in den kunsthistorischen Zusammenhang ...).


Ich liebe dich von ganzen Herzen für diese Worte.


:facepalm:

docL

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon docL » Fr 4. Nov 2011, 19:34

@ Han

Na ja in der angebissenen Pommesschale...
Na eher nur Garnelenschwänze....

Der Künstler in mir WILL das so sehen....
:laughter:

docL

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon docL » Fr 4. Nov 2011, 19:38

Tom hat geschrieben:Jetzt ganz im Ernst ohne dich hänseln oder greteln zu wollen:
Kunst wird das obige Bild doch in Zusammenhang mit dem Text, mit dem Forum, mit deiner, meiner Reaktion etc.
Kunst kann doch auch die Botschaft an sich sein, ohne den Träger Bild, Statue, Busen etc.
Weißt schon, Marshall McLuhan und so.


So gesehen wären deine Ami-Trash-Redneckfilme von neulich Kunst, wenn ICH sie anschaue.
Wenn DU sie anschaust, bleiben sie halt undifferenzierte Ami-Trash-Redneckfilme.
Diese Aussage ist total subjektiv.
Mach mich jetzt bloß nicht an, ich weiß wo dein Bett schläft!

Und dieser Smiley ;-) in diesem Zusammenhang ist jetzt auch Kunst, weil er subtil auf die VW anspielt (jüngere Post-Sharette Forumsgeschichte).



Ich brauche meine Tabletten.... Ich bin ganz wirr.
Wenn ich nackt vor dem Spielgel stehe und ein hargetkochtes Ei esse und dabei "Ode an die Freude" singe, dabei die Basstöne furze...

Ist das Kunst?

toptears

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon toptears » Fr 4. Nov 2011, 19:53

War das mal bei Hape, wo sie einem Schimpansen Pinsel, Farbe und eine Leinwand gegeben haben, er sich ausgelassen hat und dann Experten über die Bilder diskutiert haben, von wegen Linienführung, Ansatz, usw. (aber nichts von dem Affen gewußt haben und schlau über den Künstler geredet haben).

Ist schon etwas her.

Bei uns gab es mal einen Haufen aus Asphaltbrocken an einer Kreuzung, ich dachte beim Vorbeifahren immer, wann räumen die die Baustelle mal weg. Irrtum, war ein Kunstwerk, lt. Tageszeitung.

Wie schon gesagt wurde, Kunstverständnis ist wie Musikgeschmack, kann mir keiner einreden, sei er noch so schlau.

Und so eine ausgekotzte Portion CPM, naja...........

Und bei so intellektuellem Geist kommt mir immer der Schimpanse in den Sinn, der soviel Spaß am Malen/Zeichnen hatte.....

Tom

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Tom » Fr 4. Nov 2011, 20:35

hier will keiner irgendjemanden was einreden.
einige (unter ihnen der König selbst) schreiben nur gegen die sprichwörtliche Arroganz an, die hinter dem süffisant lächelnden Achselzucken steckt.

Kunst wird es auf dem Weg vom Hersteller zum Betrachter. Beide gehören zum Kunstwerk.

Meine Meinung.

Josef K

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Josef K » Fr 4. Nov 2011, 20:47

Tom hat geschrieben:Kunst wird es auf dem Weg vom Hersteller zum Betrachter. Beide gehören zum Kunstwerk.

Meine Meinung.


Mein alter Kunstlehrer wäre stolz auf Dich!

Ich lehnte eine Benotung meiner Arbeit ab mit der Begründung "Kunst".

Er sagte: "Übergeben wir es dem Markt....."

Han Solo

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Han Solo » Fr 4. Nov 2011, 20:48

http://www.youtube.com/watch?v=RAx0P-8n5K4

Nicht nur 800.000 wert. Unbezahlbar.

toptears

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon toptears » Fr 4. Nov 2011, 21:00

Sire mögen mir die Antwort verzeihen, aber ich kann an mir kein süffisant lächelndes Achselzucken erkennen, eher manchmal nur ein :scratch:


So eine Fettecke entlockt mir nur ein :dontknow:

Ich habe Hochachtung vor Leuten, die ein Bild wie ein Foto malen können, ich bekomme noch nicht mal einen geraden 2 cm Strich hin, wird kruckelig. So ein Mann wie Kujau war, Respekt.

Aber so 'Gestaltungen', hm, fehlt mir Kleinbürger wohl ein Gen zum Verstehen, finde ich aber auch nicht so schlimm.

toptears

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon toptears » Fr 4. Nov 2011, 21:06

Han Solo hat geschrieben:http://www.youtube.com/watch?v=RAx0P-8n5K4

Nicht nur 800.000 wert. Unbezahlbar.


Genau so!!

:up:


Krawehl im Musenhain....................

Tom

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Tom » Fr 4. Nov 2011, 21:12

Spitzenträne, du tust doch nur so. Versteckst dich hinter "mir fehlt als Kleinbürger das Versteh-Gen"
Leben und leben lassen, darum gehts. Du bist intelligent genug - widersprech jetzt nicht! - du bist jedenfalls intelligent genug, um einfach "sagt mir nix" meinen zu können, ohne den Unterton der lächerlich machenden Diskriminierung.
Lasst es doch einfach GUT sein. Auch wenn es euch nix sagt.

Oder aber macht ein Fass auf und begründet eure Ablehnung.

toptears

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon toptears » Fr 4. Nov 2011, 21:24

:-)

Ist 'aneinandervorbeireden' auch Kommunikation?

Nicht alles ernst nehmen, was meine Finger raushauen.

Wie sogt iar doa unde: poaßt scho!

Will Das hier nun ja nicht scharettesisieren, oh Scheiße, was denn nun passiert?!

VWFG.

Habe grad ein YT-Angus-Video wiedergefunden, lustig, der Kleine ist der Bluesman, aussie-understatement, aber Hammer.

:dr01:

Zakk_Wylde
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Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Zakk_Wylde » Fr 4. Nov 2011, 21:39

Der verhinderte Pädagoge in mir sagt: Positiv ist, dass die Herrschaften, die sich (arrogant) achselzuckend äußern.... ehrlich sind. Ihre Ignoranz (im Wortsinn) wird eingeräumt. Die Nanny sagt, Kevin, Du, das find ich voll O.K., dass du das so sagst. Wenn der Papa dich auf die Documenta mitschleift, dann ist vollkommen in Ordnung, wenn Du das doof findest. *räusper*

Der Richter und Vollstrecker in mir sagt allerdings, "gut gemeint" ist die kleine Schwester von "scheiße".

MaW. die Leute sind so, aber mir gefällt es nicht. Und es macht mich ziemlich wütend. Ich kann da nur Verachtung für aufbringen. Ich würde gern mal wieder ein paar Nazi-Bezüge reinbringen. Ich lass es aber. Denn die Verdammung der modernen Kunst (mit Postmoderne usw.) ist kein Privileg der Nazis. Das gab es schon vorher, es wurde bei den Nazis lediglich auf die Spitze getrieben.

Ich habe lange drüber nachgedacht, warum viele (Klein-)Bürger so angestachelt sind beim Thema moderne (insbes. abstrakte) Kunst. Ich würde einfach vermuten, dass die Verzerrung von Perspektive, das Aufbrechen fester Sehgewohnheiten zutiefst verunsichernd ist für einen auf Normalität bedachten Geist. Wie die Angst vor einem bad Trip. Etwas gerät in Unordnung und stellt das gewohnte Weltbild in Frage. Menschen, die die gewohnte sichere Weltsicht nicht aufrecht erhalten können, werden zu Abwehr aggressiv. Letztlich nur ein Abwehrmechanismus. Hat man auch bei religiös geprägter Weltsicht.

Was wundert ist, dass nun hier Rocker, Blueser usw. verkehren, die vielleicht zu einem gewissen Grad noch so etwas wie einen Spirit verspüren (sollten). Denkt man?! Ich denke an Haight Ashbury, Ten Years After, Grateful Dead usw. (mein Gott, die Romantik). Und ich denke. O.K. sie könnten netterweise sagen. Ähh, ne Fettecke, hä? Cool, gib mir mal die Bong. Darüber muss ich erst mal ne Runde meditieren. Und dann pennen sie zu Ravi Shankar ein... Nee, nee. Dem ist nicht so. In jedem Blueser steckt ein Vollbartträger. In jedem Vollbartträger steckt ein Bulle. In jedem Bullen steckt stumpfer Vollzieher von Normen und der sagt. Fettecke? Das soll Kunst sein!? Da ist ja gar nichts gemalt. Da kann ich ja gar nichts drauf erkennen! Kunst kommt von Können und das kann ich auch.

BTW: Schön ist eigentlich auch die Argumention: Ich kann das auch. Also kann es ja keine Kunst sein. Was habe die Leute eigentlich für ein Selbstverständnis?!

Exkurs: Das hier in Rede stehende Problem bzw. Frage ist die gleiche, über das sich Kai so aufgeregt hat. Nur eben aus meiner Sicht am falschen Sujet.

Han Solo

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Han Solo » Fr 4. Nov 2011, 21:43

Tom hat geschrieben:Oder aber macht ein Fass auf und begründet eure Ablehnung.


Der Kalkstreifen hatte den falschen pH Wert. Unter Kalkstreifenkünstlern und Kalkstreifenkritikern sind nur Kalkstreifen mit pH-Wert von exakt 4,53 angesehen. Alles andere sind Amateurkünstler denen sowohl Dynamik im Ausdruck, als auch Virtuosität, technische Ausdrucksmöglichkeiten und Kreativität fehlt.

toptears

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon toptears » Fr 4. Nov 2011, 22:04

Gespräche über Kunst finde ich immer brutal witzig, da kann jeder seinen Intellekt weit heraushängen, andere herniederlabern (gibt es das Wort überhaupt?).

Tangiert mich eher äußerst peripher, auf Deutsch: geht ....

Dream Theater haben geniale Songs, Kunst?

Bislang dachte ich, Kunst kommt von Können, laß mich gern belehren.

Habe keinen Vollbart, mag Musik mal so oder so, es muß mich ansprechen, anspringen, anschreien, liebkosen.

Schon wieder von Arschbacken auf Kuchen backen, egal.

Was mich stört sind Besserwissende....


:flower:

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Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Aldaron » Fr 4. Nov 2011, 22:16

Was mich ja jetzt schon ein wenig verwirrt zurücklässt, ist der (schleppende!) Vergleich mit NS-Zensur und "entarteter Kunst". Es ist eine Sache, wenn jemand mit einem abstrakten Gemälde nichts anfangen kann (blaue Leinwand) oder wenn Kunst auf Grund der Menschen, die dahinter stecken, abgelehnt und geächtet wird. Also hier doch bitte mal auf dem Teppich bleiben.

Ansonsten kann alles mögliche Kunst sein. Das was der Hape da so gemacht hat, gibt aber dennoch zu denken. Denn: Gerade in der Moderne hat man schon das Gefühl, dass Gegenstände um des Laberns willen in einem erlesenen Kreis Intellektueller besprochen werden. Hape hat diesen Umstand ja auch mit HURZ schön dargelegt. Da war im Publikum glaube ich eine einzige Dame, die konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Der Rest hat ein schlaues Gesicht aufgesetzt.

Und das käst mich am meisten an: Dieses ewige Rumgerede - ja Zerreden von Musik und Kunst im allgemeinen! Kann man diese Dinge nicht einfach mal als solches stehen lassen?

buttrock

Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon buttrock » Fr 4. Nov 2011, 22:22

Zakk_Wylde hat geschrieben:Der verhinderte Pädagoge in mir sagt: Positiv ist, dass die Herrschaften, die sich (arrogant) achselzuckend äußern.... ehrlich sind. Ihre Ignoranz (im Wortsinn) wird eingeräumt. Die Nanny sagt, Kevin, Du, das find ich voll O.K., dass du das so sagst. Wenn der Papa dich auf die Documenta mitschleift, dann ist vollkommen in Ordnung, wenn Du das doof findest. *räusper*

Der Richter und Vollstrecker in mir sagt allerdings, "gut gemeint" ist die kleine Schwester von "scheiße".

MaW. die Leute sind so, aber mir gefällt es nicht. Und es macht mich ziemlich wütend. Ich kann da nur Verachtung für aufbringen. Ich würde gern mal wieder ein paar Nazi-Bezüge reinbringen. Ich lass es aber. Denn die Verdammung der modernen Kunst (mit Postmoderne usw.) ist kein Privileg der Nazis. Das gab es schon vorher, es wurde bei den Nazis lediglich auf die Spitze getrieben.

Ich habe lange drüber nachgedacht, warum viele (Klein-)Bürger so angestachelt sind beim Thema moderne (insbes. abstrakte) Kunst. Ich würde einfach vermuten, dass die Verzerrung von Perspektive, das Aufbrechen fester Sehgewohnheiten zutiefst verunsichernd ist für einen auf Normalität bedachten Geist. Wie die Angst vor einem bad Trip. Etwas gerät in Unordnung und stellt das gewohnte Weltbild in Frage. Menschen, die die gewohnte sichere Weltsicht nicht aufrecht erhalten können, werden zu Abwehr aggressiv. Letztlich nur ein Abwehrmechanismus. Hat man auch bei religiös geprägter Weltsicht.

Was wundert ist, dass nun hier Rocker, Blueser usw. verkehren, die vielleicht zu einem gewissen Grad noch so etwas wie einen Spirit verspüren (sollten). Denkt man?! Ich denke an Haight Ashbury, Ten Years After, Grateful Dead usw. (mein Gott, die Romantik). Und ich denke. O.K. sie könnten netterweise sagen. Ähh, ne Fettecke, hä? Cool, gib mir mal die Bong. Darüber muss ich erst mal ne Runde meditieren. Und dann pennen sie zu Ravi Shankar ein... Nee, nee. Dem ist nicht so. In jedem Blueser steckt ein Vollbartträger. In jedem Vollbartträger steckt ein Bulle. In jedem Bullen steckt stumpfer Vollzieher von Normen und der sagt. Fettecke? Das soll Kunst sein!? Da ist ja gar nichts gemalt. Da kann ich ja gar nichts drauf erkennen! Kunst kommt von Können und das kann ich auch.

BTW: Schön ist eigentlich auch die Argumention: Ich kann das auch. Also kann es ja keine Kunst sein. Was habe die Leute eigentlich für ein Selbstverständnis?!

Exkurs: Das hier in Rede stehende Problem bzw. Frage ist die gleiche, über das sich Kai so aufgeregt hat. Nur eben aus meiner Sicht am falschen Sujet.


sehr gut. :up:
Aber warum war das bei Kai falsch? Das alles trifft doch auch auf den oft unterkomplexen Umgang mit Musik zu die etwas "weiter draussen" ist.
:dontknow:

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Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Zakk_Wylde » Fr 4. Nov 2011, 22:53

oder wenn Kunst auf Grund der Menschen, die dahinter stecken, abgelehnt und geächtet wird.



Leider totaler Bullshit. Mach Dich vielleicht mal schlau. Es ging nicht unbedingt um jüdische Künstler oder andere Zugehörige unerwünschter Gruppen, sondern um genau das Kunstverständnis, das hier geäußert wird (von einigen). Entartete Kunst war die Kunst der Moderne. Ernsthaft. Hier der Link zur aktuellen Ausstellung über die von den Nazis protegierte Kunst.

http://www.gdk-research.de/db/apsisa.dll/ete

Da wird all das bedient, was einige vermissen. BTW Hitler war ein großer (Quantität) Kunstsammler. Noch mal. Genau das Kunstverständnis, das hier geäußert wird, ist das Gleiche mit dem die Kunst der Moderne von den Nazis bewertet und rezipiert wurde.


Das was der Hape da so gemacht hat, gibt aber dennoch zu denken. Denn: Gerade in der Moderne hat man schon das Gefühl, dass Gegenstände um des Laberns willen in einem erlesenen Kreis Intellektueller besprochen werden. Hape hat diesen Umstand ja auch mit HURZ schön dargelegt. Da war im Publikum glaube ich eine einzige Dame, die konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Der Rest hat ein schlaues Gesicht aufgesetzt.


Auch irgendwie Gaga, was Du da sagst. "Gerade in der Moderne hat man das Gefühl"... Den Satz versteh ich nicht. Meinst Du die Menschen, die Zeitgenossen der Moderne (als Stilepoche) waren? Meinst Du die Menschen der "modernen Zeiten", also der Gegenwart? Meinst Du Vertreter oder Anhänger der modernen Kunst?

Der Sketch "Hurz" setzt sich nach deiner Auffassung mit den Rezipienten moderner Kunst auseinander. Das, was Du als Labern um des Laberns willen betrachtest, hat allerdings nichts mit der Kunst zu tun, sondern mit den Kunstrezipienten oder, wenn man so will, mit dem Pseudo-Kunstverständnis von Vertretern des Kunstbetriebes. Das Werk selbst labert aber nicht. Es spricht zu dir, oder eben nicht! Wie sagte schon King Tom? Es braucht mindestens zwei: Das Werk und den Rezipienten, aber eben auch nicht mehr. M.E. braucht es noch nicht mal den Künstler. Und: Das Bild labert nicht. Labern ist nicht Teil des Kunstwerks. Du vermengst also mangels intellektuellem Differenzierungsvermögen: Werk und Kunstbetrieb. Das eine kann praktisch ohne das andere auskommen.

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Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Mr Knowitall » Fr 4. Nov 2011, 23:04

M.E. braucht es noch nicht mal den Künstler.


Das is aber jetzt Blödsinn, ned wahr?

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Re: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Beitragvon Mr Knowitall » Fr 4. Nov 2011, 23:06

Der Sketch "Hurz" setzt sich nach deiner Auffassung mit den Rezipienten moderner Kunst auseinander. Das, was Du als Labern um des Laberns willen betrachtest, hat allerdings nichts mit der Kunst zu tun, sondern mit den Kunstrezipienten oder, wenn man so will, mit dem Pseudo-Kunstverständnis von Vertretern des Kunstbetriebes.


Auch Blödsinn.
Kunst ist Kunst, weil sie aufgrund des Gelabers dazu wird.
Kunst kann nicht aus sich heraus Kunst sein.
Das is ja der Unterschied zwischen Kunst und Natur.


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