Japan

chili

Re: Japan

Beitragvon chili » Di 15. Mär 2011, 12:41

Al Burky hat geschrieben:Och, das kann man hier auch, wenn man dann noch auf das Alter des AKW achtet.....

http://www.mitwelt.org/erdbeben-am-ober ... nheim.html


ja, ist bekannt. Aber die richtig großen Beben dürfte es doch eher woanders geben.

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Bassfuss
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Re: Japan

Beitragvon Bassfuss » Di 15. Mär 2011, 12:43

Trüffel hat geschrieben:Ich finde Unterschriftenaktionen im Prinzip gut, aber wieviel werden sie im Endeffekt tatsächlich verändern? Wie bereits gesagt wird Schwarz-Gelb nur was an deren Atomprogramm verändern, weil Wahlen vor der Tür stehen und sie sich grade einscheißen, dass sie BaWü verlieren könnten. Das ist opportunistisch, aber das ist halt auch Politik.


Da sind wir uns einig, daß Frau Merkel und Konsorten das nicht machen, weil sie eines besseren Belehrt worden sind oder auf einmal Gewissensbisse bekommen haben. Da geht es um Politik. Knallhart. Man will über die Landtagswahlen kommen.

Genauso widerlich finde ich aber Herrn Gabriel, der jetzt seine Chance wittert, sich selbst aber einen Scheiß um Gorlebn, Asse u.s.w. gekümmert hat. Wenn er denn so überzeugt ist, hätte er mehr auf die Beine stellen können. Aber vielleicht hätte das der Frisur nicht gutgetan.

Grüße, Frank

Al Burky

Re: Japan

Beitragvon Al Burky » Di 15. Mär 2011, 12:46

chili hat geschrieben:
Al Burky hat geschrieben:Och, das kann man hier auch, wenn man dann noch auf das Alter des AKW achtet.....

http://www.mitwelt.org/erdbeben-am-ober ... nheim.html


ja, ist bekannt. Aber die richtig großen Beben dürfte es doch eher woanders geben.


Natürlich, aber wie windig ist dieses französische Uraltkraftwerk gebaut? Macht aber nix, steht ja fast in Deutschland. :clap:

chili

Re: Japan

Beitragvon chili » Di 15. Mär 2011, 12:49

Bassfuss hat geschrieben:
Trüffel hat geschrieben:Ich finde Unterschriftenaktionen im Prinzip gut, aber wieviel werden sie im Endeffekt tatsächlich verändern? Wie bereits gesagt wird Schwarz-Gelb nur was an deren Atomprogramm verändern, weil Wahlen vor der Tür stehen und sie sich grade einscheißen, dass sie BaWü verlieren könnten. Das ist opportunistisch, aber das ist halt auch Politik.


Da sind wir uns einig, daß Frau Merkel und Konsorten das nicht machen, weil sie eines besseren Belehrt worden sind oder auf einmal Gewissensbisse bekommen haben. Da geht es um Politik. Knallhart. Man will über die Landtagswahlen kommen.

Genauso widerlich finde ich aber Herrn Gabriel, der jetzt seine Chance wittert, sich selbst aber einen Scheiß um Gorlebn, Asse u.s.w. gekümmert hat. Wenn er denn so überzeugt ist, hätte er mehr auf die Beine stellen können. Aber vielleicht hätte das der Frisur nicht gutgetan.

Grüße, Frank


es gab aber von Rot/Grün den Atomausstieg, der ausnahmsweise mal auf einem gesellschaftlichen Konsens beruhte. Diese dämlichen FDP/CDU-Arschlöcher haben den völlig ohne Not wieder kassiert.

Al Burky

Re: Japan

Beitragvon Al Burky » Di 15. Mär 2011, 12:54

chili hat geschrieben:
es gab aber von Rot/Grün den Atomausstieg, der ausnahmsweise mal auf einem gesellschaftlichen Konsens beruhte. Diese dämlichen FDP/CDU-Arschlöcher haben den völlig ohne Not wieder kassiert.


Ohne Not, aber unter Umständen für was anderes......

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Honk04
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Re: Japan

Beitragvon Honk04 » Di 15. Mär 2011, 12:58

In Japan bricht die erste Reaktorhülle.

In D erzählt unsere Lakaien-Regierung, ohne AKWs würde der Strom teurer.

Die Mär vom billigen Atomstrom war doch eh gelogen, die Folgekosten über zigtausend Jahre werden auf den Steuerzahler abgewälzt.
Und Alternativen haben sie ausgebremst, wie diese z.B. (Wasserkraftenergie aus Norwegen, die 60 AKWs in Europa überflüssig machen könnte): http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=5429234

Es ist zum Grausen.

Läster Paul
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Re: Japan

Beitragvon Läster Paul » Di 15. Mär 2011, 13:15

Herigo hat geschrieben:denkste, so weit ich weiß ist tschernobyl immer noch am netz...hoffentlich irre ich mich :scratch:


Der Rest lief noch ein paar Jahre,ja.Vielleicht ist ja in Gebäuden die Strahlung nicht so hoch,draussen darf man sich dort nur ein paar Minuten aufhalten.
In Japan sind allerdings die daneben liegenden Reaktoren auch beschädigt,insofern könnten Rettungsmassnahmen eher scheitern,wenn in einem Reaktor ein richtiges Unglück ereignet.

chili

Re: Japan

Beitragvon chili » Di 15. Mär 2011, 13:15

und die allergrößte Energiequelle wird überhaupt nicht angezapft: Man könnte nämlich einfach Energie sparen.

Läster Paul
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Re: Japan

Beitragvon Läster Paul » Di 15. Mär 2011, 13:42

fn2 hat geschrieben: Wichtig ist zu wissen, dass es nicht zu einem zweiten Tschernobyl kommen wird. Eine Kernschmelze bedeutet nicht unbedingt, dass Radioaktivität entweichen muss.


Aktuell wissen wir,das Radioaktivität entwichen ist.Ob mit oder ohne Kernschmelze wird den davon betroffenen Menschen ziemlich egal sein.
Der Unterschied zu Tschernobyl ist nicht technischer,sondern psychologischer Art,weshalb die Folgen auch andere sind:
Das im ehemaligen Ostblock so ein Unglück passiert,hat man ja hingenommen.Die UDSSR war ja für ihre Schlampereien bekannt.
Das sowas aber im Hochtechnologieland Japan passiert,ist eine neue Dimension.
Dem Glauben an die Beherrschbarkeit von Technik wird erstmal ein kräftiger Dämpfer verpasst,und nicht nur bei einigen wenigen,sondern in der Breite der Gesellschaft.

chili

Re: Japan

Beitragvon chili » Di 15. Mär 2011, 13:48

Läster Paul hat geschrieben:Dem Glauben an die Beherrschbarkeit von Technik wird erstmal ein kräftiger Dämpfer verpasst,und nicht nur bei einigen wenigen,sondern in der Breite der Gesellschaft.


glaubst du das wirklich? Vielleicht, was Atomenergie angeht, aber selbst da bin ich skeptisch...

Gentechnologie wird auch fröhlich eingesetzt ("absolut sicher!"). Und keine Sau weiß, wie sich das auswirkt...

Läster Paul
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Re: Japan

Beitragvon Läster Paul » Di 15. Mär 2011, 14:50

chili hat geschrieben:glaubst du das wirklich? Vielleicht, was Atomenergie angeht, aber selbst da bin ich skeptisch...

Gentechnologie wird auch fröhlich eingesetzt ("absolut sicher!"). Und keine Sau weiß, wie sich das auswirkt...


Keine Ahnung,wir werden sehen.Der Blick in die Zukunft ist eben spekulativ.Wer hätte im Frühjahr 1988 gedacht,das sechs Monate später die Mauer fällt?

Mit meiner Vermutung,das Arbeiter aus dem anderen Block abgezogen werden, habe ich richtig gelegen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 20,00.html

chili

Re: Japan

Beitragvon chili » Di 15. Mär 2011, 14:57

Läster Paul hat geschrieben:Keine Ahnung,wir werden sehen.Der Blick in die Zukunft ist eben spekulativ.Wer hätte im Frühjahr 1988 gedacht,das sechs Monate später die Mauer fällt?


ich glaube schon, dass man viele Dinge vorhersagen kann, wenn auch nicht im Detail. Dass in Atomkraftwerke massive Störfälle auftreten werden, war schon immer klar. Das wurde zwar mit "Restrisiko" verharmlost, aber eben nur von Leuten, die entweder zu blöd sind oder vom Atom direkt profitieren. Ebenso klar ist, dass Gentechnik (oder auch jede andere Großtechnologie) massive schädliche Auswirkungen hat, man weiß nur noch nicht genau, wann, wo und wie. Der Vergleich mit dem Mauerfall hinkt hier ein wenig ;-)

Die Natur lässt sich jedenfalls nicht verarschen, soviel steht fest.

Hecky

Re: Japan

Beitragvon Hecky » Di 15. Mär 2011, 15:20

Nun, zum Risiko bei der Beherrschung der Technik vielleicht ein Blick in die Statistik der Verkehrstoten - seit einem Höhepunkt von fast 20.000 Toten im Jahr 1970 ist die Zahl auf nunmehr unter 4.000 Verkehrstoten im Jahr 2010 zurückgegangen ... damit kann man doch leben ?

Han Solo

Re: Japan

Beitragvon Han Solo » Di 15. Mär 2011, 15:22

chili hat geschrieben:Und natürlich wird das alles Auswirkungen auf uns haben, ich hoffe mal, dass jetzt zumindest in Europa ein Umdenken einsetzt. Aber es ist halt nur eine Hoffnung, die Menschheit ist wohl leider zu blöd, um vernünftige und langfristige Entscheidungen zu treffen.


Glaub ich kaum. Hab gestern im Fernsehen Franzosen und Russen gesehen, die interviewt wurden. Nahezu jeder meinte, dass das schon nicht so schlimm sei und die japanische Regierung ja wisse was sie tue. Außerdem muss der Strom ja irgendwo her kommen usw.

Lauter manipulierte Hohlköpfe. Bei uns ist zumindest schon mal in der Öffentlichkeit angekommen, dass die Atomkraft ein kaum beherrschbarer Fluch ist.

Zu den Risiken: Es hängt immer von der Technologie und dem jewiligen Wissensstand, der Durchdringung ab. Als in den 50ern die Atomtechnologie aufkam, kannte keiner die möglichen Folgen. Auch als die ersten AKWs ans Netz gingen, wusste man noch nicht, was da genau passieren kann. Problematisch ist es immer dann, wenn man mangels Erkenntnis nicht alle Gefahrenursachen und Szenarien durchspielen kann. Je komplexer das ganze System ist, dass man bei mangelnden Erkenntnissen begutachten muss, umso riskanter ist es. Die Fahrlässigkeit liegt dann darin zu sagen "zu so einem Unfall wird es eh nicht kommen, das ist absolut unwahrscheinlich" und sich noch nicht mal Gedanken drüber zu machen.

chili

Re: Japan

Beitragvon chili » Di 15. Mär 2011, 15:44

Hecky hat geschrieben:Nun, zum Risiko bei der Beherrschung der Technik vielleicht ein Blick in die Statistik der Verkehrstoten - seit einem Höhepunkt von fast 20.000 Toten im Jahr 1970 ist die Zahl auf nunmehr unter 4.000 Verkehrstoten im Jahr 2010 zurückgegangen ... damit kann man doch leben ?


ja, damit kann man leben. Mit Tsunamis und Erdbeben und sogar Kriegen auch. Mit großflächigen atomaren Verseuchungen eher nicht.

Herigo

Re: Japan

Beitragvon Herigo » Di 15. Mär 2011, 15:51

Herigo hat geschrieben:
ARBEITSPLÄTZE - mit dem argument schlägt man bei uns alles tot.


ich wohne unweit von biblis, wenn ich in unserem weinberg stehe kann ich bei klarem wetter deutlich die kühltürme sehen, selbst bis phillipsburg kann ich mit dem fernglass bei klarer sicht schauen.

was glaubst du wie die infrastruktur von biblis und umgebung inklusive handwerk und das gemeindesäckel vom AKW abhängt. außerdem hat die gewerkschaft IG BCE (bei der ich wegen der branchenregelung mitglied sein muss, wenn ich in einer gewerkschaft mitglied sein will!) die interessen der arbeitnehmer dort zu vertreten, man tut sich schwer mit der diskussion um atomkraft. es hängen in diesem gebiet tausende arbeitsplätze von dem AKW ab, das würden sie aber auch von einem normalen kraftwerk.

hätte nicht geglaubt, dass die verwendung des anti-atomkraft-stickers in meiner signatur so schnell eine solche brisanz hat, hatte das eigentlich wegen der verlängerung der laufzeiten reingestellt.


hier zur ergänzung meiner behauptung:
http://www.echo-online.de/region/bergstrasse/biblis/Moegliches-Aus-fuer-Biblis-A-Region-sorgt-sich-um-Arbeitsplaetze;art1238,1679518

chili

Re: Japan

Beitragvon chili » Di 15. Mär 2011, 15:56

ja, das kommt immer. Aber hier geht's ja wohl um was Schwerwiegenderes. Obwohl ich mal davon ausgehe, das Merkel die Meiler wieder anschalten lässt. Es geht ja nur um eine "Überprüfung".

Gruß
Jürgen

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Re: Japan

Beitragvon Blues Bird » Di 15. Mär 2011, 16:39


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Mr Knowitall
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Re: Japan

Beitragvon Mr Knowitall » Di 15. Mär 2011, 17:41

http://www.onlinewahn.de/akw.swf

AKW sind nicht versichert! Wenn das Risiko eines GAU als so gering erachtet worden wäre, wie immer behauptet wird, dann hätte sich sicher eine Versicherung gefunden, die gerne so ein AKW versichert und sich damit eine goldene Nase verdient hätte. Die Leute werden nasgeführt, dass es einem vom Zuschauen schon schwindlig wird.

Hecky

Re: Japan

Beitragvon Hecky » Di 15. Mär 2011, 18:55

[quote="chili]
ja, damit kann man leben. Mit Tsunamis und Erdbeben und sogar Kriegen auch. Mit großflächigen atomaren Verseuchungen eher nicht.[/quote]

Nun, ich sterbe natürlich auch lieber unter einem LKW eingequetscht als an den Folgen radioaktiver Verseuchung. Mein Statement problematisiert die Risikoverteilung verschiedener technischer Errungenschaften, bisher liegt die Zahl der Verkehrstoten eindeutig und überaus deutlich über der Zahl der Toten durch radioaktive Verseuchung. Jeder Schritt in die Welt ist ein Risiko. Die Politik muss für die Gesellschaft entscheiden, welche Risiken man eingehen will, um andererseits den Nutzen technischer Errungenschaften einzufahren. Ich persönlich bin zwar auch gegen die Kernenergie, würde aber lieber mit ihr leben als z.B. mit Kriegen.


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