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Sollte man diese Rektümer nicht besser enteignen?

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 10:06
von Al Burky
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/atomdebatte154.html

Oder besser die derzeitige Regierung wegen des beschlossenen Gesetzes bezüglich des Auststiegs aus dem Austieg und des derzeitigen Ausstiegs aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg persönlich haftbar machen? Für diesen Mist wird ja bestimmt genügend Geld geflossen sein, sodaß man damit jetzt die gebeutelten Energiekonzerne abfinden könnte?

Drecksmischpoke in einer Bananenrepublik, ich könnte kotzen!

Re: Sollte man diese Rektümer nicht besser enteignen?

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 10:15
von chili
Moin,

was ich bemerkenswert finde, ist, dass durch die derzeitige Abschaltung nirgendwo das Licht dunkler geworden ist. Ansonsten ist das natürlich ne schlimme Bande...
Gruß

Re: Sollte man diese Rektümer nicht besser enteignen?

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 10:55
von Keef
Als ich heute morgen in Radio gehört habe, dass demnext Besitzer von Autos die mehr als 10.000 Eus gekostet haben auch noch höhere Bußgelder zahlen sollen (EU-Beschluss) war mein Gedanke ähnlicher Natur...oder Aprilscherz

Re: Sollte man diese Rektümer nicht besser enteignen?

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 16:42
von Nicknack
Grundsätzlich sollte mna die enteignen - Mappus hat es mit der Übernahme der Aktienmehrheit an EnBW ja denkbar dämlich vorgemacht.
Die japanische Regierung agiert da etwas schlauer, die übernehmen Tepco wohl erst jetzt, wo der Aktienwert um 80% eingebrochen ist.

Grundsätzlich meine ich, dass Energie- und Wasserversorgung wie auch allgemeine Krankenhäuser grundsätzlich in Staatsbesitz gehören.
Es handelt sich dabei um Infrastruktur, deren Verfügbarkeit und Qualität nicht Profitinteressen unterworfen werden darf.

Diese Schadensersatzklage muss man aber etwas genauer betrachten:
Die Energiekonzerne versuchen damit meines Erachtens, sich ihrerseits gegen Schadensersatzklagen ihrer Aktionäre abzusichern.
Denn formaljuristisch ist die Kehrtwende der Regierung in Sachen Laufzeitverlängerung anscheinend nicht wirklich sauber.
Würden die Vorstände der Energiekonzerne das anstandslos akzeptieren, könnten die Aktionäre sie deswegen eventuell drankriegen.
Und wir alle wissen, wie Aktionäre drauf sein können - man denke an die Klageversuche der Kleinanleger, als die Telekom-Aktie dann nach Jahren mal nicht immer noch mehr wert wurde, sondern -oh Wunder- auf halbwegs Realwert "abstürzte".

Aber man kann da entspannt sein:
Als zu ersetzender Schaden kommt hier meines Erachtens nur in Betracht, was die Energiekonzerne nach der Verlängerung der Laufzeiten im Glauben an diese in jetzt stillzulegende Anlagen investiert haben.
Das wird die Welt nicht sein, denn so lange ist der Austieg aus dem Ausstieg ja noch nicht verhandelt.
Und ich nehme nicht an, dass die Energiekonzerne da bereitwillig und massiv in ihre Anlagen investiert haben werden.

Cheers,

Nick

Re: Sollte man diese Rektümer nicht besser enteignen?

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 17:59
von Josef K
Nicknack hat geschrieben:.

Grundsätzlich meine ich, dass Energie- und Wasserversorgung wie auch allgemeine Krankenhäuser grundsätzlich in Staatsbesitz gehören.
Es handelt sich dabei um Infrastruktur, deren Verfügbarkeit und Qualität nicht Profitinteressen unterworfen werden darf.



Unbedingt so zu unterschreiben! Die Folgen der Wasserversorgungs-Privatisierung sehen wir schon in Frankreich (sic!!)......

Bald müssen wir noch 'Luft' mit in die Liste nehmen :wallbash:

Re: Sollte man diese Rektümer nicht besser enteignen?

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 21:35
von Han Solo
Nicknack hat geschrieben:
Aber man kann da entspannt sein:
Als zu ersetzender Schaden kommt hier meines Erachtens nur in Betracht, was die Energiekonzerne nach der Verlängerung der Laufzeiten im Glauben an diese in jetzt stillzulegende Anlagen investiert haben.


Wie kommst Du darauf? Warum kein entgangener Gewinn für die Zeit der vorübergehenden Abschaltung?

Re: Sollte man diese Rektümer nicht besser enteignen?

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 22:11
von Nicknack
Han Solo hat geschrieben:Wie kommst Du darauf? Warum kein entgangener Gewinn für die Zeit der vorübergehenden Abschaltung?


Stimmt, der könnte eventuell hinzukommen.
Da die Mehrzahl der aufgrund des Moratoriums abgeschalteten AKWs aber nicht produktiv am Netz waren, ist da schon mal keine Gewinneinbuße entstanden.

Zudem ist es ja nicht so, dass man von einem garantierten Gewinn ausgehen kann.
Es wäre ja durchaus möglich gewesen, dass eines der AKWs beispielsweise wegen eines Störfalles oder routinewartung sowieso vom Netz genommen hätte werden müssen - und dann hätte es ebenfalls keinen Gewinn, aber eine Menge Kosten verursacht.
Schadenersatzklagen sind bei sowas ein sehr diffiziles Feld und gehen finanziell oft zu Lasten derer, die den (wie auch immer gearteten) Schaden haben.
Denn die müssen den Schaden beziffern und nachweisen.

Wie auch immer, ich sehe diese Schadensersatznummer primär als Rückversicherung gegenüber den Aktionären.

Cheers,

Nick