Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

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Aldaron
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Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

Beitragvon Aldaron » So 9. Jun 2013, 12:44

Hier:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/kuens ... e-1.341784

Fände ich prinzipiell scheiße. Auch, wenn es mich nicht mehr betrifft.

Edit: Doch, es betrifft mich immernoch. Eigentlich betrifft es jeden, der seine Kids - oder sich selbst - in eine Musikschule bringt, der deutsche Bücher und deutsche Musik hört und auch jeden, der gerne in diversen deutschen Magazinen blättert.

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Zakk
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Re: Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

Beitragvon Zakk » So 9. Jun 2013, 15:09

Die Forderung ist eigentlich uralt. Wird wohl nicht passieren.

Harry

Re: Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

Beitragvon Harry » So 9. Jun 2013, 15:57

Der Bund der Steuerzahler wettert schon lange gegen die Künstlersozialabgabe. Mal sehen, was aus der Künstersozialkasse wird

http://www.berliner-zeitung.de/kultur/k ... 45144.html
http://www.steuerzahler.de/Kuenstlersoz ... /1389b529/

Aristoteles

Re: Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

Beitragvon Aristoteles » So 9. Jun 2013, 17:56

Ich bin schon seit 13 Jahren in der KSK und muss dennoch sagen, dass das Prinzip völlig beknackt ist.
Es ist allerdings genauso beknackt, dass die gesetzlichen Krankenkassen für Selbstständige einen Mindestbeitrag festsetzen.
Wenn jemand in einem bestimmten Geschäftsbereich anfängt Geld zu verdienen, ist es eher selten so, dass das erste Geschäftsjahr Riesengewinne bringt.
Bei Künstlern ist das in der Regel natürlich noch extremer.

Wenn man es endlich mal schaffen würde ein System zu entwickeln, bei dem der Versicherungsnehmer nur das zahlt, was er auch zahlen kann, nämlich einen fairen und realistischen prozentualen Beitrag aus seinem tatsächlich erwirtschafteten Gewinn, dann bräuchte niemand eine Künstlersozialkasse.
Die ganzen privaten Krankenversicherungen könnte man in dem Zuge dann auch direkt abschaffen.
Das ist ohnehin volkswirtschaftlich der größte Unfug.

Aber bevor die gesetzlichen Kassen von ihrem Anspruchsdenken herunterkommen, entwickelt man lieber ein weiteres Transferleistungssystem (nämlich die KSK), welches rein rechnerisch gar nicht funktionieren kann.
Man generiert einen Ausnahmezustand für bestimmte Berufsgruppen, weil sie gesellschaftlich als wichtig(er) erachtet werden und der Rest guckt in die Röhre.

Das Problem ist allerdings, dass sich führende Politiker regelmäßig einnässen, bei dem Gedanken ein System zu entwickeln, bei dem jeder zahlt, was er auch realistisch zahlen kann.
Nichts anderes wäre aber gerecht und sinnvoll.

Dann bräuchte man tatsächlich keine KSK mehr.

Tom

Re: Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

Beitragvon Tom » So 9. Jun 2013, 17:58

Es wäre schön, wenn Leute, die mehr verdienen auch mehr in das Gesundheitssystem einzahlen würden anstatt den viel zu niedrig bemessenen Höchstbetrag von 600 und ein paar Zerquetschten.

Zakk_Wylde
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Re: Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

Beitragvon Zakk_Wylde » Mo 10. Jun 2013, 17:53

Ich bin ja auch gesetzlich versichert. Es dürfte in Deutschland deutlich über 100 gesetzliche Krankenversicherungen geben. Jede hat einen Vorstand (Gehälter, wie bei der Bundeskanzlerin), einen eigenen Verwaltungsapparat. Jede dieser Krankenversicherungen schaltet Imagekampagnen, druckt Flyer usw.

Kosten??? Nutzen für die Versicherten??? :scratch: :scratch: :scratch: :scratch:


Neulich habe ich die Homepage meiner Krankenversicherung aufgerufen. Die werben dort damit 24 Stunden am Tag telefonisch erreichbar zu sein, mit 0800er-Nummer.

Ich denk, na toll, dann kann ich ja mal eine Frage zu einer Beitragszahlung loswerden.

Ruf da also am Freitag um 19.00 Uhr an.

Antwort: Hier ist der Kundendienst der KKH ... (blablah) Was kann ich für Sie tun? Oh, tut mir leid Herr ....! Die Frage müssten sie während der Öffnungszeit bei Ihrer Geschäftsstelle stellen.

Ich: Ach, warum haben Sie denn eine 24-Stunden-Hotline!?!

Antwort: Wenn Sie möchten kann ich im Computer einen Rückruf für Montag Vormittag eintragen.

Ich: Toll, am Montag kann ich auch selbst da anrufen. Dankeschön für Ihre "Mühe"

Aristoteles

Re: Wirtschaft fordert Abschaffung der Künstlersozialkasse

Beitragvon Aristoteles » Fr 14. Jun 2013, 14:30

Ich kann dir sagen, wo der Nutzen solcher Werbekampagnen liegt:

Es gibt keinen!

Es ist die übliche Arroganz , die diesen Systemen zu Grunde liegt, zu glauben, man wüsste ganz genau, was der Patient braucht.

Dabei braucht der Patient vor allen Dingen eines:
Gute, sichere und effektive Medizin, die seinem jeweiligen Krankehitsbild gerecht wird. Und zwar zu 100%

Das Geld dafür ist locker da, verisckert nur in völlig überflüssigen und unnützen Projekten...


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