Mixing beendet

[Markus]

Hallo zusammen,

vor ein paar Monaten habe ich Euch ja mal um ein paar Tipps in Sachen Mixing gebeten. Nach diversen Anläufen in Sachen Selbst-Mixen haben wir uns dafür entschieden, den Mix unserer selbst aufgenommenen Songs von einem Profi machen zu lassen. Und es hat sich gelohnt. Der Kollege hatte doch eine Menge mehr Expertise auf Lager als wir! Hier habt Ihr mal ein Songbeispiel:


https://soundcloud.com/not-only-brothers/lucky-man

Viele Grüße

Markus

[Markus]

Hier habt Ihr noch einen, damit Ihr richtig losmotzen könnt


https://soundcloud.com/not-only-brother ... conspiracy

[Zakk_Wylde]

Ihr seid zufrieden. Das ist die Hauptsache! Der Gigant hatte neulich einen Link gepostet. Über Selbstwahrnehmun und Musik. Ich muss mich selbst immer wieder dran erinnern. Wer einmal auf dem Trip ist den inneren Kritiker zu aktivieren, wird ihn nicht mehr so schnell los. Und er ist immer da. Von daher find ich Euren Verve gepaart mit ein wenig Naivität erfrischend.

[Markus]

Ihr seid zufrieden. Das ist die Hauptsache! Der Gigant hatte neulich einen Link gepostet. Über Selbstwahrnehmun und Musik. Ich muss mich selbst immer wieder dran erinnern. Wer einmal auf dem Trip ist den inneren Kritiker zu aktivieren, wird ihn nicht mehr so schnell los. Und er ist immer da. Von daher find ich Euren Verve gepaart mit ein wenig Naivität erfrischend.

Och, den inneren Kritiker kenne ich gut und ich komme gut mit ihm aus. Es bleibt ja immer die zentrale Frage, warum wir alle überhaupt Musik machen, selbst wenn das Ergebnis amateurhaft, naiv und manchmal grausam klingt. Mir geht es immer um das Gemeinschaftserlebnis mit Menschen, die ich schätze und mit denen ich einen Teil meiner (Frei-) Zeit verbringen möchte. Wenn dabei "Irgendwas mit Verve" herauskommt, dann kann es so falsch nicht sein. Jedenfalls ist es das, was diese Band-Konstellation maximal zustande bringen kann - ist halt wie kicken in der Kreisklasse: Macht meistens Spaß und tut manchmal weh

[Zakk]

Ich wollte halt was Nettes sagen….

Im Ernst….

Ich hatte mir nur den ersten Track angehört.

Wenn ich mal was Kritisches sagen sollte…..

Die Stimme ist ein Melodieinstrument. Dh. es ist nicht nur entscheidend wie etwas gesungen wird, sondern WAS gesungen wird. Da finde ich den Gesang tonal gesehen nicht so dolle.

Es klingt für mich so, als würde der Gitarrist versuchen auch noch den Gesang mit abzudecken. Aus meiner Sicht müssten zwei Fragen weitergesponnen werden:
- Was singe ich, tonal gesehen?

- Wie rhythmisiere ich es ansprechend?

Hier weg kommen von "Ich sing hier alibimäßig drüber" hin zu: "ich selektiere" (wie ein Komponist es tut…. Rumprobieren, Verwerfen, Behalten….)

Zum Thema Solo-Lines…. Rhythmisch interessanter werden. Hier gilt im Grunde das Gleiche wie beim Gesang. Mit Skalen-Tönen experimentieren. Bsp: Was macht die Dorische Leiter aus? Antwort: 3 und 6. Also…. hiermit spielen… Was macht die Mixo aus? Antwort: 3 und 7 … usw.

Das wäre es von meiner Seite….

[Markus]

Du weißt aber schon, dass ich der Sänger (und einer der Gitarristen) bin, oder? Und Du weißt auch, dass das mit dem "tonal nicht so dollen Gesang" echt voll gemein ist, oder!?

[Zakk]

Was denn nu?! Kritik oder Lobhudelei?

[Zakk]

Im Übrigen habe ich nix zur Stimme oder ihrem Sound gesagt.

Es ging mir um das Tonmaterial.

[Markus]

Was denn nu?! Kritik oder Lobhudelei?

Mitleid!

[Josef K]

Jetzt nur den 1. Song über laptop gehört. Ich mag ihn. Und wie schon FZ sagte: Es ist Dein Song, es ist Deine Gitarre, was bedeutet 'Fehler'?

Aber was für Mikros habt Ihr benutzt für Gesang und Gitarre? Klingt etwas 'bedeckt'......

[Spanish Tony]

Ich möchte Zakk zustimmen. Wenn du dich mehr mit Singen beschäftigen würdest, würde noch mehr gehen
Die Gitarren klingen sehr gut!!!
Der Mix ist gut aufgeräumt. Insgesamt klingt die Aufnahme zu bedeckt. Aber da kann man beim Mastern noma bei gehn
ST

[Markus]

Liegt wahrscheinlich daran, dass ich im tiefsten Herzen eigentlich Gitarrist bin. Mein Traum ist es, in einer richtig guten Band mal wirklich nur Gitarre zu spielen. Aber, ob Ihr es glaubt oder nicht: In jetzt immerhin fast 40 Jahren "Band-Karriere" stand ich wirklich jedes Mal nach ein paar Proben wieder am Mikro und habe zusätzlich zur Klampfe den Gesang übernommen. Meistens waren die eigentlich vorgesehenen Stimmartisten komplette Idioten, konnten im Grunde genommen doch nicht singen oder sind nur zwei Mal aufgetaucht, bevor die Freundin rumgeheult und das weitere Engagement in der Band madig gemacht hat. Und so ist es mein Schicksal, zwischen halbwegs erträglichem Gesang und bemühtem Gitarrenspiel zu lavieren. Aber ich trage es wie ein Mann

[Josef K]

Mastern
ST

Hamse Dir das Ammenmärchen auch erzählt? Ein guter Mix braucht kein Mastering.....

[buttrock]

Es gibt aber gute Gründe die Arbeitsschritte zu trennen, allein schon um ein zweites paar Ohren zu haben.
Ot: Gitarre und Gesang sind mit zu "dicht am Ohr": sehr wenig Hall, mittig
und laut. Man könnte fast meinen ein Gitarrist habe da gemixt

[Tom]

Hi Markus,

habe gerade lucky man laufen.

Nach meinem Geschmack zu urteilen:
Gesang ist sympatisch für mich. Finde gerade das nicht so tonal orientierte reizvoll und eine der Stärken bei deinem gesang.

Nicht alle Gitarren müssen zerren.
Hier hätte clean und fast clean mehr Farbe ins Gitarrenlastige arrangement gebracht.
Mir ist es ein bissl zu drauflos gepspielt was die Gitarren betrifft. Ein bissl reflektierter, sich selbst hinterfragend. Nicht viel, aber ein bissl konkreter in den Ideen.

Snare und Kick ist mir zu unterbelichtet, Sound, Mix etc.

[silversonic65]

Der Song war mir nach 1 Std. noch immer in Ohr.... für mich ein gutes Zeichen!

[Nicknack]

Also, generell fnde ich das musikalisch sehr gut.
Und ja, die Aufnahme klingt 'n büschen dumpfig, aber sonst ...

Plus 1 für Tom, nicht jede Gitarre muss zerren oder anzerren. Ich hörte im Auto der Liebsten gerade nach langer Zeit mal wieder Crosby, Stills & Nash bzw. CSN&Y. Da kann man schön hören, wie verschiedene Gitarren (Zerr-Clean-Acoustic-Fender-Gübsn etc.) und Sounds eingesetzt werden können.
Bei "Numbers" macht ihr das ja schon (mit dem Acoustic-Solo, aber dann wirds halt doch wieder Sahne-Zerr-Gegniedel...)
Ud wenn ihr einen Keyborader habt, der mit Orgel udn Rhodes umgehen kann, dann lasst den doch auch mal. Gibt's eben mal weniger oder fast gar keine Gitarre, das tut nicht weh, echt nicht.

Das ist eins der Probleme, welche m.E. aus der allgemeinen Verfügbarkeit von Recording-Techik resultieren:
Anscheinend meinen die Miesten, Arrangeure und künstlerisch orientierte Produzenten (für Songauswahl, Instrumentierung, Soundgestaltung) bräuchte man nicht mehr.
Werch ein Illtum.

Plus 1 für Zakk - das mit dem Gesang ...
Mir klingt Dein Gesang meist zu bemüht "kerlig", falls Du verstehst.
Mann muss nicht alles singen, als hätte man gerade die Nacht durchgesoffen und geraucht, oder könnte vor lauter dicken Eiern nicht mehr laufen.
Hast Du mal Gesangsunterricht genommen? Wenn nicht, probier's doch mal mit ein paar Stunden. Kann sehr witzig sein.

Und Texte: Bei "Slim Fit Conspiracy" (schönes Thema, schöne Metapher) ist mir aufgefallen, dass das sehr deutsches Englisch ist. Ich würde mich da immer bemühen, jemanden zu finden, der Muttersprachler ist und bei den Texten hilft.
Immerhin singt ihr Gehaltvolleres als "Lalala, I love you ...", da lohnt sich sprachliches Fine-tuning.

Keep going,

Nick

[Bassfuss]

Moin,

zunächst mal: Respekt vor Eurer musikalischen Leistung!

Und: wenn man mal bedenkt, wie die Sache noch vor einigen Jahren aussah. Da bekam man aus Demostudios für viel Geld schlechtere Ergebnisse. Sollte man vielleicht berücksichtigen.

Ich finde alles sehr gut gelungen. Ist nicht komplett meine Musik, aber ich finde es sehr gut umgesetzt. Wo ich mich anschließe: gesanglich ist das gut, aber da geht noch mehr. Gerade in der Livesituation könnte ich mir vorstellen, daß Du dann einfach Dein eigener Gefangener bist, was das Gitarrenspiel angeht. Ein Sänger, der auch noch Frontmann ist, wäre die beste Lösung. Ich habe das Glück, lange Jahre mit so einem gespielt zu haben. Sobald der auf die Bühne ging, hörte man ein lautes Klicken und jemand hatte den Hauptschalter bei ihm umgelegt.

Ausdrücklich möchte ich aber Dein Gitarrenspiel loben und den Drummer!!!

Und Nick hat Recht: laßt den Keyboarder mal von der Kette und weckt den Jon Lord in ihm! Bitte mal hören: den Song GIGUE von der Sarabande-LP von Jon Lord. Das Hammond-Spiel hat sich aber sowas von 8x gewaschen!!!

https://www.youtube.com/watch?v=xgCg93a8mpI

Viele Grüße,

Frank

[Markus]

Plus 1 für Tom, nicht jede Gitarre muss zerren oder anzerren.


Werde ich bei den nächsten Aufnahmen mal dran denken, versprochen!!!

Ud wenn ihr einen Keyborader habt, der mit Orgel udn Rhodes umgehen kann, dann lasst den doch auch mal. Gibt's eben mal weniger oder fast gar keine Gitarre, das tut nicht weh, echt nicht.

Tja, leider ist unser Keyboarder nicht so fit!

Das ist eins der Probleme, welche m.E. aus der allgemeinen Verfügbarkeit von Recording-Techik resultieren:
Anscheinend meinen die Miesten, Arrangeure und künstlerisch orientierte Produzenten (für Songauswahl, Instrumentierung, Soundgestaltung) bräuchte man nicht mehr.
Werch ein Illtum.

Da hast Du Recht! Unsere besten Aufnahmen haben wir mit Hilfe eines befreundeten Produzenten fabriziert, der selbst Musiker ist und uns viele wertvolle Tipps beim Einspielen gegeben hat. Leider stand uns der Kollege dieses Mal nicht zur Verfügung und der Willen meiner Bandkumpels, die Aufnahmen im Vorfeld besser zu planen, war nicht vorhanden. Es ist und bleibt eine Amateur-Combo und das zeigt sich dann leider auch bei Umsetzung der Einzelspuren!


Plus 1 für Zakk - das mit dem Gesang ...
Mir klingt Dein Gesang meist zu bemüht "kerlig", falls Du verstehst.
Mann muss nicht alles singen, als hätte man gerade die Nacht durchgesoffen und geraucht, oder könnte vor lauter dicken Eiern nicht mehr laufen.
Hast Du mal Gesangsunterricht genommen? Wenn nicht, probier's doch mal mit ein paar Stunden. Kann sehr witzig sein.ich fan

Sorry für meine Stimme! Ich bemühe mich nicht ""kerlig" zu klingen, meine Stimme hört sich nun mal so an. Ich saufe nicht - na gut, nur selten! -, rauche nie und zu Größe meiner Eier lasse ich Euch im Unklaren. Ich kann nur so singen, wie es sich nun mal anhört. Gesangsunterricht hatte ich mal ein paar Stunden bei einer (hübschen) Jazzsängerin. Aber ich fand´s eher langweilig und hatte dann auch leider keine Zeit mehr, die Stimmschulung weiter zu verfolgen...

Und Texte: Bei "Slim Fit Conspiracy" (schönes Thema, schöne Metapher) ist mir aufgefallen, dass das sehr deutsches Englisch ist. Ich würde mich da immer bemühen, jemanden zu finden, der Muttersprachler ist und bei den Texten hilft.
Immerhin singt ihr Gehaltvolleres als "Lalala, I love you ...", da lohnt sich sprachliches Fine-tuning.

Ich schreibe die Texte nicht, die liefert hauptsächlich unser Drummer. Der ist im Hauptberuf Lehrer und ich hatte mich einfach drauf verlassen, dass der Pädagoge einigermaßen sattelfest im Englischen ist:-)


Keep going,

Nick

Vielen Dank für die tollen Tipps und Anmerkungen!!!

[nanu]

- Was singe ich, tonal gesehen?

- Wie rhythmisiere ich es ansprechend?

Hier weg kommen von "Ich sing hier alibimäßig drüber" hin zu: "ich selektiere" (wie ein Komponist es tut…. Rumprobieren, Verwerfen, Behalten….)

tonal singen setzt zunächst voraus, das tonale Zentrum zu definieren.
Voices wie ein Instrument im Mix präsentieren?
Amis setzen Stimmen anderes in den Raum als Franzosen usw usw usw……