Beatles White Album 2018

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Cat Carlo
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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Cat Carlo » Do 15. Aug 2019, 00:45

Reinhardt hat geschrieben:Die Frage ist doch, ob ein anderer Mix im eigentlichen Sinne auch musikalischer ist als das Original, nur weil man mehr Optionen nutzen konnte. Das ist doch die Erkenntnis aus der besagten Vinyl-Renaissance: Das Eingeständnis, dass 16 bis 20000 Hertz alles abdecken können und die Samplingrate toll ist und alles auf einmal mehr Informationen transportiert, dazu noch verlustfrei, aber dass es nicht unbedingt, eigentlich fast nie, SCHÖNER klingt als eine handwerklich gleich profund erstellte Vinyl-Platte. Und das nimmt nun wirklich fast jeder musikzugeneigte Laie auf einer normalen Stereoanlage auch so wahr.

Kurz und bündig meine Meinung dazu: Bei von Profis gemachter Musik, also Klassik und teilweise Jazz, sehe ich die CD klar vorn. Das klirren der Geigen bei den Brandenburgischen Konzerten azf Vinyl ist unerträglich.

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Großmutter
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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Großmutter » Do 15. Aug 2019, 13:10

...das Klirren der Geigen hat nichts mit dem Medium Vinyl zu tun, möchte ich meinen. Gerade Vinyl, plus dem entsprechenden Mastering, ist im Diskant ja eigentlich viel sanfter. Hat in dem Fall wohl eher was mit der ursprünglichen Aufnahme(-Qualität) zu tun ...

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Reinhardt
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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Reinhardt » Do 15. Aug 2019, 17:54

und ich wollt noch sagen, lassen wir jetzt mal das schwierige Thema Klassik außen vor.

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Cat Carlo
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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Cat Carlo » Do 15. Aug 2019, 20:00

Reinhardt hat geschrieben:und ich wollt noch sagen, lassen wir jetzt mal das schwierige Thema Klassik außen vor.

Naja, bei Bums-Musik und bei Darbietungen, die sich über Lautstärke und den Zerrgrad des Ausgangsmaterials definieren kann man durchaus zur LP greifen.

Näheres im folgenden Beitrag:
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=147

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Reinhardt
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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Reinhardt » Do 15. Aug 2019, 20:40

Fakt ist aber auch, dass Mixing und Mastering für Schallplatten heutzutagen von Leuten gemacht werden, die wissen was sie tun. M&M bei CDs folgen aber oftmals keiner audiophilen Maxime. Jedenfalls habe ich noch keine Loudness-War-Diskussionen im Zusammenhang mit Vinyl-Pressungen feststellen können.
Alles, was in dem Artikel angeführt wird, ist faktisch richtig. Bestreite ich nicht. Definitiv ist es aber so, dass die beiden bestklingenden Alben, die ich habe, beide Vinyl sind. Natürlich neue audiophile Pressungen, aber sie schlagen vom Hörgenuss beide CDs des gleichen Albums, die ich habe.
Natürlich sind die etwa 200 schlechtklingendsten Alben alle Vinyl. Das gehört auch zur Wahrheit, zugegeben. Was aber auch zu 90 % am rein mechanischen Erhaltungszustand liegt. Hätte ich alle Platten in jungfräulich, sähe die Lage im Abstiegskeller vielleicht auch nicht so signifikant aus.
Jedenfalls funktionieren noch alle. Was ich von mancher CD nicht behaupten kann.
;)

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Bassfuss » Do 15. Aug 2019, 23:25

Reinhardt hat geschrieben:Jedenfalls funktionieren noch alle. Was ich von mancher CD nicht behaupten kann.
;)


...im Ernst: hast Du CD´s, die nicht mehr abspielbar sind? Hab gerade gestern noch eine meiner ersten CD´s, die ich je gekauft habe, gehört. WELCOME TO THE REAL WORLD von Mr. Mister. Übrigens eines der besten Pop-Rock-Alben aller Zeiten!!!!! Und abgespielt auf meinem ersten CD-Spieler von 1990, einem Philips. Funktioniert tadellos - kann aber keine mp3-Aufnahmen abspielen. Der alte Junge ist halt älter als die mp3-Technologie.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Bassfuss » Do 15. Aug 2019, 23:31

Reinhardt hat geschrieben:.
Natürlich sind die etwa 200 schlechtklingendsten Alben alle Vinyl. Das gehört auch zur Wahrheit, zugegeben. Was aber auch zu 90 % am rein mechanischen Erhaltungszustand liegt. Hätte ich alle Platten in jungfräulich, sähe die Lage im Abstiegskeller vielleicht auch nicht so signifikant aus.


...es liegt wohl auch daran, daß man heutzutage eigentlich zwei Mixe machen muß. Einen für die LP-Hörer und einen für die mp3-Hörer. Wer sich diese Mühe nicht macht, liefert eben eine möglicherweise verbesserbare LP ab. So wie eben die ersten CD´s von analogen Aufnahmen auch nicht das ablieferten, was eigentlich möglich gewesen wäre.

Als alter Captain Future Fan habe ich mir, auch wegen der Musik, oder eben wegen der Stimmigkeit zwischen Musik und Handlung, vor vielen Jahren schon beide DVD-Boxen gekauft - bei denen es öfter mal digital knackt. Man hat also mit weniger Liebe zum Detail offenbar nur die alten Videos digitalisiert. Ist aber tatsächlich gut genug!

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Reinhardt » Fr 16. Aug 2019, 09:28

Interessanterweise laufen meine ganz alten CDs von vor 1990 alle tadellos, dazwischen gibt es aus den 90ern ein paar, die bedenklich hakeln. Da laufen manche slebstgebrannten, die schon über 15 Jahre auf dem Buckel haben, besser.
Ich habe auch CDs in mehreren Versionen, bei manchen Compilern/Boxsets kommt man ja nicht drum herum. Und die Mixe werden im Laufe der Zeit immer schrecklicher.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Zakk » Fr 16. Aug 2019, 11:29

Großmutter hat geschrieben:...das Klirren der Geigen hat nichts mit dem Medium Vinyl zu tun, möchte ich meinen. Gerade Vinyl, plus dem entsprechenden Mastering, ist im Diskant ja eigentlich viel sanfter. Hat in dem Fall wohl eher was mit der ursprünglichen Aufnahme(-Qualität) zu tun ...


Nee, gerade wenn es zu den auf der Rille innen liegenden Stücken kommt, nimmt die Soundquali merklich ab. Warum: weil die Nadel sich langsamer durch die Rille bewegt. Das Mastering kann das nur unvollkommen ausgleichen. Merkt man gerade bei S- und Zischlauten der menschlichen Sprache. Insofern hat der Kater recht.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Reinhardt » Fr 16. Aug 2019, 11:45

Ja. Aber: Das wurde früher bei der Songauswahl bzw. -reihenfolge für die Plattenseiten und sogar beim Umschreiben von Lyrics berücksichtigt. Früher hat man sich ja oft sehr viel Mühe gemacht, ein Album wirklich als Album zu sehen und nicht als eine Aneinanderreihung von Singles. Es hat bei perfektionistisch arbeitenden Bands und Produzenten seinen Grund, wieso bestimmte Stücke auf einer Platte da sind, wo sie sind, und das hat nicht nur künstlerische Gründe. Heute ist alles möglich und daher beliebig. Ein Unterordnen unter Sachzwänge ist keiner mehr gewohnt.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Cat Carlo » Fr 16. Aug 2019, 17:39

Lieber Reinhardt, ich sprach von den Brandenburgischen Konzertem. An der Reihenfolge der einzelnen Sätze haben die unegalen Finger eines Mix-Knechtes nix zu ändern. Auch nicht wenn er im Dienst der Firma Philips steht und die Interpreten I Musici sind. ;-)

Ach ja, die von mir bemängelten Stellen waren auf den inneren Spuren.

Nebenbei: Ich setze mal als bekannt voraus, dass ursprünglich für die 30 cm Platte 45 Umdr./min. gedacht waren. Wer mal eine Maxi-Single auflegt, hört au h warum. Näheres bei Freund Wikipedia.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Reinhardt » Fr 16. Aug 2019, 21:35

Jaja, die Tragik der Klassik. Aber da man Klassik eh nicht adäquat aufnehmen kann (außer vielleicht mit Wellenfeldtechnik), wird man wohl weiterhin ins Konzert müssen. :up:

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Spanish Tony » Fr 16. Aug 2019, 21:43

:thumbup:

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Bassfuss » Sa 17. Aug 2019, 00:18

Reinhardt hat geschrieben:Jaja, die Tragik der Klassik. Aber da man Klassik eh nicht adäquat aufnehmen kann (außer vielleicht mit Wellenfeldtechnik), wird man wohl weiterhin ins Konzert müssen. :up:


...ganz wichtig: sitze ich in der Thomaskirche zu Leipzig und höre die Orgel (die etwas tut, was man nicht auf einen nur irgendwie denkbaren Tonträger bannen kann), oder höre ich das selbe Stück zu Hause auf der heimischen Anlage. Da kommst Du nicht im Mindesten heran! Es sei denn, Du hast eine möglichst ordentliche PA zu Hause und SEHR tolerante Nachbarn. Du kannst nur möglichst nahe heran kommen, was wohl auch durchaus möglich ist - aber eben mit den erwähnten Nachbarn.

Wenn jemand der heutigen weit verbreiteten Usern mit den lustigen Kopfhörern und dem Dingsphone diese Orgel hört, wird er vermutlich verzweifeln und nachforschen, was Dynamik und Bass sind.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Cat Carlo » Mi 21. Aug 2019, 11:34

Bassfuss hat geschrieben:...ganz wichtig: sitze ich in der Thomaskirche zu Leipzig und höre die Orgel (die etwas tut, was man nicht auf einen nur irgendwie denkbaren Tonträger bannen kann), oder höre ich das selbe Stück zu Hause auf der heimischen Anlage. Da kommst Du nicht im Mindesten heran! Es sei denn, Du hast eine möglichst ordentliche PA zu Hause und SEHR tolerante Nachbarn. Du kannst nur möglichst nahe heran kommen, was wohl auch durchaus möglich ist - aber eben mit den erwähnten Nachbarn.

Wenn jemand der heutigen weit verbreiteten Usern mit den lustigen Kopfhörern und dem Dingsphone diese Orgel hört, wird er vermutlich verzweifeln und nachforschen, was Dynamik und Bass sind.


Dann höre Dir mal die folgende Aufnahme an:

https://www.youtube.com/watch?v=fmZMR97cIPY&list=PLcuMvtBVm-LBZLgEtSqlbz5tIhkrTta8k&index=7&t=0s

Telarc hat sich der möglichst naturgetreuen Aufnahme verschrieben. Klassische A/B-Stereofonie mit hochwertigen Komponenten.

Dazu ist der Chef von Telarc, Michael Murray, aus meiner Sicht einer der besten Organisten, die ich kenne. Die Aufnahme swingt schon richtig. Ist natürlich alles Geschmackssache.

Die Orgel gehört auch zu den größeren. Für mich liegt diese Aufnahme sehr nah an der Realität. Auch mit Kopfhöhrer erreicht sie Konstkopfqualität.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Cat Carlo » Mi 21. Aug 2019, 11:34

Doppelt!

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Bassfuss » Mi 21. Aug 2019, 13:12

Moin Kater,

es ist nicht der Klang - den kann man reproduzieren. Aber wenn Du so eine große Orgel hörst, kommen Klang, Volumen, Dynamik und Lautstärke hinzu. Und die drei zusätzlichen Komponenten kannst Du Hause nicht kopieren.

Und YouTube ist vermutlich ein mp3, oder? Das kannst Du nicht mit einem Instrument in einer Kirche vergleichen.

Grüße, Frank

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Cat Carlo » Mi 21. Aug 2019, 14:22

Also dass ist ein HD-Video, müsste 192 kBit/s sein. Die Dynamik kommt schon voll rüber, ist ja kein Vinyl. Und die Lautstärke krieg ich zumindest hin. ;-)

Es ist hier schon ein Unterschied zu "normalen" Aufnahmen zu hören. Witzig ist das tatsächlich eine Menge vom Raum rüberkommt. Aber sicher auch alles Geschmackssache.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Reinhardt » Mi 21. Aug 2019, 21:28

Ich hätte jetzt spontan auch gesagt, Orchestermusik aufs Band zu nageln ist noch schwieriger.
Andererseits ist die Raumakustik einer entsprechenden Kirche in ihrer Dreidimensionalität und mit den Richtungskomponenten des Hallanteils dann doch irgendwie nicht festhaltbar.
Wobei ich noch nie in einem Wellenfeld-Labor war. Die Bregenzer Seebühne soll ja mit einem solchen System ausgerüstet sein. Ist mir aber zu viel Popanz, auch wenn ich öfters die Gelegenheit dazu gehabt hätte.

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Re: Beatles White Album 2018

Beitragvon Bassfuss » Mi 21. Aug 2019, 22:54

Cat Carlo hat geschrieben:Also dass ist ein HD-Video, müsste 192 kBit/s sein. Die Dynamik kommt schon voll rüber, ist ja kein Vinyl. Und die Lautstärke krieg ich zumindest hin. ;-)

Es ist hier schon ein Unterschied zu "normalen" Aufnahmen zu hören. Witzig ist das tatsächlich eine Menge vom Raum rüberkommt. Aber sicher auch alles Geschmackssache.


Wir sind uns aber einig, daß ein Orchester mit mehreren Kontrabässen, Orgel u.s.w. im heimischen Wohnzimmer im Normalfall nicht reproduzierbar ist, aber man kann sehr sehr nahe daran kommen. Entsprechende Stereoanlage vorausgesetzt.

Und dazu kommt: hey, wir sind doch vermutlich alle mit einem Ergebnis zufrieden, das dem eigentlichen Ereignis nahe kommt. Ohne das entsprechende Volumen, sondern mit gar nicht mal Super-Anlagen, sondern einfach normal im heimischen Wohnzimmer. Das Gleiche gilt doch für Rock-Pop-Aufnahmen. Da ist es ebenso ein Unterschied, ob live oder Zu Hause. Aber man kommt dem nahe.

Was mich trieb, war eben die Kopfhörer-Generation, die mega zusammenkomprimierte Musik als angenehm empfindet. Und da möchte ich dieser Generation Begriffe wie Dynamik nahelegen.

Kein Zufall, daß beispielsweise Steven Wilson wieder die Ursprünge sucht, oder daß Lenny Kravitz schon vor Jahren wieder analoge Mischpulte benutzte. 20 Jahre her. Eigentlich ein Visionär.

Das Klassikvideo habe ich nur am Bildschirm gehört. Ich bin etwas rückständig mit der Technik am Computer. Da hast Du wohl Recht.

Aber live und in Farbe ist immer noch anders. Darum ging es mir. Auch wenn man verdammt nahe zu Hause kommen kann.


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