Keef hat geschrieben:Zorn verraucht schnell - abber raus damit. Ich kenn das…
Kopp hoch die Sonne scheint immer wieder
Danke für Deine Aufmunterung. Geht schon wieder. Die Sonntagsrückfahrt am 12.04.2021 hat mich halt mindestens 220, ggf. sogar 230 € gekostet.
Das kam so: Nachdem ich 10 Stunden in meinem VW-Bus T 4 unterwegs war und gut und völlig problemlos durch Ungarn, Österreich und Tschechien durchgekommen bin, wählte ich auf der Tschechischen Autobahn den "last Exit" (in Tschechien) nicht Brooklyn, sondern Petrovice, um dort über die Grenze nach Deutschland zu gelangen. Grund: Auf der Autobahn dauern meiner Erfahrung nach die Corona-Einreisekontrollen in die BRD immer gefühlte Ewigkeiten. Und siehe da, ich wähnte mich (vermeintlich) im Glück, nur ein einziger Pkw stand vor mir an der Bundesgrenze, wo unsere tadellose Bundespolizei gaaanz vorschriftsmäßig ihren hingebungsvollen Kontrollen nachging. Der Polizeibeamte bat um meine Ausweise, kein Problem, er bekam sie. Wo ich gewesen sei, na, in Ungarn bei meiner Frau, nicht etwa als Tourist. Ich zeigte dem Beamten zusätzlich meinen ungarischen Residenzausweis, den er gleich mit vereinnahmte. Seine Miene verdunkelte sich unter der Corona-Maske. Sie kommen aus einem Hochrisikogebiet, gab er von sich! Meine Antwort: Falsch, ich kehre in ein Hochrisikogebiet, nämlich den Freistaat Sachsen zurück, Inzidenzwert, damals Stand 12.04.2021: 193!! Der Inzidenzwert von Ungarn liegt bei 101!! Das hat den guten Mann nicht beeindruckt.
Seine nächste Frage: Haben Sie Ihren Wiedereintritt (welch geiles Wort
) ins Bundesgebiet zuvor digital angemeldet, da Sie ja aus einem Hochrisikogebiet zurückkehren? Ich antwortete: Guter Mann, ich bin vor genau 16 Tagen aus dem Bundesgebiet nach Ungarn gefahren, da gab es diese Regeln des digitalen Voranmeldens noch gar nicht. Im Übrigen habe ich in Ungarn nicht die Technik, um diese digitale Anmeldung durchzuführen. Abgesehen davon bin ich vor 16 Tagen mit einem negativen Corona-Test der Elblandkliniken Meißen aus Deutschland ausgereist und nach Ungarn eingereist und habe mich dort davon entsprechend der ungarischen gesetzlichen Vorschriften 14 Tage in Quarantäne aufgehalten und das Grundstück meines Hauses in Ungarn nicht verlassen. Sagen Sie mir bitte, wo ich mich da angesteckt haben könnte??? Da ich das Zündschloss umgedreht und den Motor abgestellt hatte, rief ich meine Frau dort auf dem Festnetz in Ungarn an und sie beteiligte sich telefonisch an der Diskussion mit dem Polizeibeamten und bestätigte mündlich, dass ich die 14tägige Quarantäne in Ungarn abgesessen hatte. Ja, das glaube ich Ihnen gerne, gleichwohl die erforderlichen Vorschriften (Digitalanmeldung) müssen eingehalten werden. Also wartete ich mir 2 Stunden an der Bundesgrenze die Beine in den Bauch. Ich dachte schon, die lassen Dich wohl nie wieder nach Deutschland rein. Meine Ausweise waren mit dem freundlichen Beamten in der Zwischenzeit verschwunden. Nach 2 Stunden kam er freudestrahlend zu mir und eröffnete mir, dass er für mich die digitale Anmeldung bei der Bundesregierung in Berlin (Kein Witz!!) bewerkstelligt habe. Die würden sich mit meinem zuständigen Gesundheitsamt meines Landkreises in Verbindung setzen und dies würde mir einen PCR-Test beauflagen (wegen Rückkehr aus Hochrisikogebiet). Dann gab er mir meine Ausweise zurück und ich durfte ins Bundesgebiet einreisen. Ich fuhr dann ein Stück auf der Bundesstraße/Landstraße und gelangte zum nächsten Bundesautobahnanschluss der A 17 Richtung Dresden. Soweit alles noch o. k. Dann hörte ich im Radio, dass die Autobahn A 4, auf die ich dann von der A 17 hinter Dresden hätte wechseln müssen, wegen Unfalls in Fahrtrichtung Wilsdruff (das ist meine Autobahnausfahrt auf der A 4 Richtung Chemnitz) gesperrt sei. O. K. kein Problem ich fahre auf der A 17 in Dresden-Gorbitz ab und auf die Bundesstraße B 173 Richtung Freital und Wilsdruff. Nun musste ich leider ziemlich dringend pinkeln, was nach mehr als 12 1/2 Stunden Autofahrt am Stück ja nachvollziehbar ist.
Da das Pinkeln "dringlich" war und diese Bundesstraße B 173 Richtung Wilsdruff autobahnmäßig 4-spurig ausgebaut ist, konnte ich nirgends anhalten, um mich zu "erleichtern". Was hilft da noch? Klar, Tempo machen, damit die Hose trocken bleibt
Also fuhr ich knapp 100 km/h statt der vorgeschriebenen und ausgeschilderten 70 km/h. Ihr ahnt, was jetzt kommt? Klaro, Die hatten dort eine Blitzerfalle aufgebaut, bumms, es flackerte rot und mir war klar: Minimum 70 Euro Geldbuße und ein Punkt in Flensburg. Wenn ich noch mehr "Pech" habe, sind es 80 Euro Geldbuße , 1 Punkt in Flensburg und drittens 1 Monat Fahrverbot. So, dann habe ich mich gestern vor Dienstantritt im Büro einem Corona-Schnelltest des Elblandklinikums Meißen unterzogen. Ergebnis: natürlich negativ. Heute habe ich dann den PCR-Test absolviert, morgen bekomme ich das Ergebnis, das sicherlich auch wiederum negativ sein wird. Nur darf ich diesen Test selbst bezahlen, kostet schlappe 150 Euro. Rechnet mit 150 Euro plus 80 Euro =230 Euro. Soviel zu unserem La-La-Land. Aber ich bin rechtsschutzversichert und diesmal mach ich mir den Spaß, gehe zu einem befreundeten Anwalt und zieh das Ding wegen des Verkehrsverstoßes durch. Das ist dann wie Visa-Card
Die BRD gewährt dann für die Länge des Gerichtsverfahrens Kredit.