Was macht einen guten Gitarristen aus?
- Bassfuss
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
...oder schlicht und ergreifend: mag ich oder mag ich nicht.
...ehe ich falsch verstanden werde: natürlich darf man der Meinung sein, zuviele zu schnell aufeinander folgende Töne seien gefühllos. Und ich finde die Diskussion auch gut. Aber die Tendenz, wie Zakk schon sagte, finde ich befremdlich, wie ich ja am Anfang des Threads auch schon meinte. Nämlich alles schnells Spiel zu verteufeln bzw. dem Metal zuzuordnen und der ist ja eh doof. Das hat dann nämlich auch nichts mehr damit zu tun, sich auf etwas anderes einzulassen. Muß man auch nicht. Wernicht will, muß das nicht. Ich finde nur die negative Grundhaltung vieler dem Metal gegenüber, von dem sie vermutlich auch nur ein paar vielleicht wirklich schlechte Beispiele gesehen/gehört haben, sehr befremdlich.
...ehe ich falsch verstanden werde: natürlich darf man der Meinung sein, zuviele zu schnell aufeinander folgende Töne seien gefühllos. Und ich finde die Diskussion auch gut. Aber die Tendenz, wie Zakk schon sagte, finde ich befremdlich, wie ich ja am Anfang des Threads auch schon meinte. Nämlich alles schnells Spiel zu verteufeln bzw. dem Metal zuzuordnen und der ist ja eh doof. Das hat dann nämlich auch nichts mehr damit zu tun, sich auf etwas anderes einzulassen. Muß man auch nicht. Wernicht will, muß das nicht. Ich finde nur die negative Grundhaltung vieler dem Metal gegenüber, von dem sie vermutlich auch nur ein paar vielleicht wirklich schlechte Beispiele gesehen/gehört haben, sehr befremdlich.
- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Da werde ich missverstanden. Das ist ja genau der Punkt:
Schnellspiel ist ungleich Shredding. Shredding ist NUR Schnellspiel für mich.
Ich kenne viele viele Klassegitarristen, die hölleschnell spielen können und es manchmal auch tun, aber sie sind für mich keine Shredder. Und es klingt auch klasse, wenn sie schnell spielen, da es sich DORT wo sie es tun, auch so anfühlt, als MÜSSE hier schnell gespielt werden. Es PASST einfach zur musikalischen Situation. Besagter Lukather ist so ein Fall. Er spielt schnell UND langsam. Und leise UND laut. Weil es in der Musik laut und leise, schnell und langsam gibt.
Das Gegenteil sind doch solche Zirkusnummern wie Batio, über die reden wir doch hier oder nicht?
Wenn wir Eric Johnson, Carl Verheyen oder Pat Martino in die Rubrik mit einreihen, nur weil sie irre schnell sind, gibt die ganze Diskussion ja keinen Sinn.
Schnellspiel ist ungleich Shredding. Shredding ist NUR Schnellspiel für mich.
Ich kenne viele viele Klassegitarristen, die hölleschnell spielen können und es manchmal auch tun, aber sie sind für mich keine Shredder. Und es klingt auch klasse, wenn sie schnell spielen, da es sich DORT wo sie es tun, auch so anfühlt, als MÜSSE hier schnell gespielt werden. Es PASST einfach zur musikalischen Situation. Besagter Lukather ist so ein Fall. Er spielt schnell UND langsam. Und leise UND laut. Weil es in der Musik laut und leise, schnell und langsam gibt.
Das Gegenteil sind doch solche Zirkusnummern wie Batio, über die reden wir doch hier oder nicht?
Wenn wir Eric Johnson, Carl Verheyen oder Pat Martino in die Rubrik mit einreihen, nur weil sie irre schnell sind, gibt die ganze Diskussion ja keinen Sinn.
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Also Batio ist nicht erwähnenswert.
Der gescholtene Malmsteen ist aber mehr als nur Skala rauf und runter.....
Er spielt halt natürlich viele Muster (um nicht Patterns zu sagen). Es ist auch nicht sehr abwechslungsreich....
Aber es ist eben schlüssig und eigentlich nicht seelenlos....
Und er kann auch anders
http://www.youtube.com/watch?v=a4l1Jk3ZCb4
Der gescholtene Malmsteen ist aber mehr als nur Skala rauf und runter.....
Er spielt halt natürlich viele Muster (um nicht Patterns zu sagen). Es ist auch nicht sehr abwechslungsreich....
Aber es ist eben schlüssig und eigentlich nicht seelenlos....
Und er kann auch anders
http://www.youtube.com/watch?v=a4l1Jk3ZCb4
- Bassfuss
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Multitone hat geschrieben:Da werde ich missverstanden. Das ist ja genau der Punkt:
Schnellspiel ist ungleich Shredding. Shredding ist NUR Schnellspiel für mich.
Ich kenne viele viele Klassegitarristen, die hölleschnell spielen können und es manchmal auch tun, aber sie sind für mich keine Shredder. Und es klingt auch klasse, wenn sie schnell spielen, da es sich DORT wo sie es tun, auch so anfühlt, als MÜSSE hier schnell gespielt werden. Es PASST einfach zur musikalischen Situation. Besagter Lukather ist so ein Fall. Er spielt schnell UND langsam. Und leise UND laut. Weil es in der Musik laut und leise, schnell und langsam gibt.
Das Gegenteil sind doch solche Zirkusnummern wie Batio, über die reden wir doch hier oder nicht?
Wenn wir Eric Johnson, Carl Verheyen oder Pat Martino in die Rubrik mit einreihen, nur weil sie irre schnell sind, gibt die ganze Diskussion ja keinen Sinn.
...da sind wir nicht weit auseinander. Shredding ist aber auch nicht gleich seelenlos. Selbst wenn ich mich Deiner Definition anschließen würde. Gerade z.B. im Falle Petrucci nicht, wie finde. Aber das darf man natürlich auch anders sehen. Auch da: es paßt eben zur musikalischen Situation.
Und Batio habe ich mal gesehen. Der kann was, wenngleich ich es musikalisch nicht so mochte. Aber er hat sein Herzblut drin, also ist es nicht seelenlos.
Grüße, Frank (noch 2 Wochen bis 45+

Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Und ich möchte zum völlig zurecht gesagten noch hinzufügen: schnell ist nicht gleich schnell.
Jetzt mal ganz unmusikalisch: Wer bei 160 bpm über Giant Steps kommt hat es ungleich schwerer
als jemand, der bei 160 bpm über Am 16tel Ketten spielt. Harmonisch UND Fingertechnisch.
Das heisst: je komplexer die harmonische Situation, desto schwieriger wird die Technik von ganz alleine.
Natürlich kann man auch in modalen Situationen fingertechnisch weniger schwieriges oder schwierigeres spielen, aber in harmonisch komplexen Situationen MUSS man!
Und jetzt noch Charlie Parker oder andere BeBop Sachen (weniger jetzt Gitarristen!!!! NICHT Pat Martino!!!! der ist vieeeeel linearer als Parker) auf die Gitarre übertragen beim damals üblichen Tempo - DA hängt der technische Hammer!
Zum großen Teil wegen der Quarten und der schnellen Arpeggios, weniger wegen der Chromatik, die liegt oft gar nicht so schlecht.
Probierts mal aus.
Kennt ihr z.B. Freedom Jazzdance? Das mag ein saudummes Thema sein, aber wir reden ja grad mal isoliert über Fingertechnisches...
Jetzt mal ganz unmusikalisch: Wer bei 160 bpm über Giant Steps kommt hat es ungleich schwerer
als jemand, der bei 160 bpm über Am 16tel Ketten spielt. Harmonisch UND Fingertechnisch.
Das heisst: je komplexer die harmonische Situation, desto schwieriger wird die Technik von ganz alleine.
Natürlich kann man auch in modalen Situationen fingertechnisch weniger schwieriges oder schwierigeres spielen, aber in harmonisch komplexen Situationen MUSS man!
Und jetzt noch Charlie Parker oder andere BeBop Sachen (weniger jetzt Gitarristen!!!! NICHT Pat Martino!!!! der ist vieeeeel linearer als Parker) auf die Gitarre übertragen beim damals üblichen Tempo - DA hängt der technische Hammer!
Zum großen Teil wegen der Quarten und der schnellen Arpeggios, weniger wegen der Chromatik, die liegt oft gar nicht so schlecht.
Probierts mal aus.

Kennt ihr z.B. Freedom Jazzdance? Das mag ein saudummes Thema sein, aber wir reden ja grad mal isoliert über Fingertechnisches...
Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Ich finde das irgendwie grotesk! Ich werde daran arbeiten, der schnellste Sänger der Welt zu werden! Es wird mir vermutlich nicht gelingen, "because my heart's not really in it"!
-
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Kleine Anmerkung: Saxofonisten als Referenz für bestimmte "schwierige" Intervalle zu nehmen, funktioniert auch umgekehrt. Pentatonik ist für Gitarristen easy, für Saxofonisten eher schwierig (Griffe)
Vielleicht eine Erklärung für die Dominanz pentatonischer Leitern im Rock/Blues im Vergleich zum Jazz....
Vielleicht eine Erklärung für die Dominanz pentatonischer Leitern im Rock/Blues im Vergleich zum Jazz....
- Aldaron
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Neee, Gamma. Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Manche Instrumente bieten sich eben an für schnelles Spiel. Und es geht auch nicht darum, irgendwo der Schnellste zu werden!
- Bassfuss
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Gamma hat geschrieben:Ich finde das irgendwie grotesk!
Moin,
wieso? Wir sprachen oder schrubteten ja über das Feedback zwischen Musiker und Musik, das entweder fehlt oder nicht, wenn es schneller wird. Ich meine, es fehlt nicht. Es KANN fehlen, aber es fehlt nicht per se.
Viele Grüße,
FRank
- Bassfuss
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Josef K hat geschrieben:Ich denke, wir habens jetzt.
...wir fangen gerade erst an


- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Zakk_Wylde hat geschrieben:Also Batio ist nicht erwähnenswert.
Der gescholtene Malmsteen ist aber mehr als nur Skala rauf und runter.....
Er spielt halt natürlich viele Muster (um nicht Patterns zu sagen). Es ist auch nicht sehr abwechslungsreich....
Aber es ist eben schlüssig und eigentlich nicht seelenlos....
Und er kann auch anders
http://www.youtube.com/watch?v=a4l1Jk3ZCb4
stimmt, auf der Live in Leningrad glaube ich, da zockt er aber so was von authentisch kurz einen Elektroblues, das hat mich damals auch erstaunt. Gut, weshalb sollte ein so profunder Gitarrist das auch nicht können. Ich finde ihn auch vom Sound und der Spielweise durchaus streckenweise ansprechend, aber die Songs ... das Gedudel, das Gepose. Das geht nicht mehr, das ist anachronistisch im negativen Sinne. Falls anachronistisch nicht an sich negativ sein sollte.
- Spanish Tony
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Red House konnte ich mir nicht ganz anhören. Einfach nur schrecklich!
ST
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- Zakk
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Spanish Tony hat geschrieben:Red House konnte ich mir nicht ganz anhören. Einfach nur schrecklich!
ST
Hahaha.... Geil... allein schon die Minipli und das übertriebene Vibrato.... Geil!!!
Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Spanish Tony hat geschrieben:Red House konnte ich mir nicht ganz anhören. Einfach nur schrecklich!
ST
Das hört sich für mich auch nach einem ziemlichen Negativbeispiel für Shredding an. Da scheint mir aber vor allem auch die Rhythmusgruppe irgendwie Mist zu spielen.
- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
tortitch hat geschrieben:Spanish Tony hat geschrieben:Red House konnte ich mir nicht ganz anhören. Einfach nur schrecklich!
ST
Das hört sich für mich auch nach einem ziemlichen Negativbeispiel für Shredding an. Da scheint mir aber vor allem auch die Rhythmusgruppe irgendwie Mist zu spielen.
na ja, hätten wir jetzt das Bild nicht gehabt und einer hätte behauptet, das sei Walter Trout, hätten es viele geil gefunden.

Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Spanish Tony hat geschrieben:Red House konnte ich mir nicht ganz anhören. Einfach nur schrecklich!
ST
Ich verstehe dich.
Undaber: wenn wie bei Gary Moore neben Albert Collins stehen würde (das Video gibts ja) und ihn mit High Gain Dist plattbügeln würde, würde ich es auch anprangern.
Ich finde trotzdem, Yngwies Schwanzraus Ansatz hat immer was. Er ist auf seine Art unglaublich präzise und aufgeräumt.
Ich find ihn geil!
- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Tom hat geschrieben:Spanish Tony hat geschrieben:Red House konnte ich mir nicht ganz anhören. Einfach nur schrecklich!
ST
Ich verstehe dich.
Undaber: wenn wie bei Gary Moore neben Albert Collins stehen würde (das Video gibts ja) und ihn mit High Gain Dist plattbügeln würde, würde ich es auch anprangern.
Ich finde trotzdem, Yngwies Schwanzraus Ansatz hat immer was. Er ist auf seine Art unglaublich präzise und aufgeräumt.
Ich find ihn geil!
diese pimmelige Lässigkeit hat er auch in diesem Video. Ich geb Euch den Jimi, Ihr Arschgeigen, scheint die Einstellung.
Das hat sein Publikum auch verdient, würde ich sagen.

- Matt 66
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Ich mag Yngwie irngwie ja nicht so (generell), aber das Red House Ding ist doch ganz witzig.
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