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Cat Carlo
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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Cat Carlo » Di 11. Mär 2014, 20:01

Basslümmel hat geschrieben:Ein Besucher im Gericht sagt: "Wenn die noch ein Jahr mit dem Prozess so weitermachen, ist der Bundeshaushalt wieder gedeckt." :laughter:

Jau, dann ha'm wa wieda Überschuß!

Er soll ja danach auch wieder eine Menge verzockt haben. Vielleicht isser dann Pleite und bekommt H4. Is'er dann für seine Bewunderer eigentlich ein Sozialschmarotzer....

Läster Paul
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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Läster Paul » Di 11. Mär 2014, 20:51

Matt 66 hat geschrieben:Wenn ihr beim Spielautomaten für 10 Euro Einsatz 100 Euro rausholt, würdet ihr dann 50 Euro für gemeinnützige Zwecke hergeben? Und zwar nicht nur einmal, sondern bei jedem weiteren Mal auch.

Das wird natürlich, vollkommen uneigennützig, ins eigennützige Equipment gesteckt. Oder was hast du gedacht?
Seine Verteidigung ist allerdings sehr schwach. Er hätte gleich am Anfang sagen sollen, das er nicht weiss ob sein Gewinn nun 3,5 Mio oder 135 Mio betragen hat und das ihn das angesichts seiner Verluste auch nicht mehr interessiert hat. So weit ich weiss ist es so, das damals Gewinne versteuert werden mussten, Verluste aber nicht gegengerechnet werden konnten. Ein ziemliches Risiko für den Spekulanten, ein sicheres Geschäft für den Staat. Von dem her kann ich das gut verstehen, das er keinen Bock darauf gehabt hat, Steuern zu bezahlen.

tortitch

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon tortitch » Di 11. Mär 2014, 21:26

Matt 66 hat geschrieben:Wenn ihr beim Spielautomaten für 10 Euro Einsatz 100 Euro rausholt, würdet ihr dann 50 Euro für gemeinnützige Zwecke hergeben? Und zwar nicht nur einmal, sondern bei jedem weiteren Mal auch.


Das Analogieargument steht sicher auf schwachen Füßen. Aber davon abgesehen, verstehe ich nicht ganz, wie eigentlich die These zu deinem Argument lautet.

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Spanish Tony
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Beitragvon Spanish Tony » Di 11. Mär 2014, 21:37

Hah
ich würde sagen, Matt in 66 Zügen :laughter: :laughter: :laughter:

Josef K

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Josef K » Di 11. Mär 2014, 22:44

Läster Paul hat geschrieben: Von dem her kann ich das gut verstehen, das er keinen Bock darauf gehabt hat, Steuern zu bezahlen.



:laughter:

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Matt 66
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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Matt 66 » Mi 12. Mär 2014, 00:21

Ersma, ich bin Bayern Fan. Was aus dem Uli wird, ist mir ziemlich egal.

Weiter oben wurde die Moral-Keule geschwungen. Dass dabei Arbeitsrecht und Steuerrecht in einen Topf geworfen wurden, wurde geflissentlich so hingenommen.
Klar, man kann das Ganze natürlich als "Exemplestatuieren" betrachten. Das wirkt für mich aber immer so "die da oben, und wir da unten". Finde ich albern. Genauso albern finde ich es, das Amt als FCB Präsident mit der Privatperson zu vermischen. "Neureiches Arschloch" ist in diesem Zusammenhang völlig unangebracht.

Differenzieren! Das ist das Schlagwort. Ich bin wahrlich kein Steuerfachmann, und im Grunde interessiert mich der Fall persönlich gar nicht mal so sehr. Aber so wie ich das bisher verstanden habe, hat er sein "reines ARBEITS"-Einkommen immer korrekt versteuert. Es geht um Steuern aus Kapitalerträgen (oder wie das heißt). Also aus dem Gewinn durch Spekulationsgeschäfte an der Börse. Sprich, er hat als Manager des FCB sein (versteuertes) Einkommen gehabt, hat aber - weil dieses Einkommen recht hoch ausfällt - mit einem beträchtlichen Teil seines Vermögens an der Börse gezockt. Und offenbar über all die Jahre recht erfolgreich. Deshalb mein Beispiel oben. Hinzukommt, dass er im Laufe der Zeit wohl ein bisschen den Überblick verloren hat. Man könnte auch von Spielsucht sprechen und vielleicht deshalb sogar von verminderter Schuldfähigkeit. Keine Ahnung. Ich bin kein Jurust.

Ich will da jetzt auch gar nichts beschönigen oder gar Partei ergreifen, aber ich finde schon, dass das was anderes ist, als einen Geldtransport zu überfallen, oder jemanden im Affekt umzubringen, oder eine Firma gezielt an den Finanzbehörden vorbei zu schleusen. Will sagen, die Verhältnismäßigkeit ist für mich der interessante Punkt. Er hat quasi mehr Steuern gezahlt, als wir alle hier zusammen in unserem ganzen Leben zahlen müssten, und hat mit seinem "privaten finanziellen Überschuss" an der Börse gezockt und irgendwann den Überblick verloren und in dem Zusammenhang sicherlich Fehler gemacht, und ja, auch Steuergelder hinterzogen. Andererseits finde ich es recht seltsam, dass trotz der Selbstanzeige, trotz des eingeleiteten Verfahrens die Finanzbehörden nicht fähig waren, den genauen Schaden zu beziffern. Was ist das für eine Steuerfahndung???

Und schlussendlich hat er sich ja selbst angezeigt! Was will man denn noch mehr?

Ich fände es daher durchaus vertretbar, wenn er mit der Nachzahlung der Steuerschuld plus einem angemessenen Strafgeld davon kommt. Knast wünsche ich niemandem, solange er keinen Mord o.ä. begeht. Wir reden hier "nur" über Gelder, die der Staat offenbar noch nicht mal vermisst hat...

Josef K

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Beitragvon Josef K » Mi 12. Mär 2014, 02:46

Matt 66 hat geschrieben:oder jemanden im Affekt umzubringen


Mit Verlaub, dies ist etwas völlig Anderes, äh, oder :nono:


Abgesehen von dem anderen Quatsch :facepalm:

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Cat Carlo
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Beitragvon Cat Carlo » Mi 12. Mär 2014, 06:57

Matt 66 hat geschrieben:...

Hallo Matt,

zu den einzelnen Punkten:

Zur Strafe: Naja, er bekommt ja auch nicht lebenslänglich, sondern nur ein paar Jahre.

Zu seiner Unwissen über seine Steuerschuld: Wie kann jemand, der so mit Millionen hantiert, den Überblick dabei verlieren. Ist der nicht bei seinem Posten überfordert? Er hätte die Unterlagen auch einfach an einen Steuerberater weiter leiten können... Und dann auch hier zur Strafe wegen Nichtwissen : Is jetzt krass, klar, aber Beispiele sind so, gerade von mir: Wenn ich von der Sonne geblendet werde und deswegen unabsichtlich in eine Kindergartengruppe fahre, wird das auch nicht strafmildernd gewertet.

Zur Steuerbehörde: Die haben kurz vor Prozessbeginn 7000(!) Seiten Unterlagen bekommen, die schon ein Jahr vorher zur Verfügung hätten stehen können. Dies auch unter dem Aspekt "ehrliche Selbstanzeige" betrachten.

Sein Arbeitseinkommen: Es sei ihm gegönnt und Unternehmer sind auch erforderlich, alles klar, aber bitte nie vergessen: Er kassiert als Boss den Gewinn und braucht davon nur so wenig wie der Arbeitsmarkt es erlaubt an die Arbeitnehmer abzugeben. Gerade die Fleischindustrie nutzt das wohl weidlich aus. Ich kenne allerdings seinen Betrieb nicht. Aber zum tollen, großen Unternehmer: Wer bei den Aktienspekulationen der Überblick verliert, gleichzeitig noch Chef im Fußballverein ist und eine Firma leitet, also nee, letztendlich kann ein Mensch diese Posten alle auf einmal gar nicht ausfüllen. Es ist wohl eher, dass er diesen Posten ausfüllt, aber die Arbeit machen zumindest in seiner Firma andere. Und dafür bekommt er eine Menge Geld! Und dass er davon den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil an die Allgemeinheit abgegeben hat, macht ihn noch nicht zu einer Lichtgestalt.

Moral und Strafe sehe ich in Zusammenhang immer im Vergleich zur Behandlung von Menschen, die auf einer finanziell anderen Stufe stehen. Vielleicht bloß, weil sie nicht eine so große Fresse und die passenden Ellbogen haben. Ich hatte im anderen Threat ja Vergleiche gezogen. Solche Menschen muss es geben, sonst funktioniert dieses System wahrscheinlich nicht, und bessere Systeme kenne ich nicht, aber dann auch entsprechende Behandlung die einer Demokratie würdig ist.

Gruß vom Kater

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Spanish Tony
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Beitragvon Spanish Tony » Mi 12. Mär 2014, 07:04

:up:

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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Zakk » Mi 12. Mär 2014, 07:05

Matt, das trifft es nicht. Nach dem, was bekannt ist, hat er unter dem Druck der Entdeckung (Steuer-CD) die Anzeige erstattet. Die Kooperation mit dem FA war miserabel. Fristen wurden nicht eingehalten usw. Und jetzt noch das FA schuld? Er hat die Herausgabe von Belegen immer wieder nicht erfüllt. Trotz Frist. Erst jetzt hat er sämtliche Belege vorgelegt.

Im Übrigen war der Uli einer, der auch gern mal als Saubermann mit Dreck geworfen hat. Ich sag mal Christoph Daum…..


Davon ab. Jeder Selbständige weiß, wie unnachgiebig so ein FA sein kann. Säumniszuschläge bei klitzekleinen Fehlern usw.

Und bei 27,2 Mio Gnade vor Recht? Hä??!!!!!

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Spanish Tony
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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Spanish Tony » Mi 12. Mär 2014, 07:36

@Matt
das hätte auch von Kalle geschrieben sein können!
der arme Uli, der den Überblick verloren hat und Fehler gemacht hat. Der arme, einsame Mann mit seiner Spielsucht. Man sollte Mitleid haben. Stattdessen will ihn der Pöbel kreuzigen
Wenn überhaupt, ist das aber nur ein Teil der Wahrheit. Uli ist offensichtlich ein totaler Macht-Mensch, der natürlich aufgrund seiner Position, seiner Macht, seines Geldes in einem anderen Focus steht als Klaus von nebenan. Das ist die Welt von U. H.! Und das war ihm bisher wohl nicht unangenehm. In dieser Welt gelten andere Regeln, nämlich seine Regeln. Und plötzlich wird er mit einer ungewohnten Realität konfrontiert. Und nun ist er wie jeder andere Angeklagte vor Gericht. Eine ungewohnte Situation. Und nun geht es um Menschlichkeit, Mitleid...?
Das kauf ich nicht!!!!!!!!!!! :vomit:

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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Darthie » Mi 12. Mär 2014, 08:22

Matt 66 hat geschrieben:Genauso albern finde ich es, das Amt als FCB Präsident mit der Privatperson zu vermischen. "Neureiches Arschloch" ist in diesem Zusammenhang völlig unangebracht.


Ist es nicht. Wenn Du Deine Vereinsbrille absetzt, ist es genau das, was von ihm übrig bleibt.
Ich sehe das ganz neutral, ich habe ja nicht mal eine Vereinsbrille.


Matt 66 hat geschrieben:Es geht um Steuern aus Kapitalerträgen (oder wie das heißt). Also aus dem Gewinn durch Spekulationsgeschäfte an der Börse. Sprich, er hat als Manager des FCB sein (versteuertes) Einkommen gehabt, hat aber - weil dieses Einkommen recht hoch ausfällt - mit einem beträchtlichen Teil seines Vermögens an der Börse gezockt. Und offenbar über all die Jahre recht erfolgreich. Deshalb mein Beispiel oben.


Das bedeutet, ich darf zukünftig mein Einkommen aus meinem Arbeitsverhältnis korrekt versteuern, und aus meiner Nebentätigkeit dann nicht mehr?! Das werde ich mal meinem Finanzamt mitteilen...

Matt 66 hat geschrieben:Deshalb mein Beispiel oben. Hinzukommt, dass er im Laufe der Zeit wohl ein bisschen den Überblick verloren hat. Man könnte auch von Spielsucht sprechen und vielleicht deshalb sogar von verminderter Schuldfähigkeit.


Er hat ja durchaus Erfolg mit seiner Wurstfirma, und dem FC Bayern - was mir gelegentlich das Gleiche zu sein scheint, aber davon ab... Und so einer will den Überblick verloren haben?!
Aber Du wirst Recht haben. Gestern hieß es vor Gericht, er habe beispielsweise bei einem seiner Zockeinsätze einen Gewinn von mehr als 7 Mio. € gemacht. Das kann man schon leicht mal vergessen...


Matt 66 hat geschrieben:Er hat quasi mehr Steuern gezahlt, als wir alle hier zusammen in unserem ganzen Leben zahlen müssten,


Stimmt. Dafür hat er in einem jahr auch so viel Geld verdient, wie ich in... äh... rd. 250 Jahren.
Macht ihn das jetzt zu einem besseren Menschen, dass er mehr Steuern zahlt als Du und ich?


Matt 66 hat geschrieben:Andererseits finde ich es recht seltsam, dass trotz der Selbstanzeige, trotz des eingeleiteten Verfahrens die Finanzbehörden nicht fähig waren, den genauen Schaden zu beziffern. Was ist das für eine Steuerfahndung???


Das ist eine Steuerfahndung, die jahrelang gezielt an der Nase herumgeführt wurde. Und wie man hörte, wurden nach der Selbstanzeige Informationen nur häppchenweise an die Finanzbehörden weitergegeben, zuletzt erst vor einer Woche. Der Uli gibt nur zu, was er zugeben muss. Und die Schweizer Bank sagt überhaupt gar nichts (was ich als Bank auch nicht tun würde, als Nichtbetroffener). Des Weiteren sollen 70.000 Blatt Papier bei der Hausdurchsuchung beschlagnahmt worden sein. Aber die wichtigen Unterlagen haben Ulis Anwälte erst letzte Woche auf einem USB-Stick rausgerückt.
Da geht man nicht einfach mal so mit einem Taschenrechner ran...


Matt 66 hat geschrieben:Und schlussendlich hat er sich ja selbst angezeigt! Was will man denn noch mehr?


Dass der Drecksack in den Knast wandert. Alleine schon als abschreckendes Beispiel für andere.
Weil er die Selbstanzeige ja nur aus Angst vor dem Ankauf neuer Anlegerdaten aus der Schweiz getätigt hat. Und weil er darauf gehofft hat, dass seine Spezln aus der CSU das schon hinbiegen, in seinem Interesse, das geplante Steuerabkommen mit der Schweiz. Tja, mal wieder verzockt. Er hätte beim Fußball-Management bleiben sollen. Davon versteht er ja wohl was, wie man hört.


Matt 66 hat geschrieben:Ich fände es daher durchaus vertretbar, wenn er mit der Nachzahlung der Steuerschuld plus einem angemessenen Strafgeld davon kommt. Knast wünsche ich niemandem, solange er keinen Mord o.ä. begeht. Wir reden hier "nur" über Gelder, die der Staat offenbar noch nicht mal vermisst hat...

Das fände ich auch in Orndung bei einer Größenordnung hinterzogener Steuern bis... sagen wir mal... 999.000 €.
Er hat aber über einen sehr langen Zeitraum mit voller Absicht fast 30 Mio. € Steuern hinterzogen. Die hätten wir in Preussen gut aus dem Länderfinanzausgleich gebrauchen können... Und ihr in Bayern auch, dann wäre zum Beispiel die kostenfreie Kita nämlich auch problemlos drin gewesen...
:mrgreen:

Tom

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Tom » Mi 12. Mär 2014, 09:06

Geld ist gut!
Weil es der Ausdruck von Wertschätzung ist!

Geld für alle, möglichst viel!
Für alle.

Also: Nicht halten, fliessen lassen.

Basslümmel

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Basslümmel » Mi 12. Mär 2014, 09:59

Es wird übrigens gerade auch gegen Räuber und Mörder ermittelt. Nicht interessant? Klar. Es geht ja nicht ums Geld…
(Dieter Nuhr)

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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Matt 66 » Mi 12. Mär 2014, 10:28

War irgendwie klar, dass mein Posting hier nicht richtig verstanden würde und stattdessen neue rhetorische Fragen mit unterstellendem Charakter gestellt würden...
Ich bin raus. Denkt was ihr wollt.

Darthie

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Darthie » Mi 12. Mär 2014, 10:47

Matt 66 hat geschrieben:War irgendwie klar, dass mein Posting hier nicht richtig verstanden würde und stattdessen neue rhetorische Fragen mit unterstellendem Charakter gestellt würden...
Ich bin raus. Denkt was ihr wollt.


Das mit dem Denken machen wir sowieso.

Zum anderen: Wir haben schon richtig verstanden, was Du sagen willst - denke ich.
Du wirfst in meinen Augen nur Dinge durcheinander.
Vor Gericht steht der Steuerhinterzieher (meines Erachtens mit einem etlichen Quäntchen krimineller Energie) und nicht der Fußball-Funktionär, der vermeintlich Gutes-tuende (und selbst da finde ich mittlerweile, dass das ein Geschmäckchen hat - der Politiker nimmt kleine Kinder auf den Arm, der Fußball-Boss organisiert ein Benefiz-Spiel) oder der Unternehmenschef.
Zuletzt geändert von Darthie am Mi 12. Mär 2014, 11:20, insgesamt 2-mal geändert.

Basslümmel

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Basslümmel » Mi 12. Mär 2014, 11:17

Och Mattibaby.......lerne doch mal einen Gegenangriff zu akzeptieren, auch wenn er nicht zu Deiner eigenen FCB Weltanschauung passt. Man kann dann ja eine Gegenargumentation starten und so eine, wie ich finde, z. Zt. humorvolle und belebende Diskussion in Gange halten. So kann ich nur vermuten, Du hast keine fundierten Gegenargumente und so muss halt deine FCB-Bockigkeit herhalten. Auch ein Forumsgott sollte ein Souverän bleiben ;-)

War es nicht mal "Gott" Ulli der sagte: "Kriminelle haben im Fussball nichts zu suchen"?

In so einem Fall muss Du dann Deine Vereinsbrille aufsetzen. Uli Hoeneß wird es sicherlich nicht schwer gefallen sein mit den besten Anlageprofis der Branche ins Gespräch zu kommen, um aus den lächerlichen Festgeldzinsen für den FCB wesentlich mehr herauszuholen. Vielleicht auch mit krimineller Energie? :dontknow:

Wie Robert Tesche, der Fußballarbeiter aus Bahrenfeld, kürzlich so treffend bemerkte mit seiner Aussage “Fußball ist ein dreckiges Geschäft” so sollte auch Dir und uns klar sein, dass Uli Hoeneß keine Ausnahmeerscheinung ist in diesem Geschäftsfeld Fussball. Auch er ist Teil dieser FIFA-Götter wie Joseph Blatter. Man denke nur an den Vergabeprozess einer Fußballweltmeisterschaft und den dazugehörigen Handel mit den Stimmen der FIFA-Offiziellen. Von Ulli zu Recht kritisiert, wenn auch mit doppelzüngiger Moral.

Uli Honess hat ganz offensichtlich Steuern in Milionenhöhe hinterzogen und dafür muss er sich zur Zeit vor Gericht verantworten. Welches Strafmaß die Justiz verhängen wird, ist Sache des Gerichts und das Strafmass ist zu akzeptieren, so oder so. Bis dhin hat jeder das Recht zu Staunen, sich zu Wundern und wer mag, auch aufzuregen. Pro, oder Conta Ulli und ich habe nun Spass daran mich darüber lustig zu machen, weil ich die HSV Brille auf der Nase habe 8-)

Josef K

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon Josef K » Mi 12. Mär 2014, 13:10

Vermutlich müssen wir uns keine Sorgen machen: Die Verteidiger haben der Summe jetzt zugestimmt. UND darauf hingewiesen, dass die Summe von 27,2 Mio in der Selbstanzeige enthalten gewesen sei!!!! Nachdem man vorher ein Geständnis über eine niedrigere Summe abgelegt hat............Geht's denn noch :wallbash: :wallbash:

Lachhaft das Ganze.

buttrock

Re: 23,5 Millionen

Beitragvon buttrock » Mi 12. Mär 2014, 13:34

Die Verteidigungsstrategie ist in der Tat skurril. Wird wohl zu recht einfahren.

linus
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Re: 23,5 Millionen

Beitragvon linus » Mi 12. Mär 2014, 13:36

Ich hätte dem Uli einfach zugetraut, das ihm dieser Wahnsinn eben nicht (!) passiert - aber er scheint da genau so gierig zu sein, wie all die anderen Täter dieser Größenordnung :mad:

Die "Kameraden" Meier/Niebaum vom BVB haben doch Mitte/Ende der 90er vorgemacht, wie man mit Geld einen Verein derart runterwirtschaften kann, das man anno 2005 sogar auf die finanzielle Hilfe des verhaßten Konkurrenten aus München angewiesen war, um nicht konkurs zu gehen...!
Da waren auch Börsen/Termin/Finanzgeschäfte jedweder Art derart konfus u. verschleiert - und trotzdem kam alles raus.

Leider hat Uli da gedanklich keinen Transfer hinbekommen - oder aber die "Vorbilder" der Politik, die auch für ihre "finanziellen Taten" nicht zur Rechenschaft gezogen werden (Wowereit/Flughafen; Beck/Nürburgring; Mappus etc. pp.) vor Augen gehabt, getreu dem Motto "ab einer gewissen finanziellen Größe bin ich unantastbar" (Schneider-Effekt).

Ich kann nur müde darüber Lächeln, wenn gerade die Volksvertreter jetzt die Leier vom "Hinterziehen von Steuergeldern schädigt die Gemeinschaft" vom Zaun brechen, nach dem Motto "das wären viele Kindertagesstätten" etc. gewesen: das ist bei der täglichen Versenkung von Steuergeldern im großen, "erlaubten" Stil einfach nur lächerlich.

Ich warte auch auf Spezial-Sendungen, in denen z. B. Wowereit (oder de Maiziere/Friedrich etc.) klar als Täter thematisiert wird, da diese durch ihr Verhalten (Unfähigkeit/Verschleierung/Posten-Zuschacherung) in gigantischem Maß konstant Steuergelder versenken - aber der Uli ist da einfach eine bessere Zielscheibe :mrgreen:

Wie gesagt: Hoeneß hat da in großem Stil Scheiße gebaut und 3-4 Jahre Gefängnis ohne (!) Bewährung sind ihm bei diesen Zahlen sicher - aber was ist ganz nebenbei eigentlich mit Mercedes/BMW/Audi/VW, die gemäß ihrer Größe und Umsatz vergleichsweise lächerlich wenig Steuern abführen, im Verhältnis zum kleinen Betrieb auf dem Lande :twisted:

Es bleibt dabei: wir sind seit langer Zeit eine "Bananenrepublik unter dem Deckmantel der Demokratie"
(dieses ist der O-Ton eines befreundeten Staatsangestellten, der Einblick in Bereiche hat, in die noch nicht mal BILD gelangt )


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