Nun, ich wohne in der Nähe des Nürburgrings - und da erlebt man an den Wochenenden von April bis Oktober generell nur Wahnsinn: Horden von Auto und Motorradfahrern vor allem aus den Ballungszentren, krachen die 2 Stunden Autobahn runter, bis sie endlich da sind. Am Ziel angekommen steigen sie aus bzw. ab, um endlich Anderen beim Verunfallen zuzuschauen... Nimmt der Mopedfahrer aber seinen Helm ab, kommt darunter meistens ein Endvierziger bis Endfünfziger hervor, denen das Wort Kondition seit langem ein Fremdwort ist - und Reaktion schon gar nicht. Völlig fertig schütten sie sich einen Kaffee rein und donnern dann - inspiriert durch die "Rennfahrer" - über die Landstraße zurück nach Hause. Problem, sie sind körperlich platt - und wollen es trotzdem krachen lassen. Und ziemlich schnell geht ihnen erst das Talent und dann die Straße aus


Nach mal wieder einem unfaßbaren Manöver hat mein Freund begonnen, Anträge für Organspender an die Horden am Brünnchen zu verteilen, gepaart mit den Worten "ihr fahrt alle immer noch viel zu langsam, wir brauchen mehr von Euch, wir brauchen Eure Organe (er hatte gerade eine neue Leber bekommen !). Es war das Unglaublichste, was ich diesbezüglich erlebt habe, die Reaktionen waren von Unverständnis bis Gewaltandrohung komplett - da er jedoch auch noch Volljurist war, hat der die Herren gleich auch noch belehren können

Deshalb meine Meinung zu dem o.a. Zitat: auf einer freigegebenen Landstraße 50- 60 zu fahren ist keine Behinderung, denn hier in der Eifel fliegt mancher bei diesem Tempo aus der nächsten Kurve, da eine 90-Grad-Kurve nun mal nix verzeiht... und da Mopedfahrer gern die Innenbahn nehmen, dabei vergessen, daß ihr Oberkörper weit in die Gegenspur ragt, endet das meist in einer kopflosen Weiterfahrt

Ich bin natürlich auch der Meinung, daß man in der Ebene ruhig den Motor auf 80 "hochjagen" sollte, um nun wirklich nicht als Bremsklotz unterwegs zu sein - aber lahm fährt ja sowieso immer der Andere

Linus