England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Josef K

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Josef K » Mi 10. Aug 2011, 17:28

Großmutter hat geschrieben:. unser aller Zukunft, die Zukunft Europas sehen.


Allerdings, siehe auch: "Der kommende Aufstand" :wave:

Benutzeravatar
Cat Carlo
Beiträge: 1577
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 19:20
Wohnort: Dithmarschen

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Cat Carlo » Mi 10. Aug 2011, 22:16

Wahrscheinlich lügen wir uns alle in die Tasche. Auf beiden Seiten.

Erstmal grundsätzlich: Wie schon mal von mir an anderer Stelle geschrieben: Wie lange soll die Akkumulierung von Vermögen noch weiter gehen?
Wie lange es gut gehen, dass die größere Gewinne auf Kosten geringerer Löhne gemacht werden, die dann wieder als ständig steigender Kredit dem Staatswesen zur Verfügung gestellt wird? Das ganze kann auf Dauer doch nur in einer Katastrophe enden.

Dann zu den Unruhen/Protesten oder wie man es nennen will:

Es ist wohl immer so gewesen, dass die "falschen" auf die Barrikaden gegangen sind aus ganz egoistischen Gründen. Und die anderen "falschen" die Leidtragenden waren. Klar, in Kinderbüchern liest sich das immer anders und das Gute siegt und so. Die Realität sieht und sah wohl immer anders aus. Wer sich mal die Ilias und Odyssee durchliest, und zwar die Gesänge, und das mit zugeschalteter mentaler Verarbeitung, wird an der Erkenntnis nicht vorbeikommen, das die Odyssee die Erlebnisse einer marodierenden Rockerbande beschreibt, die geplündert und vergewaltigt hat.

Ähnliches gilt sicher auch für die französche Revolution; 1918 sind die Widersprüche und Grausamkeiten noch in Erinnerung. Also dass nur dazu, falls jemand argumentiert, dass sei keine korrekte Revolution der richtigen Revoluzzer. Übrigens: Die 68er, ich hab das ja noch kennengelernt, die wollten auch nix eigenes Verteilen, sondern das der anderen. Und Arbeiter waren da auch nicht dabei, auch wenn "fortschrittliche" Studenten immer wieder versuchten, die "Rote Fahne" oder ühnliches an den Arbeiter zu bringen, ohne zu reflektieren, dass der das Geschwurbel gar nicht verstehen würde.

Aber das Word Revolution ist ja jetzt auch noch übertrieben, nur für den Fall, dass es schlimmer wird.

Sicher werden es auch immer Jugendliche sein, der Sturm aus dem Altersheim wird sich wohl auch nicht so bald realisieren.

Zu den Jugendlichen:

Sind die anders als früher? Also genetisch wahrscheinlich nicht, so schnell schlägt die Evolution nicht zu. Bleibt andere Erziehung und andere Umwelt, wobei man sagt, dass die Eltern nur ca. 20% Einfluß auf die Kinder haben. Der Rest macht das Umfeld. Dann hab' ich in Arbeitervierteln als Kind natürlich einen schlechten Stand. Dazu noch folgendes:

Kinder unterliegen einem besonderem Schutz, sie gelten als Verführbar, sie können die Konsequenzen ihres Handelns nicht wie ein Erwachsener Einschätzen. Andererseits lasse ich hemmungslos die Werberpofis vom Mediamarkt und RTL auf die Kleinen los und erwarte, dass sie ein verantwortungsvolles Verhalten an den Tag legen. Und schon in der 4. Klasse die Konsequenzen ihres Verhalten für den späteren Lebensweg sehen. Sorry, das paßt nicht.

Wir werden unser Zusammenleben erheblich intelligenter gestalten müssen. Wenn wir das nicht packen, wird es ebend harte Umbrüche geben. Geben müssen. Vielleicht geht es auch gar nicht anders. Aber man soll die Hoffnung nie aufgeben...

Gruß vom Kater

Benutzeravatar
Mr Knowitall
Beiträge: 6473
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:38
Instrumente: Lauter überteuerter Schrott!

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Mr Knowitall » Mi 10. Aug 2011, 22:27

Kinder unterliegen einem besonderem Schutz, sie gelten als Verführbar, sie können die Konsequenzen ihres Handelns nicht wie ein Erwachsener Einschätzen. Andererseits lasse ich hemmungslos die Werberpofis vom Mediamarkt und RTL auf die Kleinen los und erwarte, dass sie ein verantwortungsvolles Verhalten an den Tag legen. Und schon in der 4. Klasse die Konsequenzen ihres Verhalten für den späteren Lebensweg sehen. Sorry, das paßt nicht.


Wenn es dem Konsum dient, is alles erlaubt! Konsum hat Vorfahrt!
Jetzt wird viel gelabert über den Fachkräftemangel, weil der Abiturient von heute nach 10 Jahren ins Handy stieren für 7x6 den Taschenrechner braucht und der Realschüler die Prosa des lustigen Taschenbuches nicht mehr versteht. Das wird noch wegretuschiert!

Harald Martenstein: "Wenn man Kindern das Foto eines Bären zeigt, sind alle Bildungsprobleme wie weggezaubert"

Unser Kolumnist fragt sich, ob die Berliner Schulpolitiker noch ganz bei Sinnen sind.


Seit der Sarrazin-Geschichte steht viel über »Integration« in der Zeitung. Sie schreiben, es gibt Probleme mit der Integration von – ich weiß auch nicht. Muslimen? Migranten? Türken? Man weiß nie, was man wann sagen soll. Es läuft jedenfalls nicht perfekt in dieser Hinsicht. Man soll es aber nicht tabuisieren. Auf gar keinen Fall. Deswegen möchte auch ich es nicht tabuisieren.

In Berlin haben sie einen Schultest veranstaltet. Schüler am Ende der dritten Klasse mussten Prüfungen absolvieren. Damit sollte herausgefunden werden, was sie können. In anderen Bundesländern wird das offenbar auch gemacht. Das Projekt heißt, wie früher die Weltraumsonden hießen, »Vera 3«.

Dann stand in der Zeitung, dass der Test ein Desaster biblischen Ausmaßes war. 38 Prozent der Kinder konnten praktisch überhaupt nicht lesen. Bei Kindern aus Migrantenfamilien waren es 61 Prozent. Ein Oppositionspolitiker sagte, dass Berliner Kinder nach der dritten Klasse weniger wüssten als die Kinder aus anderen Bundesländern am Tage der Einschulung. Vielleicht übertreibt er ein wenig.

Ich habe mich gefragt: Was machen sie jetzt? Irgendwas müssen sie tun.

Einige Tage nach dem Desaster wurde in der Zeitung der Bildungssenator zitiert. Er sagte: »Niemand kann eine Frustration junger, neugieriger Kinder wollen.« Der Test solle, damit die jungen Kinder nicht frustriert sind, im nächsten Jahr einfacher werden. Er drückte »einfacher« allerdings ziemlich kompliziert aus: »im unteren Kompetenzbereich differenzierter«. Auch eine Schulleiterin wurde zitiert. Die zu lesenden Texte seien zu textlastig. Mit anderen Worten, wenn man Kindern, die das Wort »Bär« nicht lesen können, einfach ein Foto von einem Bären zeigt, dann sind die Bildungsprobleme mit einem Schlage wie weggezaubert. Hey – es kostet nicht einmal etwas! Man zeigt dem Kind das Foto, es sagt »Bär, Bär« und bekommt die volle Punktzahl.

Erst habe ich gedacht, das sei Satire. Aber die Schulleiterin hat es noch weiter ausgeführt. »Türkischstämmige Kinder, die ohne gute Deutschkenntnisse eingeschult werden, haben große Probleme, dem Unterricht zu folgen«, sagte sie. Das hat mir eingeleuchtet. Aber seit der Einschulung waren schon drei Jahre vergangen! Ich konnte nicht begreifen, wieso die Lösung dieses Problems nicht etwa darin besteht, den Kindern Deutsch beizubringen, sondern darin, dass man die Texte einfacher macht, und zwar so lange, bis man sie auch ohne Lesekenntnisse lesen kann.

In diesem Moment wurde mir klar, dass ich versehentlich auf das geheimste Geheimnis der zeitgenössischen Regierungskunst gestoßen war. Man kann es wahrscheinlich bei fast allen Problemen so machen. Man verändert die Messmethoden, man führt eine neue Statistik ein. Man wird im unteren Kompetenzbereich differenzierter. Und für eine gewisse Weile scheint das Problem dann tatsächlich verschwunden zu sein. Wie ich dem Wirtschaftsteil entnehmen durfte, ist auch die günstige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zu einem großen Teil auf neue Messmethoden zurückzuführen.

Über das Argument des Senators, dass er die jungen, neugierigen Kinder nicht frustrieren wolle, musste ich nachdenken. Ich war auch einmal jung und neugierig. Ich weiß noch, wie frustriert ich war, wenn ich in der Schule eine schlechte Note hatte. Es wäre viel schöner gewesen, wenn ich immer nur gute Noten bekommen hätte, am besten mühelos. Aber das ist gar nichts, verglichen mit der Frustration eines Menschen, der die Schule verlässt, ohne lesen und schreiben und Deutsch zu können.


:roll:
Das trifft nicht nur auf Migranten zu!
Wollt ihr die totale Verblödung?

JAAAAAAAAAAAAAAAAA! Pommes mit Mayoooooooooooooooooooo!

Zakk_Wylde
Beiträge: 2415
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:15

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Zakk_Wylde » Mi 10. Aug 2011, 22:32

Ich kann nur sagen, dass ich das absolut ekelhaft finde. Es trifft im Grunde die Falschen. Ladenbesitzer usw.

Wenn wenigstens ein paar Landsitze in Flammen aufgingen.... Oder mal ein paar Bentleys vor der Oper abfackeln... Ist nicht ernst gemeint, aber es trifft definitiv die Falschen. Und was holen die raus? Flachbildfernseher und Unterhaltungselektronik. Dann noch ein paar Ladengeschäfte abfackeln. Die Täter als sozial belastet zu bezeichnen, Bildungsopfer, Verlierer der Gesellschaft usw. greift nur bei globaler Betrachtung. Der Einzelne hat trotzdem Schuld auf sich geladen. Für mich letztlich ein Haufen Asis....

Gruß Zakk

Benutzeravatar
Mr Knowitall
Beiträge: 6473
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:38
Instrumente: Lauter überteuerter Schrott!

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Mr Knowitall » Mi 10. Aug 2011, 22:40

Dann können sie noch ein paar Jahre in die Röhre gucken. So wie sie es gelernt haben.

Der Einzelne hat trotzdem Schuld auf sich geladen. Für mich letztlich ein Haufen Asis....


Schon, aber mehr oder minder schuldlos. Die kommen doch aus der Scheisse gar nicht raus. Schon mal ne öffentliche englische Schule gesehen?
Kompetente Straßenkehrer unterrichten da nur, wenn es draußen faustgroße Globuli hagelt.
Die Kinder haben da Messer dabei...

Zakk_Wylde
Beiträge: 2415
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:15

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Zakk_Wylde » Mi 10. Aug 2011, 23:03

Mr Knowitall hat geschrieben:Dann können sie noch ein paar Jahre in die Röhre gucken. So wie sie es gelernt haben.

Der Einzelne hat trotzdem Schuld auf sich geladen. Für mich letztlich ein Haufen Asis....


Schon, aber mehr oder minder schuldlos. Die kommen doch aus der Scheisse gar nicht raus. Schon mal ne öffentliche englische Schule gesehen?
Kompetente Straßenkehrer unterrichten da nur, wenn es draussen faustgroße Globuli hagelt.
Die Kinder haben da Messer dabei...


Nee. Ist im Grunde wie bei einem Lynch-Mob. Die Anonymität der Masse entlastet, Hemmungen fallen, man traut sich Dinge, die man sich alleine nicht trauen würde. Schon selbst bei Konzerten und Masssenveranstaltungen erlebt. Normalbürger trauen sich Biergläser in die Menge zu werfen. Habe ich auch mal bei ner Sylvesterveranstaltung erlebt. Normalos schießen Raketen in die Menge... Das waren nicht sozial Unterprivilegierte, die den normativen Gehalt von bestimmten Grundregeln nicht verstanden haben. Das Problem ist, dass die Politik bestimmte Konzentrationen (Ghettos) geduldet oder begünstigt hat, was wiederum Bedingung für die jetzigen Exzesse waren. Die Stadtentwicklung, die fehlende Bildung begünstigt. Das Verhalten des einzelnen wird aber dadurch nicht entschuldigt. Die ungleiche Verteilung von Vermögen ist in Deutschland noch ausgeprägter.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 16,00.html

Ich sehe auch einen Unterschied zu den Protesten seinerzeit in Frankreich. Da waren begleitende Proteste, auch Studenten waren beteiligt. Hier sind es ein paar Drecksasis, die scharf auf einen neuen LCD-TV sind.

Tom

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Tom » Mi 10. Aug 2011, 23:11

Nieder mit dem Privateigentum!
Ausser meinem natürlich . . .

Zakk_Wylde
Beiträge: 2415
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:15

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Zakk_Wylde » Mi 10. Aug 2011, 23:33

Zakk_Wylde hat geschrieben:
Nee. Ist im Grunde wie bei einem Lynch-Mob. Die Anonymität der Masse entlastet, Hemmungen fallen, man traut sich Dinge, die man sich alleine nicht trauen würde. Schon selbst bei Konzerten und Masssenveranstaltungen erlebt. Normalbürger trauen sich Biergläser in die Menge zu werfen. Habe ich auch mal bei ner Sylvesterveranstaltung erlebt. Normalos schießen Raketen in die Menge... Das waren nicht sozial Unterprivilegierte, die den normativen Gehalt von bestimmten Grundregeln nicht verstanden haben. Das Problem ist, dass die Politik bestimmte Konzentrationen (Ghettos) geduldet oder begünstigt hat, was wiederum Bedingung für die jetzigen Exzesse waren. Die Stadtentwicklung, die fehlende Bildung begünstigt. Das Verhalten des einzelnen wird aber dadurch nicht entschuldigt. Die ungleiche Verteilung von Vermögen ist in Deutschland noch ausgeprägter.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 16,00.html

Ich sehe auch einen Unterschied zu den Protesten seinerzeit in Frankreich. Da waren begleitende Proteste, auch Studenten waren beteiligt. Hier sind es ein paar Drecksasis, die scharf auf einen neuen LCD-TV sind.



Ach ja, wo ist eigentlich Eastwood, wenn man ihn mal braucht? Muss ich wieder alles alleine machen...

Hat jemand meine 44er Magnum gesehen? Irgendwo muss sie doch liegen... *kopfkratz* :scratch:

Darthie

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Darthie » Do 11. Aug 2011, 07:59

Zakk_Wylde hat geschrieben:Hier sind es ein paar Drecksasis, die scharf auf einen neuen LCD-TV sind.


Ich bin ja mit so Schimpfworten eher zurückhaltend, ausser in der direkten Konfrontation, eye to eye auf dem U-Bahnhof...
;-)

Aber ich frage ich auch schon was, in dem Zusammenhang... Die englische Polizei hat Probleme, die sich verabredenden Flash-Mobs über deren User-Groups über ihre Blackberries zu verfolgen... Weil so'n Blackberry irgendwie total datengeschützt ist.
Hallo?!
Unterprivilegierte Jugendliche in beschissen ausgestatteten öffentlichen Schulen Englands, in denen man nicht mal "Fuck the Krauts!" zu buchstabieren lernt?!
Haben aber Blackberries, flotte Sneaker, PCs und Flachbild-TV...

Nee, ich bin da immer noch auf einer anderen Seite.

Ich glaube, die Jungs sind einfach satt - und gelangweilt. Anstatt aber ihr Engagement in die richtige Richtung (da stellt sich natürlich die selbstkritiusche Frage, was die "richtige Richtung" wohl sein mag) zu lenken, frustet man mal eben so ein bisschen ab...

Drecksasis, da alle!
;-)


Zakk_Wylde hat geschrieben:Ach ja, wo ist eigentlich Eastwood, wenn man ihn mal braucht? Muss ich wieder alles alleine machen...


Meinst Du Chuck Norris?

Apropos: Chuck Norris und Benjamin Blümchen haben den gleichen Synchronsprecher.
Zuletzt geändert von Darthie am Do 11. Aug 2011, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mr Knowitall
Beiträge: 6473
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:38
Instrumente: Lauter überteuerter Schrott!

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Mr Knowitall » Do 11. Aug 2011, 08:44

@ Zakk: Ich sehe nicht, wo deine Ausführungen den meinen widersprechen. Nur weil auch gebildetere Menschen in der Lage sind, sich rücksichtslos aufzuführen, hatten die Unterschichtler da trotzdem nie eine Chance. Das sind zwei verschiedene Dinge und ich sehe da keinen Widerspruch. Was soll aus dir werden, wenn du in einer Umgebung aufwächst, wo fast alle so drauf sind?

Zakk_Wylde
Beiträge: 2415
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:15

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Zakk_Wylde » Do 11. Aug 2011, 09:09

Mr Knowitall hat geschrieben:@ Zakk: Ich sehe nicht, wo deine Ausführungen den meinen widersprechen. Nur weil auch gebildetere Menschen in der Lage sind, sich rücksichtslos aufzuführen, hatten die Unterschichtler da trotzdem nie eine Chance. Das sind zwei verschiedene Dinge und ich sehe da keinen Widerspruch. Was soll aus dir werden, wenn du in einer Umgebung aufwächst, wo fast alle so drauf sind?



Ja, aber....

Die Herrschaften, die sich da vergehen. Wenn Du denen die Blackberries wegnimmst, dann wissen die schon, dass ihnen was weggenommen wird, was ihnen gehört. Den Unterschied zwischen "mein" und "dein" kennen die sehr genau. Und die wissen auch, dass der Inder von nebenan, bei dem sie in der letzten Woche noch ihre Zeitung mit den Fußballergebnissen oder das Cornetto gekauft haben und dessen Laden nun brennt, dass der nicht in Geld schwimmt und auch nur seine Familie durchbringen muss.

Benutzeravatar
Mr Knowitall
Beiträge: 6473
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 12:38
Instrumente: Lauter überteuerter Schrott!

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Mr Knowitall » Do 11. Aug 2011, 09:46

Nichts davon würde ich bestreiten.

Benutzeravatar
Großmutter
Beiträge: 1757
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 11:04

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Großmutter » Do 11. Aug 2011, 12:34

@Darthie: Es ist wirklich s*****egal wofür Du diese Leute hältst und was Du von ihnen hältst. Die sind mit Sicherheit nicht freiwillig das geworden, was Sie heute sind und die sind stinksauer und gewaltbereit. Was macht man mit denen? Und auf eine ziemlich direkte Art und Weise profitieren wir Nicht-Asis ja auch von dieser Gruppe - und irgendwann hauen die Opfer der Umverteilung halt uns aufs Maul...

Benutzeravatar
Großmutter
Beiträge: 1757
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 11:04

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Großmutter » Do 11. Aug 2011, 12:35

...aber möglicherweise hab' ich wieder mal die Ironie deines Beitrags nicht verstanden... :shock:

Darthie

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Darthie » Do 11. Aug 2011, 14:00

Großmutter hat geschrieben:...aber möglicherweise hab' ich wieder mal die Ironie deines Beitrags nicht verstanden... :shock:


M ö g l i c h e r w e i s e !

;-)

Ich bin schon durchaus dafür, dem Plebs ;-) auch Chancen einzuräumen, ich stamme ja selber aus einer Arbeiterfamilie und bin den Sozis nach wie vor dankbar für ihre Bildungspolitik der späten 60er bis Mitte 80er Jahre (danach wurde es leider ein wenig chaotisch), die mir meinen "Aufstieg aus der Arbeiterklasse" ermöglicht hat.
Ich erinnere mich noch an Diskussionen meiner Eltern mit anderen Eltern, in denen andere Eltern Sätze wie "Watt Abitur?! Die Sabine jeht nach da ßehnten ab und wird Frisöse, so wie icke! Mia jeht's ja ooch jut!" sagten...

Ich meine jedoch auch, dass die Chancen da sind - man muss sie aber auch ergreifen wollen. Ich halte nichts davon, junge Menschen in Schulen zu internieren und zwangsweise zu unterrichten.
Ich kann mir kein abschließendes Urteil erlauben (insb. über die englischen verhältnisse nicht), habe wiederum dennoch gelegentlich das Gefühl, dass es unter den jungen Menschen heutzutage einerseits "in einfachen Kreisen" eine große Anspruchshaltung gibt (geilste Sneaker, geilstes Hendi, geilste Spielekonsole, geilster Riesen-Flat-Screen), ohne eine Gegenleistung dafür erbringen zu wollen, und andererseits in den "nicht einfachen Kreisen" eine große Verunsicherung gibt, wie's weitergeht (Stichwort "Generation Praktikum").

Es scheint mir heutzutage nicht einfach, Jugendlicher zu sein, aber das war es für uns auch nicht, und für unsere Eltern auch nicht, und deren Eltern... Jede Generation hat ihre Herausforderungen, und ich weiss nicht, ob die heutzutage grösser sind als früher.

Jetzt etwas klarer?

Basslümmel

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Basslümmel » Do 11. Aug 2011, 14:17

Die Briten rüsten auf. Amazon sei Dank

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 86220.html

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 7014
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Matt 66 » Do 11. Aug 2011, 14:20

Meiner Meinung nach ist die Erziehung bzw. das Verhältnis zu den eigenen Eltern das entscheidende. In meinem Job kriege ich ja tagtäglich mit, wie unterschiedlich Kinder und Jugendliche "drauf" sein können. So können aus wohlhabenden Verhältnissen richtige A*lochkinder kommen und aus einfacheren Verhältnissen sehr gut erzogene, intelligente Kinder. Geld macht sicher vieles einfacher, aber wenn die Eltern sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern oder wenn die Eltern selbst schon völlige Idioten sind, dann darf man sich nicht wundern...

Früher hörte ich oft den Spruch "Meine Kinder sollen es mal besser haben als ich". Heute, scheint mir, überlassen viele Eltern ihre Kinder einfach nur sich selbst. Und jedes Fehlverhalten wird dann unter "antiautoritärer Erziehung" abgeheftet... Eltern lassen oft zu viel durchgehen, weil sie ja ihr Kind nicht unglücklich machen wollen. Es braucht aber auch ein gesundes Maß an Disziplin und "Benimm".


Darthie

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon Darthie » Do 11. Aug 2011, 14:37

Matt 66 hat geschrieben:Früher hörte ich oft den Spruch "Meine Kinder sollen es mal besser haben als ich".


Das war sehr viel früher.
Früher hörte man "Meine Kinder sollen selbst entscheiden, was sie mal machen wollen."
;-)


Matt 66 hat geschrieben:Heute, scheint mir, überlassen viele Eltern ihre Kinder einfach nur sich selbst.


Sich selbst und dem Fernseher, der in den privaten Kanälen keinerlei Bildungsauftrag mehr verspürt...

buttrock

Re: England und Europa im Jahre des Herrn 2011

Beitragvon buttrock » Do 11. Aug 2011, 18:49

Was da in England passiert ist doch kein Problem der Kindererziehung.


Zurück zu „Politik / Wirtschaft / Feuilleton / Sport / Medien“