Doktoren in der Politik
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Re: Doktoren in der Politik
Nichts ist ungesunder, inmitten unsrer ungesunden Modernität, als das christliche Mitleid. Hier Arzt sein, hier unerbittlich sein, hier das Messer führen – das gehört zu uns, das ist unsre Art Menschenliebe, damit sind wir Philosophen, wir Hyperboreer!
(Friedrich Wilhelm Nietzsche: Der Antichrist )
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Re: Doktoren in der Politik
Nossa, es gibt tasächlich einen Satz, den ich mit Gregor Gysi teile: „Auch als Nichtgläubiger fürchte ich eine gottlose Gesellschaft“
Re: Doktoren in der Politik
Nossa, weil Dostojewski mit dem Satz : „Wenn es Gott nicht gibt, dann ist alles erlaubt“ ebenso wie Max Horkheimer: „Warum soll ich eigentlich gut sein, wenn es keinen Gott gibt?“ wohl Recht hatten.
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Re: Doktoren in der Politik
Ich halte das für völligen Quark. Wirklich.
Re: Doktoren in der Politik
Wenn der Mensch nur gezwungenermassen gut wäre, weil er Schiss hat, dass Gott ihm einen Donnerkeil in den Arsch jagt, wäre das Gutsein ja auch keine grosse Leistung oder?
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Re: Doktoren in der Politik
Gamma hat geschrieben:Wenn der Mensch nur gezwungenermassen gut wäre, weil er Schiss hat, dass Gott ihm einen Donnerkeil in den Arsch jagt, wäre das Gutsein ja auch keine grosse Leistung oder?
Das ist nur einer von zahlreichen Gründen.
Re: Doktoren in der Politik
Hecky hat geschrieben:Nossa, weil Dostojewski mit dem Satz : „Wenn es Gott nicht gibt, dann ist alles erlaubt“ ebenso wie Max Horkheimer: „Warum soll ich eigentlich gut sein, wenn es keinen Gott gibt?“ wohl Recht hatten.
Unabhängig davon, dass unsicher ist, ob die beiden das je gesagt haben, ist das natürlich gequirlter Mumpitz.
Re: Doktoren in der Politik
Gamma hat geschrieben:Wenn der Mensch nur gezwungenermassen gut wäre, weil er Schiss hat, dass Gott ihm einen Donnerkeil in den Arsch jagt, wäre das Gutsein ja auch keine grosse Leistung oder?

Re: Doktoren in der Politik
Hecky hat geschrieben:pipilotta hat geschrieben:Politiker können nix...
Nirgendwo...
Zu keiner Zeit...
In keinem Fachgebiet...
Deswegen sind sie ja auch Politiker.
Nossa, aber gerade darum ist doch Wohlwollen gefordert in der humanen Gesellschaft; wir können diese Menschen doch nicht einfach ausgrenzen.
Falls Du mit "diese Menschen" Politiker meinst, kann ich nur sagen:
Die grenzen sich selber aus!
Gewollt, ungeniert ohne Skrupel und Bodenhaftung...
Re: Doktoren in der Politik
Nossa, in einer gottlosen Gesellschaft gehen alle Wertmaßstäbe verloren. Dies wird zu einer Kommerzialisierung des gesamten Lebens führen. Der "Gleichheitsgedanke", nach dem alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Hautfarbe gleichwertig seien ist ja nicht unabhängig von einer Moralinstanz, an die man letztlich nur glauben kann (Religion), denkbar. Oder warum sollte man jemanden, der nichts nützliches für die Gesellschaft zu tun in der Lage ist, auch noch mit Staatsknete am Leben halten?
Re: Doktoren in der Politik
Gamma hat geschrieben:Wenn der Mensch nur gezwungenermassen gut wäre, weil er Schiss hat, dass Gott ihm einen Donnerkeil in den Arsch jagt, wäre das Gutsein ja auch keine grosse Leistung oder?
In diesem Bonmot handelst du die Sexyness wie die homoerotischen Grundlagen der kath. Kirch. gleichermaßen faszinierend ab.
Ich muss gerade wieder an "de Sade und wir - zur sexualökonomischen Pathologie des Imperialismus" von Michael Siegert denken.
Hier wird über mehrere Seiten auch die Symbolik des Nationalsozialismus als sublim homoerotische gedeutet.
Überhaupt ein gutes, kluges Buch. Eigentlich auch ein potentielles Heilmittel für zakk, wenn ich's recht bedenke.
Nur leider vergriffen.
http://www.amazon.de/De-Sade-wir-Michae ... B005O4Z4O4
Zum Thema:
Nur wenn du dich selbst wirklich liebst und vollständig annehmen kannst, kannst du das auch deinem Nächsten tun.
So hat das Jesus gemeint und Buddah praktiziert. Ich als harmoniesüchtiger Mitteleuropäer deute dies zumindest so.
Re: Doktoren in der Politik
Hecky hat geschrieben:Nossa, in einer gottlosen Gesellschaft gehen alle Wertmaßstäbe verloren. Dies wird zu einer Kommerzialisierung des gesamten Lebens führen. Der "Gleichheitsgedanke", nach dem alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Hautfarbe gleichwertig seien ist ja nicht unabhängig von einer Moralinstanz, an die man letztlich nur glauben kann (Religion), denkbar. Oder warum sollte man jemanden, der nichts nützliches für die Gesellschaft zu tun in der Lage ist, auch noch mit Staatsknete am Leben halten?
Und warum die die Differenz von Geschlecht und Hautfarbe zur "nuetzlichkeit fuer die Gesellschaft" weiterdenkts ist nur einer der Aspekte dieich an deinem Posting empoerend finde. Ganz abgesehen davon, dass das dir die Vorstellung einer nichtreligoesen Ethik ehr fremd zu sein scheint.
Re: Doktoren in der Politik
Hecky hat geschrieben:Nossa, in einer gottlosen Gesellschaft gehen alle Wertmaßstäbe verloren. Dies wird zu einer Kommerzialisierung des gesamten Lebens führen. Der "Gleichheitsgedanke", nach dem alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Hautfarbe gleichwertig seien ist ja nicht unabhängig von einer Moralinstanz, an die man letztlich nur glauben kann (Religion), denkbar.
Unzulässige Koppelung der Begrifflichkeiten/Diskurse "Werte" und "Gott/Religion".
SELBSTVERSTÄNDLICH ist ein Gleichheitsgedanke unabhängig von einer Moralinstanz denkbar.
Nur dann wäre er für mich überhaupt glaubhaft.
Ich für meinen Teil will Werte in mir wirklich spüren. Sie müssen zu meinen Werten werden.
Ich glaube (sic!) daran, daß jeder Mensch im Grunde gut sein will.
Ich glaube daran, daß schlecht sein ein sehr verzweifelter Versuch ist, besonders gut zu sein.
Ich glaube daran, daß auch der größte Egoist in seinem Handeln dies nur bezogen auf sein soziales Umfeld sein kann.
Ich glaube, daß z.B. "Auschwitz" immer und überall möglich ist.
Ich glaube, daß wir die Bestie alle in uns tragen.
Ich glaube, daß wir ihr begegnen müssen und das dies eine sehr persönliche, intime Sache ist.
Nossa, manchmal muss man den Moser, den Tilmann doch noch ausgraben. (Tilmann, daß ist ihr Applaus.)
Oder warum sollte man jemanden, der nichts nützliches für die Gesellschaft zu tun in der Lage ist, auch noch mit Staatsknete am Leben halten?
Das ist in etwa die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Existenz von Zecken.
Zecken gibt es, weil es sie gibt.
Sozialschmarotzer gibt es, weil es sie gibt.
Oder so: Wie sollte jemand wie wir zwei, Hecky, deren Nützlichkeit objektiv nicht bewertbar ist über Nützlichkeit urteilen?
Und wie lässt sich aus dem Begriff "Nützlichkeit" eine Existenzberechtigung ableiten?
Und warum kannst du dir nicht ausmalen, daß es auch dir passieren kann, daß du dich nutzlos und überflüssig fühlst oder wie wohl die Biographie der Nutzlosen und Überflüssigen aussehen mag ?
Ich glaub, daß "bedingungslos" in der Liebe ist eine knallharte, brutalst-existentielle Sache.
Re: Doktoren in der Politik
Alleine auf Grund der Tatsache, dass solche Frage gesellt werden, kann aber eigentlich nur hoffen das die "Nutzlosen" irgendwann die Faxen dicke habe....
Re: Doktoren in der Politik
buttrock hat geschrieben:Hecky hat geschrieben:Nossa, in einer gottlosen Gesellschaft gehen alle Wertmaßstäbe verloren. Dies wird zu einer Kommerzialisierung des gesamten Lebens führen. Der "Gleichheitsgedanke", nach dem alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Hautfarbe gleichwertig seien ist ja nicht unabhängig von einer Moralinstanz, an die man letztlich nur glauben kann (Religion), denkbar. Oder warum sollte man jemanden, der nichts nützliches für die Gesellschaft zu tun in der Lage ist, auch noch mit Staatsknete am Leben halten?
Und warum die die Differenz von Geschlecht und Hautfarbe zur "nuetzlichkeit fuer die Gesellschaft" weiterdenkts ist nur einer der Aspekte dieich an deinem Posting empoerend finde. Ganz abgesehen davon, dass das dir die Vorstellung einer nichtreligoesen Ethik ehr fremd zu sein scheint.
Nossa, an "nichtreligiöse Ethik" kann letztlich auch nur geglaubt werden, sie entkommt dem Religionsstatus durch den Kunstgriff der Leugnung eines "Gottes" nicht.
Re: Doktoren in der Politik
Nossa, wohl dem, der lesen kann; ich sage dass eine Gesellschaft ohne moralische Wertmaßstäbe nur kommerziellen Regeln folgt und dass ich glaube, dass moralische Wertmaßstäbe gut für uns sind, weil sonst die Ausgrenzung der für den kommerziellen Erfolg nicht nützlichen droht. Das ist nicht empörend, sondern gut.
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Re: Doktoren in der Politik
Hecky hat geschrieben:
Nossa, an "nichtreligiöse Ethik" kann letztlich auch nur geglaubt werden, sie entkommt dem Religionsstatus durch den Kunstgriff der Leugnung eines "Gottes" nicht.
So wie du es sagst, klingt das schon richtig.
Re: Doktoren in der Politik
Ich kann lesen, vorallem zwischen den Zeilen.
Ich sage, daß sich eine Gesellschaft nicht ohne Wertvorstellungen bilden wird. Die Bildung von Wertvorstellungen ist in etwa ein Automatismus im Zusammenleben. Wertvorstellungen drücken sich in Kultur aus.
Auch deine "kommerziellen Regeln" sind Wertvorstellungen; auch das Essen der Säuglinge deiner Feinde sind Wertvorstellungen, auch das Morden, zu Tode foltern und besonders grausame Hinrichten sind und waren breit akzeptierte Wertvorstellungen.
Ich sage, daß sich eine Gesellschaft nicht ohne Wertvorstellungen bilden wird. Die Bildung von Wertvorstellungen ist in etwa ein Automatismus im Zusammenleben. Wertvorstellungen drücken sich in Kultur aus.
Auch deine "kommerziellen Regeln" sind Wertvorstellungen; auch das Essen der Säuglinge deiner Feinde sind Wertvorstellungen, auch das Morden, zu Tode foltern und besonders grausame Hinrichten sind und waren breit akzeptierte Wertvorstellungen.
Re: Doktoren in der Politik
Hecky hat geschrieben:Nossa, weil Dostojewski mit dem Satz : „Wenn es Gott nicht gibt, dann ist alles erlaubt“ ebenso wie Max Horkheimer: „Warum soll ich eigentlich gut sein, wenn es keinen Gott gibt?“ wohl Recht hatten.
"Papi, Papi erlaubst du mir, daß ich jetzt rausgeh und Spaß hab? Papi? Papi, gestern hab ich mein Zipfi gerieben, das war sooo schön und dann ist ein weißes Lulu rausgekommen und da wars grad besonders schön!
Schimpfst du mich jetzt? Darf ich des nicht? Is des schlecht, wenns mir gut geht?"
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