Gechamberte Les Paul

cataboozeta

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon cataboozeta » Mi 16. Mai 2012, 14:47

Man kann das Teil ja in einen CNC-Fräser einspannen, so ähnlich wie die bei Orange County Choppers immer mit den Felgen-Rohlingen machen :-) Danach Hinten 'nen halben cm mit 'ner Käsereibe runterhobeln. :-P Oder bei voller Fahrt aus dem Auto halten und auf den Asphalt drücken, paar Meter.

Läster Paul hat geschrieben:Ist so, wie Unicut sagt: Von hinten Löcher reinbohren und dann den Boden mit einem Stück Holz wieder verschliessen. Dient nur zur Gewichtsersparnis, Soundmässig ändert sich nichts, solls auch gar nicht. Stand in G&B drinne, wo das von Matthias Schindehütte bei einer 70er LP gemacht wurde.


Da verändert sich Sound-Mäßig echt nix? Irgendwas muss sich da doch tun..?

Läster Paul
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Läster Paul » Mi 16. Mai 2012, 15:07

cataboozeta hat geschrieben: Oder bei voller Fahrt aus dem Auto halten und auf den Asphalt drücken, paar Meter.


Kostet aber mehr, weil gealtert!
Gibson hat das getestet, bevor sie die Löcher reingebohrt haben. Demnach soll es auf den Sound wohl keinen Einfluss haben, also die Bohrungen.
Bei den RI klingen die ausgehöhlten etwas anders als die Vollholzgitarren, aber soviel ist das nicht.

UniCut

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon UniCut » Mi 16. Mai 2012, 15:19

Keef hat geschrieben:5 mm bei deiner LP? Sowas hab ich nich NIE gesehn bei 'ner LP. Auch meine, die jetzt 20 Jahre alt ist, hat noch einen "gelichmässigen" Body. Sprich sie liegt plan auf der Rückseite auf.Wenn Du das mit per Hand abhoblst, wie legst Du dann die Gitarre an/auf?



das kommt aufs holz an. der body meiner gibson custom hat liegende jahre. das verzieht sich halt manchmal.
vielleicht war es auch nicht gut abgelagert beim bau. keine ahnung. ist auch 22 jahre alt, die gute.


beim hobeln muss man halt unterbauen. oder mit dem hals in die hinterzange der hobelbank einspannen. da ist einfallsreichtum gefragt.

cataboozeta hat geschrieben:Da verändert sich Sound-Mäßig echt nix? Irgendwas muss sich da doch tun..?


die ansprache sollte schon schneller und direkter werden. die saiten müssen ja nicht mehr soviel masse zum schwingen anregen. vielleicht klingt es auch etwas perkussiver. subjektiv mehr höhen, denn der ahorn steht ja nun massetechnisch in einem anderen verhältnis zum mahagoni. und das sustain kann abnehmen.
das alles kann, muss aber nicht passieren. zumindest nicht alles zusammen.
ich gehe auch von den voll ausgefrästen gitarren aus, nicht die schweizer käse teile.

gruß, flo

Big Daddy

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Big Daddy » Mi 16. Mai 2012, 18:37

cataboozeta hat geschrieben: Oder bei voller Fahrt aus dem Auto halten und auf den Asphalt drücken, paar Meter.


Unbezahlbar bei den heutigen Benzinpreisen... :nono:

Läster Paul hat geschrieben:Dient nur zur Gewichtsersparnis, Soundmässig ändert sich nichts, solls auch gar nicht.


Kann nicht sein. Sonst würde ne Semi ja auch klingen wie ne "Vollholz"-Gitarre :scratch:

cataboozeta

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon cataboozeta » Mi 16. Mai 2012, 18:53

Hat hier vielleicht schon jemand direkt verglichen? Ich habe zwar auch schon massig Solid Bodys spielen können, aber nie zeitgleich, an ein und dem selben Amp, dem gleichen Raum, den gleichen Saiten etc.. 2 Hochwertige Gitarren gleichzeitig lässt meine finanzielle Souveränität noch nicht zu :-D

Würde mich an der Stelle einfach mal interessieren, ob da jemand wirklich einen Plan hat und das sinnvoll testen konnte ;)
Wenn das hier in einen Missbrauch dieses Threads führt, entschuldige ich mich in aller form und bitte mein Geschwafel zu ignorieren ;)


Habe nämlich den Eindruck, dass diese Diskussion (gechambered oder nicht) viel mehr in Glaubensfragen und Eitelkeiten ausartet, als dass man einfach mal 'ne gescheite Antwort drauf bekommt ;)

Dregen

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Dregen » Mi 16. Mai 2012, 20:09

Aldaron hat geschrieben:Warum tut man das einer Gitarre an, die man ja schließlich einmal so gekauft hat wie sie nunmal ist?


Viel-leicht um sie etwas zu er-leichter-n? Kannst Du Dir das - auch nur in Deinen kühnsten Träumen - vorstellen, werter Aldaron, Hm? (Bandscheibenvorfälle stellen sich übrigens sehr gerne so um die 40 ein - nur so als klein(gedruckt-)er Tipp ;)

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Aldaron
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Aldaron » Mi 16. Mai 2012, 20:29

Naja, dann versteh ichs trotzdem nicht. Wenn ich da Probleme hab, verkauf ich die Gitarre und kauf mir doch was leichteres. :dontknow:

Ich lieg übrigens grad auf dem Sofa. :up:

Läster Paul
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Läster Paul » Mi 16. Mai 2012, 20:45

@Big Daddy: Das gilt nur für die gebohrten Gitarren, nicht für die, die chambered sind!

@cataboozeta
Ich hab mal diese hier getestet:
http://www.guitar-gallery.de/electric-g ... o-s-6.html

Die klingen schon anders als die massiven Modelle, ich würde mal sagen, der Sound ist ein wenig schlanker. Dafür sind sie schön leicht und kosten weniger, man kann eben nicht alles haben.
Antesten lohnt sich auf jeden Fall.

UniCut

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon UniCut » Mi 16. Mai 2012, 21:24

cataboozeta hat geschrieben:Habe nämlich den Eindruck, dass diese Diskussion (gechambered oder nicht) viel mehr in Glaubensfragen und Eitelkeiten ausartet, als dass man einfach mal 'ne gescheite Antwort drauf bekommt


das hat nix mit glaube zu tun, sondern mit schlichter physik. weniger masse ist schneller in schwingung zu versetzen. punkt. also muss es auch anders klingen.
ob man so eine hohlpaula spielen will oder nicht ist letztlich eine geschmacksfrage. und darüber muss jeder selbst entscheiden. so sehe ich das.

gruß, flo

cataboozeta

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon cataboozeta » Do 17. Mai 2012, 12:34

UniCut hat geschrieben:das hat nix mit glaube zu tun, sondern mit schlichter physik. weniger masse ist schneller in schwingung zu versetzen. punkt. also muss es auch anders klingen.
ob man so eine hohlpaula spielen will oder nicht ist letztlich eine geschmacksfrage. und darüber muss jeder selbst entscheiden. so sehe ich das.

gruß, flo


Eben diese Sachlichkeit ist es ja, die ich in den angesprochenen Diskussionen meist vermisse ;-) Bei logischem Nachdenken komme ich auch zu Deinen Schlüssen, mich würden einfach nur mal Erfahrungswerte interessieren. Wenn man die Frage irgendwo stellt, kommen zu 98% die 60er-80er Jahre-Solid-Gibson-Besitzer auf den Plan, die sowieso auf jedem Gebiet die gute alte Bauweise jedes Musikinstruments als regelrechtes Sakrament verteidigen, "chambern ist nur eine Sparmaßnahme, klingt gelinde gesagt kacke", ohne es je getestet zu haben. Wo chambern wirklich Geld sparen soll, ist auch mir schleierhaft, angesichts des bestimmt aufwändigeren Produktionsverfahrens?

Da spielen halt oft etwas festgefahrene Prinzipien mehr eine Rolle, als Objektivität. So nehme ich das wahr. Bei Verstärkern, Pedalen etc. alles das gleiche.

Proxmax

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Proxmax » Fr 18. Mai 2012, 01:19

meines wissens war gibson das leichtere honduras-mahagoni zu teuer
und lediglich um das gewicht zu halten wurde gechambert.
ich persönlich sehe darin keinen nachteil. ich kenne einige sehr gut
klingende, gechamberte gitarren, wenn auch nicht von gibson.

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Aldaron
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Aldaron » Fr 18. Mai 2012, 04:00

Ich hab gar nicht das Problem mit gechamberten Gitarren. Macht bestimmt auch hier und da Sinn. Aber die Tatsache, dass so manch einer eine Gitarre, die ja genau so gekauft=gewünscht wurde nachträglich gechambert wird verwirrt mich.

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Läster Paul » Sa 19. Mai 2012, 16:46

Steht in G&B 2/12, vermutlich so eine pimp my Pipper Aktion. Eine 70er Jahre Paula klingt angeblich so wie eine Historic, kostet weniger ist aber zu schwer. Deswegen bekommt sie ein paar Bohrungen zur Gewichtserleichterung und wo man schon dabei ist auch gleich noch ein paar Shaping-Korrekturen von Hals und Decke plus neue Lackierung. Über den Preis schweigt man sich aus, obs was am Klang macht auch. Na ja, fraglich, ob eine gebrauchte Historic so viel mehr kostet. Aber ein bisschen Werbung für die heimischen Gitarrenbauer geht schon in Ordnung so.

UniCut

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon UniCut » Sa 19. Mai 2012, 19:26

Proxmax hat geschrieben:meines wissens war gibson das leichtere honduras-mahagoni zu teuer
und lediglich um das gewicht zu halten wurde gechambert.
ich persönlich sehe darin keinen nachteil. ich kenne einige sehr gut
klingende, gechamberte gitarren, wenn auch nicht von gibson.


das war ja zuerst eine geheimaktion von gibson, die bodies mit schweizer käselöchern leichter zu machen. bis einer so ein teil mal geröntgt hat. da ist der schwindel aufgeflogen. man hat bei gibson aus diesem scheiß eine tugend gemacht und den schweizer käse in "gechambert" umbenannt. und schon waren alle paulaspieler beruhigt und stolz eine gechamberte paula zu spielen.
und damit hatte man auch gleich die freikarte die VOS 58er und 59er mit großen ausfräsungen zu versehen.

schlaue marketingabteilung! und gefickt eingeschädelt!

gruß, flo

Proxmax

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Proxmax » Sa 19. Mai 2012, 20:18

stimmt, im deutschen nannten sie das "soundkammern" :scratch:

7enderman

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon 7enderman » Mi 23. Mai 2012, 00:57

Nur das die CS Les Pauls NICHT gechambert sind, es sei denn sie heissen CR und nicht R

Ausserdem muss man unterscheiden zwischen weight relief holes und chambers.
Die Stangenware hat Löcher, die chambered Reissues Kammern.
Eine Gitarre die übrigens ein nachträgliches chambern hinter sich hat ist die Hauptgitarre von Gregor Hilden. Von hinten Kammern gefräst und verdeckelt
Er selbst beschreibt sie als extrem dynamisch und mit einem leichten ES 335 Touch.

Eine CR die ich in Hânden hatte klang richtig gut, das sind und bleiben Paulas, die aber tatsächlich etwas anders ansprechen. Spritziger würde es vielleicht treffen.

Aber was soll's meine beiden CS sind beide nicht gechambered, unterscheiden sich dennoch deutlich im Gewicht, was aber daran liegen mag das die R7 eh gerne zu den schweren gehören.
da ich 3,8 oder 4,2kg Uch bei längeren Gigs gut tragen kann sehe ich keinen Grund was mit Löchern zu kaufen.
Wenn ich ES Touch will, kauf ich eine ES.

Was da aber deutlich ist und was auch bestätigt warum soviele schwere Custom (also Modell nicht Custom Shop!) bei der Hard und Heavy Fraktion so beliebt sind - die 4,2kg Goldy klingt am Soldano mit sehr viel Gain besser als die Flametop mit etwas unter 3,8kg, die dafür die Goldy im Clean und Crunch deutlich versenkt

linus
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon linus » Mi 23. Mai 2012, 08:36

Und immer noch warte ich auf denjenigen, der durch Hören (!) feststellt, daß die Les Paul massiv, weight relieved oder gechambered ist - habe aber noch keinen getroffen :twisted:

Durch selber spielen habe ich festgestellt, daß die gechamberten (was für ein Wort..) Les Pauls definitiv eine andere Ansprache haben (will ich nicht!) als die massiven. Diesen Effekt stelle ich mit den seit 30 Jahren weight-relievten Gitarren nicht ansatzweise so fest !

Ist aber auch erklärbar: ein Dutzend Bohrungen verhalten sich schwingungstechnisch anders als eine große Ausfräsung (Gitarrenbau 1. Lehrjahr)

7enderman

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon 7enderman » Mi 23. Mai 2012, 09:03

Hören ? Im Leben nicht, wenn ich schon sehe wie unterschiedlich meine beiden massiven Paulas klingen und ansprechen (was im Publikum wahrscheinlich auch keiner merkt)
Die CR die ich gespielt lag bei irgendwas um 3,3kg. Daran würde man sie erkennen und wie Du sagst an der Ansprache.
Der Zuhörer hört eine Les Paul.....

Läster Paul
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Läster Paul » Mi 23. Mai 2012, 13:26

7enderman hat geschrieben:Hören ? Im Leben nicht, wenn ich schon sehe wie unterschiedlich meine beiden massiven Paulas klingen und ansprechen (was im Publikum wahrscheinlich auch keiner merkt)

Das liegt doch alles nur an der Hardware, kennst das doch. ;)
Tony Bacon zitiert Henry, demnach hat der Bereich an der Aussenkante wohl nicht so grossen Einfluss auf den Klang. Man könnte die Gitarre demnach auch kleiner machen, würde auch nicht sehr viel anders klingen.


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