Wozu Boutique-Amps ?

Nicknack

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Nicknack » Fr 17. Jul 2015, 14:08

linus hat geschrieben:Der erste bezahlbre Boutique-Anbieter war Soldano ...

Nö, das waren wohl Fender oder Ampeg, nur hat das damals niemand Boutique genannt.

- und was befindet sich bis heute drin: eine Platine, nix point-to-point :mrgreen:
Der Kult-Marshall aller Zeiten, der 2203, wat hatte der von 1975 bis 1990 drin - eine Platine.
Rauchen diese Amps permanent ab - eben nicht ! ...


Nö, aber kann da drin selbst Nick, der Klempner, mal eben zwei Bauteile gegen andere austauschen, um mehr dies oder weniger das im Sound zu kriegen? Eben nicht. Und keine Sorge, mcht er nicht, dafür hat er seine Amps zu lieb.

By the way, Platine ist nicht Platine, weder vom Material noch der Materialstärke noch vom Leiterbahnenmaterial her. Platine ist gut, wenn man weiss, dass Schaltung und Layout das sind, was sinnvoll ist - nicht auszudenken, wenn Leute an den hochempfindlichen Digitalbausteinen eines Effekts herumbraten würden ...

Fender, Marshall u. Vox haben mit ihen Amps tonlich derart den Geschmack getroffen, das bis heute diese eigentlich nur variiert/kopiert werden.
Meine Ohren bleiben deshalb voller Freude beim "Original" ;-)


FM&V haben den Geschmack nicht "getroffen", sie haben ihn gebildet.
Sie haben unsere Hörerwartungen bis heute geprägt.

Natürlich zusammen mit den diversen Fehlbedienungen wie dem beliebten "Crank it".
Marshalls 100-Watt-Türme wurden eigentlich gebaut, um verzerrungsfrei große Lautstärken zu ermöglichen.
Und ein Marschall-Fullstack klingt clean sehr geil.

Nicknack

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Nicknack » Fr 17. Jul 2015, 14:14

Bassfuss hat geschrieben:..
...dabei war es doch gerade gestern, als ich mein erstes Schlagzeug.....oder doch nicht....? ;-)


Nee, also da geht's mir anders.
Ich schaue bloß gelegentlich diese jungen Frauen in meiner Küche an, und wundere mich, wo die Babies hin sind, denen ich vorgestern noch die Windeln gewechselt habe.

Aber seit meiner Initiation als Mucker habe ich mich so sehr verändert, so viel gelernt, dass ich heute denke: Wenn ich damals die "billige" Tele hätte gekauft, den Vox behalten und mit einem Federhall ausgestattet hätte, wäre ich billiger davon gekommen und immer "gut angezogen" gewesen.

Benutzeravatar
spanking the plank
Beiträge: 4934
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 07:01

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon spanking the plank » Fr 17. Jul 2015, 14:53

Gary Moore hatte mit normalem Equipment einen tollen Live-Sound, einen 100 W Marshall JCM 2000 DSL 100 und einen Tubescreamer/Digitech Bad Monkey; wahrlich keine Boutique-Ware, von 1993 bis zu seinem zu frühen Tode und eine Les Paul oder Telecaster oder Strat. Ich habe Moore in dieser Zeit einige Male live gesehen, der Sound war umwerfend.
Er konnte halt Gitarre spielen. Jimi Hendrix kam auch ohne Custom-Shop Strat aus und hat Strats von der Stange gespielt (klar, weil es noch keinen CS gab). Der hat keine 62er oder 54er Strat gespielt im Jahre 1970. Sondern neue Stangenware aus dem Laden. Er konnte halt Gitarre spielen.

Live spiele ich bei unseren Kneipen-Gigs einen Marshall DSL 401 Combo oder einen Marshall JTM 30 Combo mit ein paar Bodentretern; wenn ich mal lustig bin, den jeweiligen Marshall als A-Amp mit einem Fender Princeton II (Rivera-Design) von 1984 als B-Amp (hat 22 W und Federhall - quasi Deluxe Reverb Design-, ist auch p-t-p verdrahtet, aber sicher kein "Butikk-Amp") mit A/B Schalter.
Die Dinger sind vom Gewicht her noch o.k. und sie vertragen sich gut mit Pedalen. Gitarren: Tele, Strats, verschiedene Les Pauls (Juniors, Special, Standard) und ne Melodymaker.

Benutzeravatar
Aldaron
Beiträge: 5686
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Aldaron » Fr 17. Jul 2015, 14:54

Darf ich auch? Wegen Sommerloch?

Erstmal:

Nicknack hat geschrieben:Brauchen, brauchen, brauchen ... wer nur besitzt, was er wirklich braucht, ist arm. Sag ich mal so.


Sorry Nick, find ich inhaltlich daneben, auf ganzer Linie. Das nur nebenbei.

Zum Thema: es kann sein, dass ich eine sehr verwirrte und verwirrende Phase der Ampsuche erleben durfte und das vielleicht manch einer miterleben konnte. *hust*

Seit einigen Jahren hab ich den Amp vom Bierschinken im Dauerbetrieb und ich wollte nie wieder was anderes seither. Im Gegenteil: ich hatte das Rack auch schon bei Thomann mit bei und an deren Matrix hängen. Wer es nicht kennt: da kann man in Sekundenschnelle Amp A, B oder C an Box D, E oder F hören. Mein Rack hatte mir von allen Amps immer am besten gefallen und konnte auch gegen Diezel und Co. bestehen. Wahrscheinlich kann man so ne komplette Sonderanfertigung in dieser Güte auch als Buh-Tick bezeichnen? Keine Ahnung. Wie Tony schon erwähnte, ist das nur wieder Schubladendenken. Irgendwie. Letztendlich kann ich sein Statement nur bestätigen: einmal kompromisslos kaufen und dann ist Ruh. Stimmt der Amp, ist der Rest (Box, Treter, Plektrum, Notenständer) nur noch Kosmetik. Wenn ich mir einen teuren Amp nicht leisten kann, darf ich ihn erst gar nicht anspielen. Viele fasziniert vielleicht gerade das, was außerhalb ihrer Reichweite liegt.

Meiner Meinung nach. So ganz persönlich und von mir selbst. Und jetzt gibt's Soul Food. Aus New York. Na? Wer weiß es? Hab ich gewonnen. :hearts:
Zuletzt geändert von Aldaron am Fr 17. Jul 2015, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
spanking the plank
Beiträge: 4934
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 07:01

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon spanking the plank » Fr 17. Jul 2015, 14:56

spanking the plank hat geschrieben:Gary Moore hatte mit normalem Equipment einen tollen Live-Sound, einen 100 W Marshall JCM 2000 DSL 100 und einen Tubescreamer/Digitech Bad Monkey; wahrlich keine Boutique-Ware, von 1993 bis zu seinem zu frühen Tode und eine Les Paul oder Telecaster oder Strat. Ich habe Moore in dieser Zeit einige Male live gesehen, der Sound war umwerfend.
Er konnte halt Gitarre spielen. Jimi Hendrix kam auch ohne Custom-Shop Strat aus und hat Strats von der Stange gespielt (klar, weil es noch keinen CS gab). Der hat keine 62er oder 54er Strat gespielt im Jahre 1970. Sondern neue Stangenware aus dem Laden. Er konnte halt Gitarre spielen.

Live spiele ich bei unseren Kneipen-Gigs einen Marshall DSL 401 Combo oder einen Marshall JTM 30 Combo mit ein paar Bodentretern; wenn ich mal lustig bin, den jeweiligen Marshall als A-Amp mit einem Fender Princeton II (Rivera-Design) von 1984 als B-Amp (hat 22 W und Federhall - quasi Deluxe Reverb Design-, ist auch p-t-p verdrahtet, aber sicher kein "Butikk-Amp") mit A/B Schalter.
Die Dinger sind vom Gewicht her noch o.k. und sie vertragen sich gut mit Pedalen. Gitarren: Tele, Strats, verschiedene Les Pauls (Juniors, Special, Standard) und ne Melodymaker.


Den hier abgebildeten 18 W Plexi-Combo (ptp) habe ich auch noch. Aber den setze ich live nicht besonders oft ein. Er hat halt im Wesentlichen den einen Sound und ist mE nicht sonderlich laut.
Wohlgemerkt: full blast, also Lautstärke auf 10 am Anschlag.

Benutzeravatar
Bassfuss
Beiträge: 5239
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 14:04
Instrumente: E-Triangel
Wohnort: Stuhr

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Bassfuss » Fr 17. Jul 2015, 14:58

...aber man hätte weniger Neues kennengelernt, hätte nicht x-mal sein Set umgebaut oder die Gitarre neu justiert oder stundenlang am Amp gedreht oder sogar festgestellt, daß man Felle tatsächlich wechseln kann

http://www.drummerforum.de/forum/77794- ... infos.html

Meine Vorstellung im Drummerforum :drums:

Benutzeravatar
Aldaron
Beiträge: 5686
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Aldaron » Fr 17. Jul 2015, 14:59

Die Bilder sieht man als Gast leider nicht, Frank. :-(
Zuletzt geändert von Aldaron am Fr 17. Jul 2015, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Reinhardt
Beiträge: 8050
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Reinhardt » Fr 17. Jul 2015, 15:00

Nicknack hat geschrieben:
By the way, Platine ist nicht Platine, weder vom Material noch der Materialstärke noch vom Leiterbahnenmaterial her. Platine ist gut, wenn man weiss, dass Schaltung und Layout das sind, was sinnvoll ist - nicht auszudenken, wenn Leute an den hochempfindlichen Digitalbausteinen eines Effekts herumbraten würden ...

Fender, Marshall u. Vox haben mit ihen Amps tonlich derart den Geschmack getroffen, das bis heute diese eigentlich nur variiert/kopiert werden.
Meine Ohren bleiben deshalb voller Freude beim "Original" ;-)


FM&V haben den Geschmack nicht "getroffen", sie haben ihn gebildet.
Sie haben unsere Hörerwartungen bis heute geprägt.

Natürlich zusammen mit den diversen Fehlbedienungen wie dem beliebten "Crank it".
Marshalls 100-Watt-Türme wurden eigentlich gebaut, um verzerrungsfrei große Lautstärken zu ermöglichen.
Und ein Marschall-Fullstack klingt clean sehr geil.


Das mit den Platinen kann ich nur unterstützen.
Man schraube mal einen Koch auf und einen Peavey und vergleiche rein optisch. Danach frage man noch Amptechniker, in welchem sie lieber rumreparieren. Die Ansichten werden sich decken.

Zu den großen Drei: Das sehe ich nicht ganz so. Fender und Marshall sind Radioschaltungen mit verschrobenen layouterischen und schaltungstechnischen Trims v.a. im Klangregelbereich, der ihre Eigenartigkeit begründet. Die gesuchten Stärken, die sich dabei dann in der Praxis herausstellten, haben die beiden Urväter Tweed und Bluesbreaker nur dem Instinkt und guten Gehör ihrer damals noch durchweg musikalltagstauglichen Nutzer zu verdanken, die diese Stärken suchten bzw. erkannten. Never read a Bedienungsanleitung, sozusagen.
Der Vox hingegen hat seinen Erfolg der perfekten klanglichen Balance aller Komponenten zu verdanken, jedenfalls als AC30. Klangregelung, Biasing, Gegenkopplung, Gehäuse, Lautsprecher. Es passt alles. Er ist per se immer MUSIKALISCH. Das mag Zufall sein oder Konstrukteurskönnen, faktisch führt dies aber dazu, dass ein Vox nicht so eng auf einen Stil oder ein Genre festgelegt ist.
Ein Umstand, der selten angesprochen wird. Ein Vox kann Jazz, Country, Punkrock, egal.
Wenn mir nichts mehr einfallen würde, womit ich eine Bühne betreten soll, um alles abzudecken, was jetzt auch kommen mag, würde ich immer eine Vox-AC30-Konstruktion wählen.
Diese Musikalität ist allerdings teuer erkauft durch die Fragilität der Apparatur.

Interessant, dass ich nie einen selber hatte. Vielleicht wegen dieser Fragilität. Aber jedes Mal, wenn ich einen spielen kann ...

Benutzeravatar
Bassfuss
Beiträge: 5239
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 14:04
Instrumente: E-Triangel
Wohnort: Stuhr

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Bassfuss » Fr 17. Jul 2015, 15:08

Aldaron hat geschrieben:Die Bilder sieht man als Gast leider nicht, Frank. :-(


...ja, man muß sich anmelden. Hier ist das ja nichts mit Fotos. Und mit den Foto-Upload-Schieß-mich-tot-Dingenskirchen Portalen kenne ich mich nicht aus. Kannst ja mal ´ne Mailadresse per PM schicken.

Grüße,

Frank

Benutzeravatar
Bassfuss
Beiträge: 5239
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 14:04
Instrumente: E-Triangel
Wohnort: Stuhr

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Bassfuss » Fr 17. Jul 2015, 15:48

Aldaron hat geschrieben:Die Bilder sieht man als Gast leider nicht, Frank. :-(


...Sie haben Post :-)

Benutzeravatar
Aldaron
Beiträge: 5686
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Aldaron » Fr 17. Jul 2015, 16:11

:up:

Nicknack

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Nicknack » Fr 17. Jul 2015, 16:25

Aldaron hat geschrieben:
Nicknack hat geschrieben:Brauchen, brauchen, brauchen ... wer nur besitzt, was er wirklich braucht, ist arm. Sag ich mal so.


Sorry Nick, find ich inhaltlich daneben, auf ganzer Linie. Das nur nebenbei.


Dafür musst Du Dich nicht entschuldigen.


Zum Thema: es kann sein, dass ich eine sehr verwirrte und verwirrende Phase der Ampsuche erleben durfte und das vielleicht manch einer miterleben konnte. *hust*


Und ich fand und finde es erhellend und inspirierend, dass Du uns daran so ungeschminkt hast teilhaben lassen. Vielen Dank dafür, mal so, an dieser Stelle.

Seit einigen Jahren hab ich den Amp vom Bierschinken im Dauerbetrieb und ich wollte nie wieder was anderes seither. Im Gegenteil: ich hatte das Rack auch schon bei Thomann mit bei und an deren Matrix hängen. ... Mein Rack hatte mir von allen Amps immer am besten gefallen und konnte auch gegen Diezel und Co. bestehen. Wahrscheinlich kann man so ne komplette Sonderanfertigung in dieser Güte auch als Buh-Tick bezeichnen?


Es geht mir nicht primär um den Begriff "Boutique", zumal der ja noch nicht so klar definiert ist.

Mir geht es um das, was dahintersteht, der Nutzen, der Sinn.
Und dem folgend ist Dein Rack nicht Boutique aber total individuell auf Deine Bedürfnissenudn Wünsche abgestimmt "Dein Ding".
Ich glaube sofort, dass kein 1956 Fender Bassman oder was auch immer für eine Boutique-Kiste Dir das geben kann. Ist doch klasse und genau das, was manche mit einem Boutiqueamp versuchen oder erreichen.

Wenn ich mir einen teuren Amp nicht leisten kann, darf ich ihn erst gar nicht anspielen. Viele fasziniert vielleicht gerade das, was außerhalb ihrer Reichweite liegt. ...


Ja, aber das macht doch nichts. Mich fasziniert doch auch spielerisch das, was außerhalb meiner Reichweite liegt.

Daher sehe ich das mit dem Anspielen komplett anders.
Jede/r, der "sucht", sollte alles ausprobieren, was ihm in die Finger kommt und passend erscheint.
Anders kann man nicht lernen, was wirklich wichtig und unwichtig für einen selbst ist.

Anders kann man nicht abstrahieren, dass man nicht "1962er Fender Stratocaster" geil findet, sondern beispielsweise Single-coils oder Tremolos.
Dass man so manches nicht bezahlen kann, nun ja, ... für mich ist diese Erfahrung so normal, dass ich es gar nicht mehr bemerke Es stört mich im Wortsinne nicht.

Wrr natürlich meint, er könne nur Musik machen, wenn er dieses und jenes sauteure Teil besäße, hat m.E. etwas Wesentliches nicht verstanden.

Ich liebe Büttenwarder und Jamsessions unter anderen deshalb, weil man dort sofort merkt, wie egal es ist, ob einer eine 150-Euro- oder eine 15.000-Euro-Klampfe spielt, ob der Amp eine Vox-Valvetronics-Möhre oder ein THC ist.

Benutzeravatar
Bassfuss
Beiträge: 5239
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 14:04
Instrumente: E-Triangel
Wohnort: Stuhr

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Bassfuss » Fr 17. Jul 2015, 16:33

...obwohl der THC schon mördermäßig geil klang! Aber eben auf der anderen Seite Helmut mit Grundausstattung Bass + Amp und klingt einfach gut. Hat sehr viel Spaß gemacht mit ihm.

Muß mal wieder irgendwann einsteigen und wieder was machen.

Nicknack

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Nicknack » Fr 17. Jul 2015, 16:38

Bassfuss hat geschrieben:...aber man hätte weniger Neues kennengelernt, hätte nicht x-mal sein Set umgebaut oder die Gitarre neu justiert oder stundenlang am Amp gedreht oder sogar festgestellt, daß man Felle tatsächlich wechseln kann ...


Klar, Versuch macht kluch. Und Spaß.

Ich habe mehreren Gitarren den Arsch gerettet, weil ihre Benutzer sie frustriert (klingt scheisse, spielt sich scheisse, verstimmt sich dauernd) verkaufen wollten.

Wie?
Saiten runter.
Griffbrett reinigen und ölen.
Bünde polieren.
Neue, ordentliche und zum gewünschten Sound pssende Saiten RICHTIG aufziehen.
Pickups neu einstellen (meist runter, also von den Saiten weg!).
Evtl. ein wenig an Trussroad, Tremolo, Steg und Stop-tail-piece schrauben.
Fertig.
Keine Kunst, oder?

Manche Gitarrenhelden habe ich dann noch zum Guittech geschickt, wegen neuem Sattel und/oder anderer Schaltung.

Fazit: Es gibt fast keine total beschissenen Instrumente, aber eine Menge Instrumente, die wegen Fehlbedienung weit unter ihren Möglichkeiten bleiben.

Nicknack

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Nicknack » Fr 17. Jul 2015, 16:41

Bassfuss hat geschrieben:...obwohl der THC schon mördermäßig geil klang! ...


Hm, welchen THC hast Du gehört?
Ich war doch ganz allein in der Garage, als ich den von Stefan ausprobiert habe.

Aber stimmt, der klingt super.

Benutzeravatar
Aldaron
Beiträge: 5686
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:37

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Aldaron » Fr 17. Jul 2015, 16:43

:flower:


Ich sag mal so: Wenn ich als Schüler einen Amp anspiele, der weit außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten liegt, ich genau diesen Amp aber unbedingt haben will, ist es ne coole Sache, darauf hinzusparen und sich diesen Traum irgendwann zu erfüllen. Ich fordere gleiches Recht für uns "Erwachsene". :-)

Wobei so ein 3000 Euro Diezel oder Friedman oder Bogner schon erstmal anders weh tut. Aber wenn es genau das Ding ist ... Ich bin mittlerweile tatsächlich durch mit dem Thema. Aktuell hab ich für ein paar Gimmicks nen zweiten Preamp (Marhall JMP-1) im Rack und momentan tendier ich fast dazu, ihn wieder auszubauen. Ich brauch das alles nicht. Zumal ich den Luxus hab, auch einfach noch Treter ins Rack zu bauen und mittels Looper anzusteuern.

Mir hat mein Diezel damals auch wahnsinnig viel Spaß gemacht. Aber leider hat's erst in der Band und danach mit dem Finanzamt nicht funktioniert. :mrgreen:

Nicknack

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Nicknack » Fr 17. Jul 2015, 16:55

Aldaron hat geschrieben::flower:


Ich sag mal so: Wenn ich als Schüler einen Amp anspiele, der weit außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten liegt, ich genau diesen Amp aber unbedingt haben will, ist es ne coole Sache, darauf hinzusparen und sich diesen Traum irgendwann zu erfüllen. Ich fordere gleiches Recht für uns "Erwachsene". :-)


Absolut. Gerade was SchülerInnen angeht, vertrete ich auch aus Notwehr (3 Töchter) die Devise:
"Papa zahlt alles" ist kein Rock'n'Roll.

Mich hat es persönlich weitergebracht, mich mit vermeintlich oder tatsächlich insuffizientem Equipment auseinander setzen zu müssen.
Und es hat mich auch weiter gebracht als manchen Sprössling, dem es hinten und vorn reingeschoben wurde.

Wobei so ein 3000 Euro Diezel oder Friedman oder Bogner schon erstmal anders weh tut. Aber wenn es genau das Ding ist ...


Mir haben seinerzeit nicht die sündhaft teure Custom-Les Paul (drei Netto-Monatsbudgets) oder der Vox (ein Netto-Monatsbudget) wehgetan.

Sondern das, was ich wegen dieser Ausgaben nicht machen konnte. Mich auf eigene Rechnung sattessen beispielsweise.



Mir hat mein Diezel damals auch wahnsinnig viel Spaß gemacht. Aber leider hat's erst in der Band und danach mit dem Finanzamt nicht funktioniert. :mrgreen:


Tja, Marktgängigkeit und Wiederverkaufswert sind manchmal eben auch Themen.
:-)

Benutzeravatar
Bassfuss
Beiträge: 5239
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 14:04
Instrumente: E-Triangel
Wohnort: Stuhr

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Bassfuss » Fr 17. Jul 2015, 16:58

Nicknack hat geschrieben:
Bassfuss hat geschrieben:...obwohl der THC schon mördermäßig geil klang! ...


Hm, welchen THC hast Du gehört?
Ich war doch ganz allein in der Garage, als ich den von Stefan ausprobiert habe.

Aber stimmt, der klingt super.



...über den hat er während der Session auch mal gespielt. Hab also auch den von Stefan gehört :-)

Benutzeravatar
Cat Carlo
Beiträge: 1577
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 19:20
Wohnort: Dithmarschen

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Cat Carlo » Fr 17. Jul 2015, 18:11

Gerade in der elektronischen Klangerzeugung sind Macken, die sich aus den Unzulänglichkeiten der zur Verfügung stehenden Technik oder des Budgets ergeben, hinterher die klanglichen Eigenschaften, die das besondere ausmachen. Der Tastenklick bei Hammond, des Vibrato bei der Strat, die hochohmigen Pick Ups die mit dem Gitarrenkabel eine Resonanzstelle erzeugen. Von dieser Warte aus ist der Versuch, etwas besonders Gutes zu kaufen, aus musikalischer Sicht der falsche Weg. Eventuell. Ein zu kleiner Ausgangsübertrager beinflust den Klang, ein ausreichend großer klingt neutral und wäre für einen HiFi-Verstärker ideal. Aber für einen Gitarrenamp?

Zu den Boutique Verstärkern mal eine Betrachtung von der anderen Seite aus: Wenn ich in den Markt der Verstärker einsteigen will, kann ich das nicht mit Großserienmodellen tun. Ich werde kleine, teure Nischen besetzten. Das ist in anderen Bereichen auch so. Ich biete dann was "individuelles", was sich nicht jeder leisten kann. Und nicht jeder hat. Ob es wirklich besser ist, ist für manche (viele?) Käufer gar nicht entscheident.

Nicknack

Re: Wozu Boutique-Amps ?

Beitragvon Nicknack » Fr 17. Jul 2015, 18:33

Cat Carlo hat geschrieben:...
Ich würde auch Kleinserien der Großen wie Fender etc. dazu rechnen. Gerade bei den Preisen. Wenn Fender eine Strat mit SVA Emplem für einen Listenpreis von 20 k€ anbietet, was ist das anderes als Boutique. Gleiches für den Clapton Amp. Wobei die Preise teilweise berechigt sind, wenn es Einzelfertigungen sind. Also zum Teil zumindest. Ob das dann besser ist als die normale Serie? Oder nur anders?


Ich nenne das Kundenverarschung.


Zurück zu „Equipment / Recording / Technik“