Bist Du auch ein Klopp?

[Basslümmel]

Ist zwar aus der Blöd http://www.bild.de/sport/fussball/rober ... .bild.html

doch was mir auffällt, egal welches Blatt, oder Sportsendungen auch immer, der Jürgen Klopp wird zu Zeit infaltionär erwähnt, wenn es um den offensichtlich perfekten Trainer geht.

Zinnbauer ist in Hamburg der neue Klopp. Weinzierl in Augsburg ist übrigens auch schon seit einiger Zeit ein neuer Klopp und Gisdol in Hoffenheim erst recht. Breitenreiter in Paderborn ist sogar der neue Über Klopp und Veh in Stuttgart ist sowas wie ein Ex Klopp. Sogar Guardiola in München ist eine Art Spanien Klopp, muss er ja sein. Thorsten Fink bestieg vor Jahren einmal das Podium im Presseraum der HSV Imtech-Arena und meinte, ich bin einer wie Klopp. (irgendwie bekloppt)

Warum? Warum ist Weinzierl keiner wie Slomka oder warum ist Zinnbauer keiner wie Ede Geyer? Oder noch besser, Warum ist Zinnbauer keiner wie Zinnbauer, Gisdol wie Gisdol, Breitenreiter wie Breitenreiter usw. sondern muss im besten Fall einer wie Klopp sein?

Woher stammt diese völlig überzogene Heldenverehrung für einen Trainer, der das selbst wahrscheinlich am Lächerlichsten findet? Wem meinen eigentlich alle einen Gefallen zu tun, indem sie die Währung Klopp inflationär malträtieren und bei jedem Übungsleiter, der quasi aus dem Nichts kommt, die Frage stellen wie viel Klopp steckt im wahrscheinlich kommenden neuen Werdertrainer…?

Nur damit ihr es wisst, ich bin kein Klopp, eher einer wie Geddy Lee, oder doch Chris Squier? Meine Kollegin meint gerade, ich bin einer wie Steve Harris Nein Frank (mit dem kann man nicht mal über Fussball reden, hat eh keine Ahnung davon), Hellmut Hattler will ich nicht sein.

[Bassfuss]

...mit Steve Harris wirst Du hervorragend über Fussball reden können. Die haben doch ein Maiden-Team und spielen vor Konzerten oft gegen die ortsansässigen Teams oder Fanclubs.

Ich glaube, daß der Klopp nach außen ein doch etwas anderer Kloipp ist als der nach innen. Sprich: der kommt zwar locker ´rüber, ist aber natürlich für sein Team auf 100% Disziplin aus. Nach außen kommt er - finde ich - nicht mehr so gut ´rüber. Gründe? Zuviel verschiedene Autowerbung beispielsweise, Loyalität ginge anders. Daß er und Olli Kahn sich nicht leiden können, wird ja immer offensichtlich, aber er muß eben auch mal auf Kritik cooler reagieren. Wenngleich ich durchaus finde, daß Klopp selbstkritisch mit dem Thema eigene Leistung umgeht. Und eben vor Panik warnt, die auch Quatsch wäre.

Seine Arbeitsweise muß aber etwas haben, was die Spieler begeistert, das schafft offenbar nicht jeder Trainer. Wie bei einem Lehrer: nur das alleinige Fachwissen reicht nicht, man muß es auch vermitteln können.

Grüße, Frank

[Basslümmel]

Der Fussball von heute ist doch so komplex wie noch nie. Früher lag doch die Antwort nur auf dem Platz. Wenn die Medien heute die Schablone Klopp an den nächsten Hoffnungsträger anlegen, sollten man nicht die Tatsache ausser acht lassen, dass er in Dortmund genau der richtige Trainer zum richtigen Zeitpunkt war und das er in seinem Umfeld Mitstreiter wie Watzke und Zorc hat, die bei der Betrachtung des Super-Kloppo zu kurz kommen.

Der Fall Schalke?

In Gelsenkirchen möchte man nicht nur bezahlen wie in Dortmund, man möchte auch so erfolgreich sein wie der ungeliebte Nachbar. Es soll, oder muss doch bitte ein Trainer mit Glanz sein, obwohl gerade dieser Verein sich selbst gern als Arbeiterverein positioniert, aber in der Tiefe seiner Seele mit Arbeitern doch nichts zu tun haben will. Da ist Schalke aber nicht die Ausnahme.

Was Keller mit Schalke in den letzten Jahren geleistet hat ist aller Ehren wert und verdient höchste Anerkennung. Bei Betrachtung des Kaders, ist es allein Kellers verdienst die Mannschaft in die CL geführt zu haben. Wie sagte im Fan-Talk Ewald Lienen treffend, di Mateo hat mit Chelsea einen grausamen Fußball gespielt. Das war zwar erfolgreich, aber für so eine Art defensiven Fußball fehlt der Schalker Mannschaft auch die Qualität.


Die Schalker Vereinsführung wird aber erst dann aufwachen, wenn Guardiola oder Mourinho an den Schalker Verhältnissen gescheitert sind, aber wahrscheinlich selbst dann nicht.

Möchte ein Trainer überhaupt gerade wie Klopp sein? Der legte ja einen richtigen Fehlstart mit seinen Dortmundern hin

Ich denke übrigens dass ich heute besser Bass spiele als Fussball, vielleicht werde ich mal eingewechslet für Harris

[Bassfuss]

...richtig, Klopp funktioniert in Dortmund, muß aber nicht zwangsläufig auch beim HSV oder Werder erfolgreich sein. Aber er scheint eine gewisse Begeisterung vermitteln zu können, das gewisse Etwas. Erfolg ist da, wo alle Teile zusammenpassen. In Bremen wird das gerade demontiert. Oder demontiert sich selbst. Aber groß gemacht haben auch Teile dieser Führung Werder: Fischer und Lemke, zusammen mit dem damaligen Präsidenten Dr. Böhmert und Otto Rehhagel, danach mit Jürgen Born und Thomas Schaaf. Mit Born fiel damals ein wichtiges Glied dieser Kette weg, und just seit damals läuft es nicht mehr so. Zufall?

Will aber sagen: einer wie Klopp braucht sein Umfeld, einer wie Rehhagel auch. Rehhagel in München? Was für eine Katastrophe. Und warum haben das nicht alle Beteiligten auch vorhergesehen? ZWEI Alphatiere in München? No way!

[linus]

Das mit den "zwei Alphatieren in München" funktioniert dort seit Jahrzehnten - bzw. hat den heutigen Nimbus entstehen lassen...!

Zur Erinnerung: Udo Lattek in den 70ern - die Mutter aller Alphatiere ! Udo Lattek in den 80ern ebda. - Ottmar Hitzfeld Ende der 90er bis Mitter der 2000er - Felix Magath - Louis van Gaal (das losgelassene Alphatier...) - Jupp Heynckes und nun Pep Guardiola... - keiner von denen hat den Ruf ein duldsames Schäfchen zu sein !

Bayern hat dann Erfolg gehabt, wenn ein Alpha-Tier auf der Bank saß - und Otto Rehhagel war kein Alphatier, der hat sich nur selber gerne reden hören (was in Bremen u. Griechenland funktionierte ).