Boah - wer bezahlt sowas?

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Aldaron
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Aldaron » Mo 12. Okt 2015, 21:21

Ich hab mal wo gehört, der Blackmore wäre irgendwie vom Screamer gekommen.

:out:

buttrock

Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon buttrock » Mo 12. Okt 2015, 21:30

Tom hat geschrieben:Eine Aussage wie "oder so" ziemt sich nicht für einen Mann von deiner Statur.
Werde er genauer. Ich bin wissbegierig.


Ja mei, ich musst halt nochmal nachschauen, aber ja das war der Princeton

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Aldaron
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Aldaron » Mo 12. Okt 2015, 21:31

Ernstgemeinte Frage: Warum wichtig?

buttrock

Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon buttrock » Mo 12. Okt 2015, 21:32

Nerdwissen :dontknow:

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Cat Carlo
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Cat Carlo » Mo 12. Okt 2015, 23:30

Es gibt ein paar Standard-Schaltungen. Das steht/stand in den Leerbüchern für die Verstärkertechnik. Was man noch machen kann sind Variationen an der Klangregelung, Eckfrequenzen und so, aber auch da gibt es nix übersinnliches. Sättigung der Vor-und oder Endstufen für die Zerre; ebnenso durch zu kleinen Ausgangsübertrager. Aber das ist neuzeitlicher Kram, früher/Anfangs hat man wohl nur versucht, möglichst billig ein halbwegs sauberes und lautes Signal zu erzeugen.

Läster Paul
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Läster Paul » Di 13. Okt 2015, 01:06


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spanking the plank
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon spanking the plank » Di 13. Okt 2015, 06:54

Aldaron hat geschrieben:Ich hab mal wo gehört, der Blackmore wäre irgendwie vom Screamer gekommen.

:out:


Du Platinenjunkie! :-)

schobbeschligger
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon schobbeschligger » Di 13. Okt 2015, 07:41

Hi,
Ich habe mal gelesen dass Leo seine Schaltungen aus den Schaltungsbüchern der Röhrenhersteller übernommen hat und dann mit der Zeit etwas modifiziert hat. Wie Cat geschrieben hat , kam es ja damals nur darauf an ein Instrument laut und klar zu verstärken, es gab ja Vintage noch nicht.

Einkanalige Röhrentechnik ist ja definitiv keine Raumfahrtethnologie und von daher auch durch Trial and Error gut zu bauen.


Heiko

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Aldaron
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Aldaron » Di 13. Okt 2015, 09:12

spanking the plank hat geschrieben:
Aldaron hat geschrieben:Ich hab mal wo gehört, der Blackmore wäre irgendwie vom Screamer gekommen.

:out:


Du Platinenjunkie! :-)


:mrgreen:

Aber warum auch nicht. Mein Amp hat auch ne Platine und klingt unglaublich gut.

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Markus
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Markus » Di 13. Okt 2015, 09:31

Läster Paul hat geschrieben:Herztabletten bereithalten:
http://www.maverick-music.com/vintage-a ... son-browne



An dem Angebot kannst Du sehen, dass der Sammler-Markt tatsächlich wie ein Markt funktioniert. Das Dumble-Stack von Jackson Browne steht schon seit einigen Jahren zum Verkauf, ist aber viel zu teuer und verspricht damit nach Einschätzung der "Investoren" keine Gewinnsteigerung mehr. Dementsprechend geht es nicht weg und bleibt bei Maverick Music wie Blei im Regal liegen. Auf dem Markt tauchen auch immer wieder mal Dumbles auf, die Joe Bonamassa kurz im Besitz hatte, ein wenig darauf herum gespielt hat und dann versucht, sie mit dem Enblem "Played bei JB" mit sattem Preisaufschlag zu verhökern. Dem Vernehmen nach geht dieser Plan nicht immer auf. Ich finde, jenseits des Schwachsinnsfaktors, den diese Form der Sammler-Investments sicherlich hat, ist es doch so eine Art Lehrstück, wie Märkte funktionieren, wie sich durch entsprechende Nachfrage Preise bilden, wie Marketing funktioniert und wie selbst Holzkisten mit ein bisschen oller Elektronik drin zu edlen Produkten avancieren können :mag:

Nicknack

Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Nicknack » Di 13. Okt 2015, 12:22

Markus hat geschrieben: ... Ich finde, jenseits des Schwachsinnsfaktors, den diese Form der Sammler-Investments sicherlich hat, ist es doch so eine Art Lehrstück, wie Märkte funktionieren, wie sich durch entsprechende Nachfrage Preise bilden, wie Marketing funktioniert und wie selbst Holzkisten mit ein bisschen oller Elektronik drin zu edlen Produkten avancieren können :mag:


Sehr wahr.
Als es noch kein Internet bzw. Ebay gab, war die Zeitung Annocen-Avis der Umschlagplatz für all sowas. Damals haben wir den Merksatz geprägt:
Eine Sache ist wert, was der beknackteste Beknackte dafür auszugeben bereit ist.
Und von denen steht jeden Morgen mindestens einer auf.


Ein Bekannter von mir hat in der Finanzkrise viel Geld mit Wertpapieren verloren, und sich darauf hin aus Neigung, Interesse und Wissen auf Oldtimer verlegt.
Selbes Prinzip, ein 12-Zylinder-Jaguar EType bringt Spassrendite beim Fahren und seiner ist seit Kauf vor drei Jahren etwa 60% wertvoller geworden.

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Keef
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Keef » Di 13. Okt 2015, 14:17

Nicknack hat geschrieben:...Eine Sache ist wert, was der beknackteste Beknackte dafür auszugeben bereit ist. Und von denen steht jeden Morgen mindestens einer auf....


...das gilt grade heut im Internet NOCH MEHR ;-)

Schnabelrock

Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Schnabelrock » Di 13. Okt 2015, 17:26

Nicknack hat geschrieben:ein 12-Zylinder-Jaguar EType bringt Spassrendite beim Fahren und seiner ist seit Kauf vor drei Jahren etwa 60% wertvoller geworden.


Solange sich ein Beknackter in der realen Welt findet, der es zahlt. Man kann es als Eigenschaft unserer Welt akzeptieren, aber man kann es auch für eine dämliche, abgehobene Blase halten und sich wünsche, die möge mal platzen.

Nicknack

Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Nicknack » Di 13. Okt 2015, 19:46

Schnabelrock hat geschrieben: ...
Solange sich ein Beknackter in der realen Welt findet, der es zahlt. ...


Selbstverständlich nur dann.

... Man kann es als Eigenschaft unserer Welt akzeptieren, aber man kann es auch für eine dämliche, abgehobene Blase halten und sich wünsche, die möge mal platzen.


Ich sage mal, "dummes" Geld muss weg.
Der eine kauft Lehman Bros-Papiere,
der zweite seltene, alte Autos,
der nächste Gitarren oder Amps,
der übernächste Wein oder Kunst.

Man mag mich korrigieren, aber für das ganze Buchgeld auf der Welt gibt es zu heutigen Preisen doch sowieso keinen Sachgegenwert mehr.

Peter Sodann versucht, eine Bibliothek mit allen Büchern zu erstellen, die jemals in der DDR erscheinen sind. Das finde ich klasse, nicht nur, weil das natürlich kein Renditeobjekt ist.

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Reinhardt
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Reinhardt » Mi 14. Okt 2015, 08:29

Keef hat geschrieben::ontopic: Hüstel... Alexander Dumble on guitar....
Sin die Amps dafür gemacht? :shock:
https://m.youtube.com/watch?v=l1qCczGgS ... nWhJ4&t=59


Dumble ist der Dickere an der Rhythmusgitarre.

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Reinhardt
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Reinhardt » Mi 14. Okt 2015, 08:50

schobbeschligger hat geschrieben:Hi,
Ich habe mal gelesen dass Leo seine Schaltungen aus den Schaltungsbüchern der Röhrenhersteller übernommen hat und dann mit der Zeit etwas modifiziert hat. Wie Cat geschrieben hat , kam es ja damals nur darauf an ein Instrument laut und klar zu verstärken, es gab ja Vintage noch nicht.

Einkanalige Röhrentechnik ist ja definitiv keine Raumfahrtethnologie und von daher auch durch Trial and Error gut zu bauen.


Heiko


Genau genommen gab es da in den USA ein Standardwerk damals, zu Fenders Zeit war gerade eine neue Edition (die 4.) des Radiotron Designer's Handbook auf dem Markt, in dem so gut wie alle gängigen Radioschaltungen vorkommen und das zur damaligen Zeit in der Auflage aktualisiert und neu überarbeitet wurde auf die Hochleistungsschaltungen im Verstärkerbereich, die damals zunehmend erforderlich wurden. Radioschaltungen aus der 3. Edition waren traditionelle Laborschaltungen, die nur im Volksempfängerbereich tauglich waren. Das änderte sich in dieser 4. Ausgabe und alle haben das dann abgekupfert, wenn draußen ein Verstärker auf den Markt kam, der gut funktionierte und darauf basierte. Der erfolgreichste "neuzeitliche" Verstärker dieser Art war der Bassman, der bekanntlich in neuem Gewand in Großbritannien einen Siegeszug antrat.
Ich stimme dem übrigens nicht zu, dass im Verstärkerbau kein Geheimnis steckt, es sich um ein paar Pfennigbauteile handelt, die nach dem RDHB 4th Edition zusammengelötet werden und fertig ist der gute Verstärker und der Rest ist Marketing.
Der Trick liegt nicht im Schaltplan, sondern im Layout, also der Positionierung und Verkabelung der Teile des Amps im Chassis. Da geht es manchmal um Millimeter und wenige Winkelgrad. Zudem ist bei den Bauteiltoleranzen damals wie heutzutage der zweite Trick, die Selektion so durchzuführen, dass eine perfekte elektrotechnische Balance zwischen den Bauteilen herrscht.
Und genau Letzteres tun Massenhersteller natürlich nicht und über weite Strecken auch kaum Boutique-Hersteller. Leute wie Dumble, Larry oder der verstorbene Ken Fischer hingegen verwenden/verwandten Wochen und manchmal Monate darauf, einen einzigen (!) Verstärker mit verschiedenen Bauteilaustauschrunden durchzumessen und anzuspielen. Unter Umständen kann am Schluss kein einziges Bauteil mehr drin sein, das ursprünglich im ersten fertigen Verstärker verbaut war. Es kommt also im schlechtesten Fall vor, dass der Amp mehrmals fast komplett neu aufgebaut werden muss, bis er so klingt, wie er sein soll. Das kostet also viel Zeit, erfordert viel Erfahrung und muss dementsprechend bezahlt werden.
Die früher aufgerufenen 5000 DM sind aus meiner Sicht ein fairer Preis gewesen.
Das, was heute abläuft mit Dumbles und Trainwrecks, ist wie von Markus angesprochen Anlagegeschichte und steht auf einem komplett anderen Blatt.

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Spanish Tony
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Spanish Tony » Mi 14. Okt 2015, 09:31

:thumbup: :dr01:

Tom

Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Tom » Mi 14. Okt 2015, 09:45

Danke Multi, wieder was gelernt!!!


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Aldaron
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Re: Boah - wer bezahlt sowas?

Beitragvon Aldaron » Mi 14. Okt 2015, 10:07

Danke Multi! Sehr interessant!


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