Talking 'bout Reflexhaftigkeit.
Die Interpretation die da fuer "aesthische Reize" gegeben wird, ist recht praezise ( danach ob damit das ganze Spektrum aesthetischer Erfahrung abgedeckt wird, wird da nicht gefragt und es wird auch nichts in der Richtung behauptet. Als Arbeitsdefinition verwendet die Studie Reize, die das menschliche Belohnungszentrum aktivieren ( was man natuerlich schon wusste und was auch nicht das bemerkenswerte an der Studie ist ) und nicht konkreten Ueberlebensfunktionen zugeordnet werden kann ( Fortpflanzung, Nahrungsaufnahme etc ). Die Frage der nachgegangen wird ist ob der subjektive Genuss den die Testpersonen bei bestimmter Musik wahrnehmen und dessen Intensitaet mit beobachtbaren Vorgaengen im Gehrin korreliert und in wie fern sich andere psychosziale Faktoren wie zum Beispiel Intelligenzquotient, Gender, Musikalische Vorbildung etc sowie die Unterschiede in der jeweils als besonders Genussvoll wahrgenommene Musik auf die Intensitaet der Belohnungsaktivitaeten auswirken.
Dabei raus kam, das Menschen die besonders viel Genuss aus Musik ziehen, entsprechende physiologische Merkmale in ihren Gehirnaktivitaeten aufweisen, dass aber die Unterschiede die es da zwischen Individuen gibt, weder von den psychosozialen Faktoren noch von der prefaerierten Musik abhaengt. Meine Interpraetation oben war natuerlich etwas grobschlaechtig, aber Kern wuerde ich schon behaupten, dass die Studie dafuer spricht, dass es keine Blaupause dafuer gibt, wie Musik anzufertigen waere damit sie Allgemein moeglichst viel Genuss bereitet. Mehr muss man dem gar nicht entnehmen.
Ob die Psychologie sich ingesamt als Naturwissenschaft sieht, weiss ich nicht. Richtig ist, dass durch gewisse Erfolge in der Psychophysiologie ( bildgebende Verfahren fuer die Gehrin-Beobachtung ), diese Sparte recht prominent in den Medien auftritt und da einige der Sprecher ihre erkenntnistheoretischen und philososphischen Schlussfolgerung recht vorschnell in die Welt posaunen. Dabei gibts daran immer auch Kritik verschiedenster Art. Der Kram kann durchaus kritisiert werden, wen man einen in gewisser Weise objektiven Erkenntnisbegriff hat. Der muss naemlich weder Subjektivitaet ausschliessen noch wird da aus dem Vorhandensein deterministischer Vorgaenge ein genereller Determinismus gemacht. Insbesondere keiner der zB die Willensfreiheit abschaffen muesste. Dazu:
http://www.suhrkamp.de/buecher/freiheit_schuld_und_verantwortung-michael_pauen_26012.htmlMan sollte halt wissenschaftlichen Untersuchungen nicht damit kritisieren, dass sie etwas nicht leisten koennen, was sie nie behauptet haben und auch nicht damit, dass irgendwo in der Disziplin Irrtuemer ,Fehler und fragwuerdige Positionen gibt.