Es wird ja viel filosofiert über das Mikrofonieren von Gitarrenboxen und jeder hat so seine Lieblingsposition, wo das Mikro denn sein muss.
Mir ist es schon oft passiert, dass die Lieblingsposition dann im Mix dann doch zu viele Mitten, Mumpf, Staubsauger usw. hatte .
Ich stelle jetz immer ein 2. Mikro genau in die Mitte der Kalotte, sodass ich auch einen hellen Sound ohne Mumpf habe.
Mit einem einfachen Shelf kann man aus diesem Sound jede andere dumpfere Position ganz gut nachbilden und hat noch alle Optionen.
Ich finde das sehr viel angenehmer als dolomitenähnliche Badewannen-EQkurven in Gitarrensounds zu schneiden.
Mikrofonierung
- Mr Knowitall
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- Spanish Tony
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Re: Mikrofonierung
Kann ich gut nachvollziehen. Ich werde mit jeder Aufnahme pragmatischer. Bei der ersten Session habe ich noch mit Raummicros und verschiedenen Abständen experimentiert. Page hat das ja auch gemacht. Keine Ahnung wie. Bei mir hat das nicht funktioniert.
Danach dann verschiedene Positionen vor dem Speaker. Bei der nächsten Session werde ich 4 Speaker abnehmen. Vor jeden Speaker kommt ein Micro in die Mitte und fertig
Danach dann verschiedene Positionen vor dem Speaker. Bei der nächsten Session werde ich 4 Speaker abnehmen. Vor jeden Speaker kommt ein Micro in die Mitte und fertig
- Mr Knowitall
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Re: Mikrofonierung
Ich habe sogar festgestellt, dass die Kalottenaufnahmen mit einem entsprechenden shelf genauso weich klingen wie das andere Mikro und es fehlen zudem diese schmalbandigen Fön- und Sägefrequenzen (die man auch ganz schlecht wegkriegt), die die Pappe anscheinend produziert. Ich kann das Mikrofonieren des Papiers nimmer empfehlen.
Ich hab halt normalerweise immer versucht, eine Position zu finden, die den Sound im Raum widerspiegelt, weil ich das naheliegend fand.
Das ist mit dem Mikro in der Mitte nicht gegeben, aber der Sound im Raum ist eigentlich eher irrelevant, denn wichtig ist der (zu höhenreiche) Sound, den man vom Mikro über die Monitore hört. Wenn der mit einem shelf gut klingt, hat man ein leichteres Leben.
Das ist ja schließlich der Sound mit dem man sich dann im Mix rumschlagen muss.
Für Räume gibt es ja viele Plugins. Da würde ich mich noch weniger festlegen wollen.
Ich hab halt normalerweise immer versucht, eine Position zu finden, die den Sound im Raum widerspiegelt, weil ich das naheliegend fand.
Das ist mit dem Mikro in der Mitte nicht gegeben, aber der Sound im Raum ist eigentlich eher irrelevant, denn wichtig ist der (zu höhenreiche) Sound, den man vom Mikro über die Monitore hört. Wenn der mit einem shelf gut klingt, hat man ein leichteres Leben.
Das ist ja schließlich der Sound mit dem man sich dann im Mix rumschlagen muss.
Für Räume gibt es ja viele Plugins. Da würde ich mich noch weniger festlegen wollen.
Re: Mikrofonierung
wie geht ihr bei der Abnahme mit mehreren Mikros mit den Phasenproblemen um ?
- Spanish Tony
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Re: Mikrofonierung
Bei gleicher Distanz gibt es keine Phasenprobleme
- Mr Knowitall
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Re: Mikrofonierung
Da bin ich anderer Meinung und mein Thread war auch anders gemeint.
Zum einen verwende ich ich am Ende nur ein Mikro und zwar das mit dem "besten" Sound.
Zum anderen habe ich herausgefunden, dass ausgerechnet das, was oft empfohlen wird - das Mikro dahin zu richten, wo das Papier auf die Kalotte trifft - zu unschönen Kammfiltereffekten führt.
Das ist auch logisch, da die Kapsel den höhenreichen Sound von der Kalotte und den dumpferen vom Papier zugleich aufnimmt.
Das mag im Einzelfall interessant und gut klingen, aber eigentlich ist es grober Unfug, das so zu machen.
Ich kann gern mal die Files posten.
Ich würde entweder die Kreismitte nehmen oder eben nur das Papier, wenn man auf diesen Sound steht.
Zum einen verwende ich ich am Ende nur ein Mikro und zwar das mit dem "besten" Sound.
Zum anderen habe ich herausgefunden, dass ausgerechnet das, was oft empfohlen wird - das Mikro dahin zu richten, wo das Papier auf die Kalotte trifft - zu unschönen Kammfiltereffekten führt.
Das ist auch logisch, da die Kapsel den höhenreichen Sound von der Kalotte und den dumpferen vom Papier zugleich aufnimmt.
Das mag im Einzelfall interessant und gut klingen, aber eigentlich ist es grober Unfug, das so zu machen.
Ich kann gern mal die Files posten.
Ich würde entweder die Kreismitte nehmen oder eben nur das Papier, wenn man auf diesen Sound steht.
- Mr Knowitall
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Re: Mikrofonierung
Spanish Tony hat geschrieben:Bei gleicher Distanz gibt es keine Phasenprobleme
Das stimmt zwar schon, aber sofern die Mikros unterschiedlich sind, gibt es weiterhin Auslöschungen und Überhöhungen.
Dass dieser aus 2 Mikros zusammengemischte Sound dann besser sein soll, ist halt hauptsächlich Geschmacksache.
https://www.youtube.com/watch?v=BdsMT46V7Vc
https://www.youtube.com/watch?v=UlN4A1dfkos
Es ist ja schön, dass die Werbung für Royer machen, aber ein Shelf auf dem 57er klingt nicht viel anders und den matschigen Bass von den Bändchen wird man im Mix sowieso wieder rausdrehen.
Ich plädiere dafür, mindestens 2 Mikrofone zu nehmen, um am Ende die Wahl zu haben. Nicht, um irgendwas zusammenzumischen.
Gerade als Hobbyist ist es frustrierend, wenn man sich Zeit freischaufelt um Aufnahmen zu machen, das Zeug ok spielt und dann klingts am Ende nicht gut, nur weil das Mikro in der heiligen Position doch nicht so gut stand und man muss nur deshalb von vorn anfangen oder vogelwild Badewannen und Zacken schneiden.
Re: Mikrofonierung
Ich hab mir da immer mit panning geholfen, spiele aber inzwischen
um "stereo" bzw. breit zu klingen die gleiche (Rhythmus)-Gitarre lieber zweimal ein.
um "stereo" bzw. breit zu klingen die gleiche (Rhythmus)-Gitarre lieber zweimal ein.
- Mr Knowitall
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Re: Mikrofonierung
Mach ich immer, aber es ist nicht leicht, dass es tight oder gleich genug ist bei Metal.
Was ich nicht mag, ist die Spur kopieren, pannen und um 10ms verschieben. Das gibt zwar einen Stereoeffekt, aber im direkten Vergleich stinkt es ab und es führt auch zu Kammfiltereffekten.
Was ich nicht mag, ist die Spur kopieren, pannen und um 10ms verschieben. Das gibt zwar einen Stereoeffekt, aber im direkten Vergleich stinkt es ab und es führt auch zu Kammfiltereffekten.
- Reinhardt
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Re: Mikrofonierung
Ich habe ja mal, wofür ich verlacht wurde, das zufällig so gemacht, wie es Peter Weihe auch macht, wie ich vorgestern ebenso zufällig mit Erstaunen las. Nur halt macht er das für Akustikgitarre.
Ich lege ein Mikro mit anderer Richtcharakteristik quer zur Kalotte und höre, wie sich der Sound durch minimale Verschiebungen ändert, bis es passt im Stereobild. Das "normale" Nieren-Mikro, also irgendein Shureprügel, hält dazu senkrecht auf den Speakerrand.
Kennt man das Kapselniveau in den Mikros genau, kann man die Mikros so zueinander querstellen, dass beide Kapselmitten sich genau in einem Punkt schneiden und damit genau auf der gleichen Wellenfront stehen und es kein (für mich) hörbares Phasenproblem gibt. Das nennt sich glaube ich Nashville-Methode oder so?
Ich finde das stereo ganz interessant.
Aber da ich kaum mehr aufnehme und mir das alles eh zu viel Zeit vergeudet, werdet Ihr lachen, wenn ich sage, dass ich eh zu 90% alles mit einer Fanta-TAD-DI-Box mache, wenn ein Gitarrenampsignal auf der Mixe benötigt wird. Beim Koch ging ich sogar direkt über dessen DI-Out in den Kanal, und was soll ich sagen, klang eigentlich auch nicht schlechter. Da verstelle ich halt was am Amp herum und dann passte es auf Band auch wieder.
Ich verstehe Leute, die viel aufnehmen, wenn sie einen Axe oder Kemper benutzen.
Ich lege ein Mikro mit anderer Richtcharakteristik quer zur Kalotte und höre, wie sich der Sound durch minimale Verschiebungen ändert, bis es passt im Stereobild. Das "normale" Nieren-Mikro, also irgendein Shureprügel, hält dazu senkrecht auf den Speakerrand.
Kennt man das Kapselniveau in den Mikros genau, kann man die Mikros so zueinander querstellen, dass beide Kapselmitten sich genau in einem Punkt schneiden und damit genau auf der gleichen Wellenfront stehen und es kein (für mich) hörbares Phasenproblem gibt. Das nennt sich glaube ich Nashville-Methode oder so?
Ich finde das stereo ganz interessant.
Aber da ich kaum mehr aufnehme und mir das alles eh zu viel Zeit vergeudet, werdet Ihr lachen, wenn ich sage, dass ich eh zu 90% alles mit einer Fanta-TAD-DI-Box mache, wenn ein Gitarrenampsignal auf der Mixe benötigt wird. Beim Koch ging ich sogar direkt über dessen DI-Out in den Kanal, und was soll ich sagen, klang eigentlich auch nicht schlechter. Da verstelle ich halt was am Amp herum und dann passte es auf Band auch wieder.
Ich verstehe Leute, die viel aufnehmen, wenn sie einen Axe oder Kemper benutzen.
- Mr Knowitall
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- Instrumente: Lauter überteuerter Schrott!
Re: Mikrofonierung
Solche beißenden Höhen gibts nur auf der Kalotte: https://youtu.be/JCDjP4JnpGU?t=2105
Re: Mikrofonierung
Mit einem einfachen Shelf kann man aus diesem Sound jede andere dumpfere Position ganz gut nachbilden und hat noch alle Optionen.
Ich habe mal aus Versehen zu höhenreiche Aufnahmen gemacht. Einen fetten Sound habe ich selbst mit HiCut/Hishelf nicht mehr hinbekommen, weil die Bässe und Mitten auf der Aufnahme einfach gefehlt haben. Ich stelle mittlerweile ein SM 57 relativ nah am Rand des Speakers frontal drauf. Selbst beim Übergang Kalotte/Membran sind mit zu viele Höhen. Das SM 57 hat ohnehin obenrum was fizzeliges.
Zur Phasenproblematik: Das kann man doch einfach optisch kontrollieren. In die Wellenformen reinzoomen und jeweils eine Datei so rüberziehen, dass die Täler und Berge synchron sind. Für Faule gibt es "phase alignment" Tools.
- Reinhardt
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Re: Mikrofonierung
Ja pfui deifi, wer shittet denn so was digital out!
Das Analoge muss passen, Du Frevler!
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- Mr Knowitall
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Re: Mikrofonierung
Han Solo hat geschrieben:Mit einem einfachen Shelf kann man aus diesem Sound jede andere dumpfere Position ganz gut nachbilden und hat noch alle Optionen.
Ich habe mal aus Versehen zu höhenreiche Aufnahmen gemacht. Einen fetten Sound habe ich selbst mit HiCut/Hishelf nicht mehr hinbekommen, weil die Bässe und Mitten auf der Aufnahme einfach gefehlt haben. Ich stelle mittlerweile ein SM 57 relativ nah am Rand des Speakers frontal drauf. Selbst beim Übergang Kalotte/Membran sind mit zu viele Höhen. Das SM 57 hat ohnehin obenrum was fizzeliges.
Zur Phasenproblematik: Das kann man doch einfach optisch kontrollieren. In die Wellenformen reinzoomen und jeweils eine Datei so rüberziehen, dass die Täler und Berge synchron sind. Für Faule gibt es "phase alignment" Tools.
Dann war aber der Sound im Raum zu schon dünn, sonst muss das gehen. Auch in der Mitte gibt es genug Bass.
Und ich sage ja nicht, dass man den Kalottensound hernehmen muss, aber ich würde ihn mit aufnehmen, Festplattenplatz gibts ja heut genug
Übergang Kalotte/Membran: Das Problem, das ich da habe sind nicht die Höhen, sondern die unerwünschten Filtereffekte, die sich oft erstmal unbemerkt einstellen (chhhhhhhrrrrrr und ffffffffffffffffffffffffffffffff).

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