Ich bin bis auf minimalste Abschnitte Autobahn nur Land-/Bundesstraßen gefahren. Man muss den Tag ja irgendwie rumkriegen... Motorrad ist nicht so meins, dafür bin ich auch schlicht zu groß. Da bräuchte ich dann schon was richtig Großes. Ist mir aber zu unbequem. Im Auto schön Musik hören und entspannt im Stau sitzen, das ist meine Welt.

Meine Enttäuschnung bezieht sich im Wesentlichen auf das Bauliche, Infrastrukturelle. Mit den Leuten habe ich keine Probleme. (Außer sie arbeiten in einer oberbayerischen Metzgerei und verkaufen Leberkassemmeln... da kriege ich Allergie!)
Eigentlich bin ich, nachdem ich nun mit allem durch bin, nur von Dresden enttäuscht. Da war die Erwartungshaltung aber auch einfach sehr hoch, nach allem, was mir die Leute vorher so erzählt haben. Im Grunde sind das nur ca. 600 mal 600 Meter um die Frauenkirche rum (Elbufer, Zwinger, Oper usw.), der Rest der Stadt ist völlig unspektakulär (da wurde wohl doch zu viel zerbombt). Und wer behauptet, Dresden sei ja soooo schön, der war wohl noch nie in Wien.
Der größte Witz aber ist ein ganz anderer. Nämlich die unfassbare Anzahl an Blitzern in jedem (!) Kaff. Obwohl ich diesbezüglich vorgewarnt wurde, habe ich es trotz extramoderatem Fahrstil doch noch geschafft, innerhalb von 10 Tagen (mindestens!) 4 mal geblitzt zu werden. Ich freu mich schon auf die Post, wenn ich nächste Woche wieder in meiner Heimat bin... Ich bin in den letzten 20 Jahren im Raum München / Alpen nicht so oft geblitzt worden, wie in 10 Tagen Zone, und ich fahre zu Hause deutlich schneller als erlaubt. Wahnsinn! Allein schon deswegen werde ich nie wieder in den Osten fahren. Das ist ja nicht mehr normal, wie es da zugeht. Aber mit Überwachung und Kontrolle kennt man sich da ja gut aus...
Ich meine das wirklich ernst. Natürlich gibt es Verkehrsregeln, an die man sich nun mal zu halten hat, aber es gibt eben auch Toleranzbereiche. Ich möchte nicht in einem (Bundes-)Land leben, wo man bei jeder Autofahrt nur noch auf den Tacho schaut, weil man Gefahr laufen könnte, bergab mal ein wenig schneller zu werden. In Dresden bin ich mehr oder weniger versehentlich, in jedem Falle unplanmäßig, durch ein 30er Wohngebiet getingelt. Sehr eng, viele Einbahnstraßen, parkende Autos, alles recht unübersichtlich. Da kann man gar nicht schnell fahren, selbst wenn man wollte. Ich fuhr vielleicht 40, ehrlich! Da werde ich an einer niemandslandigen Stelle, wo geschätzt 20 Autos pro Tag (!) vorbeikommen, von einem festinstallierten Blitzer erwischt. Unfassbar! Da war ja nicht mal was besonderes, ne Schule oder Altenheim, nix!
Und dann eben Überland: kein Ortseingang ohne festen Blitzer! In meinem Heimatlandkreis FFB wüßte ich nicht einen einzigen festen Blitzer! Das gibt es bei uns einfach nicht. Klar, ab und zu mobile Einheiten, v.a. in München, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß. Das hat mich echt geschockt. V.a. weil solche Apparate ja auch was kosten. Haben die Kommunen so viel Geld übrig...? Wie auch immer, das entpricht nicht mehr meinem Verständnis von freiheitlichem Miteinander. Man kann es auch übertreiben.
So, jetzt rege ich mich wieder auf... prima...