Gibson - neue Modelle

linus
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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon linus » Mi 27. Apr 2011, 12:44

Mittlerweile hat man das Gefühl, das man bei Gibson versucht, den mit Abstand häßlichsten Vogel aller Zeiten zu konstruieren :mad: Aber so ist das nun mal: durch die Fertigung in Fernost (die Preisklasse von Gibson bis ca. 900,- Euro wird dort gebaut - aber in USA "beschriftet") glaubt man, auch endlich in der unteren Preisklasse verkaufen zu können... Und das Schlimme ist, daß diesser Schrott auch noch gekauft wird - weil eben der Name drauf steht :mad:
Die A-Klasse von Mercedes, Einser BMW oder Audi A1 sind auch allesamt häßliche Vögel - werden jedoch aufgrund des Namens gekauft - trotz der dreisten Tatsache, daß man für die dort aufgerufenen Gelder Autos bekommt, die sogar das Wort Styling verdient haben...!
So gesehen sind diese Gibsons zu billig für den deutschen Markt, da könnten sie von dem deutschen Premiumfahrzeugbau ( :mrgreen: ) noch so einiges markttechnisch lernen.

:ontopic:

Schade ist, daß Gibson durch die Modelle der letzten Jahre sein Kerngeschäft komplett aus den Augen verliert: danke an Euch Marktanalysten, Prozess-Optimierer, BWL´er etc., Ihr seid tatsächlich das, was man Euch vorwirft: welt- und marktfremde Theoretiker :wallbash:

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Großmutter » Mi 27. Apr 2011, 13:05

...nun ja, nichts gegen Economy-Gitarren! Auch Gibson hat da eine Geschichte mit den Juniors oder Melody Makers, damals auch "billige" Einsteigergitarren (halt noch in den USA gefertigt) und das hat auch seinen Reiz und seine Berechtigung. Das "Kerngeschäft" alleine, also die hochpreisigen Modelle scheinen sich allein eben nicht mehr zu rechnen, auch PRS und Konsorten strecken sich ja ins niederpreisige Segment (SE-Reihe) und das finde ich auch völlig in Ordnung so. Ich für meinen Teil kann mit diesem "Snobismus" á la eine "gute" Gibson (oder Gitarre per se) ist erst ab 3000 Öcken überhaupt erst möglich (oder so) überhaupt gar nichts anfangen...

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon linus » Mi 27. Apr 2011, 13:18

Eben: mit Kerngeschäft meine ich genau die Modelle, die Gibson Jahrzehnte lang gebaut hat - und eben nicht nur die Custom Shop Teile.
Sie sollten sich um die Fitness ihrer Modell-Palette kümmern, die sie von Ende der Vierziger bis Mitte der Sechziger auf den Markt brachten (zur Erinnerung: ES-Reihe, Les Paul, SG, und dann deren jeweilige abgespeckte Versionen), da wäre genug und ausreichend zu tun, diese richtig (!) zu bauen und am Markt zu präsentieren. Diese Karnevalsteile der letzten Jahre hätte es dann nicht gebraucht.

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Großmutter » Mi 27. Apr 2011, 13:33

...ich plädiere nach wie vor dafür den Teilen eine Chance zu geben! So manche Economy-Gitarre hat ihren ganz eigenen Reiz, den es zu entdecken gilt. Abgesehen davon weiß ich nicht was "richtig bauen" bedeuten soll - die Asiaten können's inzwischen auch, hier stellen sich für mich eigentlich nur noch ethische Fragen. Und auch so manches "Karnevalsteil" hat sich im Lauf der Historie seinen ganz eigenen (und verdienten) Stellenwert erspielt (Flyving V etc.) ...ich hab' vor ein paar Monaten z.B. eine alte Fender Starcaster liegen lassen und könnte mich immer noch dafür ohrfeigen...

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Läster Paul » Mi 27. Apr 2011, 13:57

Großmutter hat geschrieben: Ich für meinen Teil kann mit diesem "Snobismus" á la eine "gute" Gibson (oder Gitarre per se) ist erst ab 3000 Öcken überhaupt erst möglich (oder so) überhaupt gar nichts anfangen...


Ist so weil es so sein muss. So eine Gitarre erfüllt ja viele wichtige Dinge,unter anderem kann man auch damit Musik machen. Der Klang ist nur ein Argument,um den Preis rechtfertigen zu können. Von dem her wäre es schlecht für den Hersteller,wenn ein billiges Modell besser klingen würde als ein teures.

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Großmutter » Mi 27. Apr 2011, 14:10

...das stimmt ja so nicht. Wer zum Henker sagt mir denn/bestimmt was "besser" oder "schlechter" ist. In meinen Augen (und vor allem Ohren) ist die Behauptung, dass eine x-tausend Euro teure Gitarre per se besser klingt als eine "billige" blanker Unsinn. Ich behaupte ferner, dass jede Gitarre und jeder Verstärker die/der mechanisch bzw. elektrisch einigermaßen einwandfrei funktioniert ein vollwertiges Instrument ist, sprich "klingt". Welchen (komischen) "Idealen" vopm "perfekten" Sound wir dann hinterher hecheln, ist dann wieder ein völlig anderes Kapitel (an dem sich z.B. die Hersteller von Nobel-Klampfen und Boutique-Amps dumm und dämlich verdienen...)...

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Han Solo » Mi 27. Apr 2011, 16:46

linus hat geschrieben:Mittlerweile hat man das Gefühl, das man bei Gibson versucht, den mit Abstand häßlichsten Vogel aller Zeiten zu konstruieren :mad: Aber so ist das nun mal: durch die Fertigung in Fernost (die Preisklasse von Gibson bis ca. 900,- Euro wird dort gebaut - aber in USA "beschriftet") glaubt man, auch endlich in der unteren Preisklasse verkaufen zu können... Und das Schlimme ist, daß diesser Schrott auch noch gekauft wird - weil eben der Name drauf steht :mad:


Gibt es dafür auch Beweise? Ich hab das jetzt schon öfter gehört, aber nie konkrete Beweise dazu. Wo werden diese Gitarren denn genau gefertigt?

Wenn ich die Seriennummer meiner Flying V faded in der Seriennummer Datenbank eingebe, kommter heraus, dass sie 2006 in Nashville gebaut wurde.

http://www.guitardaterproject.org/gibson.aspx


Die A-Klasse von Mercedes, Einser BMW oder Audi A1 sind auch allesamt häßliche Vögel - werden jedoch aufgrund des Namens gekauft - trotz der dreisten Tatsache, daß man für die dort aufgerufenen Gelder Autos bekommt, die sogar das Wort Styling verdient haben...!
So gesehen sind diese Gibsons zu billig für den deutschen Markt, da könnten sie von dem deutschen Premiumfahrzeugbau ( :mrgreen: ) noch so einiges markttechnisch lernen.



Der Vergleich hinkt. Die deutschen Premiumautos sind qualitativ auf oberstem Niveau und deshalb ist der Preis durchaus gerechtfertigt. Das ist nicht nur Markenhype. Wenn Mercedes auf Kia-Niveau produzieren würde, würde keiner mehr die Karren kaufen.

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon linus » Mi 27. Apr 2011, 17:32

Bei Qualität geht es ja vor allem auch um Haltbarkeit - und da stehen Benz, Audi und BMW ziemlich im Dunkeln - auch im Vergleich zu KIA. Sie retten sich jedoch über die ADAC- Auto Bild - Auto-Motor-Sport-Statistik (bei denen sie immer toll abschneiden) einzig und allein über die Tatsache, daß die Kunden, die diese Fahrzeuge "geliehen" haben (der Besitzer-Anteil dieser Fahrzeuge liegt bei unter 15 Prozent...) im regelmäßig auftauchenden Notfall die jeweiligen Werks-Notdienste anrufen - und eben nicht den Pannendienst... Dadurch tauchen eine ganze Menge liegengebliebener Fahrzeuge überhaupt nicht in der Pannenstatistik auf !

Die Gibson Serien-Nummern werden von Gibson in Nashville vergeben - und können dadurch überall auf der Welt in die Kopfplatte ihrer Wahl gestempelt werden.

Linus

Ach ja, und aufgrund des Premiumanspruchs - dessen sich ja auch VW, Opel und Ford rühmen - ist der Kaufpreis im Ausland (vor allem USA, und dort nicht erst seit dem schwachen Dollar...) zwischen 20 und 35 Prozent "günstiger" ?!?
Das macht Gibson/Fender etc. immerhin "richtig" : die Instrumente sind im Ausland deutlich teurer; bei uns wird der Kunde der ein einheimisches Produkt kauft von der Auto-Industrie einfach nur verarscht.

Han Solo

Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Han Solo » Mi 27. Apr 2011, 17:52

linus hat geschrieben:Bei Qualität geht es ja vor allem auch um Haltbarkeit - und da stehen Benz, Audi und BMW ziemlich im Dunkeln - auch im Vergleich zu KIA.


Da kann ich nur aus eigener Erfahrung wiedersprechen. Hatte mit Mercedes und BMW extrem viel weniger Unannehmlichkeiten als mit VW, Opel und Kia.


Die Gibson Serien-Nummern werden von Gibson in Nashville vergeben - und können dadurch überall auf der Welt in die Kopfplatte ihrer Wahl gestempelt werden.



Beweis für die Chinesenproduktion?


Ach ja, und aufgrund des Premiumanspruchs - dessen sich ja auch VW, Opel und Ford rühmen - ist der Kaufpreis im Ausland (vor allem USA, und dort nicht erst seit dem schwachen Dollar...) zwischen 20 und 35 Prozent "günstiger" ?!?


Ja, dort sind die Märkte meistens anders strukturiert, die Lebenshaltungskosten niedriger. Und die Modelle weichen z.T. erheblich von der deutschen Version ab. Der amerikanische VW Jetta hat z.B. andere Motoren als der deutsche.


Das macht Gibson/Fender etc. immerhin "richtig" : die Instrumente sind im Ausland deutlich teurer; bei uns wird der Kunde der ein einheimisches Produkt kauft von der Auto-Industrie einfach nur verarscht.


In USA sind viele Gibsons und Fender wesentlich billiger als hierzulande.

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Läster Paul » Do 28. Apr 2011, 13:11

Großmutter hat geschrieben:...das stimmt ja so nicht. Wer zum Henker sagt mir denn/bestimmt was "besser" oder "schlechter" ist. In meinen Augen (und vor allem Ohren) ist die Behauptung, dass eine x-tausend Euro teure Gitarre per se besser klingt als eine "billige" blanker Unsinn.


Geh in einen Laden und probier es aus. Allerdings lassen sich nur Gitarren einer Produktlinie vergleichen,das ist der Haken daran. Einfach gesagt: Unterschiedliche Namen auf der Kopfplatte sind nicht vergleichbar. Deswegen heisst eine ganz billige Gibson auch Epiphone.

Großmutter hat geschrieben:Ich behaupte ferner, dass jede Gitarre und jeder Verstärker die/der mechanisch bzw. elektrisch einigermaßen einwandfrei funktioniert ein vollwertiges Instrument ist, sprich "klingt". Welchen (komischen) "Idealen" vopm "perfekten" Sound wir dann hinterher hecheln, ist dann wieder ein völlig anderes Kapitel (an dem sich z.B. die Hersteller von Nobel-Klampfen und Boutique-Amps dumm und dämlich verdienen...)...


Da ist was dran.Leider ist es oft so,das sich billiges Zeugs im Bandgefüge nicht durchsetzt.Für Aufnahmen gilt da anderes.

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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Großmutter » Do 28. Apr 2011, 14:00

>>>Leider ist es oft so,das sich billiges Zeugs im Bandgefüge nicht durchsetzt<<<

...dieses digitale Zeugs setzt sich oft nicht durch...und Les Pauls... ;)

Schnabelrock

Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Schnabelrock » Do 28. Apr 2011, 15:09

linus hat geschrieben:Die A-Klasse von Mercedes, Einser BMW ...


Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Ich hatte einen A-Mercedes und das war ein hochwertiges Auto und ein echtes Raumwunder. Der Unterschied zu einem Toyota, Mazda oder Ford lag ganz sicher nicht nur im Preis.

Jetzt hab ich einen 1er BMW. Aber erst seit zwei Wochen. Ich berichte dann. Dass er ziemlich flott fährt, kann ich schon mal sagen.

Al Burky

Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Al Burky » Do 28. Apr 2011, 15:24

Hi, die A-Klasse geht ja irgendwie als Rentnerfahrzeug durch (RVA-Klasse), mit dem kommenden Modell geht diese Klientel wohl komplett verloren. Da versteh einer Daimler.
Bild

Der 1er kriegt ja auch nen Nachfolger (2012), bleibt sich aber weitgehend treu. Besonders hochwertig finde ich allerdings beide nicht. (Wir haben einen BMW X-1 im Haushalt, mein Nachbar nen A180). Ob allerdings dafür 34000 € gerechtfertigt sind (X1) mag jeder für sich entscheiden (ist ein Firmenauto, mir wär das zu teuer für das, was der kann).

Gruß, Al

Basslümmel

Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Basslümmel » Do 28. Apr 2011, 15:51

Schnabelrock hat geschrieben:
linus hat geschrieben:Die A-Klasse von Mercedes, Einser BMW ...


Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Ich hatte einen A-Mercedes und das war ein hochwertiges Auto und ein echtes Raumwunder. Der Unterschied zu einem Toyota, Mazda oder Ford lag ganz sicher nicht nur im Preis.

Jetzt hab ich einen 1er BMW. Aber erst seit zwei Wochen. Ich berichte dann. Dass er ziemlich flott fährt, kann ich schon mal sagen.



Beruflich bedingt fahre ich viel Mercedes, E-S Klasse. Eine A Klasse hatten wir auch mal im Fuhrpark, von daher verstehe ich unter Raumwunder wohl etwas anderes als Du. Privat fahre ich einen Toyota Yaris Verso.
Bild
Zumindest sollte Daimler dann mitteilen das der höhere Preis daher gerechtfertigt ist, dass ich öfter den netten Kundendienstberater in der Werkstatt aufsuchen darf und ich bei einem Tässchen Kaffe mit der oben üppig ausgestatteten Dame am Empfang, nett plaudern darf. ;) :scratch:

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Cat Carlo
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Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Cat Carlo » Do 28. Apr 2011, 17:32

linus hat geschrieben:Schade ist, daß Gibson durch die Modelle der letzten Jahre sein Kerngeschäft komplett aus den Augen verliert: danke an Euch Marktanalysten, Prozess-Optimierer, BWL´er etc., Ihr seid tatsächlich das, was man Euch vorwirft: welt- und marktfremde Theoretiker :wallbash:

Linus


Du gehst unbewusst davon aus, dass für diese von Dir beschriebenen Instrumente noch der gleiche Markt wie früher da ist. Aber die Zeiten haben sich gewandelt. Gut, wer kennen beide nicht die Verkaufszahlen von Gibson, aber da wird sich in den letzten Jahren was gewandelt haben. Der Markt für hochpreisige Gitarren ist nicht unendlich, und die Qualität der Wettbewerber hat sich erheblich verbessert. Und, sorry, aber eine gut organisierte und gut geplante Serienfertigung ist besser als der Handwerker. Den es aber ja auch bei Gibson so nicht gibt. Es geht hier um nichts übernatürliches sondern um den Bau von Holzteilen mit Beschlägen. Deswegen finde ich mich hier auch wohl im Einklang im unserer sehr geehrten Fr. Großmutter wieder. Sachen gibt's.

Gruß vom Kater

tortitch

Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon tortitch » So 8. Mai 2011, 12:24

Wenn ich was in der Art wollte, würde ich mir immer bei Ebay eine One von PRS SE besorgen. Eine wirklich solide Qualität und ein fetter Sound.

Proxmax

Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Proxmax » So 8. Mai 2011, 21:57

+1

ich hatte mal eine tremonti SE - gute gitarre für kleines geld.
bei ibäh um die 350€.

Han Solo

Re: Gibson - neue Modelle

Beitragvon Han Solo » So 8. Mai 2011, 22:01

tortitch hat geschrieben:Wenn ich was in der Art wollte, würde ich mir immer bei Ebay eine One von PRS SE besorgen. Eine wirklich solide Qualität und ein fetter Sound.


Allein schon optisch vorzugswürdig.


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