Freispruch für Kachelmann
Re: Freispruch für Kachelmann
Nun war ja lange nicht hier aber man fühlt sich doch schnell wieder heimisch.
Re: Freispruch für Kachelmann
Harry hat geschrieben:...es waren immerhin 132 Tage U-Haft. Die Beteiligten sollten sich meiner Meinung nach überlegen, ob solche "bizarrre" Prozesse den Aufwand rechtfertigen. Ein Ende ist noch nicht zu erwarten, da die Staatsanwaltschaft angekündigt hat, Revision einzulegen. Dieses Urteil wird in Juristenkreisen nicht ganz unumstritten sein.
Eigentlich dürfte es in Juristenkreises kaum zur Diskussion kommen. Das war ein Freispruch aus Mangel An Beweisen. Punkt. Mehr ist da juristisch nicht drin. Zur Diskussion machen es nur ausgehungerte Journalisten und sensationsgeile Langweiler, die Bildzeitung lesen.
Das Auftreten der Staatsanwaltschaft, die Richter mit diesen Freispruch 'zweiter Klasse', das Auftauchen juristischer Interna in den Medien (zwecks Vorverurteilung????)..............
Der Verteidiger vom Kachelmann hat sich am ärgsten daneben benommen, finde ich.
Viele Staatsanwälte sind doch sowas von rechts, untauglich und alles andere als Menschenfreundlich.
Es ist nunmal Aufgabe der StA Anklage zu erheben. Und dabei wird der Beschuldigte halt "im entsprechenden Licht" dargestellt. Ob das dann stichhaltig ist, zeigt die Beweisaufnahme. Das hat weniger mit "rechts, untauglich" oder sonstwas zu tun. Der Job erfordert es einfach. Hätte es eindeutige Beweise gegen Kachelmann gegeben und wäre dieser verurteilt worden, würde der Laie die Staatsanwälte als Helden feiern, obwohl sie auch nicht anders ihre Arbeit gemacht hätten.
Re: Freispruch für Kachelmann
Eigentlich dürfte es in Juristenkreises kaum zur Diskussion kommen. Das war ein Freispruch aus Mangel An Beweisen. Punkt. Mehr ist da juristisch nicht drin. Zur Diskussion machen es nur ausgehungerte Journalisten und sensationsgeile Langweiler, die Bildzeitung lesen.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/urt ... -1.1103630
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 28,00.html
Offensichtlich haben sich einige im Prozess beteiligte Juristen ganz schön in den Haaren.
Zuletzt geändert von Harry am Di 31. Mai 2011, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Freispruch für Kachelmann
Rechtlich gesehen, dürfte der Fall total uninteressant sein. Da wird kein juristisches Neuland betreten, es wird keine von der obergerichtlichen Rspr. abweichende Entscheidung vorliegen. Rechtlich gesehen ist da Null Zündstoff drin. Das, was Brisanz reinbringt, ist die mediale Darstellung.
Re: Freispruch für Kachelmann
Das, was Brisanz reinbringt, ist die mediale Darstellung.
Die beteiligten Staatsanwälte und Rechtsanwälte und Richter haben ihr Teil dazu beigetragen. Da sind wir wieder bei der Frage, warum soll so ein "aufgeblasener" Prozess in dieser Art von uns Steuerzahler/innen bezahlt werden muss...
http://www.focus.de/panorama/welt/kache ... 32775.html
http://www.focus.de/panorama/welt/kache ... 32779.html
Re: Freispruch für Kachelmann
Wer sonst, es gibt ja keinen Schuldigen. Oder soll der Kläger dafür den Kopf hinhalten? Der Beklagte? Ist ja sowas wie ein unentschieden.
Re: Freispruch für Kachelmann
Musste es wirklich so lange dauern, bis selbst das Gericht in seiner Urteilsverkündung einräumt, dass es nicht die Wahrheit heraus gefunden hat.
Klar, dass wir Steuerzahler die Justiz finanzieren. Aber war alles das, was im Kachelmannprozess gelaufen ist, wirklich zur Rechtsfindung notwendig oder ging es hier um um etwas anderes. Selbstdarstellung von am Prozess Beteiligten.
Klar, dass wir Steuerzahler die Justiz finanzieren. Aber war alles das, was im Kachelmannprozess gelaufen ist, wirklich zur Rechtsfindung notwendig oder ging es hier um um etwas anderes. Selbstdarstellung von am Prozess Beteiligten.
Re: Freispruch für Kachelmann
Harry hat geschrieben:
Die beteiligten Staatsanwälte und Rechtsanwälte und Richter haben ihr Teil dazu beigetragen.
Teil des Rechtsanwaltsjobs ist es, dem Mandanten eine Show zu liefern. Das haben seine Anwälte ganz gut gemacht.
Musste es wirklich so lange dauern, bis selbst das Gericht in seiner Urteilsverkündung einräumt, dass es nicht die Wahrheit heraus gefunden hat.
Klar, dass wir Steuerzahler die Justiz finanzieren. Aber war alles das, was im Kachelmannprozess gelaufen ist, wirklich zur Rechtsfindung notwendig oder ging es hier um um etwas anderes. Selbstdarstellung von am Prozess Beteiligten.
Ich denke es war notwendig. Ein Richter oder Staatsanwalt hat es sicher nicht nötig, sich selbst darzustellen, da ist viell zu sehr Routine drin. Das Problem war die Beweislage. Und Aufgrund von Legalitätsprinzip und Amtsermittlungsgrundsatz müssen die Behörden solange nachforschen bis feststeht, dass er schuldig ist, oder dass er es nicht ist. Das wurde gemacht mit dem Ergebnis, dass es unklar ist. Und da greift dann die Unschuldsvermutung. Und bei so einer schwachen Beweislage muss man halt jedem Strohhalm nachgehen. Da werden dann verschiedene Gutachten angefordert, das verzögert das alles dann nochmal, usw.
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