
Finanzmafia
- Mr Knowitall
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Re: Finanzmafia
Schnabelrock hat geschrieben:buttrock hat geschrieben:Dann koennen wir darueber diskutieren inwiefern wir Entwicklungen wie die auf den Finanzmaerkten ihre Ursache in den sinistren Absichten boeser Menschen haben oder ob sie folgerichtig aus einer kapitalistischen Wirtschaftsweise entstehen, wenn politisch nicht interveniert wird.
Wieso "oder"?
weil das eine an der Problamtik vorbei geht, denn Menschen klauen,betruegen usw egal ob sie Manager, Lehrer, Schauspielerin oder obdachlos sind.
- Mr Knowitall
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Re: Finanzmafia
Nö.
Re: Finanzmafia
natuerlich nicht, wenn man sich Kriminalitaetsstatistiken anschaut. Das ist sogar mir klar. Ich bin halt kein Freund von Gut/Boese Dualitaeten.
Re: Finanzmafia
@ Buttrock
Du übersiehst, dass wir in Teilbereichen der Wirtschaftsordnung längst eine Situation haben, in der legalisierter Betrug stattfindet. Das ist ja das Tragische, da liegen allgemein-sinistre Eigenschaften wie Unehrlichkeit, Gier, Betrug, Korruption längst in Betten, die "unsere" Wirtschaftsordnung ihnen bereitet hat. Brecht hat mit seinem Vergleich von der Gründung einer Bank vs. Überfall derselben eben doch Recht.
Du übersiehst, dass wir in Teilbereichen der Wirtschaftsordnung längst eine Situation haben, in der legalisierter Betrug stattfindet. Das ist ja das Tragische, da liegen allgemein-sinistre Eigenschaften wie Unehrlichkeit, Gier, Betrug, Korruption längst in Betten, die "unsere" Wirtschaftsordnung ihnen bereitet hat. Brecht hat mit seinem Vergleich von der Gründung einer Bank vs. Überfall derselben eben doch Recht.
Re: Finanzmafia
Schnabelrock hat geschrieben:@ Buttrock
Du übersiehst, dass wir in Teilbereichen der Wirtschaftsordnung längst eine Situation haben, in der legalisierter Betrug stattfindet. Das ist ja das Tragische, da liegen allgemein-sinistre Eigenschaften wie Unehrlichkeit, Gier, Betrug, Korruption längst in Betten, die "unsere" Wirtschaftsordnung ihnen bereitet hat. Brecht hat mit seinem Vergleich von der Gründung einer Bank vs. Überfall derselben eben doch Recht.
ebend. Ich halte es aber auch für einen Fehler, nur auf bestimmte Personen loszugehen. Es ist das korrumpierte System, dass einen bestimmten Menschenschlag anzieht. Um die systematischen Ungerechtigkeiten zu verringern, muss man aber auch dort anfangen, sie zu mindern. Nur auf dem Gut-Böse-Schema rumzureiten bringt nix.
Re: Finanzmafia
chili hat geschrieben:Schnabelrock hat geschrieben:@ Buttrock
Du übersiehst, dass wir in Teilbereichen der Wirtschaftsordnung längst eine Situation haben, in der legalisierter Betrug stattfindet. Das ist ja das Tragische, da liegen allgemein-sinistre Eigenschaften wie Unehrlichkeit, Gier, Betrug, Korruption längst in Betten, die "unsere" Wirtschaftsordnung ihnen bereitet hat. Brecht hat mit seinem Vergleich von der Gründung einer Bank vs. Überfall derselben eben doch Recht.
ebend. Ich halte es aber auch für einen Fehler, nur auf bestimmte Personen loszugehen. Es ist das korrumpierte System, dass einen bestimmten Menschenschlag anzieht. Um die systematischen Ungerechtigkeiten zu verringern, muss man aber auch dort anfangen, sie zu mindern. Nur auf dem Gut-Böse-Schema rumzureiten bringt nix.
Und eins will ich nochmal betonen: Das ist heute nicht mehr die exklusive Meinung linker Spinner und vereinzelter Künstler, sondern von Taxifahrern, Lehrerinnen, Ingenieuren, Altenpflegerinnen und anderen ganz normalen Leuten überall.
Re: Finanzmafia
Schnabelrock hat geschrieben:Und eins will ich nochmal betonen: Das ist heute nicht mehr die exklusive Meinung linker Spinner und vereinzelter Künstler, sondern von Taxifahrern, Lehrerinnen, Ingenieuren, Altenpflegerinnen und anderen ganz normalen Leuten überall.
ja, isso. Als linker Spinner habe ich das ja schon immer behauptet, jetzt muss ich mir was anderes suchen


Re: Finanzmafia
Nicht zu vergessen die Eigenschaften des Neid. Neid ist die Trauer über Güter anderer.
Re: Finanzmafia
Schnabelrock hat geschrieben:@ Buttrock
Du übersiehst, dass wir in Teilbereichen der Wirtschaftsordnung längst eine Situation haben, in der legalisierter Betrug stattfindet. Das ist ja das Tragische, da liegen allgemein-sinistre Eigenschaften wie Unehrlichkeit, Gier, Betrug, Korruption längst in Betten, die "unsere" Wirtschaftsordnung ihnen bereitet hat. Brecht hat mit seinem Vergleich von der Gründung einer Bank vs. Überfall derselben eben doch Recht.
nein das uebersehe ich nicht. Aber die Kritik muss auf das System zielen und nich auf die Repraesentanten des Systems. Diese sind naemlich austauschbar und die Welt waere nicht besser wenn es mehr "nette Kapitalisten" gaebe. Aber andererseits darf man mir gerne eine arbeitsteilige, hochtechnisierte Gesellschaft zeigen, die keine Banken braucht. Wie gesagt dicke Bretter bohren.
Zuletzt geändert von buttrock am Di 7. Jun 2011, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Finanzmafia
Schnabelrock hat geschrieben:da liegen allgemein-sinistre Eigenschaften wie Unehrlichkeit, Gier, Betrug, Korruption längst in Betten, die "unsere" Wirtschaftsordnung ihnen bereitet hat.
Das hat mit unserer Wirtschaftsordnung nichts zu tun, sogar mit der Form der Wirtschaftsordnung an sich nicht.
Die menschliche Neigung, den Nächsten kräftig über's Ohr zu hauen, hat es gewiss bereits beim Tausch einer Oberschenkelknochenflöte gegen ein Stück Säbelzahntigerpelz gegeben.
In der chinesisch-kommunistischen Wirtschaftsordnung wird man für Korruption hingerichtet - was ja nur ein Indiz dafür ist, dass es sogar im Kommunismus chinesischer Prägung Korruption gibt, und diese sogar recht häufig zu sein scheint, sonst bräuchte man diese drakonische Strafe ja nicht.
Und dass 97% der Bundesbürger bei der Einkommenssteuererklärung mit der Angabe der Kilometer zur Arbeitsstätte bescheissen, ist ja auch keine neue Erkenntnis.
Nee, nee, der Mensch an sich ist schlecht - unabhängig von der Wirtschaftsordnung, in der er lebt.
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Re: Finanzmafia
Nö.
Re: Finanzmafia
Nichts gegen schlechte Menschen
Nehme nur mal die Szene auf Golgatha, wie schnell sich das Blatt wenden kann
da ist ein Gekreuzigter mit dem Christus plötzlich im Paradies.

da ist ein Gekreuzigter mit dem Christus plötzlich im Paradies.

Re: Finanzmafia
Darthie hat geschrieben:Schnabelrock hat geschrieben:da liegen allgemein-sinistre Eigenschaften wie Unehrlichkeit, Gier, Betrug, Korruption längst in Betten, die "unsere" Wirtschaftsordnung ihnen bereitet hat.
Das hat mit unserer Wirtschaftsordnung nichts zu tun, sogar mit der Form der Wirtschaftsordnung an sich nicht.
Die menschliche Neigung, den Nächsten kräftig über's Ohr zu hauen, hat es gewiss bereits beim Tausch einer Oberschenkelknochenflöte gegen ein Stück Säbelzahntigerpelz gegeben.
In der chinesisch-kommunistischen Wirtschaftsordnung wird man für Korruption hingerichtet - was ja nur ein Indiz dafür ist, dass es sogar im Kommunismus chinesischer Prägung Korruption gibt, und diese sogar recht häufig zu sein scheint, sonst bräuchte man diese drakonische Strafe ja nicht.
Und dass 97% der Bundesbürger bei der Einkommenssteuererklärung mit der Angabe der Kilometer zur Arbeitsstätte bescheissen, ist ja auch keine neue Erkenntnis.
Nee, nee, der Mensch an sich ist schlecht - unabhängig von der Wirtschaftsordnung, in der er lebt.
das ist aber kein Grund, die bestehenden Systeme nicht zu kritisieren?
Wenn Menschen grundsätzlich so sind wie du schreibst, brauchen sie einen Rahmen, in dem sie gut sein dürfen. Die kapitalistschen Gesellschaften haben diesen Rahmen aber komplett abgeschafft und propagieren das sich hemmungslos Bereichern auf Kosten von Umwelt, armer Länder usw. als prima und gewollt. In der BRD war das Ganze als soziale Marktwirtschaft weitgehend im grünen Bereich. Und da sind wir jetzt leider ziemlich weit von entfernt.
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Re: Finanzmafia
buttrock hat geschrieben:Aber die Kritik muss auf das System zielen und nich auf die Repraesentanten des Systems. Diese sind naemlich austauschbar und die Welt waere nicht besser wenn es mehr "nette Kapitalisten" gaebe. Aber andererseits darf man mir gerne eine arbeitsteilige, hochtechnisierte Gesellschaft zeigen, die keine Banken braucht. Wie gesagt dicke Bretter bohren.
Ein System, also hier eine Gesellschafts-/Rechts-/Wirtschsaftsstruktur wird doch erst real durch die handelnden Personen. Ich kann sowas für die Marsmenschen entwerfen, und es wird nichts schief gehen, weil: da passiert nix, da ist keiner. Wenn ein System meiner Meinung nach einen Betrug möglich macht, dann kann ich dass einem Verfechter dieses Systems sagen. Der wird mir aber einfach widersprechen. Wenn ich aber einen Betrüger benennen kann, dann ist er im Zugzwang. Es ist sogar noch tiefgreifender: Der Betrüger zeigt eigentlich erst Kraft seiner kriminellen Energie, dass ein Betrug möglich ist. Er ist Stellvertreter für das Systemversagen. Er ist natürlich austauschbar, und er ist nicht der einzige, er ist der, den man entdeckt hat. Ohne den Betrüger würde ich also selber die Schwächen des Systems am selben gar nicht erkennen. Da ist Dein Ansatz glaube ich zu idealistisch.
Darthie hat geschrieben:Nee, nee, der Mensch an sich ist schlecht - unabhängig von der Wirtschaftsordnung, in der er lebt.
Na, sagen mir mal, er ist ökonomisch.

Re: Finanzmafia
Darthie hat geschrieben:Nee, nee, der Mensch an sich ist schlecht - unabhängig von der Wirtschaftsordnung, in der er lebt.
so ein Schmarrn.
Der Mensch an sich will verzweifelt gut sein und sucht draussen, was er nur sich selbst erfüllen kann.
Das ist das ganze um und auf. Entweder du brauchst es oder du brauchst es nicht.
Re: Finanzmafia
Cat Carlo hat geschrieben: Stichwort: Bückware.



Bevor ich meiner Fantasie freien Lauf lasse

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Re: Finanzmafia
Basslümmel hat geschrieben:Cat Carlo hat geschrieben: Stichwort: Bückware.
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Bevor ich meiner Fantasie freien Lauf lassebitte ich doch um eine Erklärung.
Ach Gott, ein Wessi.

Ick bin zwar Westberliner, aber habe natürlich einiges über HO (Korrekt: Handelsorgarnisation, inkorrekt: Hungernder Osten) und Co. mitbekommen. Also: in der DDR wurden Konsumgüter nach Planvorgaben verteilt. Dat klappte mehr schlecht als recht. Und es herschte der Mangel. Wenn also begehrte Güter in einem Geschäft angeliefert wurden, kamen die nicht in die Auslagen. Man packte die "unter den Ladentsich" für gute Bekannte und Leute, die einem Gegenleistungen (Handwerker etc.) bieten konnten. Um diese Sachen dann dem Kunden auszuhändigen, mußte man sich bücken, da ja unter dem Ladentisch. Daher der Name Bückware. Allein dieser Vorteilsgedanke bei der Verteilung war so was von kapitalistisch, dass man sich wirklich fragen muß, welcher Staat den Kapitalismus denn gefördert hat.

Auch die Ehrlichkeit war in diesem System eine Frage der Interpretation. Der Schlachtruf der Partei, das aus den Betrieben noch viel mehr herauszuholen ist fand, sicherlich unbeabsichtigt, seine Entsprechung in fehlendem Material auf Baustellen und in Fertigungslinien, dass dann allerdings "Engpässe" bei Häuslebauern und Handwerkern überbrückte.

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