Unsere Freundin, die GEMA

Han Solo

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Han Solo » Di 16. Nov 2010, 10:07

Hecky hat geschrieben:Nun, die Sicherung der Rechte an geistigem Eigentum ist schon vom Grundansatz eine kühne Idee. Oder wie der Volksmund sagt: Mumpitz!


Wenn Du Künstler wärst und damit Dein Geld verdienen müsstest, würdest Du das anders sehen. Trotzdem läuft bei der Gema Vieles falsch.

Hecky

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Hecky » Di 16. Nov 2010, 10:18

Han Solo hat geschrieben:
Hecky hat geschrieben:Nun, die Sicherung der Rechte an geistigem Eigentum ist schon vom Grundansatz eine kühne Idee. Oder wie der Volksmund sagt: Mumpitz!


Wenn Du Künstler wärst und damit Dein Geld verdienen müsstest, würdest Du das anders sehen. Trotzdem läuft bei der Gema Vieles falsch.


Nun, vielleicht hätte ich eine ablehnende Einstellung dazu, aber anders sehen kann man das wohl im Grundsatz nicht, vielleicht ließen sich aber andere Organisationsformen für die Sicherung von Einkommen finden ...

Han Solo

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Han Solo » Di 16. Nov 2010, 10:30

Hecky hat geschrieben:
Han Solo hat geschrieben:
Hecky hat geschrieben:Nun, die Sicherung der Rechte an geistigem Eigentum ist schon vom Grundansatz eine kühne Idee. Oder wie der Volksmund sagt: Mumpitz!


Wenn Du Künstler wärst und damit Dein Geld verdienen müsstest, würdest Du das anders sehen. Trotzdem läuft bei der Gema Vieles falsch.


Nun, vielleicht hätte ich eine ablehnende Einstellung dazu, aber anders sehen kann man das wohl im Grundsatz nicht, vielleicht ließen sich aber andere Organisationsformen für die Sicherung von Einkommen finden ...
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Das Problem ist, dass die Globalisierung auch bei den neuen Medien Einzug hält. Das hat mit grenzüberschreitendem Radio und Fernsehen angefangen und ist jetzt beim Internet gelandet. Da gibt es praktische keine Alternative zu einer zentralen Verwertungsstelle in jedem Land als nationalem Ansprechpartner.

Hecky

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Hecky » Di 16. Nov 2010, 10:44

Nun ich habe einfach nur ein grundsätzliches Problem mit dem Monopolrecht auf geistiges Eigentum.

Darthie

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Darthie » Di 16. Nov 2010, 10:58

Hecky hat geschrieben:Nun ich habe einfach nur ein grundsätzliches Problem mit dem Monopolrecht auf geistiges Eigentum.


Das gibt es nicht. Man kann sich als Künstler problemlos einer anderen Verwertungsgesellschaft anschließen und ggf. sogar eine eigene gründen.

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spanking the plank
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Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon spanking the plank » Di 16. Nov 2010, 11:00

Darthie hat geschrieben:
Hecky hat geschrieben:Nun ich habe einfach nur ein grundsätzliches Problem mit dem Monopolrecht auf geistiges Eigentum.


Das gibt es nicht. Man kann sich als Künstler problemlos einer anderen Verwertungsgesellschaft anschließen und ggf. sogar eine eigene gründen.


Jawoll, DarthieStars dot com z. B. :flower:

Hecky

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Hecky » Di 16. Nov 2010, 11:07

Nun, ich meine nicht die GEMA sondern noch grundsätzlicher halte ich das Anrecht auf geistiges Eigentum für Mumpitz: Die menschliche Zivilisation hat sich durch Sprache, Kommunikation, Zugang zu Kulturgütern und Austausch von Wissens entwickelt. Sowohl technische Erfindungen als auch Kunstwerken, Mode, Architektur, Design, Musik oder Literatur, befinden sich stets im Wandel, und bauen dabei stets auf vorherige Innovationen auf. Neue Werke sind fast immer Weiterentwicklungen, Verbindungen oder Verfeinerungen älterer Ideen.

Darthie

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Darthie » Di 16. Nov 2010, 11:17

spanking the plank hat geschrieben:Jawoll, DarthieStars dot com z. B. :flower:


Ach herrje, nee, dieser Verwaltungskram ist nichts für mich...

Hecky hat geschrieben:Nun, ich meine nicht die GEMA sondern noch grundsätzlicher halte ich das Anrecht auf geistiges Eigentum für Mumpitz: Die menschliche Zivilisation hat sich durch Sprache, Kommunikation, Zugang zu Kulturgütern und Austausch von Wissens entwickelt. Sowohl technische Erfindungen als auch Kunstwerken, Mode, Architektur, Design, Musik oder Literatur, befinden sich stets im Wandel, und bauen dabei stets auf vorherige Innovationen auf. Neue Werke sind fast immer Weiterentwicklungen, Verbindungen oder Verfeinerungen älterer Ideen.


Ach so, das verstand ich dann miss.

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spanking the plank
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Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon spanking the plank » Di 16. Nov 2010, 11:27

Darthie hat geschrieben:
spanking the plank hat geschrieben:Jawoll, DarthieStars dot com z. B. :flower:


Ach herrje, nee, dieser Verwaltungskram ist nichts für mich...

Hecky hat geschrieben:Nun, ich meine nicht die GEMA sondern noch grundsätzlicher halte ich das Anrecht auf geistiges Eigentum für Mumpitz: Die menschliche Zivilisation hat sich durch Sprache, Kommunikation, Zugang zu Kulturgütern und Austausch von Wissens entwickelt. Sowohl technische Erfindungen als auch Kunstwerken, Mode, Architektur, Design, Musik oder Literatur, befinden sich stets im Wandel, und bauen dabei stets auf vorherige Innovationen auf. Neue Werke sind fast immer Weiterentwicklungen, Verbindungen oder Verfeinerungen älterer Ideen.


Ach so, das verstand ich dann miss.


Also, die wahre Evolution ist Modifikation?

Hecky

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Hecky » Di 16. Nov 2010, 12:43

spanking the plank hat geschrieben:Also, die wahre Evolution ist Modifikation?


Nun, das weiß ich auch nicht so genau, ob das ein zielgerichteter Prozess ins Paradies ist oder ob es zufällig auch im Chaos enden kann, mein Problem ist die Zuordnung von verwertbaren Rechten aus diesen - über das Ganze gesehen - Teilen, die aufeinander aufbauen, zu Personen, die Stückchen davon von sich geben.

Han Solo

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Han Solo » Di 16. Nov 2010, 12:58

Hecky hat geschrieben:Nun, ich meine nicht die GEMA sondern noch grundsätzlicher halte ich das Anrecht auf geistiges Eigentum für Mumpitz: Die menschliche Zivilisation hat sich durch Sprache, Kommunikation, Zugang zu Kulturgütern und Austausch von Wissens entwickelt. Sowohl technische Erfindungen als auch Kunstwerken, Mode, Architektur, Design, Musik oder Literatur, befinden sich stets im Wandel, und bauen dabei stets auf vorherige Innovationen auf. Neue Werke sind fast immer Weiterentwicklungen, Verbindungen oder Verfeinerungen älterer Ideen.


Ohne Entlohnung würde sich sicher kein Künstler den Allerwertesten aufreißen. Das wäre das Ende der Kunst. Es gibt keine Innovation ohne Anreiz (deshalb funktionierte der sich bisher real existierend gezeigte Sozialismus auch nicht). Irgendwie muss also die Leistung des Künstlers angemessen vergütet werden. Früher gab's Mäzene und Adelige, die an ihren Höfen Künstler beschäftigt und entlohnt haben (ohne diese Voraussetzungen hätte es die großen Meisterwerke von da Vinci und Michelangelo nicht gegeben). Und daraus haben sich dann, nachdem die Notwendigkeit eines Schutzes erkannt wurde die geistigen Eigentumsrechte entwickelt.

Im Übrigen: Die geistigen Eigentumsrechte werden ja nicht absolut bedingungslos gewährt und ermöglichen nicht immer Monopolstellungen. Zum einen gibt es zeitliche Befristungen aber auch sachliche Schranken (z.B. Privatkopie, freie Nutzung).

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Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Matt 66 » Di 16. Nov 2010, 13:44

Na hörnsemal, Herr Hecky!
Wie ist es denn mit Patenten, Gebrauchsmusterschutz, usw. oder Plagiaten, Kopien von Büchern, etc. Das willst Du alles über Bord werfen?
Nee nee, es ist schon richtig, dass geistiges Eigentum geschützt wird.

Hecky

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Hecky » Di 16. Nov 2010, 14:23

Matt 66 hat geschrieben:Na hörnsemal, Herr Hecky!
Wie ist es denn mit Patenten, Gebrauchsmusterschutz, usw. oder Plagiaten, Kopien von Büchern, etc. Das willst Du alles über Bord werfen?
Nee nee, es ist schon richtig, dass geistiges Eigentum geschützt wird.


Nun, ist ja alles richtig, ich bestreite ja nur, dass es geistiges Eigentum überhaupt gibt, ist eine eher philosophische Frage, aber einige der praktischen Probleme - lest mal in den Prozessunterlagen zu wichtigen Fällen - resultieren eben aus dieser Natur der Sache heraus. Und wenn man aber trotzdem geistiges Eigentum schützen und entlohnen will, darf man keine sauberen Lösungen erwarten. Das meine ich. Und deshalb bleibe ich ganz frech bei: Mumpitz!

Han Solo

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Han Solo » Di 16. Nov 2010, 21:36

Hecky hat geschrieben:
Matt 66 hat geschrieben:Na hörnsemal, Herr Hecky!
Wie ist es denn mit Patenten, Gebrauchsmusterschutz, usw. oder Plagiaten, Kopien von Büchern, etc. Das willst Du alles über Bord werfen?
Nee nee, es ist schon richtig, dass geistiges Eigentum geschützt wird.


Nun, ist ja alles richtig, ich bestreite ja nur, dass es geistiges Eigentum überhaupt gibt, ist eine eher philosophische Frage, aber einige der praktischen Probleme - lest mal in den Prozessunterlagen zu wichtigen Fällen - resultieren eben aus dieser Natur der Sache heraus. Und wenn man aber trotzdem geistiges Eigentum schützen und entlohnen will, darf man keine sauberen Lösungen erwarten. Das meine ich. Und deshalb bleibe ich ganz frech bei: Mumpitz!


Weißt Du das ist das Coole an uns Juristen. Wir können einfach Fiktionen aufstellen und ins Gesetz schreiben und Sachen als Fakt erklären, die gar nicht existieren. Wir sind die wahren Zauberer und Harry Potters. :dr01:

Hecky

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Hecky » Mi 17. Nov 2010, 07:17

Han Solo hat geschrieben:Weißt Du das ist das Coole an uns Juristen. Wir können einfach Fiktionen aufstellen und ins Gesetz schreiben und Sachen als Fakt erklären, die gar nicht existieren. Wir sind die wahren Zauberer und Harry Potters. :dr01:


Nun, und das schärfste ist ja, dass ihr dann an den Friktionen, die mit der Realität entstehen, euch dumm und dämlich verdienen könnt. Juristen sind so gesehen die wahren Ökonomen. Respekt.

Der sanfte Ribot

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Der sanfte Ribot » Mi 17. Nov 2010, 11:59

Na ja................dumm und dämlich verdienen?

Ich habe das Zeugs auch mal 1 1/2 Jahr in Göttingen probiert, die 3 kleinen Scheine.....war mir irgendwann zu blöd.....furchtbare Vorlesungen, ödeste Leute im Hörsaal......fast so schlimm wie bei den BWLern...

Am Ende macht man halt Rep....völlig schräg....

Ohne Prädikatsexamen geht da heute doch fast nichts, das Risiko war mir zu hoch......

In Hannover krebsen so viele Anwälte rum.....echt bitter! Ein Bekannter wollte sogar lieber ins Fernsehen......als TV Richter/Anwalt, knapp gescheitert....

Gruß
Kai

Hecky

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Hecky » Mi 17. Nov 2010, 12:55

Nun, einer von unseren Jungs hat jetzt in Cologne mit Jura angefangen, nach der Erziehung in einem diskussionsoffenen, kulturell vielseitig orientiertem und die Relativität der Weltsichten betonenden Haushalt schätzt er begeistert insbesondere die Klarheit der juristischen Sichtweise auf die Welt. Es gibt eindeutige Lösungen.

Der sanfte Ribot

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Der sanfte Ribot » Mi 17. Nov 2010, 13:12

Ist ja auch ok, ich konnte mir die kleinen Scheine später bei BWL anrechnen lassen, Jura hat bzgl. Koch wenig Synergien.....durch einen familiären Todesfall fehlte für beides die Zeit.

Schlimm aber die Zeitverschwendung, Göttingen hat ja einen guten Ruf, ich fand es schlimm, verpeilt, selbstbezogen und didaktisch unter aller Kanone!

Dann lieber gleich zum bezahlten Alpmann-Schmidt Rep.....und durchknüppeln und die sehr wenig guten Vorlesungen (in Göttingen war es Privatrecht bei nem alten, strengen Fuchs) mitnehmen...

Gruß
Kai

Josef K

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Josef K » Mi 17. Nov 2010, 13:22

Hecky hat geschrieben: Es gibt eindeutige Lösungen.


Möge der Herrgot mich davor bewahren..... :shock:

Der sanfte Ribot

Re: Unsere Freundin, die GEMA

Beitragvon Der sanfte Ribot » Mi 17. Nov 2010, 14:21

Hecky meint es nicht so......

Guck mal in die Gesichter der Richter/Anwälte vor Prozessbeginn, da biste wie auf hoher See allen Gefahren und Überraschungen hilflos ausgeliefert.....wer da gerne klagt.....bitteschön.......ist einfach nicht meine Welt....bin da auf meine Juristenkumpels nicht neidsich... meistens kommt so was :roll: , die sind alle deswegen ziemlich friedfertig 8-)

Als Koch und "Unternehmer" kannste den Idioten (Agenturen :roll: :dizzy: mit so "speziellen" Namen wie Art de Vivre de.....blah) wenigstens sagen, die sollen sich verpissen und ins Knie ficken.

Gruß
Kai
Zuletzt geändert von Der sanfte Ribot am Mi 17. Nov 2010, 14:30, insgesamt 2-mal geändert.


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