Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

linus
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Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon linus » Mo 10. Okt 2011, 19:17

www.premierguitar.com/Video/20111005/16 ... d_Amp.aspx

Hier sieht man sehr schön, daß die Fertigung von handverdrahteten Röhren-Amps sehr schnell gehen kann, da "die Frauen kleinere Hände und mehr Ruhe haben, um die Chassis zu bestücken - und die Männer aufgrund ihrer Kraft die Gehäuse zusammenschrauben..." (O-Ton des Fender Produktions-Leiters).

Jetzt weiß ich auch, warum mein altes Soldano-Top das einzige ist, was bis Heute bei mir fehlerfrei funktioniert: eine stabile Platine, die Röhren auf das Chassis geschraubt, diese mit der Platine "verkabelt" - und das wars. Der Preis für diesen "point-to-point" Wahn ist klar überzogen - aber "wir" machen das mit, da die "Vintage-Amps" (und hier meine ich nur die "richtigen", also vor Bj. 1969 !!) ja auch so gebaut wurden - obwohl man es damals auch gar nicht anders konnte...!

Linus

Han Solo

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Han Solo » Mo 10. Okt 2011, 21:11

Ich mach gar nix mit.

point-to-point-Amps können von mir aus Dream Theater, PUR oder Coldplay spielen.

KennyXXL

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon KennyXXL » Mo 10. Okt 2011, 21:58

Han Solo hat geschrieben:Ich mach gar nix mit.

point-to-point-Amps können von mir aus Dream Theater, PUR oder Coldplay spielen.



Also ich glaube, das zumindest Petrucci das als Mesa-User nicht macht :-)
Zuletzt geändert von KennyXXL am Di 11. Okt 2011, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.

buttrock

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon buttrock » Di 11. Okt 2011, 08:02

Gitarristen die sich Schwachsinn fuer teuer Geld verkaufen lassen :aah:

Was kommt als naechstes?

Tom

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Tom » Di 11. Okt 2011, 08:24

Cellistinnen, die sich für teuer Geld kaufen lassen?

buttrock

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon buttrock » Di 11. Okt 2011, 08:43

Bild

Zakk_Wylde
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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 11. Okt 2011, 08:46

Wir gehen jetzt mal davon aus, dass Maßstab ein hochwertiger Platinenamp ist. Da schlägt beim Preis auch die Qualität der Bauteile zu Buche (Trafos, Potis usw.). Natürlich ist beim Platinenamp auch Handarbeit dabei. Die Potis, Platinen... müssen verkabelt werden usw.

Du hast, wenn ein handverdrahteter Amp von der Qualität der Bauteile her nicht abfallen soll, die gleichen Kosten + das Einsetzen, Verlöten usw. der einzelnen Bauteile (Widerstände usw.). D.h. da sind automatisch mehr Arbeitsschritte drin. Man kann das wieder ausgleichen, wenn man da produzieren lässt, wo Manpower nicht so viel kostet (Fernost).

Wenn allerdings ein in Europa bei einem anerkannten Hersteller handverdrahtet wird, dann ist das m.E. nicht mit einer Handverdrahtung point-to-point in Fernost zu vergleichen (Cornford, Tube Thomsen...).

Was ich so unglaublich finde ist, dass es Hersteller gibt, die nix anderes machen als nen Plexi nachzubauen, das aber mit den "edelsten" Teilen tun und dafür 2700,- € verlangen (Gladius usw.). Da gibts einige, die das Thema Edel-Plexi für sich gepachtet haben.

Josef K

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Josef K » Di 11. Okt 2011, 08:50

linus hat geschrieben: aber "wir" machen das mit, da die "Vintage-Amps" (und hier meine ich nur die "richtigen", also vor Bj. 1969 !!) ja auch so gebaut wurden - obwohl man es damals auch gar nicht anders konnte...!

Linus


Ja, ich mache das mit. Ich hab nen alten und 2 neue Amps, die handverdratet sind. Die Dynamik oder 'Ansprache' - also der Sound - ist ganz klar überlegen.....

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Reinhardt
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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Reinhardt » Di 11. Okt 2011, 09:28

Zakk_Wylde hat geschrieben:Wir gehen jetzt mal davon aus, dass Maßstab ein hochwertiger Platinenamp ist. Da schlägt beim Preis auch die Qualität der Bauteile zu Buche (Trafos, Potis usw.). Natürlich ist beim Platinenamp auch Handarbeit dabei. Die Potis, Platinen... müssen verkabelt werden usw.

Du hast, wenn ein handverdrahteter Amp von der Qualität der Bauteile her nicht abfallen soll, die gleichen Kosten + das Einsetzen, Verlöten usw. der einzelnen Bauteile (Widerstände usw.). D.h. da sind automatisch mehr Arbeitsschritte drin. Man kann das wieder ausgleichen, wenn man da produzieren lässt, wo Manpower nicht so viel kostet (Fernost).

Wenn allerdings ein in Europa bei einem anerkannten Hersteller handverdrahtet wird, dann ist das m.E. nicht mit einer Handverdrahtung point-to-point in Fernost zu vergleichen (Cornford, Tube Thomsen...).

Was ich so unglaublich finde ist, dass es Hersteller gibt, die nix anderes machen als nen Plexi nachzubauen, das aber mit den "edelsten" Teilen tun und dafür 2700,- € verlangen (Gladius usw.). Da gibts einige, die das Thema Edel-Plexi für sich gepachtet haben.


Das schöne an der ptp ist ja, dass man so einfach mit einem Lötkolben aus einem Gladius dann doch noch einen richtig guten Verstärker machen kann. :laughter:

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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 11. Okt 2011, 09:33

Multitone hat geschrieben:
Zakk_Wylde hat geschrieben:Wir gehen jetzt mal davon aus, dass Maßstab ein hochwertiger Platinenamp ist. Da schlägt beim Preis auch die Qualität der Bauteile zu Buche (Trafos, Potis usw.). Natürlich ist beim Platinenamp auch Handarbeit dabei. Die Potis, Platinen... müssen verkabelt werden usw.

Du hast, wenn ein handverdrahteter Amp von der Qualität der Bauteile her nicht abfallen soll, die gleichen Kosten + das Einsetzen, Verlöten usw. der einzelnen Bauteile (Widerstände usw.). D.h. da sind automatisch mehr Arbeitsschritte drin. Man kann das wieder ausgleichen, wenn man da produzieren lässt, wo Manpower nicht so viel kostet (Fernost).

Wenn allerdings ein in Europa bei einem anerkannten Hersteller handverdrahtet wird, dann ist das m.E. nicht mit einer Handverdrahtung point-to-point in Fernost zu vergleichen (Cornford, Tube Thomsen...).

Was ich so unglaublich finde ist, dass es Hersteller gibt, die nix anderes machen als nen Plexi nachzubauen, das aber mit den "edelsten" Teilen tun und dafür 2700,- € verlangen (Gladius usw.). Da gibts einige, die das Thema Edel-Plexi für sich gepachtet haben.


Das schöne an der ptp ist ja, dass man so einfach mit einem Lötkolben aus einem Gladius dann doch noch einen richtig guten Verstärker machen kann. :laughter:


Wobei ich nix gegen die Dinger sagen will. Der Thomas Blug (den ich persönlich für absolut überschätzt halte) klingt in den Werbefilmchen sehr gut mit den Teilen. Es kann auch sein, dass da ne Menge Erfahrung drinne steckt. Selbst gewickelte Trafos oder so....

Aber die Schaltung ist doch letztlich eher einfach. Der Aufwand kann nicht sooo riesig sein.

War auch nur ein Beispiel. Wer will, soll mit den Dingern glücklich werden.

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Reinhardt
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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Reinhardt » Di 11. Okt 2011, 13:09

Zakk_Wylde hat geschrieben:Wobei ich nix gegen die Dinger sagen will. Der Thomas Blug (den ich persönlich für absolut überschätzt halte) klingt in den Werbefilmchen sehr gut mit den Teilen. Es kann auch sein, dass da ne Menge Erfahrung drinne steckt. Selbst gewickelte Trafos oder so....

Aber die Schaltung ist doch letztlich eher einfach. Der Aufwand kann nicht sooo riesig sein.

War auch nur ein Beispiel. Wer will, soll mit den Dingern glücklich werden.


Die Erfahrung von Jim Marshall und Leo Fender steckt da drinne. Von daher sind solche Preise für Klone sittenwidrig.

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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon linus » Di 11. Okt 2011, 13:19

@ Josef

Um Dynamik und Ansprache geht es mir hier gar nicht - das ist sowieso klar !!!!

Aber die Schnelligkeit der Mexikanerinnen, mit der sie diese point-to-point-Amps zusammenlöten demaskiert meiner Meinung nach den Hype, den hiesige (deutsche/europäische) Boutique-Amp-Hersteller bzgl. ihrer Löterei machen. Preislich sind beide Kontinente völlig daneben...!

Linus

Josef K

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Josef K » Di 11. Okt 2011, 13:43

Also wenn ich die Fenderpreise auf meinen 3-Kanaler umrechne, läge der bei ca 6000 Euronen!

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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Reinhardt » Di 11. Okt 2011, 15:03

linus hat geschrieben:@ Josef

Um Dynamik und Ansprache geht es mir hier gar nicht - das ist sowieso klar !!!!

Aber die Schnelligkeit der Mexikanerinnen, mit der sie diese point-to-point-Amps zusammenlöten demaskiert meiner Meinung nach den Hype, den hiesige (deutsche/europäische) Boutique-Amp-Hersteller bzgl. ihrer Löterei machen. Preislich sind beide Kontinente völlig daneben...!

Linus

Es gibt aber auch Gegenbeispiele. Ein Dr. Z oder Cornell kostet nicht mehr als ein Platinenbau. Und die sind beide PTP, wenn ich nicht irre. Wieso ein Tone King, der auf Platine aufgebaut ist und doch sehr vintage ausgelegt ist, so viel kostet wie ein Kleinwagen, das frage ich mich viel eher.

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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Läster Paul » Di 11. Okt 2011, 17:08

Multitone hat geschrieben: Wieso ein Tone King, der auf Platine aufgebaut ist und doch sehr vintage ausgelegt ist, so viel kostet wie ein Kleinwagen, das frage ich mich viel eher.


Weil es Leute gibt, die soviel Geld dafür ausgeben. :Geheimtipp:

Tom

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Tom » Di 11. Okt 2011, 17:18

"teuer" suggeriert halt immer noch "besser als die anderen"; manche kaufen sich damit, etwas besonderes zu sein.
Amps und Les Pauls können halt auch wie ein Mercedes eine Persönlichkeitsprothese sein.

Han Solo

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Han Solo » Di 11. Okt 2011, 19:22

Josef K hat geschrieben:
Ja, ich mache das mit. Ich hab nen alten und 2 neue Amps, die handverdratet sind. Die Dynamik oder 'Ansprache' - also der Sound - ist ganz klar überlegen.....


Ach was. Das liegt an der Farbe der Kabel.

Josef K

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Josef K » Di 11. Okt 2011, 19:56

Nicht nur! Für den authentischen Vintage-Sound braucht man Spiralkabel!

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Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 11. Okt 2011, 20:27

Tom hat geschrieben:"teuer" suggeriert halt immer noch "besser als die anderen"; manche kaufen sich damit, etwas besonderes zu sein.
Amps und Les Pauls können halt auch wie ein Mercedes eine Persönlichkeitsprothese sein.


Pardon, die Platinenamps sind ja häufig nicht billiger. Dein Bogner ist preislich nicht billiger als der zweikanalige von Cornford (point-to-point).

Das ist ebenson Boutique-Wahnsinn, wenn man so will.

Tom

Re: Warum sind "point-to-point" - Amps so teuer...

Beitragvon Tom » Di 11. Okt 2011, 20:57

Zakk_Wylde hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:"teuer" suggeriert halt immer noch "besser als die anderen"; manche kaufen sich damit, etwas besonderes zu sein.
Amps und Les Pauls können halt auch wie ein Mercedes eine Persönlichkeitsprothese sein.


Pardon, die Platinenamps sind ja häufig nicht billiger. Dein Bogner ist preislich nicht billiger als der zweikanalige von Cornford (point-to-point).

Das ist ebenson Boutique-Wahnsinn, wenn man so will.


Entschuldigung. Selbst ich kaufe mir völlig zu recht eine Persönlichkeit, die ich bereits habe.
Undausserdem(schnaub): Sind im Bogner etwa PLATINE? Was für ein DRECK! Sofort weg damit. - Drum klappts mit dem Sound seit Jahren nicht.
Jetzt bin ich hier im Forum weißGottwielang und niemand sagt mir, daß mein Bogner Platine drinne hat.


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