Totschläger

linus
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Re: Totschläger

Beitragvon linus » Mo 7. Nov 2011, 13:40

O-Ton DocL:

"Versucht mal ein heftiges Zerrpedal vor einen Fender Amp zu klemm"

Nun, gerade dies funktioniert mit einem Fender Amp richtig gut: mache dies seit Jahren über einen Fender Super Amp und einen Tonemaster - gepaart mit einem Dualdrive davor (seit Frühjahr) genieße ich bei den Gigs die überraschten Blicke auf das Equipment, da dieses Brett so plötzlich aus "nur einer Strat und nem Fender Combo kommt"... :-)
Gerade mit den von Dir probierten Amps ist natürlich keiner dabei, der den "klassischen Fender-clean-Sound hat: die ganze Blues de Luxe/Ville, Hot Rod Serie, Twin Amp95 sind Nachfolger der End-Achtziger Wiedereinstiegsserie - und lassen all das vermissen, was den klassischen Fender Cleansound ausmacht :gun: Aber: sie haben einen "neueren" Sound kreiert - und deshalb kann man über diese Schaltung schon gut Verzerrer jagen (den Ampverzerrersound können sie bis heute nicht :flower: ) Geh einfach mal in einen Laden und spiele im A/B Vergleich über einen Reissue Deluxe-Reverb/Twin/Super - und anschließend über einen anderen der dortigen Fender Röhrenamps: dort hörst Du sehr genau den Unterschied im clean-Sound, zu Lasten der "neuen" Fender Amps: dieses perlende, bauchige, warme bei einem Single-Coil Akkord bekommst Du mit der Hot Rod Serie überhaupt nicht hin - deren Gain-Kanal du getrost vergessen kannst :twisted: Natürlich ist auch die Wahl des eingebauten Speakers entscheidend: in der Reissue-Serie sind andere drin, die dem Cleansound helfen - und highgain über einen Bassman, der vier Zehnzöller sein eigen nennt, das ist nun wirklich keine Kunst, den dann schlecht klingend zu erleben: dafür ist er nicht gemacht ;-)
Harry Alfter von Brings spielt seit 2 Jahren über ein Fender Supersonic Topteil (60W, clean - Kanal!), benutzt ein Baldringer Dualdrive (noch paar andere Treter), geht dann in ein 1x12er Speaker (für das Gefühl auf der Bühne) und nimmt das Signal mit einer THD-Hotplate (Speaker Sumulator) ab - keine Mikro-Abnahme...! Sein Sound mit diesem Setup ist klasse - wie auch vorher mit anderen Amps wie Marshall etc. - egal ob hier letztens in der Nachbarschaft auf einem Mofa-Rennen ( :oops: ) oder bei dem ausverkauften Kölnarena-Gig im Sommer auf der Riesen-Open-Air Bühne (gleiches Setup !!)

Läster Paul
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Re: Totschläger

Beitragvon Läster Paul » Mo 7. Nov 2011, 14:36

linus hat geschrieben:
"Versucht mal ein heftiges Zerrpedal vor einen Fender Amp zu klemm"

Nun, gerade dies funktioniert mit einem Fender Amp richtig gut: mache dies seit Jahren über einen Fender Super Amp und einen Tonemaster - gepaart mit einem Dualdrive davor (seit Frühjahr) genieße ich bei den Gigs die überraschten Blicke auf das Equipment, da dieses Brett so plötzlich aus "nur einer Strat und nem Fender Combo kommt"... :-)


Hab mich am Wochenende mit Frank Post unterhalten, der macht das genauso: Fendertopteil und Marshallbox untendrunter und der Rest geht über Treter. Die Transparenz des Sounds war schon erstaunlich, Er meinte, das dann für Solospiel auch nur eine geringe Anhebung der Lautstärke notwendig sei weil nichts verwäscht. War schon sehr aufschlussreich!

Schnabelrock

Re: Totschläger

Beitragvon Schnabelrock » Mo 7. Nov 2011, 15:35

linus hat geschrieben:Geh einfach mal in einen Laden und spiele im A/B Vergleich über einen Reissue Deluxe-Reverb/Twin/Super - und anschließend über einen anderen der dortigen Fender Röhrenamps: dort hörst Du sehr genau den Unterschied im clean-Sound, zu Lasten der "neuen" Fender Amps: dieses perlende, bauchige, warme bei einem Single-Coil Akkord bekommst Du mit der Hot Rod Serie überhaupt nicht hin - deren Gain-Kanal du getrost vergessen kannst :twisted:


Fender bei diesen Amps clean gewolt und kalt erreicht. Die klingen alle, vom Blues junior bis zum de Ville kalt, schneidend und steril. Das ist in der Tat ein grosser Unterscheid zu einem guten Deluxe Reverb usw. Immerhin taugen die Amps als Grundlage, um sie mit Effekten aufzuhübschen, da kriegt man mit etwas Geschick und Glück auch Wärme in den Klang.

Ausserdem kann man mit den Hot-Rod-Amps eine Sau abstechen, wenn man sie schon klirrend scharf mit einer Tele benutzt. Ist ja auch was wert.

docL

Re: Totschläger

Beitragvon docL » Mo 7. Nov 2011, 23:45

linus hat geschrieben:O-Ton DocL:

"Versucht mal ein heftiges Zerrpedal vor einen Fender Amp zu klemm"

Nun, gerade dies funktioniert mit einem Fender Amp richtig gut: mache dies seit Jahren über einen Fender Super Amp und einen Tonemaster - gepaart mit einem Dualdrive davor (seit Frühjahr) genieße ich bei den Gigs die überraschten Blicke auf das Equipment, da dieses Brett so plötzlich aus "nur einer Strat und nem Fender Combo kommt"... :-)
Gerade mit den von Dir probierten Amps ist natürlich keiner dabei, der den "klassischen Fender-clean-Sound hat: die ganze Blues de Luxe/Ville, Hot Rod Serie, Twin Amp95 sind Nachfolger der End-Achtziger Wiedereinstiegsserie - und lassen all das vermissen, was den klassischen Fender Cleansound ausmacht :gun: Aber: sie haben einen "neueren" Sound kreiert - und deshalb kann man über diese Schaltung schon gut Verzerrer jagen (den Ampverzerrersound können sie bis heute nicht :flower: ) Geh einfach mal in einen Laden und spiele im A/B Vergleich über einen Reissue Deluxe-Reverb/Twin/Super - und anschließend über einen anderen der dortigen Fender Röhrenamps: dort hörst Du sehr genau den Unterschied im clean-Sound, zu Lasten der "neuen" Fender Amps: dieses perlende, bauchige, warme bei einem Single-Coil Akkord bekommst Du mit der Hot Rod Serie überhaupt nicht hin - deren Gain-Kanal du getrost vergessen kannst :twisted: Natürlich ist auch die Wahl des eingebauten Speakers entscheidend: in der Reissue-Serie sind andere drin, die dem Cleansound helfen - und highgain über einen Bassman, der vier Zehnzöller sein eigen nennt, das ist nun wirklich keine Kunst, den dann schlecht klingend zu erleben: dafür ist er nicht gemacht ;-)
Harry Alfter von Brings spielt seit 2 Jahren über ein Fender Supersonic Topteil (60W, clean - Kanal!), benutzt ein Baldringer Dualdrive (noch paar andere Treter), geht dann in ein 1x12er Speaker (für das Gefühl auf der Bühne) und nimmt das Signal mit einer THD-Hotplate (Speaker Sumulator) ab - keine Mikro-Abnahme...! Sein Sound mit diesem Setup ist klasse - wie auch vorher mit anderen Amps wie Marshall etc. - egal ob hier letztens in der Nachbarschaft auf einem Mofa-Rennen ( :oops: ) oder bei dem ausverkauften Kölnarena-Gig im Sommer auf der Riesen-Open-Air Bühne (gleiches Setup !!)



Nun gut... ich bin jetzt mal ganz provokant:
Ein Dual Drive klingt immer!

Und wenn ich von "Brings" rede, meine ich die "alten" Btings, die noch Rockmusik gemacht haben. Das hat , meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem zu tun, was die heute so treiben...
Und natürlich ist mir aufgefallen, dass Harry Fender Amps spielt (er ist ja auch einer der wenigen, wenn nicht sogar einzige Fender Endorser aus Deutschland).
Das Konzert aus dem Rhein Energie Satdion habe ich im Fernsehen gesehen. Die Gitarre klang, nun ja... immer noch irgendwie geil. Ist ja auch ein guter Player. Aber kein Vergleich mit dem Sound den er früher hatte.
Lieb , nett, brav und sehr "bedeckt".
Die Gitarre kam in den Rhythmuspassagen nicht durch und bei den Soli war sie sehr "flach".
Da war kein Biss und keine Durchsetzungskraft, immer im Vergleich zu früher betrachtet.

Nun glaube ich allerdings, dass dieser Sound dem Umsatnd geschuldet ist, dass die gesamte Band anders klingt als früher.
"Liesschen Müller" , die BRINGS meistens nur aus der Karnevalszeit kennt, wird mit einem schneidigen und bissigem Gitarrenbrett, wie Harry es früher gespielt hat, nichts anfangen können.
Ich fand seinen Sound eigentlich erschreckend nüchtern und unspekatkulär, wenn man das "Alte" kennt.

Also gerade dieses Beispiel zeigt mir, dass es die Fender Amps eigentlich nicht bringen...
Ich weiß nur , wie begeistert er damals von dem Duo Tone war und Fender Amps eigentlich eher kritisch gegenüber stand.
Nur im Kontext einer fast schon schlageresquen Mucke muss die Gitarre halt hinten anstehen...
SO hörte es sich für mich zumindest an...
Hat mir persönlich überhaupt keinen Spaß gemacht...

linus
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Re: Totschläger

Beitragvon linus » Di 8. Nov 2011, 10:57

...
deswegen führte ich ja als Beispiel den besagten "Mofa-Gig" an: bei Brings-Konzerten losgelöst der Karnevals-Saison (was weiterhin an die 50 Gigs bedeutet !!!) spielen sie ihre musikalische Historie (vor 2001) rauf und runter - und das klingt klasse mit dem Setup. Als ich die Jungs 1991 hier in der Gegend erlebte, spielte Harry über einen Baldringer modifizierten Marshall JCM800 (2203), genau wie Major bei BAP, aber die hatten keine Sicherung bzgl. des "serienmäßigen Abrauchfaktors" drin - und das killt jede Liebe zu einem Amp :mad:
Und die Frage nach der jeweiligen "guten/true rockn`r`roll Phase" einer Band sollte man besser nicht stellen: wenn ich die Wahl habe, nach 10 Jahren eher schlecht als recht von der Musik zu leben und nun vor Arbeitslosigkeit stehe (stelle mir das sehr interessant auf der ARGE vor:"was haben sie gelernt?" - "Mache seit 10Jahren Musik, gelernter Beruf null...") - oder aber ich habe die Möglichkeit, durch "Ausweitung" des Repertoires weiter von der Musik leben zu können, dann will ich den sehen, der sagt "Nein, das ist nix für mich, ich gehe lieber Regale einräumen...". Aber auch hier ist es wieder ein typisch deutsches Problem: in England/USA wird nicht gefragt, welcher Art Musik man macht sondern man freut sich, das man Musik macht ;-)
Ach ja, ich bin weit entfernt davon, Brings-Fan im klassischen Sinn zu sein, ich muß jedoch mit der Coverband ein paar dieser Songs spielen - und bin jedes mal baff, welche Euphorie diese Songs auslösen :scratch: Tatsache ist: hätte ich die Tantiemen-Rechte von diesen Songs hätte ich als Berufsmusiker alles richtig gemacht :mrgreen:

docL

Re: Totschläger

Beitragvon docL » Di 8. Nov 2011, 12:13

linus hat geschrieben:...
deswegen führte ich ja als Beispiel den besagten "Mofa-Gig" an: bei Brings-Konzerten losgelöst der Karnevals-Saison (was weiterhin an die 50 Gigs bedeutet !!!) spielen sie ihre musikalische Historie (vor 2001) rauf und runter - und das klingt klasse mit dem Setup. Als ich die Jungs 1991 hier in der Gegend erlebte, spielte Harry über einen Baldringer modifizierten Marshall JCM800 (2203), genau wie Major bei BAP, aber die hatten keine Sicherung bzgl. des "serienmäßigen Abrauchfaktors" drin - und das killt jede Liebe zu einem Amp :mad:
Und die Frage nach der jeweiligen "guten/true rockn`r`roll Phase" einer Band sollte man besser nicht stellen: wenn ich die Wahl habe, nach 10 Jahren eher schlecht als recht von der Musik zu leben und nun vor Arbeitslosigkeit stehe (stelle mir das sehr interessant auf der ARGE vor:"was haben sie gelernt?" - "Mache seit 10Jahren Musik, gelernter Beruf null...") - oder aber ich habe die Möglichkeit, durch "Ausweitung" des Repertoires weiter von der Musik leben zu können, dann will ich den sehen, der sagt "Nein, das ist nix für mich, ich gehe lieber Regale einräumen...". Aber auch hier ist es wieder ein typisch deutsches Problem: in England/USA wird nicht gefragt, welcher Art Musik man macht sondern man freut sich, das man Musik macht ;-)
Ach ja, ich bin weit entfernt davon, Brings-Fan im klassischen Sinn zu sein, ich muß jedoch mit der Coverband ein paar dieser Songs spielen - und bin jedes mal baff, welche Euphorie diese Songs auslösen :scratch: Tatsache ist: hätte ich die Tantiemen-Rechte von diesen Songs hätte ich als Berufsmusiker alles richtig gemacht :mrgreen:


Da stimme ich Dir zu.
WARUM sie das tun, was Sie tun ist aus finanzieller Sicht absolut plausibel.
Das hat aber nichts damit zu tun, ob man die Musik mag oder nicht. Ich kann da absolutes Verständnis für haben, aus menschlicher Sicht, aus finanzieller Sicht, aus beruflicher Sicht und die Songs trotzdem unterirdisch finden.
Musik funktionier bei mir in erster Linie über die emotionale ebene, das heißt: ein Song muss mir etwas geben, mich berühren, melodisch, rhythmisch oder textlich.
Dafür standen Brings!
Mit dem, was Sie heute machen kann ich nichts anfangen, es erreicht mich schlicht und ergreifend einfach überhaupt nicht!
Unser Drummer kennt den christian (blüm) von Brings ganz gut und ist über die Entwicklungen in der Band durchaus auf dem Laufenden.
Auch unser Drummer WAR ein Riesenfan dieser Band und war in früheren Tagen auf allen möglichen Konzerten von Denen. Mittlerweile hat er Brings seit 8 Jahren nicht mehr live gesehen...

Und zurück zum Thema:
MICH überzeugt der Gitarrensound nicht!
Wie ichs chon schrieb: Flach, nicht durchsetzungsfähig, undynamisch....
DAS alles immer im Vergleich zu früher betrachtet!
Und wenn ich da früher schreibe meine ich auch die Zeit von 2001 -2004 wo Harry regelmäßig u.a. den Duo Tone auf den großen Gigs gespielt hat...


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