linus hat geschrieben:O-Ton DocL:
"Versucht mal ein heftiges Zerrpedal vor einen Fender Amp zu klemm"
Nun, gerade dies funktioniert mit einem Fender Amp richtig gut: mache dies seit Jahren über einen Fender Super Amp und einen Tonemaster - gepaart mit einem Dualdrive davor (seit Frühjahr) genieße ich bei den Gigs die überraschten Blicke auf das Equipment, da dieses Brett so plötzlich aus "nur einer Strat und nem Fender Combo kommt"...
Gerade mit den von Dir probierten Amps ist natürlich keiner dabei, der den "klassischen Fender-clean-Sound hat: die ganze Blues de Luxe/Ville, Hot Rod Serie, Twin Amp95 sind Nachfolger der End-Achtziger Wiedereinstiegsserie - und lassen all das vermissen, was den klassischen Fender Cleansound ausmacht

Aber: sie haben einen "neueren" Sound kreiert - und deshalb kann man über diese Schaltung schon gut Verzerrer jagen (den Ampverzerrersound können sie bis heute nicht

) Geh einfach mal in einen Laden und spiele im A/B Vergleich über einen Reissue Deluxe-Reverb/Twin/Super - und anschließend über einen anderen der dortigen Fender Röhrenamps: dort hörst Du sehr genau den Unterschied im clean-Sound, zu Lasten der "neuen" Fender Amps: dieses perlende, bauchige, warme bei einem Single-Coil Akkord bekommst Du mit der Hot Rod Serie überhaupt nicht hin - deren Gain-Kanal du getrost vergessen kannst

Natürlich ist auch die Wahl des eingebauten Speakers entscheidend: in der Reissue-Serie sind andere drin, die dem Cleansound helfen - und highgain über einen Bassman, der vier Zehnzöller sein eigen nennt, das ist nun wirklich keine Kunst, den dann schlecht klingend zu erleben: dafür ist er nicht gemacht
Harry Alfter von Brings spielt seit 2 Jahren über ein Fender Supersonic Topteil (60W, clean - Kanal!), benutzt ein Baldringer Dualdrive (noch paar andere Treter), geht dann in ein 1x12er Speaker (für das Gefühl auf der Bühne) und nimmt das Signal mit einer THD-Hotplate (Speaker Sumulator) ab - keine Mikro-Abnahme...! Sein Sound mit diesem Setup ist klasse - wie auch vorher mit anderen Amps wie Marshall etc. - egal ob hier letztens in der Nachbarschaft auf einem Mofa-Rennen (

) oder bei dem ausverkauften Kölnarena-Gig im Sommer auf der Riesen-Open-Air Bühne (gleiches Setup !!)
Nun gut... ich bin jetzt mal ganz provokant:
Ein Dual Drive klingt immer!
Und wenn ich von "Brings" rede, meine ich die "alten" Btings, die noch Rockmusik gemacht haben. Das hat , meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem zu tun, was die heute so treiben...
Und natürlich ist mir aufgefallen, dass Harry Fender Amps spielt (er ist ja auch einer der wenigen, wenn nicht sogar einzige Fender Endorser aus Deutschland).
Das Konzert aus dem Rhein Energie Satdion habe ich im Fernsehen gesehen. Die Gitarre klang, nun ja... immer noch irgendwie geil. Ist ja auch ein guter Player. Aber kein Vergleich mit dem Sound den er früher hatte.
Lieb , nett, brav und sehr "bedeckt".
Die Gitarre kam in den Rhythmuspassagen nicht durch und bei den Soli war sie sehr "flach".
Da war kein Biss und keine Durchsetzungskraft, immer im Vergleich zu früher betrachtet.
Nun glaube ich allerdings, dass dieser Sound dem Umsatnd geschuldet ist, dass die gesamte Band anders klingt als früher.
"Liesschen Müller" , die BRINGS meistens nur aus der Karnevalszeit kennt, wird mit einem schneidigen und bissigem Gitarrenbrett, wie Harry es früher gespielt hat, nichts anfangen können.
Ich fand seinen Sound eigentlich erschreckend nüchtern und unspekatkulär, wenn man das "Alte" kennt.
Also gerade dieses Beispiel zeigt mir, dass es die Fender Amps eigentlich nicht bringen...
Ich weiß nur , wie begeistert er damals von dem Duo Tone war und Fender Amps eigentlich eher kritisch gegenüber stand.
Nur im Kontext einer fast schon schlageresquen Mucke muss die Gitarre halt hinten anstehen...
SO hörte es sich für mich zumindest an...
Hat mir persönlich überhaupt keinen Spaß gemacht...