Tom hat geschrieben:Matt 66 hat geschrieben:Euer Messias verrät euch jetzt mal was:
das was in den obigen Videos als sog. "Vintage-Ton" rüberkommt, entspringt zu 95% den Fingern des Gitarristen und zu 5 % dem Amp. Wenn ein reiner Metal-Head mit den selben Verstärkersounds spielen würde, käme sicher niemand auf die Idee, von Vintage Ton zu sprechen.
Ganz genau so sehe ich es auch.
Hab VORHER den ganzen Fred gelesen.
ich hab ihn jetzt auch mal gelesen.

Man sollte zwei Sachen auseinanderhalten: Ein Gitarrist kann einen anderen, eine umfassende Stilsicherheit vorausgesetzt, im Normalfall gut nachahmen, sowohl was Spieltechnik, Tonauswahl und Sounds angeht. Vai selbst sagt ja, das könne er mit jedem machen, nur mit B. May nicht.

Insofern wird ein John Mayer den halben Abend Clapton oder Bonamassa einen Robben Ford geben können. Nur wollen sie das nicht.
Davon zu unterscheiden ist die Finger-Ton-Geschichte. Ich habe sowohl Jeff Beck als auch Robben Ford, beide wohl ureigenste Vertreter eines "Trademark"-Sounds und -Tons, in den verschiedensten Laustärke- und Equipmentkontexten gesehen, egal ob über einen Marshall, Blues DeVille, Dumble oder Twin, egal ob Tele oder ES-335 oder Strat, das Empfinden, da habe sich was am Ton geändert, war marginal. Klar klingt es mal heller, mal gainiger, aber an der Tonbildung an sich änderte sich gar nichts.
Selbst mich erkennt man immer raus, egal ob ich über einen Peavey Classic, einen Supro Sahara oder Divided By 13 spiele.
Wenn dem nicht so wäre, könnten wir uns das ja alle kaufen. Da aber immer noch Unmengen verschiedenster Genre-Amps auf dem Markt sind, hat die Marktevolution noch kein spezielles Modell selektiert, das für alle die gleichen Vorteile bietet.
Es ist wie mit Erkältungsmedikamenten. Es gibt deshalb so viele, weil keines richtig wirkt. Sonst hätte am Markt nur dieses eine, das wirklich hilft, alle anderen schon längst überlebt.