Fuzz
- Spanish Tony
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Re: Fuzz
Ein wirklich heikles Thema
Butt hat eine coole Kiste
Butt hat eine coole Kiste

- Großmutter
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- Registriert: Mo 25. Okt 2010, 11:04
Re: Fuzz
...ich benutze gerade wieder einen simplen Big Muff am Bass und bin überrascht wie krass das kommt. Bei Fuzzes sollte man meiner Meinung nach auch den "guten Geschmack" über Bord werfen - je fuzziger und biestiger desto besser. Der gute alte Big Muff ist da schon eine ganz gute Referenz ...
Re: Fuzz
Spanish Tony hat geschrieben:Ein wirklich heikles Thema
Butt hat eine coole Kiste
Ja das habe ich

Way Huge Swollen Pickle heisst die Kiste. Ich muss dazu sagen, dass ich das Teil vielleicht etwas untypisch benutze, naemlich als schmutzigen Booster. Sustain bzw Gain ist nicht besonders hoch eingestellt, dafuer Level und damit wird ein relativ moderat eingestellter Rectifier angeblasen, aehnlich wie man das mit Tubescreamern macht nur eben schmutziger und boeser.
Ausserdem hab ich einen Empress Multdrive der auch Fuzz kann und den ich als alternative ebenfalls wie den Swollen Pickle nutze.
Klassische Fuzzsounds koennen beide auch in meinen Ohren recht gut, allerdings bin ich da kein wirklicher Experte. Der Swollen Pickle kann wohl dem Big Muff aehnlich klingen koennen, ist aber durch die zusaetzlichen Regler deutlich Variabler.
- Bierschinken
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Re: Fuzz
"Fuzz" ist alles und nichts, genauso wie "Verzerrung"
Ich mag den Big Muff, ich mag das Fuzz Face, ich mag die Fuzz Factory … aber die klingen alle anders und zum Teil völlig unterschiedlich, für völlig andere Sounds.
Ich mag den Big Muff, ich mag das Fuzz Face, ich mag die Fuzz Factory … aber die klingen alle anders und zum Teil völlig unterschiedlich, für völlig andere Sounds.

Re: Fuzz
Bierschinken hat geschrieben:"Fuzz" ist alles und nichts, genauso wie "Verzerrung"
...dem stimme ich zu. Sehr umfangreiches Thema.
Ich bin Fuzz Fan und hab viel rumprobiert.
Die ganz klassischen Füzze (z.B. Fuzz Face (klassischer Hendrix Sound); Tonebender (früher Led Zep Sound...) Bosstone) funktionieren oft dann am besten, wenn sie vor einem Klassischen Amp, der von sich aus schon leicht zerrt oder kurz vor der Sättigung betrieben werden. Vor einem modernen, Cleanen Amp kommen sie oft zu dünn, da auch oft kein Toneregler vorhanden ist. Da muss man viel testen, welche Kombis gut funktionieren.
Die etwas späteren Generationen, wie der Bigmuff funktionieren dann eher in ein Distortion und laufen gut (oder sogar am besten) vor einem Cleanen Amp.
Wenn es was Muffiges sein soll, ist der Swollen Pickle tatsächlich toll, weil sehr variabel. Klingt aber immer irgendwie nach Muff... Also ziemlich auf die 12

Wenn es etwas klassischer sein soll, kann ich den Voodoo Lab Superfuzz sehr empfehlen. Ist im Gründe eine Interpretation des Jordansound Bosstone, aber mit Klangregelung. Gibt es recht oft für kleineres Geld gebraucht.
Wenn es Fernost sein darf, kannst Du auch mal den danelectro coolcat fuzz probieren. Ist auch gut. Gibt auch noch andere Billigfüzze... Wobei ich eher zu gebrauchten "vernünftigen" tendiere, da besonders bei Germanium Versionen die Selektion der Transistoren ziemlich wichtig ist.
Viel Spaß bei der Suche ... Ist ein tolles Thema.
Ach so
Meine Lieblingsfüzze:
Voodoo Lab Bosstone (ohne Toneregler)
Prescription Electronics experience (Foxx Tone Machine Derivat)
ZVex Fuzz Factory
HBE Doomsday Device
- Reinhardt
- Beiträge: 7914
- Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47
Re: Fuzz
Es gibt ja auch eierlegende Wollmilch-Einstiegsdrogen wie den Fuse Blower von Jaques, den habe ich lange benutzt, da er dreibandig abgeregelt werden kann, um eher wie ein Fuzz, ein Overdrive oder ein Distortionpedal zu klingen.
Oder nimm einmal den Danelectro-Fuzz, der ist billig, sehr solide, und klingt auch halbwegs gut, sprich zahm.
Ich mag ja aber doch eher ein "wenn schon denn schon".
Oder nimm einmal den Danelectro-Fuzz, der ist billig, sehr solide, und klingt auch halbwegs gut, sprich zahm.
Ich mag ja aber doch eher ein "wenn schon denn schon".
- Markus
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- Registriert: Fr 29. Okt 2010, 13:25
Re: Fuzz
Scheint ja nicht soooooo einfach zu sein mit der Fuzz-Auswahl - zumal es ja dann immer noch das Problem gibt, die diversen Kandidaten mal irgendwo in Verbindung mit vernünftigem Equipment zu spielen. Ich brauche auf jeden Fall einen Fuzz, der im wesentlichen ein Fuzz ist. Overdrive und Distortion sind nicht so wichtig, da habe ich andere Reserven in den Amps:-) Wie ist denn der MXR M173 Classic 108 Fuzz. Der Phaser von MXR ist ja ein schönes Effektgerät - schlicht und ergreifend. Vielleicht verfolgt MXR beim Fuzz ja auch diese Philosophie???
Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die vielen Tipps und das Know-how, das hier immer wieder zur Verfügung gestellt wird!!!!!!!
Markus
Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die vielen Tipps und das Know-how, das hier immer wieder zur Verfügung gestellt wird!!!!!!!
Markus
Re: Fuzz
Markus hat geschrieben: Wie ist denn der MXR M173 Classic 108 Fuzz.
Ich habe ihn noch nicht gespielt, aber das ist schon ein ganz klassischer Fuzz. Im Grunde ist das ein Silizium Fuzzface (silizium ist im allgemeinen etwas "härter" als germanium) in anderer Verpackung und modernererer Ausstattung. (Batteriefach, Netzteilanschluss)
Apropos Strom: Viele klassische Füzze haben eine andere Polarität als die gängigen Pedale und lassen sich dadurch nicht ohne weiteres an Multinetzteilen betreiben.
Die alten Schaltungen funktionieren (klingen) auch z.T. Mit Zink Kohle Batterien (2 Stück 1 Euro bei tedi) besser als mit Alkalien oder Netzteil. Kein Witz

Re: Fuzz
gurkenpflücker hat geschrieben:...
Die alten Schaltungen funktionieren (klingen) auch z.T. Mit Zink Kohle Batterien (2 Stück 1 Euro bei tedi) besser als mit Alkalien oder Netzteil. Kein Witz
Kannst Du das "besser funkitionieren" genauer beschreiben?
Es müsste sich ja herauskriegen lassen, woran dies liegt.
Da wären wir dann ja bei der alten Geschichte von Feinohr Eric Johnson, der sagte, er höre den Klangunterschied zwischen verschiedenen Batterien.
Cheers,
Nick
Re: Fuzz
Nicknack hat geschrieben:Kannst Du das "besser funkitionieren" genauer beschreiben?
Es müsste sich ja herauskriegen lassen, woran dies liegt.
Ich kann es versuchen...
Zink-Kohle Blöcke haben eine Startspannung von etwas über 9V, wenn sie frisch sind (Alkaline liegen teils bei fast 12v) und einen deutlich höheren Innenwiederstand, der wohl so einfache Schaltungen deutlich mehr beeinflusst als modernere.
Mit ZK klingen viele Füzze jedenfalls etwas weicher und nicht so harsch.
...so meine Mischung aus Hlabwissen und Erfahrung

- Reinhardt
- Beiträge: 7914
- Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47
Re: Fuzz
wobei es moderne Netzteile gibt (z.B. voodoo lab?), die sowohl falsche Polarität als v.a. auch eine künstliche "zusammenbrechende" zu niedrige Spannung so beherrschen, dass dies einem "alten" Fuzz zupass kommt.
Ich werfe hier mal ein Arbiter Fuzz in die Runde. Wobei dann das Pedalboard voll ist.
Ich werfe hier mal ein Arbiter Fuzz in die Runde. Wobei dann das Pedalboard voll ist.
Re: Fuzz
Markus hat geschrieben:Ich vermute, es gibt an irgendeiner Uni ein Studienfach "Fuzzologie" - und als Bestandteil auch zwei Semester BatteriekundeHerr Gurkenpflücker ist hier vermutlich Chef-Dozent...
Die Irren machen mir keine Angst - schaut, wohin uns die Normalen gebracht haben.
Genauer gesagt stehe ich voll auf total Beknackte.
@Gurkenpflücker
Coooooooooooool!
Bewirkt der "höhere Innenwiderstand" der Zink-Kohle-Batterien dann, dass die Schaltung weniger "saugen" muss, um an die Volts und Ampères zu kommen?
Müsste doch, denn Strom fliesst doch "leichter", je geringer Widerstände von Aus- und Eingang sind, oder?
Bierschinken, Cat Carlo - bitte zum Informationstresen!

Achsoja, Thema Fuzz:
Ich habe "nur" einen Eigenbau meines langjährigen Bassisten.
Und ab und an muss ich diese Dröhnung unbedingt haben.
Heisst:
Fuzz JAAAAAAAAAA,
Produktempfehlung leider nein.
Cheers,
Nick
- Markus
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- Registriert: Fr 29. Okt 2010, 13:25
Re: Fuzz
Wie es sich für Männer im fortgeschrittenen Alter gehört, bin ich unschlüssig, genauer gesagt, hin und her gerissen: Einerseits finde ich den Fuzz-Effekt sehr cool und habe auch schon ein paar Songs im Ohr, für die ein solcher Effekt passen würde - andererseits klingen ja manche der Fuzz-Apparate in den unzähligen Youtube-Videos, die sich zu dem Thema finden lassen, wirklich absolut grausam
Für mich steht so viel schon mal fest: Mehr als zwei Regler darf mein Fuzz nicht haben. Zuviel Schnickschnack kann ich als Gitarrist und gleichzeitiger Sänger nicht verwalten...

Re: Fuzz
@nick: ich bin zu lange raus aus der Theorie dieses Themenkomplexes, dass ich meinem Restwissen nicht erlauben werde auf dem Dünnen Eis zu hüpfen auf das es sich eh schon fahrlässigerweise bewegt hat
Das dürfen die erklärten Spezis machen und ich werde neugierig zuhören.
@Mulit: das Arbiter Fuzzface (welches ja schon seit Jahren von Dunlop verkauft wird) gibt es jetzt auch in der Boardfreundlichen 9cm Version. Finde ich ja schnuckelig


Das dürfen die erklärten Spezis machen und ich werde neugierig zuhören.
@Mulit: das Arbiter Fuzzface (welches ja schon seit Jahren von Dunlop verkauft wird) gibt es jetzt auch in der Boardfreundlichen 9cm Version. Finde ich ja schnuckelig


- Reinhardt
- Beiträge: 7914
- Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47
Re: Fuzz
Es ist aus meiner Sicht im Gegenteil eher so, dass die Alkaline einen höheren Innenwiderstand hat.
Oder um es so zu sagen: Eine ideale gedachte Stromquelle welcher Art auch immer, hat einen unendlich hohen Innenwiderstand, da sie immer die gleiche Potenzialdifferenz erzeugt, gleich welcher Verbraucher anliegt. Das ist in der Praxis natürlich nicht der Fall, aufgrund von Oberflächeneffekten durch Ladungsträger an den einzelnen Halbzellen ändert sich das elektrochemische Potenzial der einzelnen Halbzellen während des Betriebes ziemlich stark, so dass insgesamt die EMK sprich Potenzialdifferenz sich ändert. Dies ist insbesondere bei Kohleelektroden der Fall, also bei der guten alten Zink-Kohle-Batterie. Bei Alkaline besteht der Elektrolyt aus Kalilauge und auf Kohle wird verzichtet, welches die Elektroden weniger anfällig für solche Effekte macht, daher verändern sich die einzelnen Potenziale bei gemäßigten Strömen nicht wesentlich, die Nennspannung der Batterie erhält sich relativ lange.
Aber vielleicht gibt es noch den ein oder anderen Elektrochemiker hier, der dazu mehr sagen kann bzw. dieses korrigieren kann, das ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet.
Oder um es so zu sagen: Eine ideale gedachte Stromquelle welcher Art auch immer, hat einen unendlich hohen Innenwiderstand, da sie immer die gleiche Potenzialdifferenz erzeugt, gleich welcher Verbraucher anliegt. Das ist in der Praxis natürlich nicht der Fall, aufgrund von Oberflächeneffekten durch Ladungsträger an den einzelnen Halbzellen ändert sich das elektrochemische Potenzial der einzelnen Halbzellen während des Betriebes ziemlich stark, so dass insgesamt die EMK sprich Potenzialdifferenz sich ändert. Dies ist insbesondere bei Kohleelektroden der Fall, also bei der guten alten Zink-Kohle-Batterie. Bei Alkaline besteht der Elektrolyt aus Kalilauge und auf Kohle wird verzichtet, welches die Elektroden weniger anfällig für solche Effekte macht, daher verändern sich die einzelnen Potenziale bei gemäßigten Strömen nicht wesentlich, die Nennspannung der Batterie erhält sich relativ lange.
Aber vielleicht gibt es noch den ein oder anderen Elektrochemiker hier, der dazu mehr sagen kann bzw. dieses korrigieren kann, das ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet.
Zuletzt geändert von Reinhardt am Mi 4. Sep 2013, 13:24, insgesamt 2-mal geändert.
- Cat Carlo
- Beiträge: 1577
- Registriert: Sa 23. Okt 2010, 19:20
- Wohnort: Dithmarschen
Re: Fuzz
Ähm, ja. Also erstmal: mit Stromquellen hat hier niemand zu tun, sondern mit Spannungsquellen. Stromquellen sind recht exotische Energiequellen mit seltsamen Eigenschaften. Sie liefern grundsätzlich einen (möglichst) Konstanten Strom, z.B. 100 mA. Und den treibt sie durch jeden Verbraucher, den man anschließt. Und will der nicht, dann erhöht sie die Spannung so hoch, dass die 100 mA fließen! Dementsprchend ist der Kurzschluß einer Stromquelle unkritisch, sie liefert generell nur 100 mA. Offen ohne Belastung steigt (theoretisch wenn kein Innenwiderstand) die Spannung unendlich. Der Innenwiderstand (idealerweise unendlich) liegt im Ersatzschaltbild parallel zur Quelle, hier fließt dann letztendlich der Strom wenn kein Verbraucher angeschlossen ist. Der Leeraluf ist hier, was bei der Spannungsquelle der Kurzschluß ist.
Tatsächlich habe ich mal eine Stromquelle für die sichere Signalerfassung in der M-Bahn Berlin entwickeln lassen. Das hat auch funktioniert, ist aber schon sehr abgefahren. Ihr könnt den Absatz gleich wieder vergessen.
Die Spannungsquelle liefert immer eine konstante Spannung. Dabei besteht eine Batterie (oder Netzteil) nicht nur aus der (idealen) Spannungsquelle, sondern hat auch noch einen Innenwiderstand. Dieser liegt bei der Sapnnungsquelle in Reihe mit dem Verbraucher; idealerweise ist der Innenwiderstand = 0. Aber was ist schon ideal. Man kann sich vorstellen, das, wenn man mehr Strom aus der Spannungsquelle zieht, auch mehr Spannung (reihenschaltung!) am Innenwiderstand abfällt: Die Spannung am Ausgang der Batterie bricht zusammen. Der Innenwiderstand ist bei Batterien übrigens nicht konstant; je schlechter der Ldezustand, desto höher dier Innenwiderstand. Die Leerlaufspannung (ohne Strom) ist unabhängig vom Ladezustand, immer gleich! Um zu erkennen, ob eine Batterie entladen ist, muß man sie belasten.
Wer mit dem ohmschen Gesetz und einem Lötkolben umgehen kann, kann sich ja auch einen "künstlichen" Innenwiderstand zwischen Batterie und Verbraucher schalten. Vielleicht gibt ds den neuen, hitverdächtigen Sound? Wer weiß?
Hier noch mal ein paar Zeichnungen dazu in Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsquelle
Gruß vom Kater
Tatsächlich habe ich mal eine Stromquelle für die sichere Signalerfassung in der M-Bahn Berlin entwickeln lassen. Das hat auch funktioniert, ist aber schon sehr abgefahren. Ihr könnt den Absatz gleich wieder vergessen.
Die Spannungsquelle liefert immer eine konstante Spannung. Dabei besteht eine Batterie (oder Netzteil) nicht nur aus der (idealen) Spannungsquelle, sondern hat auch noch einen Innenwiderstand. Dieser liegt bei der Sapnnungsquelle in Reihe mit dem Verbraucher; idealerweise ist der Innenwiderstand = 0. Aber was ist schon ideal. Man kann sich vorstellen, das, wenn man mehr Strom aus der Spannungsquelle zieht, auch mehr Spannung (reihenschaltung!) am Innenwiderstand abfällt: Die Spannung am Ausgang der Batterie bricht zusammen. Der Innenwiderstand ist bei Batterien übrigens nicht konstant; je schlechter der Ldezustand, desto höher dier Innenwiderstand. Die Leerlaufspannung (ohne Strom) ist unabhängig vom Ladezustand, immer gleich! Um zu erkennen, ob eine Batterie entladen ist, muß man sie belasten.
Wer mit dem ohmschen Gesetz und einem Lötkolben umgehen kann, kann sich ja auch einen "künstlichen" Innenwiderstand zwischen Batterie und Verbraucher schalten. Vielleicht gibt ds den neuen, hitverdächtigen Sound? Wer weiß?
Hier noch mal ein paar Zeichnungen dazu in Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsquelle
Gruß vom Kater
- Reinhardt
- Beiträge: 7914
- Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47
Re: Fuzz
ähm ja, also ich habe lange überlegt, ob ich didaktisch vereinfachte Begriffe benutzen soll und habe mich für den alltäglichsten Begriff entschieden. Ich wollte nicht Begriffe aus der elektrotechnischen Schaltungstheorie überstrapazieren, die ohnehin rein physikalisch bzw. chemisch gesehen alle falsch oder zumindest missverständlich sind (wer oder was soll die "Quelle einer Spannung", also einer Potenzialdifferenz, sein?). Und wenn schon, dann müsste man ja ganz korrekt nicht Stromquelle sagen, wenn man den schaltungstheoretischen Begriff verwenden will, sondern Konstantstromquelle, um ihn eben deutlich von dem alltäglichen Begriff "Stromquelle" zu unterscheiden, denn sonst redet man aneinander vorbei wie wir beide.
Ich meinte also eine galvanische respektive elektrochemische elektrische Quelle und die Prozesse, die darin ablaufen. Ich sprach also über das, was Du als Schaltungstechniker mit Spannungsquelle definierst.
Dass sich der Innenwiderstand ändert mit dem Ladezustand, wie Du es beschreibst, ist ja genau der Effekt von Änderung des elektrochemischen Potenzials der Halbzelle, der sich durch mittel- bis langfristige elektrochemische Prozesse bzw. Konzentrationsänderungen der Redoxpartner ergibt. Zusätzlich treten aber auch schon bei Anschluss eines Verbrauchers mit merklichem Strom solche Änderungen auf, die durch Anlagerungen von Ladungsträgern bzw. Polarisationseffekte zu Überspannungen und Gegenhalbzellen führen, was auch da schon das Potenzial der Halbzelle ändert. Daher sind die Messungen rein theoretischer elektrochemischer Potenziale einzelner Halbzellen gegen Referenzelektroden ja so aufwendig und unterscheiden sich sogar in Tabellenwerken. Allein die Herstellung von Referenzelektroden oder Normalzellen ist sozusagen eine Kunst für sich.
Ich gebe natürlich zu, dass die schaltungstheoretischen Begrifflichkeiten ihre Berechtigung haben, aber dann sollten wir doch besser auf elektromagnetische elektrische Quellen umschwenken für Widerstandsmodelle mit Ersatzschaltungen, wie sie Dir wohl vorschweben.
Dann entfernen wir uns aber weit vom ursprünglichen Thema.
Aber ich glaube, diese Feinheiten interessieren außer uns beiden hier jetzt kaum jemanden mehr.

Ich meinte also eine galvanische respektive elektrochemische elektrische Quelle und die Prozesse, die darin ablaufen. Ich sprach also über das, was Du als Schaltungstechniker mit Spannungsquelle definierst.

Dass sich der Innenwiderstand ändert mit dem Ladezustand, wie Du es beschreibst, ist ja genau der Effekt von Änderung des elektrochemischen Potenzials der Halbzelle, der sich durch mittel- bis langfristige elektrochemische Prozesse bzw. Konzentrationsänderungen der Redoxpartner ergibt. Zusätzlich treten aber auch schon bei Anschluss eines Verbrauchers mit merklichem Strom solche Änderungen auf, die durch Anlagerungen von Ladungsträgern bzw. Polarisationseffekte zu Überspannungen und Gegenhalbzellen führen, was auch da schon das Potenzial der Halbzelle ändert. Daher sind die Messungen rein theoretischer elektrochemischer Potenziale einzelner Halbzellen gegen Referenzelektroden ja so aufwendig und unterscheiden sich sogar in Tabellenwerken. Allein die Herstellung von Referenzelektroden oder Normalzellen ist sozusagen eine Kunst für sich.

Ich gebe natürlich zu, dass die schaltungstheoretischen Begrifflichkeiten ihre Berechtigung haben, aber dann sollten wir doch besser auf elektromagnetische elektrische Quellen umschwenken für Widerstandsmodelle mit Ersatzschaltungen, wie sie Dir wohl vorschweben.
Dann entfernen wir uns aber weit vom ursprünglichen Thema.

Aber ich glaube, diese Feinheiten interessieren außer uns beiden hier jetzt kaum jemanden mehr.

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