Mics für Gitarre

Kobold

Re: Mics für Gitarre

Beitragvon Kobold » Di 4. Okt 2011, 09:50

Spanish Tony hat geschrieben:Moin Acy,
genau da liegt das Problem. Wo nehme ich denn 10 oder 20 Micros her? Wenn ich sie hätte, würde ich sie alle testen.
Tony


Moin Tony!
Genau das würde ich nicht machen, denn ein paar wenige gute Mikros sind zum testen sicher schon anstrengend genug. In so einem Fall würde ich wirklich ohne schlechtes Gewissen (weshalb auch) den Service von Thoman oder anderen Versendern in Anspruch nehmen, und mir einen Schwung Mikros kaufen, und die nicht passenden zurück schicken. Dazu ist das Fernabgabegesetz ja auch da, also nutzen! Lass dir die bekannten Verdächtigen schicken, und vielleicht kennst du ja auch meinen Mikro Vergleichsclip bei YT, da habe ich 606, 906 und SM57 verglichen. Wobei das SM57 hier nur in einer möglichen Ausrichtung zu hören ist, und gerade das ist ja beim 57er sehr wichtig, damit zu spielen. Für "live" Geschichten würde ich das 606er nehmen, das hat so einen leichten Hochmittenpeak, der sicher gut ist, um sich durchzusetzen. Und für Aufnahmen zuhause, Studio, ..... kann man sicher auch kombinieren, das mache ich auch ab und zu mal (also eines der Sennheiser mit einem C3000, AKG), aber meistens muß es bei mir schnell gehen, dann hänge ich ein Sennheiser ran, und ab damit,

Wenn man das aber als Hobby mit viel Zeit dafür betreibt, dann kannst du natürlich mehr Aufwand betreiben, und ich denke nicht daß es die teuersten Mikros dafür sein müssen, um gute Ergebnisse bekommen zu können. "Du" mußt dich damit wohl fühlen, und es muß auch Spaß machen, damit zu arbeiten. Wenn es jedesmal ein Gefrickel ist, bis ich einen guten Sound bekomme, dann macht mir das keinen Spaß.

gurkenpflücker

Re: Mics für Gitarre

Beitragvon gurkenpflücker » Di 4. Okt 2011, 14:04

Moin Tony,
Dir geht's ja hierbei im wesentlichen um Studioaufnahmen und nicht um Liveeinsatz, oder?

Ich finde dabei folgendes nicht unwichtig: Natürlich wollen wir alle den Gitarrensound so natürlich wie möglich einfangen. Soll ja klingen wie das, was wir gerne hören. Auf der anderen Seite darf man nie die Platzierung im Mix vergessen ... denn die Gitarre soll ja nicht nur alleine gut klingen (es sei denn, Du möchtest nur solo Gitarre aufnehmen) und da kann ein zu natürlicher Sound am Ende dafür sorgen, dass die Gitarre sich nachher null durchsetzt ... sehr abhängig vom Arrangement und Stil.

Neben den bereits beschriebenen Nachteilen hat ein 57 eine sehr wichtige Eigenschaft: Durchsetzungskraft... und die kann mitunter sehr hilfreich und zielführend sein.

Ich gehe gerne folgendermaßen vor, da ich meistens weder die Zeit für langangelegte Experimente noch die Kohle für professionelle Studioumgebung habe. Außerdem bin ich, ähnlich we Acy, ziemlich faul :-)

Ich nehme zwei halbwegs anständige Mikros. Ein dynamisches (meist ein 57er oder ein 58er) und ein Großmembrankondenser (Rode, T-Bone, AT ... oder was grad rumliegt)
Das Dynamische kommt vor den Speaker, meist on axys auf die Mitte der Membran (tendenziell eher ein Stück weiter nach draußen) Ich mag es lieber etwas fetter.
Das Kondenser stelle ich da hin, wo der Amp für mich am besten klingt ... ca 1-2 Meter vom Amp weg. (klappt nur in einem sehr trockenen klingenden Aufnahmeraum)

Aus diesen beiden Signalen mische ich mir dann nachher, was ich brauche.
Dieser kleine Trick hilft dabei auch sehr: In der DAW verschiebe ich minimal die beiden Spuren gegeneinander um die Phasenlage zu manipulieren. So kann man den Gesamtklang von ziemlich fett bis ganz schön dünn abstimmen, ohne einen EQ bemühen zu müssen.

Zusätzlich nehme ich gerne auch mal ein trockenes "nur Gitarre" Signal auf. Dann kann ich nachher mit Guitar Rig noch einen anderen Flavour dazu reampen.

Was ich im Grunde damit sagen will: Egal für welches Mikro Du Dich entscheiden wirst ... solange es Qualitativ in Ordnung ist, wirst Du ein gutes Ergebnis damit erzielen können. Also, nicht zu viel Stress bei der Auswahl :-)

Gruß
.Gurki


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