der größte Neuerer des 20. Jh.

Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » Sa 30. Apr 2011, 16:35

"Brucknerskala" wird forumsintern durch das Betreiben einiger wenigen renitenten Zweifler ;-) verselbstständigt für eine gewisse Haltung als Synonym benutzt, die einmal bei einem Thread, der musikalische Hermeneutik im weitesten Sinn zum Gegenstand hatte abschliessend dergestalt ironisierend stigmatisiert wurde.

Die gemeinte Haltung ist verkürzt dargestellt die empirische Herangehensweise an musikalische Sachverhalte sowie deren Einbettung in jede mögliche soziokulturelle Ein- und Vielfalt als einzig gültiges und letztlich am besten geeignetes Instrument.

Die durch den Terminus "wissenschaftlich" bezeichnete Zuwendung zum beobachteten musikalischen Ereignis wird und wurde von den Gegnern als Arroganz gewertet und man behalf sich sarkastischer Begriffshochzeiten wie "Brucknerskala" (die es nicht gibt, aber die zwei von den Opfern wissenschaftlicher Überheblichkeit bereits von vornherein negativ besetzte Begriffe künstlich miteinander zu einem Angstmonster vereint) um sich zu erleichtern.

Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » Sa 30. Apr 2011, 16:44

tortitch hat geschrieben:Hm, ist Stockhausen nicht mehr diese egomanische Nervensäge als ein Pionier des Gitarrenspiels?
Und Anton Webern. Nein, den würde ich nicht als Neuerer bezeichnen, eher als einen, der die schon vorhandene Formensprache aufgreift und ins Extrem treibt, einer, der die Kälte der Hoch- und Höchstkultur nicht scheut, einer, der aufbricht ins Geistig-Artifiziell-Unmenschliche, ein Experimentator und Experimenteller, aber ein Neuerer ... nein.


Oh! Jetzt seh ich erst, daß es um Gitarre und nicht um Musik geht - fettes Sorry!

und zu Webern: die Dodekaphonie ist an sich noch keine Formsprache; Webern hat allerdings formal trotz des engen Regelkataloges der Dodekaphonie (ums mal provokant zu sagen) die musikalische Moderne nach 45 sozusagen fast schon im Alleingang entwickelt.
Er ist der Vater des Serialismus im Sinne des bewussten Komponierens mit allen 4 gleichberechtigten musikalischen Parametern; Stockhausen hat sich immer auf Webern bezogen.

Ein schöpferischer Geist richtet sich an Regeln auf und macht diese durch seine Persönlichkeit obsolet.
Bach, Mozart, Beethoven, Webern, Stockhausen
aber nicht Mahler, Brahms, Schönberg . . . .

tortitch

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon tortitch » Sa 30. Apr 2011, 18:26

Tom hat geschrieben:"Brucknerskala" wird forumsintern durch das Betreiben einiger wenigen renitenten Zweifler ;-) verselbstständigt für eine gewisse Haltung als Synonym benutzt, die einmal bei einem Thread, der musikalische Hermeneutik im weitesten Sinn zum Gegenstand hatte abschliessend dergestalt ironisierend stigmatisiert wurde.


Entweder steckt da ein Satzbaufehler oder der Satz ist mir zu kompliziert. Ich verstehe das nicht.
Mit bitte um Verzeihung
T.

tortitch

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon tortitch » Sa 30. Apr 2011, 18:27

Tom hat geschrieben:
tortitch hat geschrieben:Ein schöpferischer Geist richtet sich an Regeln auf und macht diese durch seine Persönlichkeit obsolet.
Bach, Mozart, Beethoven, Webern, Stockhausen
aber nicht Mahler, Brahms, Schönberg . . . .


Warum dann Webern aber nicht Schönberg?

fragenden Grußes
T.

tortitch

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon tortitch » Sa 30. Apr 2011, 18:31

Tom hat geschrieben:und zu Webern: die Dodekaphonie ist an sich noch keine Formsprache;


Da der Ausdruck "Formensprache" sicher kein klarer und einheitlich verwendeter Begriff ist, fällt es mir leicht, an dieser Stelle Zweifel zu hegen ;-)

tortitch

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon tortitch » Sa 30. Apr 2011, 18:38

Ach, noch etwas: was sind die vier musikalischen Parameter?

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nighthawk
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Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon nighthawk » Sa 30. Apr 2011, 18:41

tortitch hat geschrieben:Ach, noch etwas: was sind die vier musikalischen Parameter?


Klanghöhe, Klangdauer, Klangfarbe, Klangintensität (laut-leise)

Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » Sa 30. Apr 2011, 19:00

tortitch hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:"Brucknerskala" wird forumsintern durch das Betreiben einiger weniger renitenten Zweifler ;-) verselbstständigt für eine gewisse Haltung als Synonym benutzt, die einmal bei einem Thread, der musikalische Hermeneutik im weitesten Sinn zum Gegenstand hatte abschliessend dergestalt ironisierend stigmatisiert wurde.

Besser?

buttrock

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon buttrock » Sa 30. Apr 2011, 19:31

Die Arroganz liegt in diesem Fall nicht bei den Vertretern der brucknerskala sondern bei ihren Gegnern, die an die objektive bewertingsmöglichkeit von Kunst nicht mehr glauben wollen. Was Tom Angst nennt, wollen die Renegaten als Mitleid verstanden wissen.

tortitch

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon tortitch » Sa 30. Apr 2011, 20:17

Tom hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:"Brucknerskala" wird forumsintern durch das Betreiben einiger weniger renitenten Zweifler ;-) verselbstständigt für eine gewisse Haltung als Synonym benutzt, die einmal bei einem Thread, der musikalische Hermeneutik im weitesten Sinn zum Gegenstand hatte abschliessend dergestalt ironisierend stigmatisiert wurde.

Besser?


???

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Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Keef » So 1. Mai 2011, 00:07

Tom hat geschrieben:"Brucknerskala" wird forumsintern durch das Betreiben einiger wenigen renitenten Zweifler ;-) verselbstständigt für eine gewisse Haltung als Synonym benutzt, die einmal bei einem Thread, der musikalische Hermeneutik im weitesten Sinn zum Gegenstand hatte abschliessend dergestalt ironisierend stigmatisiert wurde.

Die gemeinte Haltung ist verkürzt dargestellt die empirische Herangehensweise an musikalische Sachverhalte sowie deren Einbettung in jede mögliche soziokulturelle Ein- und Vielfalt als einzig gültiges und letztlich am besten geeignetes Instrument.

Die durch den Terminus "wissenschaftlich" bezeichnete Zuwendung zum beobachteten musikalischen Ereignis wird und wurde von den Gegnern als Arroganz gewertet und man behalf sich sarkastischer Begriffshochzeiten wie "Brucknerskala" (die es nicht gibt, aber die zwei von den Opfern wissenschaftlicher Überheblichkeit bereits von vornherein negativ besetzte Begriffe künstlich miteinander zu einem Angstmonster vereint) um sich zu erleichtern.


Tom hat geschrieben:...und zu Webern: die Dodekaphonie ist an sich noch keine Formsprache; Webern hat allerdings formal trotz des engen Regelkataloges der Dodekaphonie (ums mal provokant zu sagen) die musikalische Moderne nach 45 sozusagen fast schon im Alleingang entwickelt.
Er ist der Vater des Serialismus im Sinne des bewussten Komponierens mit allen 4 gleichberechtigten musikalischen Parametern; Stockhausen hat sich immer auf Webern bezogen.


Mein lieber Tom: Ich liebe deine Beiträge!
Aaaaaber: B I T T E sag (schreib) das mal so, dass auch ein einfacher Rhythmusgitarrist aus 'ner AC/DC-Band deinen Ausführungen folgen kann (versteht) :scratch:
Ich verspreche dass ich mir die größtmögliche Mühe geben werde :worship:

Gottfried
(Ich versteh einfach nit was du meinst...)



Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » So 1. Mai 2011, 07:46

"Brucknerskala" wird hier im Forum von ein paar Nullcheckern ohne Not für son paar Meldungen hergenommen, die wo mal in nem Fred gepostet wurden, in dem's um "Mukke auf die ich steh und wieso" ging. War abwertend gemeint.

"Brucknerskala" meint die Typen die glauben sie checkens voll, weil sie mal ein Buch über Musik gelesen haben und deswegen über den anderen stehen, weil die nich den Überblick haben.
Als wären dies vermeintlichen Vollchecker bloß arrogante Arschlöcher, die Schiß vor ner anständigen Auseinandersetzung haben. So kommts halt dann zumindest rüber.
Und den anderen, die von den arroganten Arschlöcher genervt sind fällt auch nix besseres ein als die Denke von den arroganten Arschlöchern als "Brucknerskala" zu dissn.
Wos ne Brucknerskala garnich gibt.
Weil "Bruckner" hört sich abgehoben an, dabei war der doch bloß ein von Selbstzweifeln zerfressener armer Kerl, dem Supermukke eingefallen is.
Und Skala klingt auch so nach Checker, dabei is das bloß ne Tonleiter.

Ich gehör zu keinen von denen oder vielmehr zu allen beiden.
Zuletzt geändert von Tom am So 1. Mai 2011, 07:57, insgesamt 1-mal geändert.

Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » So 1. Mai 2011, 07:51

tortitch hat geschrieben:Warum dann Webern aber nicht Schönberg?


Weil Schönberg die Musiksprache von Brahms bloß mit neuen, selbsterfundenen Regeln (der Dodekaphonie) weitergeführt hat.
Weil Regeln zu erfinden eher dem Wunsch in der musikalischen Geschichte ein wichtiger Neuerer zu sein entspringt, anstatt dieser Neuerer aus der Musik heraus (durch z.B. neues in Beziehung setzen der oben genannten musikalischen Parameter) zu werden - wie Webern.

Just my 2 sloti.

Ich find Schönberg gut; die Gurrelieder z.B. aber auch die frühen 12ton Sachen für Klavier . . .

Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » So 1. Mai 2011, 07:56

buttrock hat geschrieben:Die Arroganz liegt in diesem Fall nicht bei den Vertretern der brucknerskala sondern bei ihren Gegnern, die an die objektive bewertingsmöglichkeit von Kunst nicht mehr glauben wollen. Was Tom Angst nennt, wollen die Renegaten als Mitleid verstanden wissen.

Wenn ich dich richtig verstanden hab, muss ich dir widersprechen.
Deshalb Farge:
Objektive Bewertung von Kunst: find ich Scheiße, funktioniert nicht, verrät den Wunsch Macht auszuüben in dem man anderes Fühlen und Verstehen kleinredet und abwertet, weil: die sich Macht über andere wünschen haben ein schlechtes oder gar kein Selbstwertgefühl.

Einverstanden?

Der sanfte Ribot

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Der sanfte Ribot » So 1. Mai 2011, 08:54

Agathchen nimm das Monokel raus, Du hast wieder so einen (Mucker)Zoom drin, die königliche Hochzeit ist vorbei, der österreichische Thronfolger ist tot............

@all
Macht euch doch nicht zurecht wie die Bälger von Fergie, dann gibt es auch kein hämisches Gelächter.....also clean bleiben und den gesunden Menschenverstand einschalten
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 429-2.html
und nicht bei jeder aufgesetzten Scheiße salutieren

Grüße
Kai
Zuletzt geändert von Der sanfte Ribot am So 1. Mai 2011, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.

Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » So 1. Mai 2011, 09:06

Guten Morgen Kai.

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Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Blues Bird » So 1. Mai 2011, 10:23

Der sanfte Ribot hat geschrieben:Agathchen nimm den Monokel raus...
Kai


das Monokel...

Der sanfte Ribot

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Der sanfte Ribot » So 1. Mai 2011, 10:26

Brille aufsetzen!

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Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Bassfuss » So 1. Mai 2011, 15:11

Waaaaas???? Summers kein Neuerer? DAS sehe ich jetzt mal völlig anders. Bin zwar kein Musiker, aber das Gitarrenspiel hab ich doch so echt noch nie gehört.

Und außerdem habt ihr POTSCHKA vergessen. SCHÄMT EUCH! :mrgreen:

Grüße, Frank

Tom

Re: der größte Neuerer des 20. Jh.

Beitragvon Tom » So 1. Mai 2011, 16:32

Nicknack hat geschrieben:Zu Summers fällt mir immerhin noch das starke Augenmerk auf und die Verwendung einer einwandfrei-lupenrein-blitzsaubere Greif- und Anschlagstechnik ein.
Mit schlechter Technik kann man das Zeug, was Summers gespielt hat, einfach nicht spielen (z.B. Intro "Bring on the night").
Ich weiss es genau, denn ich habe es ausprobiert :-(
Im Bereich Pop-Rock-Musik mit Charts-Appeal fällt mir vor ihm keiner ein, der das so durchexeriert hätte.


Leider, LEIDER ist das nicht ganz so. Das Riff von Message in a Bottle, das Pattern von Bring on the night (gar nicht schwer mit der Leersaite), das Riff von Every breath you take . . . . alles von Sting erfunden. LEIDER! Summers war wohl in den allermeisten Fällen die Exekutive.
Von Summers sind eher die Sounds; die Akkorde von z.B. when the world is running down . . . aber vielleicht noch nicht mal das.
Im Kollektiv erarbeitet? Schliesslich spielt auch Copeland Gitarre.

Und Summers ist für mich eher ein spleeniger Gitarrist vom Schlage Larry Coryells als ein Neuerer. Im Jazz ist er ganz schlimm (z.B. auf der Trio Tour mit Dennis Chambers und Darryl Jones . . . uaaaah).
Bei "Murder by numbers" gehts ja noch.


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