Beitragvon Zakk_Wylde » Do 22. Sep 2011, 20:27
Als der neue Papst gewählt wurde, gab es mal einen Fernsehkommentar zu den Ritualen und Gepflogenheiten und wie alt diese seien.....
Der Kommentator, irgendein Kirchen-Intimus, sagte dann: Die katholische Kirche denkt nicht in Jahren oder Jahrzehnten, sondern in Jahrtausenden.
Will sagen: Das ist keine politische Partei, das sind nicht die Piraten usw.
Die haben vor wenigen Jahren erst die Archive der Inquisition freigegeben. Dass die Thesen Galileos offiziell als wissenschaftlich wahr angesehen werden, ist unter katholisch-kirchlichen Gesichtspunkten erst einen Wimpernschlag her.
Wenn bestimmte Neuerungen verlangt werden, die jetzt (!) dringend erforderlich erscheinen, ist frühestens in 150 Jahren mit der Realisierung zu rechnen. Das war noch nie anders. Die Frage ist, ob diese Vorwurfshaltung überhaupt unter diesen Gesichtspunkten Sinn macht. Die Leute arbeiten sich an irgendwas ab, weil sie was zum Geifern brauchen. Mal ist es die Globalisierung, mal wer anders....
Die Rückschrittlichkeit der kath. Kirche ist derzeit überhaupt kein aktuelles Thema. Es ist ein Dauerthema, aber ohne aktuelle Brisanz. Worum geht es eigentlich? Um Protest, weil einen mit Wirtschaftskrise, Abschwung, usw. mal wieder der Frust gepackt hat!
Man muss mal sehen, wofür Kirche auch steht: Seelsorge, ethische Kompetenz (siehe Augstein), Sinnhaftkeit, Dienstleistungen (Alten- und Behindertensorge) usw. Gut, das wird auch bezahlt. Aber es findet so gesehen auch eine Leistung statt.
Gruß Zakk